Warum behaupten so viele das Cannabis nicht körperlich abhängig machen kann?
Das ist doch Blödsinn. Ich habe 13 Jahre Cannabis konsumiert, mein Körper war ständig am zittern und ich habe jeden Tag so stark geschwitzt das glaubt ihr nicht, mein ganzer Körper spielte ständig verrückt.
10 Antworten
So ziemlich jeder Stoff hat ein psychisches Suchtpotential, auch bei Nahrungsmitteln findet man das oft genug. Was du beschreibst sind aber körperliche Abhängigkeits- bzw. Entzugssymptome und die sollten bei THC eigentlich nicht so gravierend sein (hab aber auch keine Praxiserfahrung mit Gewohnheitskonsum). Eher problematisch könnte es sein, dass viele mit dem Mischkonsum mit Tabak einsteigen und der hat ziemlich sicher eine höheres Suchtpotenzial, wenn man nie ohne THC raucht, kann man das aber auch gar nicht trennen und wird vielleicht sogar durch den Tabak in den erneuten Konsum getrieben.
Derartige körperliche Symptome kenne ich aber auch von Tabak nicht, eher sowas wie Müdigkeit, Schlafstörungen (auch nur ein paar Tage), Verdauungsprobleme und natürlich auch ne gewisse Nervosität und Gereiztheit, beim Entzug.
PS: Fast alles was dazu an Forschung betrieben wird, dürfte sich wie so oft, auf Erwachsene mit zumindest nahezu reifen Gehirnen beziehen. Wie das in der Adoleszenz aussieht, findet man so aber nicht raus.
Cannabis macht deutlich mehr psychisch abhängig. Das was du als Entzugssymptome angegeben hast kann auch gut von deiner Psyche gekommen sein. Verglichen mit Substanzen die wirklich körperlich abhängig machen ist Cannabis also eher kein körperlich abhängig machender Stoff. Möglich ist eine körperliche Abhängigkeit schon.
Das ist normal. Eine richtige körperliche Abhängigkeit bedeutet, dass der Körper überhaupt nicht mehr ohne diese Substanz klar kommt und es gefährlich werden könnte der Entzug. Bei Cannabis Entzug dauerte es immer bis zu 3 Wochen, bis ich vernünftig essen konnte bzw. Appetit verspürt habe. Habe auch immer geschwitzt, gezittert, hatte Schüttelfrost usw… Dein Körper gewöhnt sich erstmal daran, aber der Entzug ist keineswegs gefährlich, deshalb wird es auch so behauptet, dass das nicht körperlich abhängig macht. Bei Cannabis kannst du immer ohne Bedenken kalten Entzug machen. Bist du körperlich abhängig von Alkohol, Opioiden, Benzodiazepine usw., dann solltest du die Dosis Tag für Tag reduzieren, da es sonst gefährlich werden könnte.
Es gibt nur sehr vereinzelnte Hinweise (unter "Laborbedigungen", die in der Realität so selten vorkommen dass sie vernachlässigbar sind) auf eine mögliche körperliche Abhängigkeit. Aber das spielt keine Rolle.
Nichtsdestotrotz kann ein psychische Abhängigkeit (nicht nur bei Cannabis) auch körperliche Symptome hervorrufen wie Unruhe, schwitzen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen etc.
Jeder empfindet 'Entzug' anders. Manche neigen zu Mimimi, Selbstmitleid und Übertreibung - andere fühlen sich höchstens wie ein bisschen erkältet.
Ob und wie sehr Cannabis körperlich abhängig macht, das kann man nur subjektiv beurteilen und auch nur hinsichtlich der Schwere der Entzugserscheinungen, wenn er Vergleiche zu anderen Entzügen selbst durchgemacht hat, etwa mit Alkohol, Heroin der Benzos.
Dass Du gezittert und geschwitzt hast, sagt nichts wissenschaftlich Verwertbares darüber aus, ob Cannabis tatsächlich physisch abhängig macht.
Du solltest Dich erkundigen, wie Patienten auf Cannabis reagieren, wenn sie es aus Krankheitsgründen jeden Tag mehrfach und über viele Jahre hinweg nehmen (müssen).