Ist es nicht eigentlich sinnlos, wenn man Fan oder Sympathisant des FC St. Pauli ist, obwohl man nicht links ist, sondern vielleicht sogar ein AfD-Wähler?
Es gibt Teile unter den Fans oder Sympathisanten des Fußball-Bundesligisten FC St. Pauli, bei denen habe ich den Eindruck, dass sie nicht links sind, sondern vielleicht sogar die AfD wählen. Solche haben sich dann vermutlich den FC St. Pauli als Lieblingsverein oder Klub, mit dem sie sympathisieren sind, ausgesucht, weil sie beispielsweise den HSV nicht mögen oder aus anderen Gründen.
Dabei haben die "Kiezkicker" eine linke politische Identität und trägt seine Art, gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus etc. zu sein, wie ein Monstranz vor sich her.
Gibt es (linke) Fans oder Sympathisanten von St. Pauli, die etwas zu diesem Klientel sagen können?
Ich finde ja, dass solche Fans kein Verein braucht. Weder am Millerntor, noch im Volkspark, noch an der Weser etc. braucht es solche Anhänger.
5 Antworten
Nein, nur weil viele St. Pauli Fans links sind heißt das nicht, dass das bei allen so sein muss.
Naja, aber St. Pauli ist ja nicht irgendein Verein, sondern ein Klub, der eine politische linke Identität hat und sogar im Stadion Botschaften wie "Kein Mensch ist illegal" oder "Kein Fußball den Faschisten" hat.
Welt der Ultrakultur kann manchmal verwirrend sein.
St. Pauli ist der Erzfeind des Erzfeindes deines Vereins. Dann bist du zum Teil St.Pauli Sympathisant, egal ob du etwas rechts bist.
Hatte glaube ich auch zum Bruch der Fanfreunschaft mit Celtic Glasgow geführt.
Meines Wissens nach ist die Fanfreundschaft zwischen Celtic und St. Pauli mehr eine Domäne der normalen Fans. Die Ultras des Stadtteilvereins hält die Fanfreundschaft zu Hapoel Tel Aviv hoch.
Ich weiß nicht viel über Fußball. Aber es gibt viele Menschen, die ursprünglich links waren und heute AFD wählen. Das hat damit zutun, dass "altlinks" in vielerlei Hinsicht dem "neurechts" inhaltlich eigentlich nähersteht als "neulinks". Dabei ist aber auch zu berücksichtigen, dass es sehr unterschiedliche Bilder hinsichtlich dessen gibt, was die AFD darstellt und was andere Parteien darstellen, wenn man sich ernsthaft damit auseinandersetzen möchte.
Es ist ziemlich komplex aber ingsesamt haben sich die Paradigmen und Ideologien der politischen Gruppen stark gewandelt. Auch wenn einige das sicherlich nicht wahrhaben wollen und versuchen das durch plumpe Verhöhnungen kleinzureden.
Ein anderer Punkt ist, es gibt Menschen, die Hobby und politische Ideologien trennen können. Und heutzutage bleibt einem manchmal auch nichts anderes als das zutun, wenn das Hobby ein zu zentraler Bestandteil des eigenen Lebens geworden ist. Und soweit ich das sehe, geht es vielen Fußballfans teilweise eher um den Verein und das direkte soziale Umfeld als um den Fußball an sich. Von daher kann man auch nicht einfach so den Verein wechseln. Nach Jahren an Investment von Geld, Zeit und Leidenschaft, hängt zuviel Herzblut dran.
Letzteres kenn ich eher aus der Musik.
Nur ist es ja auch so: St. Pauli ist ein Verein mit einer politisch linken Identität. Im Stadion prangen Botschaften wie "Kein Fußball den Faschisten" oder "Kein Mensch ist illegal". Der Verein ist sehr politisch macht in der Öffentlichkeit des Öfteren deutlich, dass sie Faschisten etc. nicht leiden können. Und wenn jemand AfD-Wähler ist oder zumindest "nicht links", ist es ein bisschen widersprüchlich, wenn dann so einer Fan oder Sympathisant der "Kiezkicker" wird, nur weil man vielleicht den Stadtrivalen HSV nicht mag oder nur weil die Stimmung im Millerntor-Stadion geil sei.
Darauf bin ich in der zweiten Hälfte eingegangen.
Habe ich schon gelesen und es ist so, dass viele die Ideologie und Hobby trennen können oder meinen es zu trennen. Gibt aber einen Unterschied zwischen dem BVB, HSV, Schalke oder eben St. Pauli.
Wie gesagt ich bin da nicht so tief im Thema. Aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass jeder Mensch ganz individuelle Gründe hat, warum er etwas mag und warum ihn etwas wichtig ist. Und diese Gründe können ihm deutlich wichtiger sein, als Dinge, die anderen vielleicht als widersprüchlich erscheinen. Und da ist es fast egal, was es ist. Man passt sich eben an. Die eigene Psyche regelt das.
Ich denke dass es nicht viele St. Pauli Fans gibt, die die AfD wählen, bzw rechtsextrem sind. Aber es gibt wahrscheinlich nichts was es nicht gibt.
Bei Sympathisanten, die nur pro St. Pauli sind Weil sie anti HSV sind, könnte ich mir dagegen schon vorstellen, dass die politische Einstellung nichts mit der des Vereins zu tun hat.
Ich bin allerdings unter anderem wegen den klaren politischen Botschaften des Vereins und der aktiven Fanszene St. Pauli Sympathisant.
Ja, macht eigentlich schon nicht so Sinn als AfD- Wähler St. Pauli- Fan zu sein. Aber ich denke mal, dass man gar nicht erst St. Pauli- Fan wird, wenn man die AfD wählt.
Der Unterschied zwischen St. Pauli und HSV oder Werder ist aber, dass St. Pauli sich in der Öffentlichkeit auch politisch positioniert und auch politische Botschaften im Stadion hat. Ist beim HSV oder Werder anders, bei denen hält sich die Politik im Hintergrund. Jeder bei St. Pauli vermischt Sport und Politik und hat eine klare Meinung zu braunem Gedankengut. Daher sollte jemand, der die AfD wählt oder zumindest "nicht links" ist, kein Fan dieses Vereins sein.
Generell braucht solche Fans niemand.