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Ist der deutsche Fußball hinsichtlich der Fanlandschaft einzigartig in Europa?

Ich meine: Jemand, der in Hamburg geboren wird und dort aufwächst, wird wahrscheinlich ein Fan vom HSV oder vom FC St. Pauli, ein gebürtiger Bremer wird mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit ein Werderaner, jemand aus Hannover ist in den meisten Fällen ein Anhänger von Hannover 96, jemand, der in Braunschweig auf die Welt kommt und dann dort aufwächst, wird wahrscheinlich Fan von Eintracht Braunschweig, ein gebürtiger Magdeburger ist Anhänger des 1. FC Magdeburg, wenn jemand in Dortmund geboren wird und dort aufwächst, wird er bestimmt BVB-Fan, wenn jemand aus Bochum kommt, ist er mit Sicherheit ein Anhänger des VfL Bochum, ein gebürtiger Gelsenkirchener wird Fan des FC Schalke 04, jemand aus Essen ist Anhänger von Rot-Weiss Essen, ein gebürtiger Mönchengladbacher, Düsseldorfer Kölner etc. wird Fan von Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf oder dem 1. FC Köln.

Ist diese Fanlandschaft in Fußball-Deutschland einzigartig in Europa und vielleicht weltweit?

Ich meine ja, dass in der Türkei beispielsweise die große Mehrheit ein Fan entweder von Fenerbahce, Galatasaray oder Besiktas ist, selbst in Ankara oder Izmir. In Italien konzentriert sich die Fanlandschaft hauptsächlich auf die zwei Mailänder AC und Inter, auf Juve sowie auf den SSC Neapel. Letztere haben sogar in Avellino, Benevento und Salerno Fans. In Spanien dominieren auch nur Real und Barca, sogar, glaube ich, in Granada.

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Fußball/DFB-Pokal: Wer ist für Euch (Verein aus dem Profitopf) Euer Wunschgegner?

Kaum hat der VfB Stuttgart den DFB-Pokal gewonnen (leider mit 4:2 gegen Arminia Bielefeld), schon wirft die neue Saison im zweitwichtigsten nationalen Pokalwettbewerb auf der Welt (nur der englische FA Cup ist noch wichtiger) seine Schatten voraus. Denn morgen ist die Auslosung der ersten Pokalrunde. Es gibt dabei sowohl den sogenannten Amateurtopf als auch den sogenannten Profitopf. Beide Töpfe haben jeweils 32 Teams.

Eine Frage an die Fans der Vereine aus dem Profitopf: Wer ist eigentlich Euer Wunschgegner?

Hier eine Auflistung aller möglichen Gegner: SV Sandhausen, FV Illertissen, 1. FC Schweinfurt, BFC Dynamo, RSV Eintracht, SV Hemelingen, Eintracht Norderstedt, SV Wehen Wiesbaden, Hansa Rostock, Viktoria Köln, Rot-Weiss Essen, SV Atlas Delmenhorst, Blau-Weiß Lohne, FV Engers, FC 08 Homburg, 1. FC Lokomotive Leipzig, Hallescher FC, VfB Lübeck, Bahlinger SC, FK Pirmasens, ZFC Meuselwitz, Sportfreunde Lotte, FC Gütersloh, SG Sonnenhof Großaspach, Energie Cottbus, 1. FC Saarbrücken, Dynamo Dresden, Arminia Bielefeld, SSV Jahn Regensburg, SSV Ulm 1846 Fußball, Eintracht Braunschweig, Preußen Münster

Als Fan des Hamburger SV wäre mein Wunschgegner entweder Eintracht Norderstedt, der SV Hemelingen oder der SV Atlas Delmenhorst. Noch besser aber Norderstedt.

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Fußball: Woher kommt die Annahme, dass man demütig sein, kleinere Brötchen backen und nachhaltig arbeiten sollte?

Auf der Fußball-Plattform "transfermarkt.de" gibt es einen Artikel über den HSV, wie er in der kommenden Saison, dann in der Bundesliga verfahren will. Unter den Kommentaren gibt es einen riesen Bohei, derzufolge sie ja ein hohes Anspruchsdenken hätten und eigentlich kleinere Brötchen backen sollten etc.

Der User "Velvetstooge", ein Engländer und Fan vom englischen Zweitligisten Queens Park Rangers, schreibt zu einem derer, die sich über den HSV beschweren, folgendes:

Warum muss man im deutschen fussball immer "bodenständig und realistisch" sein? Auch Wegen dieser Mentalität hat mann ja gerade null Wettbewerb in der ersten Liga. Nach dem Motzo: alle schon "nachaltig" arbeiten, denn Bayern kann man eh nicht schlagen. Es braucht mehr ambitionierter Vereine, die aggressiv im Transfermarkt agieren, die sich nicht mit dem Status Quo zufrieden geben.

Bin ich der einzige hier in Deutschland, der mit der Mentalität, bodenständig, realistisch, nachhaltig zu arbeiten, nichts anfangen kann? Nun gut: Vielleicht liegt es auch daran, dass ich auch kein Deutscher bin (bin Tamile).

Bei Juventus, Inter Mailand, dem AC Mailand, dem FC Barcelona, Atletico Madrid, Real Madrid, dem FC Liverpool, dem FC Arsenal, Manchester City etc. ist so eine Denkweise undenkbar. Ach was: Eigentlich überall auf der Welt, nur in Deutschland denkt man anders.

Ich bin Fußball-Enthusiast und kann mit Vereinen wie Freiburg oder Mainz, die ewig und drei Tage demütig sind und sich mit dem Status quo zufrieden geben, nichts anfangen. Es braucht mehr Vereine, die angreifen wollen.

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Wieso bekommt der DFB-Pokal nicht die Wertschätzung, die er eigentlich verdient hätte?

Heute habe ich ein Punktspiel meines Heimatvereins TuS Zeven in der Kreisliga Rotenburg angeschaut. Die Zevener kamen gegen den FC Nordheide trotz zweimaliger Führung nicht über ein 2:2 hinaus. Jedenfalls: Auf der Tribüne redete ich mit zwei Leuten. Einer ist Anhänger des FC Bayern, der andere ein HSV-Fan. Ich habe darüber philosophiert, dass er wohl nicht auf der Welt war, als sie ihren bisher letzten Titel feierten. Als er fragte, wann der HSV den letzten Titel feierte, antwortete ich 1987 und dass es der DFB-Pokal war (3:1 im Finale gegen die Stuttgarter Kickers). Er kam dann aber mit Meisterschaft und da antwortete ich mit 1983. Ich entnahm dann, dass er mit dem Wort "Titel" wohl nur die Meisterschaft meinte und er sagte, dass die Meisterschale wichtiger oder bedeutender sei als der DFB-Pokal.

Wieso kriegt der "Pott" eigentlich nicht die Wertschätzung, die er meiner Meinung nach eigentlich verdient hätte? Selbst von vereinzelten HSV-Fans?

Ich bin selbst ein HSV-Anhänger und ich wäre wohl einer glücklichsten Fans, wenn der HSV nächstes Jahr, im Mai 2026, im Finale im Berliner Olympiastadion gewinnen würde. Dann würde ich den Tag als Feiertag in meinem Kalender markieren. :-D

Mein Mitbewohner und guter Freund ist Fan von Hannover 96. Die Hannoveraner sind der einzige Zweitligist, der den Pott gewinnen konnte. Er war zwar damals (1992) nicht auf der Welt, aber für ihn hat der Pokalsieg einen größeren Stellenwert als die zwei Meistertitel (1938 und 1954).

Ich kannte mal in meinem Wohnort im Kreis Minden-Lübbecke (NRW) mal einen Kurgast, der behauptete, dass der DFB-Pokal kein Titel sei, weil er in nur sieben Spiel entschieden werde. Aussagen wie diese sprechen Bände.

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Wieso gibt es noch Leute, die den HSV nicht leiden können, obwohl...

... der HSV seit sieben Jahren weg ist?

Der HSV ist seit 15 Jahren aus den internationalen Plätzen gefallen, spielte dann gegen den Abstieg, stieg irgendwann ab und hatte bis jetzt noch nicht die Rückkehr in die Bundesliga schaffen können. In den Jahren des Niedergangs haben viele den HSV angefangen, fast schon zu hassen. Und manche haben diesen Hass nach dem Bundesliga-Abstieg beibehalten.

Eben, als ich die Bundesliga-Konferenz bei der Kneipe bei mir ums Eck guckte und nach Hause ging, da traf ich einen anderen Stammgast, einen Gladbach-Fan. Er hat heute gesagt, dass er heute Abend, im Abendspiel der 2. Bundesliga, zu Fortuna Düsseldorf halten würde, weil er den HSV nicht mag. Ich fragte nach, warum, denn das ist mir (ich kenne ihn nun seit vielen Jahren), neu ist. Er sagte nur, dass es intuitiv sei.

Ich bin selbst ein HSV-Fan, der nun vieles durchmachen musste. Und ich verstehe oft die Welt nicht mehr, wenn es um diesen irrationalen Hass gegen uns geht. Ich verstehe es, dass es HSV-Fans gibt, auf die man nicht zu sprechen ist. Ich kenne auch einen HSV-Fan, der mir persönlich ziemlich peinlich ist. Aber ich selbst bin nur einer, der den HSV erfolgreich sehen will. So wie jeder seinen Klub erfolgreich sehen will.

Warum dieser Hass? Ich verstehe es nicht.

PS: Ich kenne natürlich auch Leute, die dem HSV die Bundesliga-Rückkehr gönnen würden und das weiß ich zu würdigen.

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