Kennt ihr das Wort "Graffi" bzw. "Graffl"?
Jemand meinte, die Nürnberger sollten das kennen, das sei so typisch nürnbergerisch. Ist euch das Wort bekannt oder habt ihr das noch nie gehört?
15 Stimmen
7 Antworten
Das ist nicht "nürnbergerisch" sondern "fränkisch" - denn in Nürnberg spricht man den fränkischen Dialekt.
Und das Wort hört man übrigens in ganz Süddeutschland, inkl. Baden-Württemberg.
In Baden-Württemberg, wo ich die meiste Zeit meines Lebens gewohnt habe, habe ich das aber nie gehört, nur in Bayern. Ich benutze es übrigens auch und hab' dann immer meinen Spaß an den dummen Gesichtern..
Da bin ich etwas überrascht, hätt nicht gedacht, dass dieses Dialekt-Wort so bekannt ist.
Ich bin allerdings Österreicherin.
Bei uns sagt man dazu im Prinzip auch "Klumpat".
Also etwas das minderwertig ist. zb ein Handy das ständig spinnt, oder eine Waschmaschine die nicht ordentich wäscht. Etwas das sehr billig war und sofort kaputt ging...
Ein Gfrast ist ein schlecht erzogenes, lästiges Kind, oder allgemeiner eine bösartige oder nervige Person. Sedlacek schreibt im Wörterbuch der Alltagssprache Österreichs
Gfrast, Gfrasst, das; -(e)s, -er [zu mhd. gevræze = Fresserei, Lust; zu fressen, dieses zu ahd. frezzan, eine Verschmelzung aus der Vorsilbe ver- und essen; erst im Mittelalter differenziert in essen (beim Menschen) und fressen (bei Tieren)] (umgangssprl., auch bair.; abw.): 1. schlimmes Kind 2. böser Mensch; Gfrastsackl, das; -s, -n (umgangssprl., auch bair., abw. oder scherzh.): Schuft; Hundsgfrast, Saugfrast etc: bes. übler Schuft.
Hm okay, wir verwenden Gfrast auch wenn etwas nicht so klappt wie es sollte bzw. funktioniert wie es sollte.
In Wien. Kannst ja gern alle alteingesessenen Wiener fragen ;)
Ich würd ja meinen, Graz liegt nicht neben Wien. Vermutlich könnt ich dann mit anderen Wörtern nix anfangen.
Kenn' ich als Klumpatsch. Das kommt vermutlich von Gelumpe, also Gerümpel.
und es ist nicht „nürnbergerisch“. Es ist generell Bairisch.
Was auch immer, mein Dialekt hat bairische und andere Einflüsse. Gibt Wörter die kennt kein bayrischer Mitmensch. Vielleicht sagt dir "Schroat" was und nein hat nix mit Holzscheite zutun.
Ja, das Geraffel = das Gelumpe, der Krempel/Plunder/Kram
Dieses Wort kenne ich aus Bayern, allerdings nicht gerade aus Franken. Von meiner fränkischen Verwandtschaft habe ich das jedenfalls noch nie gehört.
Gesprochen hört sich das eher so an: des Graffi oder des Graffe.
Gesprochen hört sich das eher so an: des Graffi oder des Graffe
Ich tu mich beim Schreiben solcher Wörter immer schwer, gesprochen weiß man es einfach, aber dann die richtige Schreibweise zu finden ist schwierig.
Wieso? Du hast es doch gut geschrieben, halt genauso, wie man es spricht. Ich hab's doch auch sofort erkannt. - Ich habe es nur in der Voll-Form hingeschrieben für meine lieben Fischköppe, die damit sonst nichts anfangen können. Aber wenn die Geraffel lesen, dann fällt die Vorstellung von Krempel leichter. In meiner Heimat ist das: dat Tüüg (= das Zeug), de Budel, de Kraam un de Schietkraam. Es gibt noch viele andere Wörter, u. a. im Plural de Plünnen, aber das sind dann eher Klamotten (und alles, was aus Stoff ist). Wenn früher Jahrmarkt/Kirmes war, war auch immer ein Plünnenmarkt mit dabei. Heute ist der ja oft ein Anhängsel vom Wochenmarkt.
Das Wort ist in Österreich sehr üblich. Sedlacek schreibt dazu:
Graffel, Graffel|werk, das; -s, kein Pl. [zu raffeln = lärmen, klappern; mit Vorsilbe ge-] (umgangssprl., auch bair.): wertloses Zeug, Gerümpel.
Stimmt, hab ich ganz vergessen. Danke!
PS: Ich kenn auch noch das Wort "Gfrast", würd ich ebenfalls mit Klumpat verbinden.