Zitat: "Alle wollen die Wahrheit, aber kaum einer verträgt sie"?
Warum ist es teils so schwierig mit der Wahrheit umzugehen?
Ergänzend: Es geht hierbei um Wahrheiten, die nicht so angenehm sind.
13 Antworten
Weil die Menschen dann quasi gezwungen werden, sich mit ihren oder allgemeinen Problemen auseinanderzusetzen, und etwas zu ändern. Das wiederum bedeutet, aus der Komfortzone raus zu müssen.
Wenn keiner die Wahrheit spricht, kann man die Dinge wunderbar verdrängen. Die eingebildete heile Welt, bleibt also bestehen.
Das gleiche passiert auch, wenn man jemanden einen Spiegel vor hält. Eigene Fehler können sich nur wenige eingestehen. Andere verurteilen, ist eben leichter.
Ich finde, ein falsches Selbstbild spielt dabei auch eine Rolle. Wenn jemand ein "Bild" von sich hat, was sich mit dem Empfinden anderer Leute darüber, nicht deckt, wird oft beleidigt auf die Wahrheit (Kritik) reagiert.
Die Wahrheit kann wehtun oder nicht sein was man erwartet
Wenn man z.B. eine Person fragt: "Sehe ich gut aus" (nach dem schick machen) oder "Sieht mein Bild gut aus" oder so, dann erwartet man normalerweise, eine bestätigung darauf. Viele sagen hierauf, dass es gut aussehe, da selbst wenn es schlecht ist, sie die anderen nicht veletzen wollen, da diese sich mühe gegeben haben.
Eine Andere Form der Wahrheit ist für mich Realisierung. Wenn die Wahrheit darin besteht, mit der Wirklichkeit klar zu kommen. z.B. will man vielleicht nicht glauben, dass eine Person eines Tages einfach weg ist. In der Fantasie kann man natürlich sich vorstellen und einreden, dass diese Person gar nicht weg ist, dass sie irgendwann zurück kommt und irgendwas sagt wie "Ich bin zu Hause". Jedoch muss man sich irgendwann der Wahrheit stellen, dass die Person weg, sei sie Tot oder einfach weg in anderer Form
Man hat häufig die Situation, dass die Wahrheit, die man endlich erfährt, in Gegensatz steht zu dem was man bisher fest geglaubt hatte.
Diese Einsicht, dass man bisher falsch gelegen hat (und vielleicht auf dieser Basis auch falsch gehandelt hat), die kann schmerzen.
Typische einfache Beispiele sind verfälschte Abstammungen, z.B: Dein Kind ist gar nicht von Dir (bei Männern), oder Dein Vater ist gar nicht Dein Erzeuger, oder Deine Liebe des Lebens ist tatsächlich Dein leiblicher Bruder/ Schwester der/die als Kind zur Adoption gegeben worden war, etc.
Furchtbar pauschalisiert, in jedweder Hinsicht.
Menschen wollen nicht angelogen werden. Ja.
Menschen wollen auch keine negativen Dinge hören. Ja.
Nicht angelogen werden zu wollen ist nicht dasselbe wie die Wahrheit gesagt bekommen. Und nicht jede Wahrheit ist negativ. Menschen mögen positive Wahrheiten sehr. Es ist auch nicht alles, was negativ ist, wahr.
Ich bin autistin. Ich bin buchstäblich unfähig, zu lügen. Wahrheit ist nicht annähernd so schlimm, wie die meisten denken. Es gibt nur diese komische Verknüpfung zwischen ehrlich sein und rücksichtslos sein. Und die ist auch hier wieder da.
Was gemeint ist, dass niemand es mag, wenn unter dem Deckmantel der Ehrlichkeit Empathie, Freundlichkeit und Rücksicht über Bord geworfen werden. Und DAS ist auch korrekt.
Das Problem besteht oft darin wie man unangenehme Dinge vermittelt. Da ist dann Empathie gefragt Wahrheiten so auszusprechen ohne den anderen zu verletzen. Auch mit Kritik kann man durchaus Wertschätzung ausdrücken.
Danke für deine Antwort.
Auf den ersten Blick wirkt es tatsächlich pauschaliert.
Aber es ist schon erkennbar, um welche Art der Wahrheit es sich in diesem Zitat handelt.