Hat Adolf Hitler damals viele obdachlose von der Straße geholt?

5 Antworten

Natürlich hat er das, auf seine ganz eigene Art und Weise!

Obwohl man meinen sollte, das der unter den Nationalsozialisten erzwungene Wirtschaftsaufschwung gerade den Obdachlosen eine große Hilfe in ihrer Not gewesen war, ist das völlige Gegenteil bei diesen ungeliebten Volksgenossen der Fall gewesen. Schaut man sich zunächst oberflächlich die Entwicklung in der Statistik in der Anfangsphase der nationalsozialistischen Regierung an so kann man erkennen, dass bis zum Mai 1933 die Wirtschaftsstärke im Reich zunächst keine Veränderungen aufwiesen, im Sommer 1933 die Zahlen allerdings stiegen , Betriebschließungen gehörten der Vergangenheit an, auch wurden wieder in großem Umfang Arbeitskräfte eingestellt, darunter auch Menschen die bis dahin alles verloren hatten und bereits im Jahr 1934 war die Arbeitslosenzahl von sechs Millionen auf 4 Millionen zurückgegangen, aber Nutznießer waren nur sehr bedingt auch die "Asozialen" und "Minderwertigen", denn ihr Weg war mit der neuen Macht im Staat anders vorgesehen. Die Begriffe "Asozial" und Minderwertig" waren übrigens nicht der neue NS-Sprachgebrauch, aber sie waren die ersten, die die Bekämpfung selbiger in ihrem Parteiprogramm aufnahmen und in ein ganz anderes Rampenlicht setzten.

Diese ärmsten Geschöpfe unter dem "neu erstrahlenden" deutschen Himmel wurden in großen Zahlen verfolgt und inhaftiert, Ausnahmen bot man in erster Linie kinderreichen Familien mit der Bereitstellung neu erschaffener Wohnungen. Problem dieser Neubauten war allerdings, das diese sich in einer Mietpreishöhe befanden welcher sich nicht sonderlich viele leisten konnten, zudem war die Anzahl der aus dem Boden gestampften Neubauten bei weitem nicht ausreichend um den Bedarf an Wohnungen zu decken. Ein Zustand welcher sich im übrigen während des gesamten NS-Regimes nicht änderte und mit Kriegsausbruch, aufgrund der Zerstörungen durch die alliierten Bombardierungen nicht verbesserte, ganz im Gegenteil.

Der Tenor für diese Menschen war stets "Arbeitsfaul" "Bettler" "Nichtsnutze" "Schmarotzer". Tausende von ihnen wurden in einer ersten Aktion des NS-Staates bei der Bettler-Razzia im Jahre 1933 inhaftiert (Unterbringung im Pflegeheim zur Zwangsterilisation, Unterbringung in Gefängnisse und vereinzelt in den neu errichteten Kozentrationslagern) , alles auch mit der Bemühung "das Bild der deutschen Schande" von der Straße zu entfernen und der Bevölkerung einen Umschwung vorzugaukeln. Für die auserwählten Bedürftigen (wie oben erwähnt) wurde mitunter, sofern die Familie besondere arische Merkmale aufgrund ihres Stammbaumes hatten, finanzielle Unterstützungen durch den Staat gewährt, der Rest entweder zur Arbeit im KZ gezwungen oder aber dort direkt dem Tode geweiht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Nein, Adolf Hitler hat nicht viele Obdachlose von der Straße geholt. Obwohl er in der Zeit nach der Weltwirtschaftskrise verschiedene soziale Programme eingeführt hat, die auf die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit abzielten, wurden Obdachlose und andere benachteiligte Gruppen oft immer noch stigmatisiert oder verfolgt. Die Hauptziele seiner politischen Agenda waren jedoch eher auf die Konsolidierung seiner Macht und die Umsetzung seiner ideologischen Ziele ausgerichtet.

Wenn man von der Straße geholt richtig deutet, so war er in gewisser Weise erfolgreich.

Nicht nur Obdachlose wurden einkassiert und zur Zwangsarbeit in Arbeitserzeihungslagern (AEL) verdonnert.

Als Zwangsarbeit wird die unfreiwillige, unter Zwang und Drohungen durchgeführte Arbeit bezeichnet, die nicht oder nur unzureichend bezahlt wird. Im Zweiten Weltkrieg fiel darunter auch die Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten und kontrollierten Gebieten.

AEL waren nach der Definition des Reichsführers SS und Chefs der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, in seinem Erlass vom 28. Mai 1941 bestimmt für Arbeitskräfte, die die Arbeit verweigerten oder in sonstiger Weise die Arbeitsmoral gefährdeten und deren Verhalten einer Sabotage gleichkäme. 

In gewisser Weise schon. Vom Bordstein zum KZ.

Ja, schätze schon.

... und halt ins KZ gesteckt.