Lebt ihr eher utilitaristisch oder wertegebunden?
utilitaristisch: Entscheidungen werden so getroffen, dass sie einem selbst den maximalen Nutzen bieten. Dabei ist es egal, ob sie moralisch gerechtfertigt sind. Wenn nach ethischen Prinzipien gehandelt wird, dann nur, um gesellschaftliche Normen zu erfüllen und so andere Menschen von sich selbst zu überzeugen.
wertegebunden: Entscheidungen werden so getroffen, dass sie möglichst gut zu Werten und Idealen passen, die man vertritt bzw. für richtig hält. Dabei ist es egal, ob sie einem kurzfristig oder auch langfristig einen Vorteil erbringen. (Als "Vorteil" definiere ich eine Folgeerscheinung, die aus einer Entscheidung hervorgeht und zum Erreichen eines persönlichen Ziels beiträgt.)
Ich bin der festen Überzeugung, dass so gut wie alle Menschen stets utilitaristisch handeln. Auch die wenigen, die sich in idealistischer Selbstüberhöhung ein wertegebundenes Verhalten zuschreiben, würden im Zweifelsfall (wenn man das passende Szenario herbeiführt) doch zu utilitaristischem Verhalten greifen.
12 Stimmen
7 Antworten
Natürlich versuche ich stets die hierzulande erwünschte Form von Anstand einzuhalten, aber nichtsdestotrotz weiche auch ich manchmal etwas von der Norm ab, wenn ich es für vertretbar halte und ggf. Nutzen für mich persönlich erkenne. Ich bin immer noch ein freier Mensch, der seine eigenen Entscheidungen treffen kann. Ob diese manchmal anderen Leuten gefallen oder nicht, interessiert mich eigentlich weniger....
Ich lebe auf meinen Nutzen fokussiert, allerdings würde mir manches Verhalten auf Kosten anderer Gewissensbisse bereiten, deshalb unterlasse ich solches.
Das ist mir ein Selbstverständnis, denn was sollen denn "moralische Werte" sein welche etwas rechtfertigen oder nicht ?
"Moral" ist sehr wandelbar und in verschiedenen Gesellschaften höchst unterschiedlich.
Ich lebe nach meiner eigenen Moral da Menschen für die ich mich verantwortlich fühle, denen ich mich zugehörig weiß einen weitaus höheren Stellenwert haben als der Rest der Menschheit.
Der Rest der Welt ist mir egal. Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. 💪🏻
Ich benötige keine Fürsorge. Ab Tag 1 der Abhängigkeit springe ich von der Brücke. 🫡
Man kann natürlich argumentieren, einem obdachlosen Menschen das eigene Kleingeld zu geben mag zwar von ethischen Motiven gelenkt sein, diene aber dennoch letztlich nur dazu, sich selbst ein gutes Gewissen zu verschaffen.
Grundsätzlich habe ich aber Prinzipien denen ich folge, auch wenn es gelegentlich zu meinem persönlichen Nachteil führt (und ich bein kein Masochist). Manchmal muss man eben auch Opfer bringen.
Mein Engagement muss niemand sehen, ich will dafür auch keinen Orden oder lobende Worte. Ich mache einfach das, wozu ich mich persönlich durch meine Werte verpflichtet fühle.
Das ist solange Fun und Games, bis du mal von der Fürsorge der Menschen abhängig bist.
Ziemlich dreist, dann die Hände auszustrecken, was?