Vor 8 Monaten habe ich mich von meiner Ex-Freundin getrennt. Unsere Beziehung war kompliziert, voller schönen Hochs und harten Tiefs, und in den letzten Wochen wurde es einfach zu viel. Ich habe Fehler gemacht. Große Fehler. Ich habe ihr Vertrauen zerstört – und als es ernst wurde, bin ich weggelaufen. Ich habe sie nicht betrogen, aber einen Fehler gemacht.
Die Trennung geschah über das Handy, während sie mit ihrer Familie im Urlaub war. Ohne Abschied, ohne klärendes Gespräch, ohne Respekt. Von einem Tag auf den anderen war ich einfach weg. Eine kalte, feige Aktion – das weiß ich heute. Und ich bereue sie zutiefst.
Anfangs dachte ich, ich könnte damit leben. Doch sehr schnell wurde mir klar: Ich habe nicht nur sie verlassen, sondern auch einen Teil von mir selbst. Ich habe sie vermisst. Und ich habe versucht, es wiedergutzumachen. Ich schrieb ihr, ich stand vor ihrer Tür, ich brachte ihr einen zehnseitigen handgeschriebenen Brief. Doch sie wollte nichts mehr hören. Sie ignorierte mich, ich aktzeptierte es und lies sie in ruhe.
Ein paar Wochen später sahen wir uns auf einem Fest. Sie lief zweimal auffällig an mir vorbei, sagte aber nichts. Ich auch nicht, da ich es aktzeptierte. Einen Tag später blockierte sie mich überall. Komplett. Es war, als hätte ich nie existiert.
Monate vergingen, ich lies sie völlig in ruhe. Auf einem anderen Fest sprachen wir dann doch kurz. Es war kein gutes Gespräch. Und doch: Auch an diesem Abend lief sie ein-, zweimal an mir vorbei. Ich glaube, sie wollte gesehen werden. In ihren Augen standen Tränen. Als ich weg war, schrieb sie sofort ihrer Mutter. Ich dachte: Vielleicht ist da noch etwas. Aber gleichzeitig spürte ich, dass sie mit uns abgeschlossen hatte.
Aus Frust tanzte ich später an dem Abend mit einer alten bekannte, es war rein Freundschaftlich sah aber nicht so aus. Es verletzte sie – das habe ich gemerkt das ich wieder einen Fehler gemacht habe. Vier Tage später stand ich wieder vor ihrer Tür. Wir redeten. Sie sagte, sie könne sich aktuell nur noch Freundschaft vorstellen. Das tat weh. Aber ich habe es akzeptiert. Seitdem lies ich sie engültig in ruhe.
Seit der Trennung geht es mir nicht gut. Und trotzdem habe ich an mir gearbeitet. Ich habe begonnen, mein inneres Kind zu verstehen. Ich habe wieder Sport gemacht, Ziele verfolgt, neue Dinge gelernt. Ich fing sogar wieder mit dem Turnen an – ein großer Schritt für mich. Ich wollte wieder auf die Beine kommen. Ich habe mich innerlich als auch äußerlich stark verändert, ich wurde Erwachsener.
Doch in all der Zeit ging sie mir nie aus dem Kopf. Ich vermisse sie. Ich vermisse auch ihre Familie. Ich habe versucht, andere Menschen kennenzulernen – Dates gehabt. Aber irgendwas ging immer schief. Zufälle, Missverständnisse, Ex-Freunde, die plötzlich auftauchten – als würde das Leben sagen: "Du kriegst keine, nach der aktion."
Dann kam der Unfall. Beim Turnen – gerade als es richtig gut lief – habe ich mir brutal den Arm gebrochen. So schlimm, dass ich vielleicht nie wieder turnen kann wie früher. Alles, was ich mir mühsam aufgebaut hatte, fiel auf einen Schlag in sich zusammen. Ich bin für einige Wochen und Monate eingeschränkt
Kein Sport mehr. Kein Klavier lernen. Keine Uni, keine Partys, kein Autofahren. Auf der Arbeit musste ich meine eigen erarbeiteten Projekte abgeben – an andere. Und ich bekomme sie nicht zurück.
Jetzt sitze ich zu Hause. Ausgebremst. Eingeschränkt. Und allein mit all den Gedanken, die ich vorher durch Aktivität verdrängt habe. Es fühlt sich an, als würde das Leben mir immer wieder eine verpassen. Immer dann, wenn ich gerade wieder aufstehen will.
Ich bereue die Trennung. Ich weiß, dass sie nicht zurückkommen wird. Wahrscheinlich lebt sie jetzt ein schönes Leben – vielleicht mit einem anderen. Und ich? Ich versuche, weiterzumachen. Irgendwie. Auch wenn es sich anfühlt, als würde das Schicksal mich ständig zurückziehen.
Was kann ich tun?