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Würde so ein Bürokratie abbau funktionieren?

Ich habe mir überlegt, wie ein radikaler Abbau der Bürokratie in Deutschland tatsächlich gelingen könnte. Der Kern des Plans wäre eine Kombination aus konsequenter Digitalisierung, klaren Fristen und einem Kulturwandel in der Verwaltung. Alle Verwaltungsleistungen würden über eine zentrale digitale Plattform laufen, auf die Bürgerinnen, Unternehmen und Vereine mit einer sicheren digitalen Identität zugreifen können. Anträge, Genehmigungen und Meldungen würden vollständig online abgewickelt, ohne Papierformulare oder persönliche Vorsprachen. Gleichzeitig gäbe es verbindliche Bearbeitungsfristen: Reagiert eine Behörde nicht rechtzeitig, gilt der Antrag automatisch als genehmigt. Überflüssige Berichtspflichten und Doppelregelungen würden gestrichen, und für jede neue Vorschrift müssten zwei alte entfallen. Die Verwaltung würde stärker nach dem Vertrauensprinzip arbeiten, wie es in skandinavischen Ländern üblich ist, anstatt auf flächendeckende Kontrolle zu setzen. Estland zeigt, dass so ein System funktionieren kann – dort lassen sich Unternehmensgründungen in weniger als 24 Stunden erledigen, während in Deutschland oft Wochen vergehen. Auch beim internationalen Vergleich der Bürokratiebelastung schneidet Deutschland schlecht ab: Für einen Standardexport sind hier im Schnitt 37 Stunden Aufwand nötig, in Dänemark oder Neuseeland nur ein Bruchteil davon. Wenn man diese Ansätze konsequent umsetzt, könnte die Verwaltung schlanker, schneller und bürgernäher werden – und die Wirtschaft würde massiv entlastet.

Würde so ein Plan in Deutschland funktionieren oder scheitert er an politischen und kulturellen Hürden?

Politik, Bürokratie

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