Deutschland ist ein Land, das aus seiner Geschichte gelernt hat, insbesondere aus den Fehlern des Zweiten Weltkriegs. Die Werte von Toleranz, Vielfalt und Integration sind heute fest in unserer Gesellschaft verankert. Wir wissen, wie wichtig es ist, jedem Menschen – unabhängig von Herkunft, Religion oder Kultur – gleiche Chancen und Rechte zu gewähren. Deutschland ist stolz auf seine bunte, vielfältige Gesellschaft, in der jeder seineihre Identität frei leben kann. Eine Gesellschaft, die auf diesen Werten basiert, sollte auch sicherstellen, dass Menschen, wie etwa Frauen* mit Kopftuch, nicht aufgrund ihrer Religion benachteiligt werden, sondern in allen Bereichen des Lebens die gleiche Teilhabe und Anerkennung erfahren. Sollte die Kleiderordnung in Behörden, bei der Polizei, Richterinnen, Staatsanwältinnen, Lehrerinnen, Angestellter, Friseurinnen, Ärztinnen und weiteren Berufen gelockert werden, damit mehr Musliminnen, insbesondere Frauen mit Kopftuch, die Chance haben, in diesen Berufen zu arbeiten und ihre religiösen Überzeugungen frei auszuleben? In einer Gesellschaft, die auf Toleranz und Vielfalt baut, sollte es selbstverständlich sein, dass jeder, unabhängig von Religion oder Kultur, die gleichen beruflichen Möglichkeiten hat. Frauen, die sich aus religiösen Gründen für das Tragen eines Kopftuchs entscheiden, sollten nicht von bestimmten Berufen ausgeschlossen werden. Eine solche Lockerung der Kleiderordnung würde nicht nur den Muslim*innen, sondern auch der Gesellschaft insgesamt zugutekommen, indem sie ein starkes Zeichen für Integration, Gleichberechtigung und Diversität setzt. Warum sollten Menschen aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen benachteiligt werden, wenn sie die gleichen Qualifikationen wie andere Bewerbende haben und die Arbeit genauso gut erfüllen können? Es ist wichtig, dass alle Menschen, auch in Berufen, die traditionell nicht mit religiösen Symbolen assoziiert werden, gleiche Chancen erhalten, unabhängig davon, ob sie ein Kopftuch tragen oder nicht.