Leihmutterschaft. Dafür oder dagegen?

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

Ich bin dafür 54%
Ich bin dagegen 36%
Weder dafür noch dagegen 11%

5 Antworten

Ich bin dafür

Ich bin für den altruistischen Weg (aus Nächstenliebe ohne direkten finanziellen Anreiz) wie er in Kanada praktiziert wird. Kinder die durch Leihmutterschaft entstehen sind absolute Wunschkinder und für uns als Gleichgeschlechtliches Paar ist es die einzige Möglichkeit selbstbestimmt eine Familie zu gründen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ich bin dafür

Mit dem Altruistischen Ansatz, wie es z.B. in Kanada gehandhabt wird, wäre dies sicherlich ein gangbarer Weg für Deutschland. Es gibt vielfältige Gründe, warum Eltern heute keine Kinder bekommen können. Diesen Menschen auf dem Weg zu einer Familie helfen zu können, würde einer alternden Gesellschaft sicherlich gut stehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ich bin dafür

Habe selber zwei Jungs, die mit Hilfe eine Leihmutter auf die Welt bekommen sind. Allen Beteiligten geht es gut und die Leihmutter ist noch heute stolz auf das was sie für uns tun konnte und würde es jederzeit wieder tun. Das muss ja nicht jeder tun. Aber wer das möchte, dem sollte das nicht verboten werden!

ich neige eher, dagegen zu sein, insbesondere in einem "kommerziellen" Kontext.

Erstens finde ich es gefährlich für die Leihmutter, d.h. ich finde nicht, dass man jemanden gegen Geld dem Risiko einer Schwangerschaft und Geburt aussetzen sollte.

Zweitens: was ist wenn die Leihmutter das Kind behalten will? Ok, dann soll sie es behalten, das kann man gesetzlich regeln, und Pech für die Besteller, ihre Bestellung war sittenwidrig, und das im voraus bezahlte Geld soll die Leihmutter auch gleich behalten. Vielleicht sollten die Besteller auch noch Alimente zahlen? Ja, das fände ich richtig.

Drittens: was ist wenn die Besteller das Kind nicht wollen, z.B. weil es behindert ist? Es gibt in der Ukraine schon ganze Kinderheime von Kindern, die bestellt, aber nicht abgeholt wurden. Auch in diesem Fall sollte man gesetzlich regeln, dass die Besteller Alimente zahlen müssen und nicht zu knapp.

Kurzum, nachdem ich jetzt darüber nachgedacht habe: man sollte das Ganze gesetzlich regln, so günstig wie möglich für Leihmutter und Kind, so ungünstig wie möglich für Besteller: die Besteller haben keinen Anspruch darauf, das Kind abzuholen, aber sie müssen für das Kind Alimente bezahlen. Besteller haften für jeden gesundheitlichen Schaden, der der Leihmutter durch Schwangerschaft und Geburt entsteht.

Buggy2022  05.04.2023, 06:30

Du hast dich schlich nicht mit dem Grund der Leihmutterschaft auseinandergesetzt und siehst sie als "Hindernis". Ich kann das aus deiner Sicht nachvollziehen. Wenn man nicht in der Situation steckt, muss man sich nicht mit dem Standpunkt der Leihmutter und des von dir sogenannten "Bestellers" auseinandersetzen.

Ich gehe auf deine Punkte ein:

Zu 1) Schwangerschaft ist ein Risiko, ja, dem setzt sich jedes Paar jeden Tag aus. Es gibt Standards für Leihmutterschaft die die Risiken eingrenzen. So muss die Leihmutter mindestens bereits ein eigenes leibliches Kind haben. Sie muss den ganzen Prozess verstanden haben und wird in einem psychologischen Gespräch danach abgefragt. Erst wenn ihr die Risiken und der Umfang der Leihmutterschaft ernsthaft bewusst sind, darf sie sich darauf einlassen. Natürlich muss sie während dieser Zeit auf einiges verzichten und wird hierfür auch eine Aufwandsentschädigung erhalten.

Zu 2) Das ist schon sehr provokativ formuliert und zeigt, dass du dir nicht im Klaren bist was hier passiert. Zunächst einmal, die Eizelle stammt nicht von der Leihmutter. Sie stammt von einer Spenderin oder der genetischen Mutter selbst, denn es gibt Frauen, welche genetisch bedingt keine Kinder austragen können aber trotzdem eigene Eizellen haben. Dann kommt noch der Spendersamen hinzu. Durch IVF werden dann die Eizellen befeuchtet und die herangewachsenen Embryos am 5. bzw. 6. Tag direkt in die Leihmutter transferiert oder vorerst tiefgefroren. Vielleicht verstehst du jetzt, dass eine Aneignung des Kindes nach der Geburt einer Kindesentführung gleicht. Davon abgesehen kommt diese Möglichkeit, dass die Leihmutter das Kind behält nie in Frage aus mehreren Gründen: zum einen fehlt die genetische Verbindung, zum anderen ist ihr von Anfang an klar war hier passiert und sie macht alles freiwillig. Ich selbst kann hier aus eigener Erfahrung berichten, dass ich unsere Leihmutter für ihre Einstellung bewundere. Sie hat mit ihrem Ehemann zusammen beschlossen Paaren wie uns zu helfen so wie sie es auch bereits konnten eine Familie zu gründen. Da käme eine Kindesentführung nicht Mal ansatzweise im entferntesten in Frage.

Zu 3) Hier fehlt die Quellenangabe. Es gab wegen Covid und wegen dem Kriegsausbruch geborene Kinder in der Ukraine, die nicht abgeholt werden konnten aber das hatte nichts mit Behinderungen zu tun.

Auch in deinem Fazit sehe ich die Wut in deinem Bauch über diesen Umstand der Leihmutterschaft. Das ist sehr schade, weil dieser offensichtlich darauf zurück geht, nicht alles über den Prozess zu wissen.

Aktuell gehen die Menschen zu zehntausenden jährlich in alle Herrenländer, um sich ihren Kinderwunsch, so wie du deinen vielleicht bereits, erfüllen zu können. Die DACH Länder hätten hier die Möglichkeit selbst rechtlich vorzugeben, was alles eingehalten werden muss im Rahmen einer Leihmutterschaft, sodass für alle Seiten Rechtssicherheit bestehen.

Um noch abschließend auf deine Wunschregelung einzugehen, wonach eine klares Ungleichgewicht bei der Leihmutter liegt. Dann kannst du eine Regelung gleich lassen, dann gehen die zehntausende von Paaren jährlich weiterhin ins Ausland und lassen durch das europäische Menschenrecht ihre Rechte anerkennen wie es bereits seit Jahren passiert.

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Ich bin dafür

Ich finde es ist eine gute Alternative für Paare denen es nicht möglich ist selbst ein Kind zu bekommen aber trotzdem die DNA haben soll.