Bald sollen Beamte und Selbständige in die Rentenkasse einzahlen. Wie findet ihr das?
Deutschland ist pleite und die Rentenkasse muss gefüllt werden. Beamte und Selbständige sollen nun bald einzahlen, so der aktuelle Vorstoß.
63 Stimmen
28 Antworten
Hallo,
das ist auch ein Vorteil für Beamte.
Denn wenn sie, aus welchem Grund immer,
aus ihrem Amt entfernt werden,
verlieren sie nicht mehr ihre Pension.
Hansi
Das ist echt ein verdammt guter Punkt muss ich schon zugeben. Hatte letztens erst Unterricht über Korruption als Beamter und die Folgen
Naja, wer einzahlt will ja später such die Leistungen. Aber ich finde diverse Rentensysteme nicht mehr zeitgemäß.
Grober Unfug, der an Ende niemandem hilft und nur bösartige Symbolpolitik ist, die am Ende den Mangel an Beamten, den wir jetzt schon erleben (siehe vor allem Justiz und Schulen), weiter verschärfen würde.
Na ja, wenn jemand nur diese Berufe ausübt, Wiel er Beamter ist, sagt das auch was aus...
Es muss nur geklärt werden, woher die Deinstherren die Arbeitgeberanteile herholen, kein Beamter wird eine Umstellung mit sehr viel mehr Geld in die Geldbörse verweigern.
Kommt bitte nicht mit Erhöhung der Hundesteuer und der Grundsteuer.
Erkläre mal einem Lehrer, dass er seinen Beruf nur aus purem Enthusiasmus aufrufen solle, und nimm ihm im gleichen Zug einen wesentlichen Vorteil seines Berufs weg. Du suggerierst hier eine falsche Dichotomie: Natürlich werden die meisten Beamten nicht Beamte, um Beamte zu werden, aber die Vorzüge des Beamtentums sind gewiss Teil der Beweggründe, was völlig legitim ist.
@schleudermaxe inwiefern sollten Beamte aus einer solchem Umstellung mit "viel mehr Geld" herausgehen? Der Dienstherr müsste bereits die Bruttobesoldung deutlich erhöhen, nur damit das Netto gleich bleibt.
Die Zahlungen der Beamten für ihre Pensionskasse fallen ja weg, sind ja auch höher im Vergleich zur Rentenversicherung.
Wie immer wird es dazu nicht kommen, und das ist auch gut so. Denn die DRV ist strukturell defizitär. Höhere Einnahmen nutzen rein gar nichts, wenn dadurch höhere Ausgaben anfallen. Das ist so, als ob man einen Eimer ohne Boden füllen wollte, indem man den Hahn weiter aufnacht.
Frau B. konterkariert bzw. sabotiert hier bewusst die erst einzusetzende Kommission, die darüber beraten wird. Damit hat sie sich schon praktisch vor Amtsantritt bereits selbst für ihr Amt disqualifiziert.
Es ist ein einfacher Trick... schiebt man heute hundertausende neue Beitragszahler rein hat man erstmal geld... Wenn dann die kosten plötzlich nach oben schnellen weil ausgezahlt werden muss ist man eh nicht mehr im Amt und die Nachfolger haben das Problem.
Jetzt mal ganz neutral bewertet: Inwiefern ist es schlecht, wenn mehr Leute in das Rentensystem oder generell Sozialsysteme einzahlen? Inkl. Beamte, Politiker und Co. Das schadet doch keinem?
Nein, aber es nützt auch niemandem. Das Ganze ist ein Taschenspielertrick, der auf Kosten der jüngeren Generation eine kurzfristige Stabilisierung der Nettorentenzahlungen ermöglicht.
Die gesetzliche Rentenversicherung ist in ihrer jetzigen Form nicht zukunftsfähig. Das wissen alle Politiker der letzten 40 Jahre, aber niemand hat sich getraut, das offen zuzugeben. Die DRV kann absehbar nur ungefähr 30% maximal vom letzten Nettolohn finazieren. Es fehlen schlicht die Kinder und damit Beitragszahler der Generationen 1965 - 1985. Das ist schlicht nicht heilbar. Selbst mit jährlich höheren Bundeszuschüssen nicht. Die Situation wird sich erst nach 2050 stabilisieren, weil dann die Boomer Generation weggestorben sein wird.
Selbstverständlich kann man darüber nachdenken, dass alle Berufstätigen verpflichtet werden, in die DRV einzuzahlen. Aber eben nur für eine Basisabsicherung. Für mehr fehlen schlicht die Beitragszahler. Und jetzt mehr Personen in die DRV zu zwingen, bringt in X Jahren auch nichts, weil damit die DRV noch mehr Personen Renten auszahlen muss. Die einzige Möglichkeit, das System überhaupt zu retten, liegt darin, der DRV mehr Geld ohne weitere Leistungsberechtigte zu verschaffen.
Den Umstand mit der "verkehrtherum stehenden Gesellschaftspyramide" ist mir bestens bekannt. Das wäre ein erster Schritt, but all in all auch nur Peanuts. Aber wichtiger Punkt: Die neuen Beitragszahler müssen dann natürlich auch Rente kriegen ... (Wobei Beamte die ja sowieso schon kriegen, nach 4 (?) Jahren)
Ich finde ja den Rentenfond eine sehr gute Idee. (Nichts desto trotz ist mein Aktiendepot bereits am wachsen.)
Das Land S.-Holstein hat gerade rd. 2 Milliarden Beamtengelder aus deren Pensionskasse verzockt, dank Kursverfall durch Trump.
Ich erkenne zwei inkompetente Personen:
- Das Trumpeltier - sonst wären die Kurse nicht so massiv gefallen
- Der Typ, der in die Aktien/Fonds investiert hat - breitere Investition wäre gut gewesen. Bspw. Staatsanleihen in Kombination mit anderem (sehr sicher). Mein Depot schwankt sicher zwischen +7% und +15%. Das Diagramm sieht bei 8% Differenz natürlich crazy nach Minus aus (manchmal), ist es aber nie.
Man sollte sich damit schon auskennen. ABER: Die Wirtschaft erholt sich irgendwann auch mal wieder, hoffentlich. Also abwarten.
Man darf hier nicht vergessen, dass die Pensionskassen reell solange keine Verluste einfahren, solange sie nicht gezwungen sind, die entsprechenden Positionen zu veräußern. Da Pensionskassen ihre Werte aber Jahrzehnte lang verwahren, können sie das locker aussitzen. Aus den Pensionskassen werden ja bislang noch gar keine Leistungen bezahlt.
„Die DRV kann absehbar nur ungefähr 30% maximal vom letzten Nettolohn finazieren. "
Wie kommst du auf 30% - zumal die Rente sich nicht nach dem „letzten Nettolohn“ richtet?
50% war die Höhe, die Wilfried Schneider, der Erfinder des Umlageverfahrens 1957 als Zielgröße vor Augen hatte. Adenauer machte aus politischen Gründen 70% daraus, in Anbetracht der demographischen Entwicklung werden aber schon die von der SPD geforderten 48% absehbar nicht haltbar sein, wenn die SV-Beiträge die Grenze von 50% Abzügen je Monat nicht dauerhaft (und zwar erheblich) übersteigen sollen. 30% wären insofern reell, als dann den Versicherten netto genügend Luft für private AV bliebe, die dann kapitalgedeckt zzgl. Betriebsrenten die entstehende Lücke schließen könnten. Wer den heute 35 - 40jährigen Versicherten heute eine Rente von mindestens 48% nach Eintritt in die Altersrente verspricht, lügt schlichtweg. Das wird schon 2035 nicht mehr haltbar sein, und sich auch erst nach 2050, wenn die Boomer Generation weitgehend weggestorben ist, deutlich entspannen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilfrid_Schreiber
Sehr lesbarer Artikel dazu.
Danke für den Link, das ist ein interessanter Artikel.
Doch er bestärkt mich nur darin, dass das Umlagesystem die beste und effektivste Altersvorsorge ist.
Es ist allerdings so, dass die Wenigsten ihre Rente ab dem Regelrentenalter in Anspruch nehmen. Die Anzahl der Erwerbsminderungsrenten steigt ständig und die vorzeitigen Altersrenten nimmt jeder in Anspruch, der die entsprechende Wartezeit von 35 bzw. 45 Jahren erfüllt. Deshalb ist das durchschnittliche Renteneintrittsalter 60 Jahre. Das ist bei einer Lebenserwartung von über 80 Jahren auf Dauer nicht haltbar.
Ohne Bundeszuschüsse sind die Renten nicht mehr finanzierbar - was vor allem aber an den versicherungsfremden Leistungen liegt, die nicht durch Beitragszahlungen gedeckt sind (wie z.B. die Kindererziehung- und Berücksichtigungszeiten, die Aufwertung von Ausbildungszeiten und die Zurechnungszeiten).
Eine Reform ist dringend erforderlich und ich hoffe, die Vorschläge der wieder einmal neu eingesetzte Rentenkommission werden diesmal nicht wieder abgeschmettert.
Dann fällt ja deren horrende Beitrag für die Pensionskasse weg und der Dienstherr muss sich ja hälftig beteiligen.
Viel Spass schon mal, denn er hat das Geld nicht, also kommt eine drastische Steuererhöhung.
Mal sehen, ob das Volk, dann auch noch jubelt.
Was in 99% der Fällen eh nicht passiert. Alle Beamten haben dann aber gut 30-40% weniger Altersvorsorge. Ob der Großteil das als Verbesserung ansieht, wage ich zu bezweifeln.