Sollte Blasphemie ein eigener Straftatbestand werden?
Sollte eurer Meinung nach Blasphemie, also das Verhöhnen und Beleidigen von Gottheiten und Heiligen Dingen ein eigener Straftatbestand werden?
Wäre das sinnvoll, um Hetze zu vermeiden, bzw und Menschen, die Kirchen/Moscheen/andere Gotteshäuser verwüsten (wie kürzlich erst geschehen) oder gegen Religionen hetzen genauer wegen Blasphemie und nicht wegen Beleidigung/Hausfriedensbruch/Sachbeschädigung bestrafen zu können?
Gehen wir davon aus, dass keine Haftstrafen folgen, sondern Bußgeld.
56 Stimmen
19 Antworten
Dann würden etliche Vertreter beim leistesten Wort gegen die Religion, gerade wenn es sich um valide Kritik handelt, die "Blasphemie" geltend machen. Dann dürfte man bald gar nichts mehr darüber sagen.
(Eine nette Idee im Übrigen, die Meinungsfreiheit durch die Hintertür zu beschneiden... 😉.)
Sie ist bereits sehr dünn. Allzuoft wird sie seitens religiöser Vertreter (bereits jetzt) sehr eng bemessen.
Den Begriff müsste man im Gesetz natürlich strikt definieren, damit nur Hetze und keine Meinungsfreiheit bestraft wird, aber ich bin genauso wenig dafür.
Mir ist die Frage in den Kopf gekommen, als ich von den Altarräumen gehört habe, die verwüstet wurden.
Den Begriff müsste man im Gesetz natürlich strikt definieren, damit nur Hetze und keine Meinungsfreiheit bestraft wird, aber ich bin genauso wenig dafür.
Meinungsfreiheit kann nicht bestraft werden.
Es fällt nicht alles unter Meinungsfreiheit, es werden genug Menschen wegen Volksverhetzung und verfassungsfeindlichen „Meinungen” bestraft.
Die gegen die Verfassung und unseren Rechtsstaat sind. Das ist ein Unterschied. Jeder kann glauben, woran er will, der Staat gibt das nicht vor.
Volksverhetzung und/oder verfassungsfeindliche "Meinungen" sind ja auch nicht in der Meinungsfreiheit enthalten.
Grundsätzlich gilt: Jede zugesicherte Freiheit bzw. jedes Recht endet dort, wo die Rechte oder die Freiheit einer anderen Person eingeschränkt werden.
Das ändert jedoch nichts daran, dass man für Meinungsfreiheit nicht bestraft werden kann, da es nicht straffähig ist, von der Meinungsfreiheit Gebrauch zu machen.
Wenn Altarräume zerstört werden, ist das Vandalismus und ist deshalb strafbar.
Auf keinen Fall sollte es ein Straftatbestand sein, eine oder mehrere der gefühlten 3 millarden Gottheiten zu verhöhnen und zu beleidigen
Weil wir nicht mehr im Mittelalter leben. Weil es nicht Aufgabe des Staates ist, die verletzten Gefühle irgendwelcher Religionsgruppen zu bemuttern.
Weil ein solcher "Straftatsbestand" dem Missbrauch Tür und Tor öffnet. Was man nicht alles zu "Blasphemie" erklären wird:
- Fernsehserien
- Bestimmte Kleidung
- Bestimmte Musik
- Bestimmte Bilder
Willkommen zurück im Mittelalter, wie gesagt.
Wir leben nicht mehr im Mittelalter. Religionen sind von Menschen konstruiert, wie auch die Vorstellung an einen Gott. Das ist ein Fakt.
Deutschland hat aber diese Idiotische Gesetzt und GF beruft sich ständig auf diesen Schwachsinn:
Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen (§ 166 StGB)
Jetzt kommt die Frage auf was genau eine Beschimpfung darstellt?
Wenn ich sage die katholische Kirche ist einer Verbrecherorganisation bist du vor dem Richter!
Wenn du sagst Muhammad sei Pädophil (was nicht stimmt) bist du vor dem Richter!
Wenn du sagst/schreibst dass der Koran genauso abartig ist wie nein Kampf wirst du sofort auch bei GF gesperrt und auf den Paragraphen hingewiesen!
Übrigens auch die Frage ob Jesus überhaupt gelebt hat wird bei GF durch Glaubensfanatiker wie Hoerli79, Ignatius1 und mind 10 andere heilige Hasserfüllte Christen mit dem Hinweis auf § 166 StGB immer gestrichen!
Und da gibt es eine mänge andere Beispiele....
Das nichtsäkulare heulige Deutschland 👌 Ekelhaft
Verstehe.
Ignatius1 und mind 10 andere heilige
Die Namen kenn ich. Jedes Mal geht’s nicht um Argumente, sondern direkt gegen mich und meinen Glauben nur weil ich zum Islam stehe und mich nicht davon distanziere. Als wär das schon ’ne Straftat.
Germaghribiya war sieben Jahre lang die Beste hier. Ist nun leider vermutlich weg und selbst sie blieb nicht verschont. Irgendwann fragt man sich, was das überhaupt noch bringen soll.
Aber mit deiner Antwort.
Religionen sind von Menschen konstruiert, wie auch die Vorstellung an einen Gott.
Und? Daran ist nichts falsch. Und so denke ich als gläubiger Mensch.
Ich habe dich nicht für deinen Hellenismus angegriffen, sondern mich lediglich gefragt, wie eine Hellenistin sagen kann, dass Religionen genauso wie die Vorstellungen an Gott konstruiert sind. Macht für mich wenig Sinn.
Es macht Sinn, weil sicher bewusst bin, dass der Glaube an Götter durch den Menschen entstanden sind. Tiere glauben nicht an sowas oder befassen sich mit Dingen wie "was kommt nach dem Tod". Ist schwer zu erklären, aber es macht durchaus Sinn, so zu denken.
Also meinst du damit, dass du weißt, dass du an etwas Erfundenes glaubst?
Ja, tue ich. Es ist ja Glaube und der Hellenismos ist mehr, als nur die Religion.
Hier ein paar Ausschnitte aus einem Buch, die es gut auf den Punkt bringen:
Solche Götter werden nach unserem Bild geschaffen, nicht umgekehrt. Von ihrem Ursprung her sind Mythen und mythische Figuren also eher symbolisch als historisch zu verstehen, doch auch sie erfuhren die gleichen fiktionalen Ausschmückungen und Veränderungen wie die deutlich wirklichkeitsbezogeneren Legenden.
Die meisten, die diese Geschichten wieder und wieder erzählt haben, waren sich, glaube ich, einigermaßen im Klaren darüber, dass sie ausgedachte Geschichten erzählten.
Gebet, Ritual und Opfer, der Preis, der den unsichtbaren Kräften der Natur dargeboten wird, sind etwas anderes. Ab einem gewissen Punkt wird der Mythos zum Kult und der Kult zur Religion. Man kann eine Linie ziehen von den Geschichten, die am Feuer erzählt werden, zu den eher regelhaften Glaubensüberzeugungen, die Gehorsam verlangen.
Es stellt ja keinen Straftatbestand der Volkshetze dar, denn Religionsgruppen sind kein 'Volk' im juristischen Sinn...
Hetze selbst ist kein Straftatbestand, sondern fällt unter die Meinungsfreiheit, solange dabei keine Person direkt beleidigt wird oder keine üble Nachrede und Unterstellung erfolgen...
Für die Schändung von Gebetshäusern und Friedhöfen sowie für Beleidigungen etc. gibt es ja bereits bestehende Gesetze, die solche Taten dann ahnden...
Gruß Fantho
Richtig. Die Grenze zwischen Kritik und Blasphemie wäre dann sehr dünn.