Kennt ihr das Wort "Graffi" bzw. "Graffl"?

Ja, ich kenne das Wort! 80%
Nein, was heißt es denn? 13%
Anders 7%

15 Stimmen

7 Antworten

Ja, ich kenne das Wort!

Das ist nicht "nürnbergerisch" sondern "fränkisch" - denn in Nürnberg spricht man den fränkischen Dialekt.

Und das Wort hört man übrigens in ganz Süddeutschland, inkl. Baden-Württemberg.

Woher ich das weiß:Recherche

spanferkel14  03.07.2024, 19:54

In Baden-Württemberg, wo ich die meiste Zeit meines Lebens gewohnt habe, habe ich das aber nie gehört, nur in Bayern. Ich benutze es übrigens auch und hab' dann immer meinen Spaß an den dummen Gesichtern..

Narrativium 
Beitragsersteller
 03.07.2024, 19:39

Da bin ich etwas überrascht, hätt nicht gedacht, dass dieses Dialekt-Wort so bekannt ist.

Ja, ich kenne das Wort!

Ich bin allerdings Österreicherin.

Bei uns sagt man dazu im Prinzip auch "Klumpat".

Also etwas das minderwertig ist. zb ein Handy das ständig spinnt, oder eine Waschmaschine die nicht ordentich wäscht. Etwas das sehr billig war und sofort kaputt ging...


Narrativium 
Beitragsersteller
 03.07.2024, 19:38
Bei uns sagt man dazu im Prinzip auch "Klumpat".

Stimmt, hab ich ganz vergessen. Danke!

PS: Ich kenn auch noch das Wort "Gfrast", würd ich ebenfalls mit Klumpat verbinden.

indiachinacook  03.07.2024, 20:41
@Narrativium

Ein Gfrast ist ein schlecht erzogenes, lästiges Kind, oder allgemeiner eine bös­arti­ge oder nervige Person. Sedlacek schreibt im Wörterbuch der Alltags­sprache Öster­reichs

Gfrast, Gfrasst, das; -(e)s, -er [zu mhd. gevræze = Fresserei, Lust; zu fressen, die­ses zu ahd. frezzan, eine Ver­schmelzung aus der Vorsilbe ver- und essen; erst im Mit­tel­alter dif­feren­ziert in essen (beim Menschen) und fressen (bei Tieren)] (um­gangs­sprl., auch bair.; abw.): 1. schlimmes Kind 2. böser Mensch; Gfrast­sackl, das; -s, -n (um­gangs­sprl., auch bair., abw. oder scherzh.): Schuft; Hunds­gfrast, Sau­gfrast etc: bes. übler Schuft.
Narrativium 
Beitragsersteller
 04.07.2024, 07:03
@indiachinacook

Hm okay, wir verwenden Gfrast auch wenn etwas nicht so klappt wie es sollte bzw. funktioniert wie es sollte.

Narrativium 
Beitragsersteller
 04.07.2024, 11:10
@indiachinacook

Ich würd ja meinen, Graz liegt nicht neben Wien. Vermutlich könnt ich dann mit anderen Wörtern nix anfangen.

spanferkel14  03.07.2024, 20:24

Kenn' ich als Klumpatsch. Das kommt vermutlich von Gelumpe, also Gerümpel.

Ja, ich kenne das Wort!

und es ist nicht „nürnbergerisch“. Es ist generell Bairisch.


Narrativium 
Beitragsersteller
 03.07.2024, 19:38

Was auch immer, mein Dialekt hat bairische und andere Einflüsse. Gibt Wörter die kennt kein bayrischer Mitmensch. Vielleicht sagt dir "Schroat" was und nein hat nix mit Holzscheite zutun.

Ja, ich kenne das Wort!

Ja, das Geraffel = das Gelumpe, der Krempel/Plunder/Kram

Dieses Wort kenne ich aus Bayern, allerdings nicht gerade aus Franken. Von meiner fränkischen Verwandtschaft habe ich das jedenfalls noch nie gehört.

Gesprochen hört sich das eher so an: des Graffi oder des Graffe.


Narrativium 
Beitragsersteller
 03.07.2024, 19:52
Gesprochen hört sich das eher so an: des Graffi oder des Graffe

Ich tu mich beim Schreiben solcher Wörter immer schwer, gesprochen weiß man es einfach, aber dann die richtige Schreibweise zu finden ist schwierig.

spanferkel14  03.07.2024, 20:17
@Narrativium

Wieso? Du hast es doch gut geschrieben, halt genauso, wie man es spricht. Ich hab's doch auch sofort erkannt. - Ich habe es nur in der Voll-Form hingeschrieben für meine lieben Fischköppe, die damit sonst nichts anfangen können. Aber wenn die Geraffel lesen, dann fällt die Vorstellung von Krempel leichter. In meiner Heimat ist das: dat Tüüg (= das Zeug), de Budel, de Kraam un de Schietkraam. Es gibt noch viele andere Wörter, u. a. im Plural de Plünnen, aber das sind dann eher Klamotten (und alles, was aus Stoff ist). Wenn früher Jahrmarkt/Kirmes war, war auch immer ein Plünnenmarkt mit dabei. Heute ist der ja oft ein Anhängsel vom Wochenmarkt.

Ja, ich kenne das Wort!

Das Wort ist in Österreich sehr üblich. Sedlacek schreibt dazu:

Graffel, Graffel|werk, das; -s, kein Pl. [zu raffeln = lärmen, klappern; mit Vor­sil­be ge-] (um­gangs­sprl., auch bair.): wertloses Zeug, Gerümpel.
Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik