Sollten Eizellenspenden legalisiert werden?

ja 71%
nein 21%
Anderes, und zwar: 7%

14 Stimmen

5 Antworten

ja

Es gibt keinen Grund, eine Eizellenspende rechtlich anders zu behandeln als eine Spermaspende, der nicht sexistisch wäre.

ja

Ja, ich wäre dafür.

Das Problem ist nämlich, dass die Entscheidung damals zu einem ganz anderen medizinischen Stand getroffen wurde und nun noch immer überwiegend Männer in den Gremien sitzen, die darüber entscheiden, was Frauen mit ihrem Körper tun dürfen.

Damals war es noch viel aufwendiger und auch gefährlicher für die Frau, jetzt ist es zwar auch nicht so einfach wie in einen Becher ejakulieren, aber wenn eine Frau das Risiko eingehen möchte, soll sie das dürfen.

Ich kenne einen Fall, da hat eine Frau für sich Eizellen eingefrohen, weil sie einen Kinderwunsch aber keinen Partner hatte und die biologische Uhr tickte. Sie hat dann einen Partner kennengelernt, zwei Kinder bekommen, die jährliche Aufbewahrungsgebühr der Eizellen aber weiter bezahlt. Jetzt würde sie die wirklich gerne spenden, an Frauen bei denen es nicht klappt, darf es aber nicht. Sie hätte Null Risiko, da die Eizellen längst entnommen sind.

Ein anderer Fall sind zwei Schwestern, eine hat schon Kinder, die andere möchte welche, aber trotzdem mehreren Versuchen auch mit künstlicher Befruchtung, klappt es nicht. Eizellenqualität sehr schlecht. Ihr Schwester würde ihr gerne welche spenden, darf es aber nicht. Und für die Dauer der Behandlung ins Ausland gehen, ist teuer und sie ist durch ihre Kinder hier gebunden, das ist also nicht so einfach.

Natürlich löst das aus, dass man einige Gesetze anpassen müsste, im übrigen welche die für Samenspenden teils bereits existieren (letzte größere Anpassung dort 2018). Und auch das Thema Leihmutterschaft dann direkt mit auf den Tisch kommt. Aber das kann kein Grund sein, das einfach immer weiter so stehen zu lassen, nur weil in den 1970ern Leute so entschieden haben.

ja

Es ist für mich tatsächlich nicht nachvollziehbar, warum Samenspende seit Jahrzehnten legal möglich ist und Eizellspende nicht.

Ja, ein Argument gibt es: Eizellspende ist aufwändig. Die Spenderin muss ihre Eierstöcke medikamentös stimulieren und dann erfolgt die Eizellentnahme bei einem operativen Eingriff.

Männer müssen nur in einen Becher ejakulieren.

Und trotzdem: wenn eine Frau die Prozedur auf sich nehmen möchte, dann soll sie das doch bitte tun dürfen.

Nur so als Beispiel: bei einer engen Verwandten von mir wurde mit Ende 20 festgestellt, dass ihre Eizellreserve praktisch bei Null ist. Bedeutet, sie ist nicht nur unfruchtbar, auch künstliche Befruchtung ist für sie keine Option. Ich würde ihr sofort Eizellen spenden (mein eigener Kinderwunsch ist abgeschlossen), aber das ist nicht erlaubt. Leider.

So bleibt ihr nur der Gang ins Ausland, aber da Eizellspende in Spanien oder Tschechien anonym ist, ist auch das für sie keine echte Alternative.

ja

Es spricht absolut nichts dagegen.

Anderes, und zwar:

Ergibt nach deutschem Recht keinen Sinn.

Die Leihmutterschaft ist verboten, das bedeutet die Mutter die das kind gebärt wäre rechtlich nicht die Mutter, selbst wenn man irgendwie an eine eizelle kommt. Und ein schwules Paar dürfte auch keine Leihmutter haben für die Eizelle die sie erworben haben, und die Eltern des Kindes wären sie dann beide sowieso nicht.
Und wenn die Eizelle aus dem Ausland ist, bzw. von einem ausländer der erst seit kurzem in Deutschland lebt, wäre das Kind nichtmal Deutsch.

Für die legaliserung der Eizellenspende müsste man viele weitere Gesetze überarbeiten. Nur die legalisierung der Eizellenspende wäre völlig sinnfrei.


Romy0  09.01.2025, 07:59

Dir ist schon klar, dass es bei Eizellenspenden nicht unbedingt um Leihmütter geht? Es gibt Frauen die auf natürlichen Weg nicht schwanger werden können aber durch eine Spende ihr Kind selbst austragen könnten.

jort93  09.01.2025, 08:00
@Romy0

Jop, das ist mir klar.

Aber da gäbe es dann auch rechtliche probleme, die Frau wären dann nämlich auch nicht die Mutter des kindes.

Romy0  09.01.2025, 08:01
@jort93

Und genau das sollte geändert werden, darum geht es in der Frage. Dass es nach aktuellem Recht nicht möglich ist, ist klar aber das ist nunmal falsch, Samenspenden sind ja auch kein Thema, auch da ist der Vater nicht der leibliche Vater, was ist das also für ein Argument?

jort93  09.01.2025, 08:04
@Romy0
Samenspenden sind ja auch kein Thema, auch da ist der Vater nicht der leibliche Vater

Das ist aber egal, rechtlich kann er der vater werden. Bei einer Samenspender kann der nicht leibliche vater, die vaterschaft annerkennen, und dann ist eher rechtlich gesehen vater des kindes.
Wenn die eizelle jedoch die eizelle einer anderen frau ist, kann die frau die das kind austrägt, rechtlich nicht die mutter werden.
Dementsprechend ist das nicht das selbe.

Romy0  09.01.2025, 08:05
@jort93
Wenn die eizelle jedoch die eizelle einer anderen frau ist, kann die frau die das kind austrägt, rechtlich nicht die mutter werden.

Wie kommt man auf so einen Mist? Wenn ich im Ausland eine Spende erhalte und das Kind in Deutschland zur Welt bringen bin ich rechtlich die Mutter 🤣. Stell dir vor, durch Adoption ist es sogar möglich ohne es zur Welt zur bringen ;) Das funktioniert nicht nur für Männer.

Elli113  09.01.2025, 09:11
@jort93
Wenn die eizelle jedoch die eizelle einer anderen frau ist, kann die frau die das kind austrägt, rechtlich nicht die mutter werden.

Das ist falsch. Nach deutschem Recht ist die rechtliche Mutter die Frau, die das Kind geboren hat. Von wem die Eizelle stammte, ist egal.

Elli113  09.01.2025, 09:13
Und wenn die Eizelle aus dem Ausland ist, bzw. von einem ausländer der erst seit kurzem in Deutschland lebt, wäre das Kind nichtmal Deutsch.

Nein. Wenn die Frau, die das Kind gebärt, Deutsche ist, dann hat auch das Kind die deutsche Staatsbürgerschaft.