Stand eigentlich die christliche Kirche damals hinter den Gräueltaten von Adolf Hitler?

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Evangelische Kirche: Einige Mitglieder der evangelischen Kirche unterstützten die nationalsozialistische Ideologie, insbesondere in den frühen Jahren der Machtübernahme. Der "Deutsche Christen"-Bewegung, eine Gruppe innerhalb der evangelischen Kirche, stellte sich hinter Hitler und seine Politik.

Katholische Kirche: Während der katholische Klerus offiziell gegen die NS-Ideologie war, gab es einige Bischöfe und Priester, die sich mit dem Regime arrangierten oder es zumindest nicht offen kritisierten.

Die christlichen Kirchen waren während der Zeit des Nationalsozialismus gespalten. Während einige Teile der Kirche das Regime unterstützten, gab es auch bedeutenden Widerstand. Die Rolle der Kirchen in dieser Zeit ist bis heute ein umstrittenes Thema.

Viele Kirchenmitglieder und -führer schwiegen jedoch über die Gräueltaten, insbesondere über den Holocaust. Dies wird oft als eine der größten moralischen Niederlagen der Kirchen in dieser Zeit angesehen.

Es gab auch signifikanten Widerstand innerhalb beider Kirchen. Prominente Persönlichkeiten wie Dietrich Bonhoeffer und Martin Niemöller aus der evangelischen Kirche sowie einige katholische Priester und Bischöfe sprachen sich aktiv gegen die Gräueltaten und die Ideologie des Regimes aus.

Die katholische Kirche veröffentlichte 1937 die Enzyklika "Mit brennender Sorge", die die nationalsozialistische Ideologie kritisierte.

Die Kirchen und der Nationalsozialismus

Die Kirchen im Nationalsozialismus

Die Kirchen im Dritten Reich | APuZ 15/1971


Udavu  24.01.2025, 10:24

⭐Danke

Unterschiedlich. Die Protestanten hatten vorteile durch die NSDAP versprochen bekommen (die Protestanten wurden oft durch Adlige Finanziert, das war mit der Revolution vorbei). Aber es gab auch immer wieder Nazis, die Kirchenbesuche gestört haben und so weiter. Dazu kommt auch noch Kirchlicher widerstand gegen die Nazis und auch so Aktionen, wie der Stadtkommandant von Rom, der auf Häuser die Aufschrift packte, dass diese diese der Kirche gehören und nicht durchsucht werden durften.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich seit Jahren mit Weltlicher Geschichte

Die evangelische Kirche Deutschlands war offiziell voll auf der Linie der Nazis, auch wenn es einzelne Pastöre gab die Widerstand leisteten, wie Bonhoeffer, der dafür im KZ ermordet wurde.

Die katholische Kirche (da Weltkirche) war weniger auf Linie, aber auch von dort gab es eher selten Widerstand, wie beispielsweise durch Kardinal von Galen in Münster, der die Ermordung von Behinderten anprangerte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Nein.

Nur das Ende der Kirchen wollte keiner einleuten.

Die Kirchen haben zu spät erkannt, daß auch sie in akuter Gefahr sich begeben.

Die katholische Kirche stand unter dem Problem aus Rom. Italien kooperiert mit Deutschland war besetzt.

Es ist auch eine gänzlich andere Zeit, heute darf der Bürger mehr oder minder offen selbst den Tot gewisser Politiker fordern, sie als Volksverräter bezeichnen. Damals hat man selbst Bischöfe ins KZ entsorgt, wenn sie der NSDAP unbequem wurden.

Ebenso bei der Ärzteschaft, auch dort grassierte die Angst vor Verfolgung aber auch tat der Staat viel über deutliche Gehaltssteigerungen für das Wegducken der Ärzte. Auch sollte man das allgemeine Menschenbild zu dieser Zeit nicht vergessen.

ich habe dir einmal ein paar sätze aus einem beitrag im dlf kopiert:

"Bischöfe beider Konfessionen forderten die Gläubigen zu treuer Pflichterfüllung an Front und „Heimatfront“ auf. Sie beschworen in ihren Predigten göttlichen Beistand für den deutschen Sieg. Bis heute wird eher an den Widerstand erinnert als an die Unterstützung der Propaganda.

Der Geistliche Vertrauensrat der Deutschen Evangelischen Kirche erklärte im Sommer 1940:

„Wir wissen, dass es unsere Gemeinden mit Stolz erfüllt, dieses Opfer für den Führer und das Vaterland bringen zu dürfen. Nur wer bereit ist, sein Leben einzusetzen, vermag das Leben zu gewinnen, und nur das Volk, dessen Söhne auch vor dem Opfer des Lebens nicht zurückschrecken, wird von Gott großer Aufgaben gewürdigt. In solchem Geiste wollen wir Führer und Vaterland die Glocken schenken.“ (https://www.deutschlandfunk.de/die-kirchen-im-zweiten-weltkrieg-gloeckengelaeut-und-gebete-100.html)