Kennt jeder das Wort „dümpeln“?
Ist das Wort „dümpeln“ typisch holsteinisch oder kennt das jeder? So zb rumdümpeln im Sinne von abhängen oder chillen?
Ich dümpel hier rum…
Zb für ich liege grad faul auf dem Sofa rum.
Versteht man das auch in Thüringen oder Bayern?
5 Antworten
Ich kenne dieses Verb im konkreten Sinn nur in Zusammenhang mit Wasser. Beispielsweise kann
- ein Boot auf einem See bei leichtem Wellengang vor sich hin dümpeln, d.h. es bewegt sich auf den Wellen, ohne sich fortzubewegen. Es kann dabei auch an einem Bootssteg vertäut sein.
- ein Schwimmer einen anderen Schwimmer aus Spaß unterdümpeln/unter Wasser dümpeln, d.h. er drückt dessen Kopf mit beiden Händen unter Wasser. Bei uns Kindern war das früher im Schwimmbad ein beliebtes Überraschungsmanöver. Aber es war auch ein Spaß, den anderen unterzudümpeln, sich dann auf dessen Schultern zu stellen und vom Untergedümpelten vom Beckenboden aus der Hocke heraus nach oben gestoßen und aus dem Wasser katapultiert zu werden. Die leicht Wasserscheuen oder auch nicht so gute Schwimmer sagten vorher an: "Aber nicht dümpeln!" Sie hielten sich dann meistens etwas abseits.
Also nix auf dem Sofa!😂
- Im übertragenen Sinn kann z. B. auch ein Referat/Vortrag/Seminar/Unterricht vor sich hin dümpeln, d.h. langweilig und einschläfernd vorangehen und nicht viel bringen. Ein Tag, eine Woche, vielleicht der ganze Urlaub, bei manchen Leuten sogar die ganze Ehe oder ihr ganzes Leben dümpelt so vor hin, ohne irgendwelche Höhen, ohne nennenswerte Ereignisse.
Liebe Grüße aus Österreich,
ja, ist bekannt, doch nicht als "abhängen" einer Person.
Dümpeln ist langsames, minder gerichtetes Bewegen. Etwa "der Vortrag dümpelt vor sich hin" oder das Wasser tut es. Auch ein Fluss.
Ich kannte das Wort, aber nur bei Schiffen, die auf
kleinen Wellen schaukeln, und z. B. bei Projekten,
die nicht recht voran kommen ("Es dümpelt so vor sich hin").
Leider stamm ich aus SH, - und so ist mir das Wort sehr geläufig!
Zumindest hat noch niemand nachgefragt, wenn ich das Wort mal woanders verwendet habe!
Kommt ursprünglich aus der Seemannssprache:
sich leicht schlingernd (auf dem Wasser) bewegen
"am Kai dümpeln die Kutter"
Steht heute sprachlich auch für:
nicht von der Stelle kommen · nicht vom Fleck kommen (ugs.) antriebslos · gleichgültig · halbherzig · ... es passiert nichts · nichts passiert · es ist nichts los etc.
Aber verstehen das auch alle Freunde aus anderen Bundesländern?