Angst – die besten Beiträge

Soll ich ihm die Wahrheit sagen – oder einfach alles ruhen lassen? Ich weiß nicht mehr weiter…?

Hey,

ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Ich hoffe einfach, dass ihr euch die Zeit nehmt, das zu lesen und mich nicht sofort verurteilt. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe – aber ich hatte keine bösen Absichten. Ich habe aus Angst und Unsicherheit so gehandelt. Und jetzt kämpfe ich mit mir selbst, weil ich nicht weiß, was ich tun soll.

Ich bin 18 Jahre alt und habe vor einiger Zeit eine Hormonstörung diagnostiziert bekommen. Seitdem muss ich regelmäßig Medikamente nehmen, die leider auch starke Nebenwirkungen haben – eine davon ist, dass ich deutlich zugenommen habe. Ich wog früher immer zwischen 50 und 55 Kilo, aber durch die Medikamente bin ich auf fast 80 Kilo hoch. Aktuell bin ich bei 69. Ich nehme zwar langsam wieder ab, aber es ist wirklich hart, und mein Körper hat sich stark verändert.

Ich erkenne mich im Spiegel nicht mehr wieder. Ich habe so sehr mit meinem Selbstwertgefühl zu kämpfen.

Ein Grund dafür ist auch mein Ex-Freund, der mir früher immer wieder Bilder von anderen Frauen gezeigt hat und meinte: „Du solltest dankbar sein, dass ich trotzdem mit dir zusammen bin.“ Das hat tiefe Narben hinterlassen. Ich habe mich nie wieder richtig wertvoll oder schön gefühlt.

Anfang Mai habe ich mit meiner Cousine einen TikTok-Account erstellt – einfach aus Langeweile. Wir waren beide aktiv, sind zusammen in lives gegangen als Zuschauer und haben gechillt. Es war alles total locker. Irgendwann wollten wir ein gemeinsames Bild hochladen aber ich habe mich so unwohl mit meinem Aussehen gefühlt, dass ich nicht wollte, dass man mich sieht. Also hat sie einfach ein Bild von sich allein genommen was für mich in dem Moment „leichter“ war. Wir dachten uns dabei nichts Großes.

Dann hat uns eines Morgens ein Junge angeschrieben. Meine Cousine schlief noch, also habe ich geantwortet – ich dachte, es wird einfach ein nettes Gespräch. Doch daraus wurde mehr.

Wir haben uns sehr gut verstanden. Mit der Zeit wurde der Kontakt täglicher, intensiver, persönlicher. Wir haben stundenlang geschrieben, haben uns gegenseitig unsere Ängste, Gedanken, Sorgen erzählt. Es war ehrlich, tief, irgendwie besonders.

Aber er dachte die ganze Zeit, dass ich das Mädchen vom Bild bin – also meine Cousine.

Und genau das ist mein Fehler. Ich konnte es nicht sagen. Ich hatte Angst, dass er sich sofort zurückzieht, wenn er erfährt, wie ich wirklich aussehe. Dass alles, was wir aufgebaut haben, plötzlich nicht mehr zählt, nur weil ich nicht seinem Bild entspreche.

Ich dachte, ich bin es nicht wert, dass jemand wie er mich trotzdem will und auch wenn das jetzt doof klingt aber er ist jetzt auch keine 10/10 bzw. wir alle nicht aber ich wusste halt nicht ob ich genug wäre.

Dabei war alles andere zwischen uns echt. Er hat mir Dinge gesagt wie:

„Ich liebe deine Art.“

„Ich bin nicht bei dir, weil du hübsch bist, sondern weil ich liebe, wie du mit mir umgehst.“

„Selbst wenn sich dein Aussehen morgen komplett verändert – du wärst für mich trotzdem dieselbe Person.“

Diese Worte haben mir so viel Hoffnung gegeben. Aber auch gleichzeitig Angst. Denn ich habe mich gefragt: Würde er das auch sagen, wenn er wüsste, wie ich wirklich aussehe? Oder würde er dann doch weggehen? Ich konnte es nicht herausfinden. Ich war zu feige.

Vor drei Wochen habe ich dann den Kontakt abgebrochen. Einfach so. Ich wusste, es war nicht fair ihm gegenüber, aber ich dachte, es wäre besser, als weiter in dieser Unwahrheit zu leben. Der TikTok-Account ist also seitdem gelöscht. Aber ich kann ihn einfach nicht vergessen. Es lässt mir keine Ruhe.

Vor ein paar Tagen hat mir ein gemeinsamer TikTok-Freund erzählt (er weiß was Sache ist), dass er nach mir gefragt hat – ob es mir gut geht, was ich mache. Und das hat alles wieder hochgeholt. Ich frage mich: Was wäre, wenn ich ehrlich gewesen wäre? Was wäre, wenn wir wirklich eine Chance gehabt hätten?

Ich habe darüber nachgedacht, ihn nicht einfach über einen Chat zu kontaktieren – das fühlt sich für mich nicht richtig an. Stattdessen habe ich die Idee, ihm eine kleine Box zu machen, mit ein paar persönlichen Dingen, die mit unserer Verbindung zu tun haben. Vielleicht kleine Sachen, die ihn an unsere Gespräche erinnern, etwas Symbolisches. Und dazu möchte ich einen ehrlichen, handgeschriebenen Brief legen. Kein Drama, kein Mitleid – sondern einfach die Wahrheit:

Wer ich bin, warum ich so gehandelt habe, was ich gefühlt habe. Und dass es mir leid tut, dass ich ihm nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt habe.

Ich habe noch Angst davor. Aber ich glaube, so könnte ich wenigstens aufrichtig sein – auf meine eigene Art. Ich will ihn nicht zurückerzwingen. Ich will ihm nur die Wahrheit geben, die er verdient.

Und vielleicht, ganz vielleicht, spürt er, dass es trotzdem echt war.

Aber ich weiß nicht… soll ich das tun? Oder ist das nur eine weitere dumme Idee, aus Hoffnung geboren?

Was denkt ihr?

Danke, wenn ihr bis hierher gelesen habt. Es bedeutet mir viel.

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Finale Abrechnung an schlechte Uni Praktikumsleitung zu hart oder noch im Rahmen kann man das so absenden oder macht man sich damit gegebenenfalls Strafbar?

Reflektierende Rückmeldung zum Praktikum

Im Rahmen meines Praktikums hatte ich mir zum Ziel gesetzt, praxisnahe Einblicke und Erfahrungen zu sammeln, die im direkten Zusammenhang mit meinem Studienprofil – insbesondere mit dem geographischen Schwerpunkt – stehen. Leider muss ich rückblickend feststellen, dass sich zentrale Erwartungen an Inhalt und Betreuung nur teilweise erfüllt haben.

Trotz vorhandener geographischer Fachkräfte im Unternehmen war eine fachliche Begleitung in diesem Bereich kaum gegeben. Stattdessen war mein Einsatz primär in Tätigkeitsfeldern angesiedelt, die stark dem Bereich Datenanalyse und Soziologie zuzuordnen sind – Fachgebiete, die außerhalb meines geographischen Studienschwerpunkts liegen. Eine fachliche Schnittmenge war nur schwer erkennbar.

Zudem stellte sich im Verlauf heraus, dass viele meiner Aufgaben vor allem auf operative Zuarbeit für andere Werkstudierende ausgerichtet waren, deren Tätigkeiten ebenfalls nicht meinem Profil entsprachen. Die Aufgaben hatten überwiegend ausführenden Charakter, mit Fokus auf Abarbeitung statt auf aktives, praxisorientiertes Lernen im Sinne der Prüfungsordnung. Ein gezielter Kompetenzaufbau entsprechend meines Vertiefungsbereichs fand nur sehr eingeschränkt statt.

Besonders kritisch sehe ich die Tatsache, dass ich in Bezug auf Vergütung und Arbeitsbedingungen (z. B. Homeoffice-Regelung) deutlich schlechter gestellt war als andere Werkstudierende – bei gleichzeitig höherer operativer Belastung. Dies wurde auch seitens einer betreuenden Person damit begründet, dass mein Beitrag dem Unternehmen wirtschaftlichen Nutzen bringen müsse. An dieser Stelle möchte ich nochmals betonen, dass ein Pflichtpraktikum in erster Linie dem Lernen dienen soll – nicht der günstigen Arbeitskraftgewinnung.

Mehrfache Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen führten zudem zu einer weiteren Entkopplung meiner Tätigkeiten vom eigentlichen Fachbereich. Trotz mehrfacher Hinweise meinerseits wurde die Problematik der inhaltlichen Unpassung nicht aufgegriffen. Auch das verpflichtende Betreuungsgespräch fand erst mit zweiwöchiger Verzögerung statt.

Vor diesem Hintergrund – der klar erkennbaren fachlichen Fehlsteuerung und strukturellen Überlastung – sehe ich keine Grundlage dafür, die im Abschlussgespräch geäußerte Kritik an meiner Person anzunehmen. Ich weise sie ausdrücklich zurück. Die Art und Weise, wie diese Vorwürfe vorgetragen wurden – in überheblichem Ton, ohne erkennbare Selbstreflexion und vor dem Hintergrund offensichtlicher Versäumnisse seitens der Betreuung – empfand ich als unangemessen und anmaßend.

Rückblickend hätte ich das Praktikum früher abbrechen und meine Bedenken konsequenter vertreten sollen. Dies werte ich als eigenes Versäumnis. Fachlich hat mir das Praktikum leider keinen echten Mehrwert geboten.

Angesichts der Tatsache, dass ich lediglich 600 Euro monatlich erhalten habe – ein im Verhältnis zur geleisteten Arbeit äußerst geringer Betrag – sehe ich keine Veranlassung, diesen aus idealistischen Gründen zurückzuzahlen. Unter anderen Umständen hätte ich dazu womöglich aus Überzeugung bereit gewesen. In diesem Fall jedoch nicht.

Mit freundlichen Grüßen

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