Arbeiter aus Mosambik: Sollte Deutschland Entschädigung zahlen?
Hat Deutschland eine historische Verantwortung gegenüber den ehemaligen mosambikanischen DDR-Vertragsarbeitern – und wie sollte man heute damit umgehen?
In der DDR arbeiteten tausende Mosambikaner als sogenannte Vertragsarbeiter, oft unter harten Bedingungen. Ein Großteil ihres Lohns wurde einbehalten – angeblich für spätere Renten oder zur Schuldentilgung. Nach der Wende wurde viel versprochen, aber kaum etwas ausgezahlt. Viele Betroffene leben heute in Armut, fühlen sich betrogen und fordern Entschädigung. Die Bundesregierung sieht das Thema hingegen als erledigt.
Was denkt ihr:
Sollte Deutschland hier historische Verantwortung übernehmen? Und wenn ja – wie könnte das konkret aussehen?
Quelle
Ehemalige DDR-Vertragsarbeiter aus Mosambik: Noch eine Rechnung offen | ndr.de https://share.google/EG0xfDV0FhaVVyoLm
58 Stimmen
12 Antworten
Da sind wohl wieder ein paar schlaue Menschen auf eine Idee gekommen, wie man von dem leckeren Kuchen auch was abbekommen könnte. Mir ist aus Berichten nicht bekannt, das Vertragsarbeiter in der DDR in irgendeiner Art und Weise ausgebeutet wurden. Viele erhielten sogar eine Ausbildung, mit der sie später in ihren Heimatländern gut profitieren konnten. Von Ausbeutung keine Spur !
Ich war um die Jahrtausendwende da und hab jemanden besucht, der im Auftrag einer europäischen humanitären Organisation Aufbauhilfe leistete. Er brachte den Bauern bei, statt Muskelkraft Tieranspannung (Ochsen) zur Bewirtschaftung der Felder zu nehmen und kaufmännisch zu wirtschaften. Ich hab mich da mit vielen Einheimischen unterhalten, auch mit DDR-Rückkehrern, und das war für die kein Thema.
Du solltest privat spenden und niemanden mit deinen seltsamen Ansichten nerven.
hasst du da eine Quelle dazu? zB dass da irgend was einbehalten wurde dun von wem...
Die Lohn-Anteile dieser überschaubaren 17000 Opfer wurden doch von der DDR nach Mosambik überwiesen und da von der FRELIMO-Regierung gestohlen statt ausgezahlt. Dass Deutschland ihnen Geld schulde hat sich Evelyn Zupke ausgedacht, aber auch die behauptet nicht, dass Deutschland sie bestohlen habe.
die Vertragsarbeiterinnen und -arbeiter in der DDR unterschrieben Verträge, in denen es hieß, ein Teil ihres monatlichen Netto-Lohns würde einbehalten und den Arbeitern "zu ihren Gunsten" nach Mosambik überwiesen. Zunächst wurden so 25 Prozent des Lohns abgezogen, seit 1987 sogar 60 Prozent. Wie seine Kollegen lebte auch Chico Mapenda in dem Glauben, er bekomme das Geld dann zu Hause ausgezahlt: "Aber als ich zurückkehrte, war dieses Geld veruntreut"
also: sollen sich an die wenden, die das Geld veruntreut haben: die Mosambiquische Regierung von damals, die, wie in deinem Link weiter unten erklärt wird, damit Staatsschulden bezahlt hat, anstatt das geld wie vereinbart an die Leute auszuzahlen.
warum auch soll Deutschland doppelt zahlen, nur weil ein anderer das Geld veruntreut hat?
ist Deutschland der Zahlsklave der Welt?
Ein Großteil ihres Lohns wurde einbehalten – angeblich für spätere Renten oder zur Schuldentilgung.
- Wenn es vertragliche Schulden gab mussten sie bezahlt werden
- Das Lohnanteile für Krankenversicherung, Renten etc. einbehalten werden ist auch bei uns üblich, aber man erwirbt damit auch Rechte.
Ich kann mir nicht vorstellen das die Rentenversicherung hier den Vertragsarbeitern die Rentenansprüche verweigert.
Da hätte ich gerne einen weiterführenden LInk
Hier gibt es weitere Informationen: https://vertragsarbeit-mosambik-ddr.de/, https://vertragsarbeit-mosambik-ddr.de/hintergruende/
Wer in Deutschland - auch in der DDR - einen Rentenanspruch erworben hat, bekommt den auch ausgezahlt. Es wurde niemand gezwungen in der DDR zu arbeiten, das ist der große Unterschied zu kolonialem Unrecht. Daher sehe ich hier kein Verschulden des Staats.
Wenn Mosambik damit Schulden bezahlt hat, ist dies das Problem von Mosambik. Wenig beachtet ist aber, dass die DDR Mosambikaner am Ende ihres Vertrages auch dann knallhart abgeschoben hat, wenn diese während ihres Aufenthaltes ein Kind mit einem DDR- Bürger/einer DDR-Bürgerin gezeugt haben und so wurden die Familien getrennt. Für dieses Unrecht sehe ich Deutschland zumindest moralisch in der Verantwortung.
Subjektive Einzelerfahrungen sind natürlich interessant, können aber keine objektiven Fakten und belegten historischen Zusammenhänge ersetzen. Es geht hier nicht um persönliche Eindrücke, sondern um dokumentierte Missstände, die viele Vertragsarbeiter betreffen.