Enrico Letta: "Vielleicht wird Trump uns vereinen" - eure Meinung dazu?
Wir Europäer müssen selbst entscheiden. Vielleicht wird Trump Europa vereinen. Seine Brutalität wird uns dazu zwingen, Dinge zu tun, die wir nicht tun würden.
Enrico Letta ist ein italienischer Politiker und Akademiker, geboren 1966 in Pisa. Er war von 2013 bis 2014 Premierminister Italiens und ist Mitglied der Mitte-links-Partei Partito Democratico (PD). Letta ist pro-europäisch, setzt sich für Integration und soziale Gerechtigkeit ein und war von 2021 bis 2022 Vorsitzender der PD. Er lehrt zudem an der Sciences Po in Paris.
20 Stimmen
6 Antworten
Es kann schon sein, dass die EU sich in manchen Aspekten von der USA emanzipieren wird müssen und eher ihr eigenes Ding machen muss und sich weniger auf die USA verlassen muss.
Aber "uns vereinen" ist dann doch eine völlige Übertreibung. Allenfalls in wenigen Aspekten wird man näher zusammenrüclen müssen, in anderen wird man weiterhin kulturell weit auseinander liegen.
Insgesamt würde ich das als Wunschdenken bezeichnen, das seiner Weltanschauung und seinen politischen Zielen entspricht, die er schon immer hatte.
Ich glaube eher einem Politiker mit Lebenserfahrung in der Exekutive eines Staates hat und Lehrer in einer Universität in einem EU Staat ist...
"Glauben"... ja. Genau das ist der Punkt. Du möchtest hier jemandem glauben, weil er deiner politischen Meinung entspricht. Das ist zwar persönlich gesehen legitim, aber nicht unbedingt die Fakten fördernd.
Wie gesagt, in bestimmten Aspekten muss die EU wohl enger zusammenstehen, wenn Trump es uns schwieriger macht. Für die simple Erkenntnis muss man kein Politiker sein, denn das kann jeder mit etwas gesundem Menschenverstand erkennen.
Derzeit nehme ich in der Bevölkerung aber sehr viel Euro-Skepsis wahr und weniger Wunsch schnell zusammenzuwachsen. Nimmst du das anders wahr, unabhängig von deinen eigenen Überzeugungen?
Reformen für schnellere Entscheidungsfindung und mehr Demokratie, Transparenz und Bürgerinvolvierung vornantreiben.
Das sind wohlklingende Schlagwörter, leider meistens ohne den Inhalt, den man sich wünschen würde.
Bürgerbeteiligung läuft meistens falsch und das Wort Demokratie wird oft fehlinterpretiert, je nach dem was gerade gewollt ist.
Was Trump angeht, sehe ich vor allem zwei Punkte, die die EU und Deutschland betreffen: Unterstützung der NATO mit möglicherweise erheblich höheren eigenen Ausgaben und Zoll/Handel. Da wird die EU sich entwickeln müssen, gepusht durch Trump. Kann man das als "vereinen" bezeichnen? Ich finde nicht, aber du wirst es möglicherweise so interpretieren.
Die defence community und Integration der 27 Ökonomie ist doch eine Vereinigung.
Handelskrieg und Zölle wird bedeuten enger zusammenarbeiten in europäische Handelspolitik und Außenpolitik.
Ökonomie bedeutet Wirtschaft, Fiskal und Kapital. Heißt die jetzige Debatte über Kapitalmarktunion und EU Insolvenzrecht wird in Tatsachen gewandelt. Die Streitigkeiten aus 2008 Eurokrise wird nochmal in Betracht gezogen wegen der Debatte der Fiskalunion.
Verteidigungspolitik bedeutet mehr Kooperation zwischen den nationalen Armeen der EU.
Verteidigungspolitik bedeutet mehr Kooperation zwischen den nationalen Armeen der EU.
Das halte ich durchaus für notwendig, aber Deutschland ist nicht das einzige Land mit sehr deutlicher Parlamentspflicht bei Einsätzen und die Aufgabe dieser Souveränität wird extrem schwierig.
Inwieweit europäische Verteidigung jemals separat von NATO gedacht wird, steht auch noch keineswegs fest. Die allermeisten Staaten sehen eher die NATO als maßgeblich an.
Handelskrieg und Zölle wird bedeuten enger zusammenarbeiten in europäische Handelspolitik und Außenpolitik.
Handelspolitik klar ja, wobei das nichts mit "vereinen" zu tun hat, sondern mit gemeinsamen Interessen.
Außenpolitik... da tun sich bisher alle EU-Mitglieder sehr schwer mit. Nach außen wirkt das bisher quasi immer völlig uneinheitlich und die Aufgabe der Souveränität in diesem Punkt dürfte nicht in nahe Zukunft passieren. Man denke nur an krass unterschiedliche Ansichten von Baerbock, Orban, Macron... ne, da sehe ich schwarz.
Nur wird Trump auch gezielt auf eine Spaltung Europas hinarbeiten, das wird dem entgegenwirken.
Wir müssen nicht unbedingt eine Föderation wie die USA werden. Nur Reformen für schnellere Entscheidungsfindung und mehr Demokratie, Transparenz und Bürgerinvolvierung vornantreiben.
Wusstest du, dass jeder föderative Staat in dieser Welt unterschiedliche Mechanismen und Strukturen hat?
Die Europäer haben eine föderale Organisation entwickelt, die Souverenität und Schutz der Kulturen anstrebt, sowie Zusammenarbeit in sozialen, ökonomischen und politischen Wege folgt.
Wir haben auch Referendums in allen EU Staaten der Zeiten 2004 bis 2007 geführt, um das Lissaboner Abkommen zur Wirklichkeit zu bringen, nachdem die Unser europäisches Verfassungsdokument, was wie die 10 Ammendments der US Konsitution in 51 Aritkel die Rechte und Freiheit der EU Bürger legally binding schützt. Sowie auch die Abkommen von Maastricht und Rom modernisiert und redefeniert in Treaty of the European Union und Treay on the functioning of the European Union.
Die Form der EU ist "suis generis" genannt. Also eine eigene föderative sowie konföderale Struktur, die Supranational und Zwischenstaatlichkeit Hand in Hand ermöglicht.
Die Realität zeigt uns doch heute schon, dass Trump selbst hier die Gesellschaft spaltet. Nicht zu ignorierende Teile der europäischen Bevölkerung sind ja Rechtspopulisten wie Trump, Orban, AfD, RN, etc. zugewandt und diese Menschen werden auch auf EU-Ebene repräsentiert. Innerhalb der EU herrscht keine Einigkeit, im Gegenteil, die Rechtspopulisten versuchen die EU von innen heraus zu sabotieren. Wie soll da ein Donald Trump dazu führen, dass die EU zusammenrückt? Alles, was Trump gegen die EU unternimmt wird Öl ins Feuer unserer Rechtspopulisten sein, die diesen Aufschwung nutzen um der EU noch größeren Schaden zuzufügen. Trump hat viel mehr seine eigenen Anhänger:innen mitten im EU-Parlament, entsprechend kann ich mir nicht vorstellen, dass sich die EU gegen ihn einen wird.
Ja .. ich denke auch, es könnte ein "wake up call" sein der uns Europa klar macht, dass wir gemeinsam die grösste Volkswirtschaft der Erde sind und gemeinsamt eine Rolle in der globaliserten Welt spielen.
Völlig klar, dass Putin und sein Unterstützer in den rechtspopulistischen Proxy Parteien Europa genau das verhindern wollen. Wenn Europa auseinanderbricht, sind die Staaten leichte Beute für Abhängigkeit vom grossen Bruder im Osten.
Genau das kann aber Trump auch nicht wollen. Darum sehe das mit Gelassenheit auf uns zukommen.
Eher , wie in der Vergangenheit noch mehr entzweien!! 🥴
Ich glaube eher einem Politiker mit Lebenserfahrung in der Exekutive eines Staates hat und Lehrer in einer Universität in einem EU Staat ist...
Wir müssen nicht unbedingt eine Föderation wie die USA werden. Nur Reformen für schnellere Entscheidungsfindung und mehr Demokratie, Transparenz und Bürgerinvolvierung vornantreiben.
Wusstest du, dass jeder föderative Staat in dieser Welt unterschiedliche Mechanismen und Strukturen hat?
Die Europäer haben eine föderale Organisation entwickelt, die Souverenität und Schutz der Kulturen anstrebt, sowie Zusammenarbeit in sozialen, ökonomischen und politischen Wege folgt.
Wir haben auch Referendums in allen EU Staaten der Zeiten 2004 bis 2007 geführt, um das Lissaboner Abkommen zur Wirklichkeit zu bringen, nachdem die Unser europäisches Verfassungsdokument, was wie die 10 Ammendments der US Konsitution in 51 Aritkel die Rechte und Freiheit der EU Bürger legally binding schützt. Sowie auch die Abkommen von Maastricht und Rom modernisiert und redefeniert in Treaty of the European Union und Treay on the functioning of the European Union.
Die Form der EU ist "suis generis" genannt. Also eine eigene föderative sowie konföderale Struktur, die Supranational und Zwischenstaatlichkeit Hand in Hand ermöglicht
Ich glaube eher einem Politiker mit Lebenserfahrung in der Exekutive eines Staates hat und Lehrer in einer Universität in einem EU Staat ist...
Wir müssen nicht unbedingt eine Föderation wie die USA werden. Nur Reformen für schnellere Entscheidungsfindung und mehr Demokratie, Transparenz und Bürgerinvolvierung vornantreiben.
Wusstest du, dass jeder föderative Staat in dieser Welt unterschiedliche Mechanismen und Strukturen hat?
Die Europäer haben eine föderale Organisation entwickelt, die Souverenität und Schutz der Kulturen anstrebt, sowie Zusammenarbeit in sozialen, ökonomischen und politischen Wege folgt.
Wir haben auch Referendums in allen EU Staaten der Zeiten 2004 bis 2007 geführt, um das Lissaboner Abkommen zur Wirklichkeit zu bringen, nachdem die Unser europäisches Verfassungsdokument, was wie die 10 Ammendments der US Konsitution in 51 Aritkel die Rechte und Freiheit der EU Bürger legally binding schützt. Sowie auch die Abkommen von Maastricht und Rom modernisiert und redefeniert in Treaty of the European Union und Treay on the functioning of the European Union.
Die Form der EU ist "suis generis" genannt. Also eine eigene föderative sowie konföderale Struktur, die Supranational und Zwischenstaatlichkeit Hand in Hand ermöglicht.