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Meinung des Tages: Jugendwort 2024 - Welches Wort sollte Eurer Meinung nach gewinnen?

"Yurr", "Talahon", "Akh" oder "Yolo" - wo besorgte Elternteile ihr Kind bei der Verwendung derartiger Absonderlichkeiten am liebsten zum Logopäden schicken würden, gelten diese Begriffe unter Jugendlichen schlichtweg als gängiger Jugendslang. Ein Grund mehr für den Langenscheidt Verlag, auch in diesem Jahr wieder das "Jugendwort des Jahres" zu küren.

Der Langenscheidt Verlag lädt zur Wahl

Die Welt der Jugendlichen mag sich so manchem Erwachsenen oder Elternteil nicht so recht erschließen; Jugendliche stänkern oft, sind rebellisch, unzuverlässig, kleiden sich seltsam, hören fürchterliche Musik, machen sich wenig Gedanken um die Zukunft und sind - zu allem Überfluss - nicht mehr imstande, sich adäquat zu artikulieren. Ja, Jugendliche - so möchte man meinen - verkörpern in jeglicher Hinsicht den moralischen, kulturellen und sprachlichen Verfall unserer Zivilisation.

Blickt man allerdings ein wenig zurück, genauer gesagt in die vorchristliche Zeit, finden sich bereits bei den Sumerern, den Babyloniern, Sokrates oder Platon zahlreiche Quellen, in denen - den moralischen Zeigefinger hebend - Gestus und Habitus von Kindern und Jugendlichen scharf kritisiert werden. Die Jugend tickt nun einmal vollends anders, und das ist und bleibt - egal, in welcher Epoche wir uns befinden - eine kulturübergreifende, anthropologische Konstante.

Und weil der kryptisch-anmutende Jugendslang in seiner exotisch-geheimnisvollen Mannigfaltigkeit auch auf uns Erwachsene eine gewisse Faszination ausübt, lädt der renommierte Langenscheidt Verlag seit nunmehr 16 Jahren dazu ein, das "Jugendwort des Jahres" zu wählen.

Und das sind die diesjährigen Top 10:

Zur Wahl stehen Begriffe, die dem Verlag zufolge häufig im aktiven Sprachgebrauch von Menschen zwischen 11 und 20 zu finden sind. Hierfür wurden u.a. Plattformen wie Instagram, TikTok und Reddit genauer auf die Häufigkeit der Verwendung bestimmter Begrifflichkeiten hin überprüft. In einer ersten Phase kann aus insgesamt 10 Begriffen gewählt werden. Im Anschluss daran wird in einer zweiten und finalen Abstimmung unter den Top 3 das "Jugendwort des Jahres" bestimmt.

Das sind die diesjährigen Kandidaten:

"Yurr" - (Begrüßung und Einleitung einer Frage. Beispiel: „Yurr! Was ging am Wochenende?“)

"Akh" - (Das arabische Wort für Bruder und wird als Anrede für einen Freund oder Bekannten verwendet. Beispiel: „Was geht morgen, Akh(i)?“)

"Schere" - (Ein Begriff, der bei Online-Spielen benutzt wird, drückt ein Schuldeingeständnis aus oder dient als Bekenntnis, dass man etwas getan hat.)

"Talahon" - (Kommt aus dem Arabischen und steht für „Komm her“ und wird genutzt von und für Menschen mit stereotypen Merkmalen oder Verhalten, Beispiel: „Mit meiner Brusttasche fühle ich mich heute wie ein Talahon.“)

"Digga(h)" - (Anrede für einen Freund oder Bekannten. Beispiel: „Digga(h), komm mal her.“)

"Nein Pascal, ich denke nicht" - (Ausdruck der Ablehnung, besonders wenn jemand unrealistische Erwartungen hat. Beispiel: Wenn er sagt, dass du dich als erstes melden und die Dates planen sollst – „Nein Pascal, ich denke nicht.“)

"Aura" - (Bezieht sich auf die persönliche Ausstrahlung oder den Status, oft scherzhaft verwendet. Beispiel: „Wenn du denkst, es gibt keine Stufe mehr und stolperst. -5000 Aura“)

"Yolo" - (Steht für „you only live once“. Rechtfertigung für impulsive oder riskante Entscheidungen. Beispiel: „Gestern mein ganzes Gehalt für Bubble Tea und Klamotten ausgegeben. Yolo.“)

"Hölle nein" - (Starke Ablehnung, ähnlich dem englischen „Hell no“. Beispiel: „Am Samstag um 8 aufstehen? Hölle nein!“)

"Pyrotechnik" - (Ausdruck der Unterstützung für den Einsatz von Pyrotechnik bei Sportveranstaltungen. Beispiel: „Pyrotechnik! Ist doch kein Verbrechen. Wir werden dafür kämpfen!“)

Unsere Fragen an Euch:

  • Welches Wort sollte Eurer Meinung nach gewinnen?
  • Welche Wörter seht Ihr persönlich unter den Top 3?
  • Was haltet Ihr von der Idee, ein "Jugendwort des Jahres" zu bestimmen?
  • Fehlt Eurer Meinung nach ein möglicher Kandidat auf der diesjährigen Liste?
  • Hättet Ihr die Bedeutung aller Begriffe gekannt?
  • Kann man die aufgestellten Begriffe als Symbol des sprachlichen Wandels, mit einer zunehmenden Orientierung an Fremdsprachen, interpretieren?

Quellen:

https://www.spiegel.de/panorama/jugendwort-2024-das-sind-die-zehn-kandidaten-a-b44b94ca-5958-438b-8d32-75c1c4e320c0

https://www.ndr.de/kultur/buch/Jugendwort-2024-Diese-zehn-Begriffe-stehen-zur-Auswahl,jugendwort242.html

https://www.langenscheidt.com/jugendwort-des-jahres

https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-talahon-diggah-oder-pyrotechnik-die-top-10-fuer-das-jugendwort-des-jahres-stehen-fest-100.html

Bild zum Beitrag
"Talahon" 34%
"Aura" 20%
"Nein Pascal, ich denke nicht" 10%
"Yolo" 9%
"Digga(h)" 7%
"Hölle nein" 7%
"Pyrotechnik" 6%
"Schere" 5%
"Yurr" 1%
"Akh" 1%
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Wie konnte es gesellschaftlich so weit kommen, dass trotz des Wissens um die Folgen von Bewegungsmangel immer weniger Menschen ausreichend Sport treiben?

In den letzten Jahren hat sich das Problem des Übergewichts in Deutschland zunehmend verschärft. Statistiken zeigen, dass immer mehr Menschen von Übergewicht oder Adipositas betroffen sind, und dieser Trend erstreckt sich besorgniserregend auch auf Kinder und Jugendliche. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sind mittlerweile etwa 53 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland übergewichtig, und rund ein Viertel leidet an Adipositas.

Besonders alarmierend ist die Entwicklung bei Kindern. Studien belegen, dass etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland übergewichtig sind, und fast 6 Prozent gelten als adipös. Diese Zahlen haben sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich erhöht. Es zeigt sich, dass Bewegungsmangel, ungesunde Ernährungsgewohnheiten und veränderte Lebensumstände zu diesem Anstieg beitragen. Die Folgen von Übergewicht in jungen Jahren sind oft gravierend, da es nicht nur das Risiko für gesundheitliche Probleme im Kindesalter erhöht, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, im Erwachsenenalter weiterhin übergewichtig zu bleiben.

Gesundheitsexperten warnen seit langem vor den langfristigen Konsequenzen dieser Entwicklung, da Übergewicht und Adipositas mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verbunden sind, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Gelenkbeschwerden. Trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen und Präventionsmaßnahmen bleibt der Anstieg der Übergewichts- und Adipositasraten in der deutschen Bevölkerung ein drängendes Problem.

Quellen:

  1. Robert Koch-Institut (RKI): “Gesundheitsberichterstattung des Bundes – Übergewicht und Adipositas in Deutschland.” Aktuelle Berichte zeigen regelmäßig die Entwicklungen von Übergewicht und Adipositas in Deutschland auf, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen.
  2. Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG): Die Gesellschaft veröffentlicht wissenschaftliche Studien und Berichte, die den Anstieg von Übergewicht und Adipositas in Deutschland thematisieren.
  3. KiGGS-Studie (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland): Diese Studie des RKI zeigt, wie sich der Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen entwickelt, einschließlich der steigenden Raten von Übergewicht.
  4. World Health Organization (WHO) – European Region: Die WHO hat Berichte veröffentlicht, die den europaweiten Trend von Übergewicht und Adipositas beschreiben, mit spezifischen Daten für Deutschland.

Diese Quellen bieten aktuelle Daten und Analysen zur Übergewichtsentwicklung in Deutschland.

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TikTok als Gefahr

brain rot: Hirnfäule

Es steht für eine Generation, die nur noch durch TikTok scrollt und dabei immer dümmer wird.

Studien weisen darauf hin, dass eine übermäßige Handynutzung zum Abbau der grauen Substanz im Gehirn führt.

Der Begriff "Brain-Rot", zu Deutsch so viel wie "Hirnfäule", wurde von mehr als 37.000 Menschen zum Oxford-Wort des Jahres 2024 gewählt. Hier definiert man den Begriff als "die vermeintliche Verschlechterung des geistigen oder intellektuellen Zustands einer Person, die vor allem als Folge eines übermäßigen Konsums von als trivial oder unterfordernd angesehenem Material (heute vor allem Online-Inhalte) angesehen wird". Diese Wahl spiegelt laut den Oxford-Sprachexperten eine wachsende Besorgnis über die Thematik wider.

Wie die spanische Zeitung El País berichtet, ist diese nicht ganz unbegründet: Studien zufolge hätten sich in den letzten zehn Jahren immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse dahingehend verdichtet, dass der Konsum von "betäubenden Inhalten" tatsächlich die graue Substanz im menschlichen Gehirn, also eine wesentliche Komponente des Zentralnervensystems, reduzieren kann. Weitere Effekte sind eine verkürzte Aufmerksamkeitsspanne sowie ein geschwächtes Gedächtnis.

Wie bei Alkohol

Michoel Moshel von der Macquarie University in Sydney ist der Hauptautor einer Metaanalyse aus dem Jahr 2023, die die neuropsychologischen Auswirkungen einer unangemessenen Bildschirmnutzung dokumentiert. Gegenüber El País erklärt er, dass Doomscrolling "die Aufmerksamkeit und die exekutiven Funktionen erheblich beeinträchtigt, indem es unseren Aufmerksamkeitsfokus überfordert und die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen und auf sie reagieren, verändert".

Was soll getan werden? Oder ist es schon zu spät?
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