Glaubt ihr an Soziale Mobilität?
Immer wieder hört man in der westlichen Welt, die soziale Mobilität sei rückläufig. Es werde immer schwieriger gesellschaftlich aufzusteigen. Manche Menschen sprechen sogar davon, dass ein sozialer Aufstieg kaum mehr aus eigener Kraft möglich sei.
Ich bin momentan noch Student, habe aber in keinerlei Hinsicht das Gefühl, dass meine soziale Mobilität geringer sei, als die meiner Eltern und Großeltern. Ganz im Gegenteil, ich habe das Gefühl, die soziale Mobilität nach oben, wäre noch leichter geworden.
Ich würde gerne zu dem Thema mehr Perspektiven und Meinungen hören, vielleicht bin ich ja ein Sonderfall oder einfach noch naiv. Tendenziell würde ich mich und meine Familie zur klassischen Mittelschicht zählen.
Danke für alle Perspektiven, Anregungen, Ideen und Meinungen oder persönlichen Erfahrungen und vielleicht können wir gemeinsam dem ein oder anderen verunsicherten jungen Erwachsenen etwas Zuversicht geben.
6 Stimmen
3 Antworten
meinst du Aufstiegschancen in der Wirtschaft?
Ähm ja hat man, leicht kommt drauf an wie man startet.
Du hast ja nen Studium dass zb auch bezahlt werden muss, sowas ist für Menschen mit weniger Geld zb problematischer, damit gibt es keine direkte Gleichstellung von einem Armen Menschen und einem zb wohlhabenderen Menschen, sowas zb ist gemeint.
Im Vergleich zu wann? Als angehender Akademiker müsstest du klarer definiert fragen.
Im Vergleich zum 12. Jahrhundert hat die soziale Mobilität zugenommen.
Im Vergleich zu den 1980er Jahren hat sie inzwischen schon wieder abgenommen. Du konntest 1990 als Arbeiterkind leichter aufsteigen als 1950. Heute ist es wieder schwerer geworden als 1990. Ob es schon wieder so schwierig ist wie 1950, dazu müsstest du dir selbst Zahlen besorgen.
Dazu gibt es auch diverse Untersuchungen. Eine Faustregel ist: die Kinder von Akademikern studieren zu 2/3, die Kinder von Nichtakademikern nur zu 1/3. Das ist ein klarer Unterschied.
Und bei dem Zustand der Schulen heute wird sich das in nächster Zeit für die Unterschichten nicht verbessern. Denn je schlechter die Schule, um so schlechter die Chancen der von Hause aus Benachteiligten. Die brauchen die gute Schule mehr als die Bürgerkinder, die auch zuhause Förderung bekommen und die schlechte Schulqualität damit ausgleichen.
Da auch der Sozialstaat nach dem Willen aller Parteien weiter niedergemacht werden soll, wird auch von da noch weniger Förderung zu erwarten sein.
Für meine Großmutter war es noch äußerst schwierig, sozial aufzusteigen. Sie selbst konnte keine höhere Schulbildung erlangen, ihre Enkel und Urenkel allerdings schon.
Ich finde, dass es heute wesentlich einfacher ist, weil das Klassensystem längst nicht mehr so starr ist wie noch vor hundert Jahren.