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Meinung des Tages: Sollte die Bundesregierung mehr zum Schutz der Afghanen in Pakistan unternehmen?

(Bild mit KI erstellt)

Forderung nach Schutz von Afghanen in Pakistan

Mehrere Menschenrechts- und Hilfsorganisationen haben in offenen Briefen an die Bundesregierung dringende Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Afghanen in Pakistan gefordert. Hintergrund ist, dass viele Betroffene trotz deutscher Aufnahmezusage dort von Abschiebung bedroht sind. Gefordert wird eine drastische Verkürzung der Sicherheitsüberprüfungen und Visaverfahren sowie eine schnelle Evakuierung.

Die Organisationen betonen, Deutschland habe eine besondere Verantwortung, da viele Afghanen wegen ihres Engagements für Demokratie und Menschenrechte zur Zielscheibe der Taliban geworden seien. Mehrfach wird gewarnt, dass ohne schnelles Handeln für viele Betroffene jede Hilfe zu spät kommen könnte.

Regierungslinie, Gerichte und politische Debatte

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) beharrt darauf, dass Sicherheitsüberprüfungen in jedem Einzelfall unverzichtbar seien, auch wenn dies die Verfahren verzögert. Die Justiz erhöht jedoch den Druck: Das Verwaltungsgericht Berlin verpflichtete die Bundesregierung in mehreren Fällen, Visa für Afghanen mit rechtsverbindlichen Aufnahmezusagen auszustellen, und drohte sogar mit Zwangsgeldern.

Während die SPD auf die Einhaltung bestehender Versprechen pocht, hat sich die Union in Koalitionsvereinbarungen eher für ein Ende freiwilliger Aufnahmeprogramme ausgesprochen.

Lage der betroffnen Afghanen in Pakistan

Derzeit harren rund 2.000 bis 2.300 Afghanen mit gültigen Aufnahmezusagen in Pakistan aus, viele von ihnen ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr oder Mitarbeiter deutscher Organisationen. Pakistan begann damit, Betroffene festzunehmen und nach Afghanistan abzuschieben – bislang wurden über 200 Menschen trotz Zusage zurückgeführt. Etwa 450 Afghanen wurden in Lagern festgehalten, von denen nach deutscher Intervention ein Teil wieder freikam.

Für bereits Abgeschobene organisierte die Bundesregierung vorübergehende Unterkünfte in Afghanistan, um später eine Rückkehr nach Pakistan zu ermöglichen. Menschenrechtsorganisationen warnen eindringlich, dass Abschiebungen nach Afghanistan gravierende Gefahren für Leib und Leben der Betroffenen nach sich ziehen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sollte die Bundesregierung mehr zum Schutz der Afghanen in Pakistan tun?
  • Welche Verantwortung trägt Deutschland gegenüber afghanischen Ortskräften und Menschenrechtlern?
  • Wie beeinflussen solche Fälle das Vertrauen von Geflüchteten in internationale Schutzmechanismen?
  • Wie kann Deutschland den besonderen Beitrag ehemaliger Ortskräfte und Aktivisten Eurer Meinung nach stärker anerkennen?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Sind wir bei der Integration deutlich besser als gedacht?

Gerade habe ich einen Artikel gelesen: Migration: Experte sieht Deutschland bei Integration weit vorn – „Wesentlich besser als Dänemark und Italien“ - WELT

Demnach sieht uns der Migrationsexperte (Herbert Brücker) der Bundesagentur für Arbeit deutlich besser und erfolgreicher als Länder wie Dänemark.

Er begründet diese Analyse damit, dass wir bei den Flüchtlingen von 2015/2016 inzwischen eine sehr hohe Beschäftigungsquote erreicht haben und insbesondere auch im Vergleich zu anderen Ländern eine deutlich höhere Facharbeiterquote. Offensichtlich ist es tatsächlich so, dass beispielsweise in Dänemark Menschen deutlich öfter in einfachste Hilfsarbeiterjobs gezwungen werden, wohingegen man sich hier die Qualifizierung anschaut.

Ich habe es zweigeteilt erlebt: Einerseits Menschen, denen man Knüppel zwischen die Beine wirft. Beispielsweise ein Chirurg, der keine Anerkennung bekommt, bevor er Deutsch nahezu perfekt spricht, aber keine Unterstützung beim Sprachkurs und er sollte als Hilfskraft irgendwo arbeiten. Er machte ein Praktikum und eine persönliche (laute) Intervention des Chefchirurgen der Klinik beim zuständigen Amt brachte ihn eine Ausnahmegenehmigung ein, da er u.a. perfekt englisch sprach. Am besten lernt er nun auch in der täglichen Praxis deutsch.

Dann habe ich wiederum erlebt, wie ein langjähriger Elektrotechniker ohne Berufsabschluss mit damals eigenem Laden/Werkstatt in Syrien zusammen mit der IHK eine Prüfung zunächst zum Kaufmann ablegte und nach weiteren Sprachkursen eine Meisterprüfung. Das Jobcenter war geduldig und finanzierte alles. Er hat nun wieder hier ein gut gehendes Geschäft.

Was sind eure Gedanken hierbei?

Deutschland, Politik, Asyl, Flüchtlinge, Migration

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