Hallo liebe Community,
ich habe ein starkes emotionales Problem aufgrund eines bald anstehenden Gerichtstermins, da ich vieles sehr ungerecht finde.
Mein Ex, bei dem unser gemeinsamer Sohn wohnt, hat vergangenes Jahr mit dem Umgang sehr gespielt: Zeiten kurzfristig abgesagt oder umgeändert, dann aber mir vorgehalten, dass ich mein Kind schon so lange nicht mehr gesehen hätte und das ja schädlich fürs Kind sei.
Im Herbst hat er eine eidesstattliche Versicherung abgelegt, in der er gelogen hat, nämlich behauptete er, dass ein Umgang meist nur stattfinden würde, wenn er sich darum kümmere.
Ich habe ausführlich dargelegt, dass das nicht stimmt, mein Ex den Umgang blockiert, zu den geplanten Umgangszeiten lieber auf Reise geht und mit entsprechenden Beweisen versehen. Antwort war sinngemäß: Das wären Probleme zwischen uns.
Auf einmal nach Monaten aber, nachdem mein Ex einen Antrag stellt, fällt diesen Leuten aber ein, dass es vielleicht doch wichtig wäre, wenn ich Kontakt zu meinem Sohn hätte.
Ich persönlich würde mich sehr über einen Kontakt freuen. Nur kann ich es nicht ertragen, wenn dieser mit zahlreichen Erpressungen einhergeht. Dann habe ich lieber schweren Herzens gar keinen Kontakt, weil das mich psychisch an Grenzen bringt und ich noch andere Verantwortung trage.
Zuerst habe ich mich auch etwas gefreut und in dem Gerichtstermin versucht, eine Chance zu sehen. Aber irgendwie habe ich Panik, weil ich so schlechte Erfahrungen bis jetzt gemacht habe.
Manchmal hab ich den Eindruck, als wird da gedreht und gewendet. Ich erlebe sehr oft widersprüchliche Aussagen.
Zum Beispiel das was ich Anfangs nannte: Ich teile dem Gericht mit, dass mein Ex den Umgang blockiert. Keiner scheint sich zu interessieren, das wären Probleme zwischen uns.
Nun ist es doch ein Thema und es wäre nicht nur mein Recht sonder meine Pflicht nach §1684 BGB, notfalls könne der Richter einen Plan beschließen.
Was steht aber auch unter besagtem Paragraph: "(2) Die Eltern haben alles zu unterlassen, was das Verhältnis des Kindes zum jeweils anderen Elternteil beeinträchtigt oder die Erziehung erschwert."
Dies war bisher seitens meines Ex aber Programm.
Meine Anwältin meinte, dass man in die Zukunft blicken solle. Und wenn jetzt wirklich ein vernünftiger Plan entworfen wird, der auch meine Situation gut berücksichtigt und nichts unmögliches oder sehr schweres von mir verlangt, dann wäre es ja ok. Ich habe aber Angst, dass es nicht so ist und man mir etwas aufbürdet, was Schaden mit sich ziehen kann. Ich habe Angst, dass es wieder eine einseitige Veranstaltung ist, bei der man meinem Ex viel annimmt und meine Argumente untergräbt.
Dann höre ich hin und wieder: Das Gericht handelt nach Gesetz. Das Gericht handelt nach dem Kindeswohl. Für mich nur Fassade.
Zum Beispiel bzgl der eidesstattlichen Versicherung des Ex, Aussage der Verfahrensbeiständin: in familiengerichtlichen Angelegenheiten geht man dem nicht so nach, da kommt man vom 100stel ins 1000stel.
Ich habe die Sachen doch aber bewiesen, und es geht hier um nicht weniger als um das Leben eines Kindes
Bzgl Kindeswohl: oft wurde super schnell geurteilt und es fehlte an Sachlichkeit. Wenn die Emotionen aber Überkochen, kann man gar nicht zu einer guten Entscheidung kommen.
Wenn man als "Klient" vor Gericht emotional reagiert, wird es einem angekreidet, tut dies aber der Richter oder sonst wer, dann wird es einfach abgetan.
Ich komme mir ohnmächtig, wie ein minderwertiger Mensch in deren Augen vor.
Wie gesagt, wenn die Verhandlung fair ist und meine besonderen Lebensumstände berücksichtigt, dann ist das auch eine gute Chance.
Ich hab aber Angst, dass sie das nicht ist, ich der Prügelknabe bin und dann im Endeffekt mich dem Willen meines Ex unterwerfen muss