Muss man als junger Mensch immer auf Achse sein?

Meine Freundin und ich (34 und 30) leben ruhig und haben kein großes Interesse an Urlaubsreisen, Tagestouren, Kultur-Events und ähnlichem. Wir sind auch zufrieden, wenn wir einfach nur mal ein Wochenende zuhause entspannen können, einen schönen DVD-Abend haben oder irgendwo in der Natur spazieren gehen.

Von Bekannten bekommen wir immer wieder zu verstehen, wie langweilig und provinziell unser Leben sei, weil wir noch keine Kinder und keinen Hund haben, nicht ständig Reisen unternehmen, ein eigenes Haus für überflüssig halten und der Meinung sind, dass Autos Fortbewegungsmittel sind anstatt Statussymbole. Uns reicht unser Leben. Wir stammen beide auf einfachen Verhältnissen - unsere Bekannten auch, aber die kapieren das scheinbar nicht. Auch sog. "Best Ager" haben uns schon der Langeweile bezichtigt.

Wir sind mit unserem Leben zufrieden und haben kein Interesse, wochenendweise im Schnelldurchlauf alle Hauptstädte Europas abzuklappern usw. aber wir kommen ins Nachdenken - muss man mit um die 30 ständig unterwegs sein und ist es echt provinziell und dröge, was wir machen? Ist es echt so, dass man in dem Alter Kinder oder zumindest einen Hund, ein Haus oder zumindest einen Bauplatz, ein neues großes Auto und Interesse an Urlaubsreisen haben muss? Oder sind das schlicht oberflächliche Leute?

Man kommt sich lächerlich gemacht/vorgeführt oder "nicht erwachsen" vor, wenn man die plappern hört, von wegen, wir waren da und dort und es war so klasse und wir sind ja so erwachsen und kultiviert und unser Hund ist krank, was haben wir Angst gehabt und wie war die Tierklinik teuer ... ich definiere mich über sowas nicht fühle mich aber entwürdigt und meine Freundin sieht das noch aggressiver - sie fühlt sich lächerlich gemacht, obwohl wir zufrieden sind und alles passt. 

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