Ich weiß, dass Cannabis unter bestimmten Bedingungen - in Deutschland zumindest - legal ist. Dennoch bin ich persönlich dafür, dass reines Cannabis in normalen Supermärkten in verschiedenen Mengen verkauft werden darf. So wie Alkohol.
Ich meine, in welchem Universum macht sowas Sinn (nehmen wir Österreich als Beispiel)?: Man darf Bier, Wein und ähnliche Getränke ab 16 kaufen. Ab 18 darf man Spirituosen kaufen und konsumieren. Es gibt keine Mengenbegrenzung. Das Einzige, was Verkäufer machen dürfen, ist es, den Verkauf zu verweigern, wenn sie Verdacht auf Missbrauch haben. In kleinen Mengen hat Alkohol nur leichte Effekte: Entspannung, Euphorie, gesenkte Hemmschwelle. In höheren Dosen (was aber natürlich nicht illegal ist) sind Übelkeit, Erbrechen, Gedächtnislücken, Blackout und Bewusstseinsverlust nicht so selten. Wenn man bei diesem Level ist, ist man nicht mehr weit entfernt von Atemdepressionen, Koma und/oder Lebensgefahr durch Ersticken an Erbrochenem oder Kreislaufversagen. Das sind Auswirkungen, wenn man z. B. einmalig zu viel erwischt. Die Langzeitfolgen können folgende sein:
- Lebererkrankungen: Fettleber, Leberzirrhose, Leberkrebs
- Herz-Kreislauf-Probleme: Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen
- Psychische Folgen: Alkoholabhängigkeit, Depressionen, Gedächtnisverlust
- Erhöhtes Krebsrisiko: Mund-, Speiseröhren-, Leber-, Brustkrebs
- Sonstige Schäden: Nervenschäden, Magen-Darm-Erkrankungen, Schwächung des Immunsystems
Allein in Österreich sterben TÄGLICH ca. 5,5 Menschen an entweder den Folgen von Alkohol (Leberzirrhose etc.) oder daran, dass sie an einem Abend zu viel erwischt haben. In Deutschland sind es ca. 130 Menschen täglich. Alkohol ist somit eine der am häufigsten vermeidbaren Todesursachen in Österreich.
Cannabis dagegen ist illegal. Konsum - strafbar, Verkauf - strafbar, Besitz - strafbar. Die Wirkungen sind Entspannung, veränderte Wahrnehmung, gesteigerter Appetit und Euphorie. Das Kurzzeitgedächtnis wird beeinträchtigt und die Reaktionszeit verlangsamt. Bei ZU hoher Dosis könnte man Panik, Angstzustände oder Paranoia bekommen. Psychische Abhängigkeit ist zwar möglich, aber keine körperlichen Entzugssymptomatik wie bei Alk. Bei sehr frühem Konsumbeginn (unter 16) und regelmäßigem Gebrauch steigt das Risiko für psychische Störungen z.B. Psychosen. Es sind KEINE direkten Organschäden wie Leberversagen bekannt und das Suchtpotenzial ist weitaus geringer als bei Alkohol oder Nikotin. Weltweit ist an reinem Cannabis KEIN MENSCH GESTORBEN. Ich rede nicht von Langzeitfolgen wie Lungenkrebs durchs rauchen, sondern durch den Konsum direkt. Rein rechnerisch müsste man mehrere Kilogramm hintereinander rauchen um an einer Überdosis direkt von Cannabis zu sterben. Man müsste also um die 28h durchgehend rauchen. Das ist aber unmöglich, weil man davor entweder einschläft oder kotzen muss. Also praktisch gar nicht machbar.
Also warum wird Cannabis immer noch so krass verteufelt? Warum verteidigt die meist ältere Generation so krass Alkohol? Wenn die Fakten doch bekannt sind?! Und warum interessiert sowas in der Politik so gut wie niemanden? Warum kann man sich mit 16 komplett abschießen und bei erstmaligen Konsum einfach sterben, weil wichtige Organe versagen, aber wenn man mit einem Joint erwischt wird, ist die Hölle los. Nicht nur rechtlich, auch sozial. Weil das Zeug halt immer noch verteufelt wird. Manche stellen es auf die gleiche Stufe wie Heroin oder Crack (Ja, so Leute gibt's).
Wie seht ihr das? Es ist doch komplett sinnlos?!