Grundsätzlich bin ich dafür, dass eine Frau (wie ich es auch bin) über ihren eigenen Körper selbst entscheiden können soll. Schwangerschaft und Geburt sind mit nicht zu verachtenden Risiken für "Leib und Seele" verbunden und ein Kind ist eine lebenslange Verpflichtung! Es bringt doch nichts einer Frau ein Kind aufzwingen zu wollen, welches sie nicht will, woran sie womöglich leidet und das Kind dann evtl auch!
Kurzum: ich bin für Abtreibungen, aber zunächst gegen eine Legalisierung? Warum? In meiner Familie habe ich den Konflikt "Kind behalten - oder nicht" hautnah miterlebt. Die gesetzlich verpflichtende Beratung sowie die "Bedenkzeit" zwischen Beratung und Abtreibungstermin haben der betroffenen Person sehr geholfen, sich ihrer Entscheidung bewusst zu werden und eine Entscheidung zu treffen, die sie nicht bereut.
Dementsprechend bin ich absolut dagegen, diese Regelung "optional" zu gestalten. Sich für oder gegen ein Kind zu entscheiden ist keine Entscheidung, die übereilt getroffen werden sollte. Sie sollte gut durchdacht werden und alle Möglichkeiten, Risiken sowie Chancen durchgespielt werden. Und wenn die SSKB gewissenhaft durchgeführt wird, passiert hier auch keine Beeinflussung oder Sonstiges sondern eine Beihilfe zur Entscheidungsfindung.
Aber warum dann zwiegespalten? Weil ich es nicht gut finde, dass es als Straftat geführt wird. Ich bin dafür, das verpflichtende Beratungsgespräch und die Bedenkzeit beizubehalten, wäre aber dafür, einen anderen Weg zu finden dies verpflichtend beizubehalten als es als Straftat zu betiteln. Frauen die abtreiben wollen tun damit nichts, was die Bezeichnung "Straftat" verdient hätte! Und doch finde ich Beratung und seelischen Beistand in solch einer AUSNAHMEsituation äußerst wichtig.