Nein, absolut nicht. Es handelt sich um einen Überfall und Bruch internationalen Rechts, dessen Schuld man nicht dem Opfer in die Schuhe schieben kann.
Mir sind allerdings nach der Maidan-Revolution Pressemeldungen aufgefallen, wonach die Euphorie von den kulturell russischen östlichen Teilen der Ukraine so ganz und gar nicht geteilt wurde, aber niemand es für nötig hielt, sich um die zu kümmern.
Ich bin selber in einem separatismusgefährdeten Vielvölkerstaat aufgewachsen, in Spanien, der nur mit Geschicklichkeit, Fingerspitzengefühl und Regionalautonomien als Nation zusammen gehalten wird. Hätte die Ukraine beizeiten von Spanien gelernt, wär alles anders gelaufen. Mir ist bekannt, dass Ukrainer hier in GF diesen Gedanken ganz und gar nicht teilen oder akzeptieren. Wie dem auch sei, den völkerrechtswidrigen Überfall und die vorherige Besetzung der Krim durch Russland entschuldigt das nicht im Geringsten.
Aber: Regionalautonomien nach spanischem Vorbild eignen sich als Teil der Verhandlungsmasse, wenn man Russland etwas anderes als Gebietsabtretungen anbieten will, um ihren Abzug und das Ende des Krieges zu erreichen.