Psalm 110:1 ELB71
[1] Jehova sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße!
Er ist der Messias. Als Jesus die Pharisäer fragte, wessen Sohn der Messias sei, antworteten diese: »Davids« (Mt 22,42). Wenn er aber Davids Sohn ist, wie kann David ihn dann »Herr« nennen? Wie kann er ihn mit einem göttlichen Titel ansprechen? Die Pharisäer wollten die Schlussfolgerung nicht ziehen, die offenkundig ist: Davids Sohn ist nicht nur Mensch, sondern auch Gott (Mt 22,41–46). Er ist Gottes Sohn (siehe Ps 2,7) und daher auch Davids Herr.
Der Vater hatte in der Fülle der Zeit seinen Sohn zu seinem Volk gesandt. Der Sohn war dem Vater gehorsam gewesen durch alles Leiden und bis in den Tod. Er hatte mit starkem Schreien und unter Tränen zu seinem Gott gefleht, dass der ihn aus dem Tod rette, und er wurde seiner Gottesfurcht wegen erhört (Hebr 5,7). Weil er gehorsam gewesen war bis in den Tod, sprach »Jahwe … zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten.«
Man hatte ihn verraten und danach ihn, den Gerechten, wie einen Gottlosen verurteilt, man hatte ihn gelästert und verhöhnt;
doch er übergab sich dem, der gerecht richtet (1Petr 2,23), und Gott verherrlichte »seinen Knecht Jesus« (Apg 3,13), indem er ihn auferweckte und erhöhte und indem er ihm den Ehrenplatz zuwies zu seiner Rechten.
Als Gott »seinen Knecht Jesus« erhöhte, wurde erwiesen,
a. dass Jesus »Christus« und »Herr« ist (Apg 2,36);
b. dass er größer ist als David, denn »nicht David ist in den Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: ›Der Herr sprach zu meinem Herrn …‹ « (Apg 2,34);
c. dass er größer ist als die Engel, denn »zu welchem der Engel … hat er je gesagt: ›Setze dich zu meiner Rechten …?‹ « (Hebr 1,13).
Peters, Benedikt. 2014. Die Psalmen 107–150.