Ist das schon Faulheit oder einfach Gen Z?
Also ich hatte mit meiner Mutter heute ein Gespräch, wenn es um die Arbeit geht egal im Haushalt oder draußen und dass ich immer darüber nachdenke ob das wirklich nötig ist. Ich mache mir Gedanken bis in die Zukunft, ob es mir zufriedenstellend ist, ob ich viel Aufwand machen muss, ob es sich am Ende doch lohnt. Aber ich mache das ja nicht eben über Lebensentscheidungen sondern auch über kleine alltägliche Dinge wie im Haushalt.
Meine Mutter hatte für meine ganze Nachdenklichkeit kein Verständnis und dann habe ich ihr folgenden Artikel gezeigt : https://www.merkur.de/welt/buero-karriere-mitarbeiter-generation-z-job-arbeit-stress-zoff-chef-boomer-karriere-zr-93305645.html
Da steht drauf "Die Gen Z kommuniziert lieber digital und legt Wert auf „Sinnhaftigkeit“ ihrer Arbeit. Im Büro kann es deswegen auch mal krachen"
Um zu zeigen dass ich mit meiner Philosophie sozusagen nicht alleine bin. Und dann ist sie ausgerastet und war am brüllen, sie hat erklärt : am Ende ich nur Zeit schinden möchte um über Gründen nachzudenken warum ich etwas nicht machen möchte und das Endergebnis davon wäre Faulheit.
Sie sagt auch dass die künstliche Intelligenz wie ChatGPT einen großen Teil dazu beitragen wird, und dass sie für die Gen Z (für meine Generation) nur noch schwarz sieht, weil sie die Probleme, die es jetzt gibt, noch nie hätte vorhersehen können.
Wer hat Recht?
9 Stimmen
2 Antworten
Ich glaube, wir müssen weg von diesem Schwarz-Weiß-Denken zwischen „fleißig“ und „faul“.
Die Frage ist nicht: „Will die Gen Z überhaupt noch arbeiten?“, sondern: „Für was, unter welchen Bedingungen und mit welchem Ziel?“
Ich sehe bei vielen aus meiner Generation keine Faulheit, sondern eine neue Form von Reflexion: Wir stellen nicht nur bei großen Lebensentscheidungen die Sinnfrage, sondern auch im Alltag. Das wirkt von außen vielleicht so, als würden wir uns „drücken“ in Wirklichkeit versuchen wir oft nur, unsere Energie gezielter einzusetzen.
Früher galt: Arbeit ist Arbeit, muss gemacht werden. Punkt. Heute fragen viele: „Warum? Was bringt das wirklich? Ist das effizient? Oder mach ich das gerade nur, weil’s halt immer so war?“
Klar, das kann manchmal ins Prokrastinieren abrutschen, und da muss jeder auch ehrlich zu sich sein. Aber das grundsätzliche Hinterfragen ist erstmal kein Zeichen von Faulheit, sondern von Bewusstsein.
Und ja, vielleicht arbeiten wir in klassischen Maßstäben „weniger“: weniger Überstunden, weniger Lebenszeit im Büro, weniger blinder Gehorsam.
Aber wir wollen dafür mehr: mehr Selbstbestimmung, mehr Lebensqualität, mehr Entwicklung.
Ist das schlechter? Oder einfach nur anders?
Ich finde, man kann uns nicht vorwerfen, dass wir denken, bevor wir handeln. Man sollte eher froh sein, dass wir die Fehler der letzten Jahrzehnte, Dauerstress, Burnout, toxische Workaholic-Kultur nicht einfach kommentarlos übernehmen.
Wir werden die Arbeitswelt verändern. Nicht, weil wir nicht wollen, sondern weil wir wissen, was wir wollen. Und das braucht Mut, Klarheit und manchmal auch den Mut zur unbequemen Frage: „Muss das wirklich sein?“
Niemand hat Recht. Da geht's auch garnicht drum.
Mütter und Kinder rasseln immer mal aneinander.
Das gehört dazu. Das wird immer so sein.