Wie ging das NS-Regime beim Überfall auf Polen eigentlich mit der Bevölkerung um?
Hallo,
es ist ja bekannt, dass Adolf Hitler damals beim Überfall auf Polen oder auch weitere Ländern dort jeweils politische Gegner, Juden, oder sonstige Gruppen, die nicht seinen Vorstellungen entsprachen verfolgen, einsperren und oft auch töten lies. Nur wie gingen die Nazis mit der übrigen Bevölkerung dann damals um, also sprich bspw. mit Polen, die keine Juden oder erstmal keine "Gegner" waren. Durften diese weiterhin dort relativ normal leben, ihrer Arbeit nachgehen, oder wurden sich auch teils unterdrückt? Mussten sie ebenfalls evtl. Zwangsarbeit leisten?
6 Antworten
Der Überfall auf Polen am 1. September 1939 war der Beginn des Zweiten Weltkriegs und markierte den Start einer systematischen Besatzungspolitik des nationalsozialistischen Regimes, die geprägt war von extremer Brutalität, gezielten Morden und Vertreibungen gegenüber der polnischen Bevölkerung. Hier sind einige der Hauptmethoden und Maßnahmen, die das NS-Regime gegen die polnische Bevölkerung einsetzte:
1. Zielgerichtete Massenmorde und Vertreibungen
Schon während des Überfalls begannen sogenannte „Einsatzgruppen“ – mobile SS- und Polizeieinheiten –, gezielt die polnische Intelligenz und Führungsschichten wie Lehrer, Priester, Ärzte, Adelige und Politiker zu ermorden. Diese Aktionen liefen unter dem Decknamen „AB-Aktion“ (Ausserordentliche Befriedungsaktion), die dazu diente, die polnische Gesellschaft zu destabilisieren und jeden Widerstand zu verhindern.
Hunderttausende Polen wurden aus den westlichen Gebieten, die an das Deutsche Reich angeschlossen wurden, vertrieben, um Platz für deutsche Siedler zu schaffen. Viele Familien verloren ihre Häuser und ihr Eigentum, und sie wurden gewaltsam in das Generalgouvernement im zentralen und östlichen Polen deportiert, das als „Restpolen“ als deutsches Besatzungsgebiet unter Gouverneur Hans Frank stand.
2. Repression und Gewalt im Alltag
Die deutsche Besatzungspolitik war geprägt von systematischer Brutalität: Menschen wurden oft ohne Grund auf offener Straße erschossen, verhaftet oder gefoltert. Die Besatzungsbehörden führten ein rigoroses System von Arbeitsdienst, Zwangsarbeit und strengen Kontrollmaßnahmen ein, die der polnischen Bevölkerung das Leben erschwerten.
Öffentliche Hinrichtungen und Gewaltakte waren Teil der Strategie, um die Bevölkerung einzuschüchtern und jeglichen Widerstand im Keim zu ersticken.
3. Ausbeutung und Zwangsarbeit
Die deutsche Besatzung nutzte Polen als riesiges Reservoir an Arbeitskräften. Millionen von Polen wurden zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich deportiert, um dort in der Landwirtschaft und der Rüstungsindustrie zu arbeiten. Vor allem junge Menschen und Männer wurden zwangsweise rekrutiert und oft in unmenschlichen Bedingungen gehalten.
4. Diskriminierung und Entrechtung
Polnische Bürger wurden rechtlich entrechtet und zu „Untermenschen“ erklärt. In den besetzten Gebieten waren polnische Schulen, kulturelle Einrichtungen und jegliche Versammlungen verboten. Die NS-Politik zielte darauf ab, die polnische Kultur zu unterdrücken und das polnische Nationalbewusstsein zu zerstören.
Polnische Juden waren besonders grausamer Verfolgung ausgesetzt. Unter den Besatzern errichteten die Nazis Ghettos, in denen jüdische Menschen isoliert, ausgebeutet und schließlich in die Vernichtungslager deportiert wurden. Der Holocaust begann in Polen mit der systematischen Ermordung von Millionen Juden und anderen Minderheiten wie Roma.
5. Deutsche Umsiedlungspläne und Germanisierung
Die nationalsozialistische Ideologie strebte eine „Germanisierung“ des besetzten Polens an. In den annektierten Gebieten sollten möglichst viele Deutsche angesiedelt werden. Polen wurde in Deutsche und „volksdeutsche“ Kategorien unterteilt, und Menschen, die als „eindeutschungsfähig“ angesehen wurden, mussten sich oft gegen ihren Willen einer Germanisierung unterziehen.
Die sogenannte „Umvolkungspolitik“ hatte zum Ziel, die ethnische Zusammensetzung Polens zu verändern und polnische Identität und Kultur auszulöschen.
6. Widerstand und Repressalien
Trotz der extremen Unterdrückung organisierten viele Polen Widerstandsgruppen, wie die Heimatarmee (Armia Krajowa), die Sabotageakte, Spionage und geheime Bildungsprogramme durchführten. Diese Widerstandsaktionen wurden vom deutschen Besatzungsregime jedoch mit brutalen Repressalien beantwortet, oft mit kollektiven Strafen für die Bevölkerung.
Die „Vergeltungsmaßnahmen“ bei Widerstand waren grausam: für jeden getöteten deutschen Soldaten wurden oft zahlreiche Zivilisten als „Vergeltung“ hingerichtet.
Die Besatzungspolitik des NS-Regimes in Polen war eine der grausamsten in Europa, und sie diente als Vorläufer für die Verbrechen, die später in anderen besetzten Gebieten verübt wurden. Insgesamt starben etwa sechs Millionen polnische Staatsbürger – etwa die Hälfte davon jüdisch – während des Zweiten Weltkriegs. Die deutsche Besatzung in Polen ist ein besonders dunkles Kapitel der Geschichte und bleibt ein Symbol für die verheerenden Folgen von Rassismus und totalitärer Gewalt.
Ich habe es nur knapp zusammengefasst aber du hast es richtig detailliert erklärt, das finde ich sehr gut und ich bin dafür das du den Stern bekommst 👍👍
Kann man das mit der russischen Besatzungspolitik in Ostdeutschland vergleichen (teilweise) ?
- Die Formulierung "Lebensraum im Osten" klingt harmlos. Doch dahinter steckt ein grausamer und menschenverachtender Gedanke: Die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler töteten in Osteuropa und der Sowjetunion Millionen von Menschen, um mehr Platz für das deutsche Volk zu haben.
Von Gregor Delvaux de Fenffe
Am 1. September 1939 begann mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Es war auch der Anfang eines beispiellosen Eroberungskriegs, dessen Ziel nicht der Sieg über eine andere Nation war. Es ging vielmehr um die totale Niederwerfung, Ausbeutung und Ermordung der sogenannten "slawischen Untermenschen" im Sinne der nationalsozialistischen Rassenlehre.
Dieser ethnisch geführte Krieg des NS-Staates begann mit der brutalen Vertreibung der Polen, die den "Volksdeutschen" weichen mussten. Die osteuropäischen Völker wurden systematisch verfolgt, deportiert und ermordet. Es sollte mehr Raum für deutschsprachige Minderheiten in Osteuropa geschaffen werden.
SS-Führer Heinrich Himmler wachte persönlich über die so genannte "Germanisierung" des Ostens und war für die Besiedelung mit "volksdeutschen" und "reichsdeutschen" Wehrbauern zuständig. Bis zum Ural wollte die NS-Spitze die Grenzen des neuen Germaniens ziehen. Die Expansion sah eine so genannte "Verlustquote" von 32 Millionen Russen vor – also den Tod von vielen Millionen Menschen.
Am 22. Juni 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht ohne Kriegserklärung die Sowjetunion (das heutige Russland). Acht Millionen Polen, Ukrainer, Weißrussen und Balten mussten fliehen oder wurden von der Wehrmacht vertrieben. Die Nazis verschleppten insgesamt 5,5 Millionen Osteuropäer als Zwangsarbeiter ins Deutsche Reich.
Nach der Eroberung wurden zahlreiche Zivilisten Opfer von Gewalt und Terror. Die SS und die Gestapo führten systematische Verhaftungen, Folterungen und Morde durch, insbesondere gegen die polnische Intelligenz und jüdische Bevölkerung.
In vielen Städten und Dörfern kam es zu Massenerchießungen. Die deutsche Besatzungsmacht führte sogenannte „Säuberungsaktionen“ durch, bei denen sie vermeintliche Feinde des Reiches beseitigten.
Viele Polen wurden aus ihren Heimatgebieten vertrieben. Deutsche Siedler wurden angesiedelt, während die einheimische Bevölkerung oft in andere Gebiete deportiert wurde.
Die jüdische Bevölkerung war besonders betroffen. Nach der Besetzung wurden viele in Ghettos gezwungen, und es begann die systematische Verfolgung, die schließlich in den Holocaust mündete.
Die Besatzungsmacht plünderte die polnische Wirtschaft. Ressourcen wurden ausgebeutet, und die Bevölkerung litt unter Hunger und Armut.
6 Millionen Staatsbürger wurden getötet, davon waren viele Juden Polen und Roma, alle aber waren polnische Staatsbürger. Es gibt keine einzige Familie im Nachbarland, die nicht ein Naziverbrechen zu beklagen hat. Daher wird mit dieser Zeit auch medial ganz anders umgegangen als hierzulande.
Ein Höhepunkt war dann erreicht als hierzulande solche Wahrheitsverschiebungen und TV Produktionen wie "UnsereVäter" oder so ähnlich produziert wurden oder Obama aufeinmal von polnischen KZs sprach was natürlich völlig absurd ist.
Das führte dann zum Antipolonismusgesetz und eigentlich ist es voll traurig, dass trotz der ganzen Greuel im zweiten Weltkrieg immer noch solche Maßnahmen nötig sind weil offensichtlich nichts dazugelernt wurde bzw. wieder schnell vergessen wird nur 2 Generationen später.
Nach dem Überfall auf Polen implementierten die Nazis ein System der Unterdrückung, das sich gegen alle Polen richtete, nicht nur gegen Juden oder politische Gegner. Die Deutschen betrachteten Polen als minderwertig und als "lebensunwertes Leben", was in ihrer rassistischen Ideologie verankert war.
Die SS und die Wehrmacht führten sofortige Massenverhaftungen durch. Politisch aktive Polen, Lehrer, Priester und Intellektuelle wurden gezielt verfolgt. Viele wurden ohne Gerichtsverfahren hingerichtet oder in Konzentrationslager geschickt. Viele Polen, die nicht als Juden oder politische Gegner eingestuft wurden, wurden dennoch zur Zwangsarbeit verpflichtet. Dies bedeutete oft harte Arbeitsbedingungen, und viele starben aufgrund der schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen. Es gab viele Berichte über Polen, die in deutschen Rüstungsfabriken und in der Landwirtschaft arbeiten mussten.
Die Nazis versuchten, die polnische Kultur und Identität zu zerstören. Schulen und Universitäten wurden geschlossen, polnische Literatur und Kunst wurden zensiert. Es gab gezielte Maßnahmen, um die polnische Sprache und die nationale Identität zu unterdrücken. Die deutsche Besatzungsmacht führte eine aggressive Politik der wirtschaftlichen Ausbeutung ein. Das bedeutete, dass die polnische Wirtschaft stark kontrolliert und ausgenutzt wurde. Ein großer Teil der Ressourcen wurde nach Deutschland abgezogen, während die polnische Bevölkerung in Armut zurückgelassen wurde. Die Zivilbevölkerung war auch Gewalt und willkürlichen Strafen ausgesetzt. Hinrichtungen, Übergriffe und Plünderungen waren an der Tagesordnung. Die Bevölkerung lebte in ständiger Angst vor Übergriffen durch die Besatzer.
LG aus tel Aviv
Brutal und nicht nur gegen Juden, sondern insgesamt gegen die gesamte Bevölkerung, wobei noch hervorgehoben werden muss, das gezielt die Intelligenz ermordet wurde. Einen Einblick gibt dieses Video, was somit allerdings das gängige Vorgehen in Polen anzeigt, was später dann mit dem Barbarossaplan in der Sowjetunion , weitergeführt wurde.
Hinrichtung von Hitlers Schwager, Nazi-Kommandant, Dieb und Kindermörder Hermann Fegelein - YouTube
Siechatten ihre willigen Zuträger, so wie später auch mit den 33 Tsd. Juden in Baby Jar/Kiew.
Woher wusste das NS-Regime, wer jetzt genau intelligent war? Haben Sie in den öffentlichen Ämtern sich die jeweiligen Akten angesehen, ob man bspw. einen Doktortitel hat, oder sich die Berufe angeschaut?