Während sich die Auslieferung der neuen Air Force One verzögert, sucht Donald Trump offenbar die Lösung in Katar. Das Luxus-Geschenk von dort will er wohl annehmen.
Es wurde später und später und nochmals später. Erst war die Auslieferung für 2022 geplant, dann für 2024, dann für 2026 oder 2027. Sogar 2029 und 2035 kursierten als Daten für die Auslieferung der beiden neuen Präsidentenjets der USA: Denn Probleme bei Zulieferern, Technik und Struktur, unter anderem bei nachträglich eingeschnittenen Türen, sorgten immer wieder für Verzögerungen bei Boeing - und laufend steigenden Kosten.
Kürzlich erklärte ein hochrangige Vertreterin der Luftwaffe der Vereinigten Staaten jedoch, die beiden umgebauten Boeing 747-8 – ehemals für Rossiya vorgesehenen Exemplare – würden 2027 geliefert.
„Ich würde dieses Datum nicht unbedingt garantieren, aber sie schlagen vor, es im Jahr 27 zu bringen, wenn wir uns auf die Änderungen der Anforderungen einigen können“, so Darlene Costello.
Trump ist alles andere als glücklich mit der Entwicklung
Sie bezog sich damit auf die Vertragsbedingungen, die gelockert werden sollen - beispielsweise in dem einige am Flieger arbeitende Angestellte nicht ganz so hohe Sicherheitsanforderungen gelten sollen.
Präsident Donald Trump und die US Air Force bei den beiden VC-25B - so heißen die 747-8 in der Präsidentenversion - zufriedenzustellen, ist für Boeing von entscheidender Bedeutung. Denn der Konzern erarbeitet 42 Prozent seines Umsatzes mit Aufträgen der Regierung der USA, wie der TV-Sender CNN festhält.
Doch der Mann im Weißen Haus ist alles andere als glücklich mit der Entwicklung. Weil er unbedingt bald in einer neuen Air Force One fliegen will, schaute er sich seit einiger Zeit auf dem Gebrauchtmarkt um.
Kürzlich hieß es, er habe sein Auge auf einen ausgemusterten Jumbo-Jet aus dem Besitz der katarischen Regierung geworfen, der zu einem vorläufigen Präsidentenflugzeug umgerüstet werden soll. Nun wurde das erstmals bestätigt.
Der Medienattaché von Katar in den USA sagte, dass die Verhandlungen zwischen dem Verteidigungsministerium seines Landes und dem der USA liefen. „Die Angelegenheit wird noch von den jeweiligen Rechtsabteilungen geprüft, und es wurde noch keine Entscheidung getroffen.“
Katar plant offenbar, Trump den Jet zu schenken
Wie der TV-Sender CBS News erfuhr, wird die Boeing 747-8 aber ebenfalls nicht sofort einsatzbereit sein. Auch sie muss erst umgerüstet und von den Sicherheitsbehörden in den USA freigegeben werden. Der Zeitplan ist deshalb noch unsicher.
Das Pikante an der ganzen Geschichte: Katar soll die Boeing 747-8 – es dürfte sich um den Jet mit dem Kennzeichen A7-HBJ handeln - offenbar Donald Trump schenken wollen, wie der Sender ABC berichtet. Das wäre selbstredend mehr als heikel.
Trump will US-Medienberichten zufolge den Luxus-Jet aus Katar als neue Präsidentenmaschine Air Force One annehmen - und das Flugzeug auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt behalten.
Zuerst berichtete der Sender ABC News am Sonntag darüber und bezeichnete das Flugzeug als einen "fliegenden Palast". Während Katar die Berichte, in denen die Maschine als Geschenk bezeichnet wurde, "nicht zutreffend" nannte, verteidigte Trump das Vorhaben.
Der Jumbojet vom Typ Boeing 747-8 sei womöglich das teuerste Geschenk, das die US-Regierung je erhalten habe, berichtete ABC.
Der Präsident der USA besichtigte das opulent ausgestattete Flugzeug, mit dem früher die katarische Herrscherfamilie flog, im Februar offenbar bereits. Damals war es am West Palm Beach International Airport in Florida abgestellt.
Boeing 747-8 der katarischen Herrscherfamilie
Katar hat die Aussage, es gehe um ein Geschenk, zwar dementiert, gleichzeitig bestätigten aber Insider der US-Regierung dem Magazin "Politico" jedoch, dass dies durchaus ein Thema sei. Trump reist am Dienstag (13. Mai) zum Staatsbesuch nach Katar. Er hat zudem für Wochenbeginn eine „große Neuigkeit“ angekündigt.
Quelle: https://www.focus.de/politik/ausland/dilemma-um-die-air-force-one-trump-will-wohl-luxus-flieger-aus-katar-annehmen_95bd33a2-5957-4823-9080-ffcfc7859b9d.html