Wo führt uns die Klima Politik hin?

7 Antworten

Lieber Sankt Florian verschon' mein Haus, zünd' andere an...

Ja meine Güte, was meinst Du denn wer Energie einsparen soll, kann und muss, wer den ganzen Umbau finanziert, wer entsprechende Umstellungen auch leben muss...

...wenn nicht Agathe, Bernd, Cecilie, Dieter und Erna... wenn nicht DU und ich...

Das betrifft UNS ALLE und nicht nur irgendwelche "diiiie"...

Die Vorstellung vieler Grünen in Deutschland ist die, dass wir uns alle zusammenreißen sollen und jeder seinen kleinen Beitrag leisten soll für das Klima.

Die Medien und die Politik unterstützen eine Politik bei der jeder mit anpackt, tut was er kann damit jeder seinen individuellen CO2-Abdruck senkt.

Wenn jeder von uns energiesparende Geräte kauft, nicht öfter in den Urlaub fliegt als nötig und das Licht ausmacht wenn er den Raum verlässt, ist der Klima schon fast gerettet. Stimmts? Stimmts?

Nein. Dieser primitive Ökotraditionalismus beruhand auf Degrowth und Verboten wird das Klima nicht retten. Es ist ein bisschen wie eine Familie die hoch verschuldet sind und fürchten ihr Haus zu verlieren. Und dann kommt der kleine Sohn an und sagt: "Ich habe einen Groschen für euch gespart." und der Vater der sagt: "Benutz die Stop-Taste beim Wasser spülen." Nette Geste. Völlig wertlos. Und dabei ist alles was nötig wäre, damit die Familie finanziell nicht nur überlebt sondern reich wird, wäre dass die Frau ihren Job als Hirnchirurgin wieder aufnimmt auch wenn sie lieber Hausfrau und Mutter ist. Besonders wenn der Vater freiberuflicher Künstler ist (und kein sehr erfolgreicher).

Wovon spreche ich hier?

Es gibt eine starke und wachsende Strömung innerhalb der globalen Grünen Bewegung. In vielen Ländern ist sie bereits die dominierende Kraft. Der Ökomodernismus.

Anders als die Ökotraditionalisten (oder Ökoprimitivisten) wollen wir nicht Degrowth und Steinzeittechnologien, wir wollen den Einsatz moderner und modernster Technologien zur Rettung des Planeten.

Der Einsatz von Gentechnik um den Bedarf an Land, Dünger und Energie zu verringern die wir brauchen um die Welt zu ernähren. Der Einsatz von Erneuerbaren Energien und Kernenergie zur globalen Stromversorgung (statt Erneuerbare Energien und Kohlekraft wie in Deutschland). Generell die Offenheit für neue Technologien zur Verringerung von CO2.

Wenn Energie billig und CO2-frei ist, ist völlig egal wie gut unsere Häuser gedämmt sind. Dann ist völlig egal ob wir mit einer effizienten Wärmepumpe heizen oder mit der ältesten Elektroheizung. Dann kann auch jeder ein Elektrofahrzeug haben, weil der Strom (anders als heute), nicht vor allem aus dreckiger und CO2-intensiver Braunkohle käme. Wenn Fleisch sauber und schmackhaft und CO2-neutral in einem Labor gezogen wurde, ist es nicht nötig Vegetarier zu sein um das Klima zu retten.

Deutschland hat heute die höchsten Strompreise der Welt, den zweithöchsten CO2-Ausstoß der EU und hat in den letzten 23 Jahren 550 Milliarden Euro allein über das EEG in die Erneuerbaren Energien gesteckt. Kein Land der Welt hat Erneuerbare Energien auch nur annähernd so sehr gefördert wie Deutschland und vorzuweisen haben wir gar nichts. Die Energiewende ist krachend gescheitert und in den meisten anderen Ländern sieht man es genau so: Deutschland hat der Welt bewiesen, dass eine Dekarbonisierung ohne Kernenergie unmöglich ist.

In Deutschland merkt man es bisher kaum, doch dem Ökomodernismus gehört die Zukunft. Die alte Garde der Ökotraditionalisten wird Stück für Stück abtreten und Platz machen für die neue Generation pragmatischer, unideologischer Grüner.

Manchmal bewegt sich Fortschritt von einer Beerdigung zur Nächsten.

Bild zum Beitrag

 - (Deutschland, Gesellschaft, Umwelt)
Havenari  19.07.2023, 22:46

Wow.

Was raucht ihr denn so?

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Oppulus  20.07.2023, 08:16
@Havenari

Ökomodernisten sind auch für die Legalisierung von Marihuana wenn das deine Frage ist.

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Idealerweise führt uns Klimapolitik in eine unabhängige Nachhaltigkeit.

Zunächst einmal ist bekannt, dass durch die konventionelle Energiegewinnung durch Erdöl, Erdgas, Kohle, sowie durch andere industrielle Prozesse (Verkehr, Viehhaltung, Kunstdünger, chemische Industrie) Treibhausgase produziert werden, die das Klima im globalen Maßstab verändern. Diese Klimaveränderungen gehen einher mit Auswirkungen auf das Leben auf der Erde, d.h. Flora und Fauna, den menschlichen Körper aber auch auf unsere Infrastruktur, also das, was wir Menschen um uns herum geschaffen haben, um das Leben zu leben, das wir gewohnt sind. Die Klimapolitik wird diese Veränderungsprozesse verlangsamen und die Folgen begrenzen.

Ich verstehe dass der Klimawandel die Welt und das Leben verändert aber was sollen wir Normalos denn machen ?

Was wir Normalos machen sollen, ist eine gute und berechtigte Frage. Klar, ich habe mein Leben durchaus klimaverträglicher gestaltet, seit ich die Situation verstanden habe. Ich pendle mit dem Fahrrad / den Öffis, habe meinen Fleisch- und Milchproduktekonsum zurückgefahren,... Aber letztlich können wir als Einzelne nicht so viel tun, erstens, weil es oftmals immer noch teurer ist, sich umweltverträglich zu verhalten und zweitens, weil die Märkte nicht transparent genug sind, um bei Konsumentscheidungen rational zu sein. Kurzum: Der einzelne Normalo ist volkswirtschaftlich gesehen tatsächlich zu schwach, etwas Signifikantes zu bewirken. Es braucht also kollektives Handeln und dafür steht ja die Politik: Man wählt sie, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die jeden zum Handeln motivieren, indem beispielsweise Regeln aufgestellt werden, die mehr Markttransparenz schaffen oder Umweltschäden verursachergerechter in die Preise von Produkten einfließen und somit die umweltschädlichen Produkte nicht mehr billiger sind. So treffen viele "Normalos" die richtigen Entscheidungen, ohne erstmal die ganze Wertschöpfungskette jedes einzelnen Produktes nachzuverfolgen.

Schwuttcke  20.07.2023, 10:22
Klar, ich habe mein Leben durchaus klimaverträglicher gestaltet, seit ich die Situation verstanden habe. Ich pendle mit dem Fahrrad / den Öffis, habe meinen Fleisch- und Milchproduktekonsum zurückgefahren,... Aber letztlich können wir als Einzelne nicht so viel tun

Das ist alles andere als klar, da Du als Einzelner nicht nur "nicht so viel", sondern bei weltweit 38 Gigatonnen CO2-Ausstoß pro Jahr gar nix klimarelevantes tun kannst. Damit handelst Du noch um Welten irrationaler als ein Passagier, der mit einem Schnapsglas Wasser aus der Titanic schöpft. Und dennoch tust Du es. Was zeigt, dass Du - wie praktisch alle Klimaaktivisten - von Ideologie getrieben bist.

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Avicenna89  20.07.2023, 12:05
@Schwuttcke

Das hat nichts mit Ideologiegetriebenheit zu tun sondern ist strategisches Handeln. Schließlich sollte man nicht die gleichen Fehler machen wie unsere Elterngeneration, die sich im Laufe des 20. Jahrhunderts in einem unmöglich nachhaltig leistbaren Luxus breitgemacht hat und nun damit kämpft, sich diesen Luxus wieder abzugewöhnen. Ich sehe nicht ein, mich, nur, weil ich es mir leisten könnte, in eine Konsumspirale zu begeben, aus der ich irgendwann zwangsläufig wieder ausbrechen müsste.

Hast du denn einen Alternativvorschlag? Was für ein Lebenswandel wäre in deinen Augen denn im Gegensatz zu meinen Entscheidungen dann nicht "von Ideologie getrieben"?

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Schwuttcke  20.07.2023, 12:54
@Avicenna89

Bitte nicht falsch verstehen, sollte keine Kritik an Dir oder Deinem Leben sein, sondern war einfach nur eine Feststellung. Ideologie ist ja auch per se nix schlechtes, niemand von uns kommt ohne Ideologien / Glaubenssätze aus. Wir sind ja zum Glück keine Roboter.

Was den Konsum angeht, haben wir da schon mal eine Gemeinsamkeit. Ich konsumiere auch (sehr) wenig, außer Lebensmittel kauf ich das bisschen sonstige Zeugs fast nur gebraucht. Aber halt nicht aus ideologischen Gründen wie Klimaschutz, Umwelt etc., sondern weil mich materielle Dinge kaum intressieren. Kann ich nix für, ist halt so.

Bloß für die Wirtschaft sind Leute wie Du und ich der Horror. Ich habe bis heute noch kein Konzept gehört, wie eine Komsumgesellschaft wie die unsere ohne massenhaften Konsum überleben kann. Nur 10 % Komsumverzicht würde die Wirtschaft und die Steuereinnahmen um 10 % einbrechen lassen und für Millionen zusätzliche Arbeitslose sorgen. Was glaubst Du, was dann bei uns los wäre?

Doch wenn die Leuten fleissig konsumieren, wie es die Werbung ihnen täglich eintrichtert, wird ihnen wiederum ein schlechtes (Umwelt)Gewissen eingetrichtert und sie zu teuren "Klimaschutzmaßnahmen" verdammt. Wenn das nicht verlogen ist ...

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Avicenna89  20.07.2023, 14:08
@Schwuttcke

Wenn wohlüberlegter, kritischer Konsum, der notfalls eben auch gering ausfällt, für die Wirtschaft der Horror ist, dann ist offensichtlich, dass die Wirtschaft die Ideologie ist, die auf den Prüfstand gehört und weniger der Gedanke an Nachhaltigkeit oder die Bedürfniskontrolle..

Mit diesem Aspekt bist du ja nicht der erste, der an mich herantritt. Mir wurde bereits zuvor schonmal gesagt, es sei nicht gut für die Wirtschaft, wenn alle so handelten wie ich. Aber ich sehe mich da nicht in der Verantwortung. Vor einigen Jahrzehnten bestand ein Großteil der Arbeitsplätze aus Handwerkerinnen und Handwerkern, die Dinge repariert haben (z.B. Schneider, Schuster, Schreiner,....).

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Schwuttcke  20.07.2023, 16:14
@Avicenna89

Dummerweise sind wir alle auf dieses Wirtschaftssystem angewiesen. Wir alle wollen im Krankheitsfall gut versorgt sein und im Alter mal unsere Rente bekommen, weil wir heute keine 10 Kinder mehr haben, die uns im Alter durchfüttern werden. Und das funktioniert nur, wenn weiterhin bis zum Umfallen konsumiert wird, da bereits ein leichter Wirtschaftsrückgang das System ins Wanken bringt. Ist zwar krank, aber eine wirkliche Alternative fällt mir dazu nicht ein. In der DDR hat man das versucht, ging aber auch nur 40 Jahre lang - mehr oder weniger - gut.

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Avicenna89  20.07.2023, 21:13
@Schwuttcke

Naja, Volkswirtschaft ist nicht gerade mein Fachgebiet. Als Materialphysiker und Ingenieur kann ich half beim Klima noch mitschwätzen. Ich sag' mal so: Was übrig bleibt von meinem Einkommen, wandert in ETFs, Aktien und Immobilien. Von daher hörte ich mein Geld nicht, konsumiere zwar nicht so viel, aber zumindest investiere ich. Auch im Sinne einer Altersvorsorge - mit etwas Glück.

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Schwuttcke  21.07.2023, 06:09
@Avicenna89

Auch Deine Investitionen können sich nur dann auszahlen, wenn die Wirtschaft weiterhin wächst, also maximal konsumiert wird. Eine schrumpfende Wirtschaft würde auch die Kapitalmärkte schrumpfen lassen. So läuft nun mal der Hase, und eine gute Alternative dazu hab ich wie gesagt bisher noch von niemandem gehört.

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Avicenna89  22.07.2023, 17:51
@Schwuttcke

Da kannst du mir wie gesagt erzählen, was du willst, ich müsste mich erstmal einlesen, um es auf Plausibilität zu überprüfen. Aber wir driften ab. Das hat ja nun nichts mehr mit Klimapolitik zu tun.

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Schwuttcke  22.07.2023, 20:34
@Avicenna89

Was heisst Du müsstest Dich da erst mal einlesen? Das ist das 1 x 1 unseres Wirtschaftssystems. Wenn die Firma, von der Du Aktien gekauft hast, nix verkauft, schmilzt Deine Investition wie Eis in der Sonne.

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Avicenna89  24.07.2023, 11:10
@Schwuttcke

Dafür muss aber nicht "die Wirtschaft" wachsen, nicht einmal der Absatzmarkt des Unternehmens, von dem ich die Aktien gekauft habe, sondern schlicht und einfach der Gewinn des Unternehmens. Das ist ein bisschen das Problem am "1 x 1 unseres Wirtschaftssystems". Nur, weil man in der 7. Klasse auf der Baumschule mal irgendwas von "Angebot und Nachfrage" gehört hat, hat man noch lange nicht verstanden, was Wirtschaft ist.

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Schwuttcke  24.07.2023, 11:33
@Avicenna89

Gewinnwachstum geht meistens mit Umsatzwachstum einher. Ein Unternehmen, in dem die Gewinne sprudeln, aber nicht der Umsatz, habe ich zumindest noch nicht gesehen. Der Gewinn ist nämlich Teil des Umsatzes. Zumindest haben wir das so auf der Baumschule gelernt ;-)

Und ob Deine Aktie noch sprudelt, wenn der Aktienmarkt einbricht aufgrund einer Wirtschaftskrise, ist eher zweifelhaft. Wahrscheinlich rauscht sie dann nach unten ab und Du schaust in die Röhre.

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Das Ziel ist eindeutig: Uns das Geld aus der Tasche zu ziehen, um die links-grüne, pseudowissenschaftliche Religion "Klimarettung" durchzusetzen. Und wie man an der überwiegenden Zustimmung der Bevölkerung sieht, funktioniert diese tägliche Massenpropaganda bisher hervorragend. Zumindest so lange, wie die Leute nicht merken, wie viel Geld ihnen diese "Klimarettung" kostet. Beim Heizpumpengesetz hat sich zum ersten Mal massiver Widerstand gezeigt. Und das war angesichts der Billionenkosten, die noch auf uns zukommen werden, erst der Anfang.

Avicenna89  20.07.2023, 12:07

Was kostet es denn mehr, Klimaschutz zu betreiben als keinen zu betreiben? Das Problem ist ja, dass kein Klimaschutz unterm Strich teurer ist.

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Schwuttcke  20.07.2023, 12:18
@Avicenna89

Das behauptest Du. Weil das mal wieder sog. "Experten" behaupten, die natürlich nicht nur wissen, wie sich das Klima entwickelt, sondern auch noch die angeblichen Folgeschäden berechnen können. Und wenn diese sog. "Experten" nächste Woche behaupten, dass sie die Lottozahlen berechnen können, glaubst Du das genauso. Sind ja schließlich "Experten".

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Avicenna89  20.07.2023, 12:25
@Schwuttcke

Nope, Lottozahlen sind etwas anderes als das Klima. Man muss kein Experte sein, um das voneinander unterscheiden zu können. Aber da du das offensichtlich nicht kannst und ich schon, scheint es für diese Erkenntnis durchaus eine Intelligenzschwelle zu geben. Naja, sei's drum. Als studierter Naturwissenschaftler kenne ich die Prozesse und Qualifikationen, die dazu führen, dass bestimmte Leute Experten sind und andere nicht. Daher kann ich sehr gut nachprüfen, ob jemand Expertenstatus verdient oder nur ein Quacksalber ist.

Aber wo wir gerade dabei sind: Was für "Experten" behaupten denn das, was du so rezitierst? Oder ist das wieder so ein postfaktisches "lass' mir meine Meinung"-Ding?

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Schwuttcke  20.07.2023, 13:12
@Avicenna89
Nope, Lottozahlen sind etwas anderes als das Klima.

Haben dennoch eine entscheidende Gemeinsamkeit: Lottospiel und Klima sind nichtlineare chaotische Systeme, dadurch ist eine Prognose nicht möglich.

Als studierter Naturwissenschaftler kenne ich die Prozesse und Qualifikationen, die dazu führen, dass bestimmte Leute Experten sind und andere nicht.

"Experte" ist ja weder eine geschützte Bezeichnung noch ein allgemein definierter Begriff. Wenn jemand Pilze sammelt, kann er im TV bereits als "Experte" für Pilze durchgehen.

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Das heutige mediale Echo rund um das Klima ist nicht einfach nur ein Trend. Es ist eine Reaktion auf jahrzehntelange wissenschaftliche Untersuchungen, die alle zum gleichen Schluss kommen: Der Klimawandel ist real, und er wird durch menschliche Aktivitäten verursacht (wissenschaftlicher Konsens). Das Ziel der Klimapolitik und ihrer Präsenz in den Medien ist im Wesentlichen das Schaffen eines globalen Bewusstseins. Warum? Damit wir alle handeln. Die Politik hat erkannt, dass wir vor einer beispiellosen Herausforderung stehen und dass schnelles Handeln nötig ist.

Darüber hinaus wird in wissenschaftlichen Berichten und Nachrichtenquellen regelmäßig über globale meteorologische Anomalien und Extremereignisse berichtet. Dies umfasst Phänomene wie anhaltende Dürreperioden, Überschwemmungen infolge von Starkniederschlägen und signifikante Temperaturabweichungen, die zu neuen Temperaturrekorden führen.

Seit den Anfängen der Industrialisierung, die das 19. Jahrhundert prägte, haben sich die menschlichen Aktivitäten drastisch intensiviert und sind zu einem unaufhaltsamen Motor des Fortschritts geworden. Wir haben gigantische Mengen an CO2 und anderen Treibhausgasen in die Atmosphäre gepumpt, und das mit steigender Geschwindigkeit. Ein Blick auf die Daten, wie sie von der NASA in ihrer beeindruckenden und zugleich beunruhigenden Grafik präsentiert werden, legt das alarmierende Ausmaß dieser Emissionen bloß.

Bild zum Beitrag

Abbildung 1 - Quelle: NASA

Wenn wir uns vor Augen führen, was passiert, wenn nationale und globale Ziele, wie die Umstellung auf erneuerbare Energien, erreicht werden, dann reden wir über ein Szenario, in dem wir die Erderwärmung begrenzen, eine nachhaltigere Wirtschaft schaffen und künftigen Generationen eine lebenswertere Welt hinterlassen. Worauf es also hinausläuft, ist nicht weniger als der Erhalt unseres Planeten in einer Form, die menschliches Leben und Wohlstand ermöglicht.

Warum wird uns das alles so intensiv durch die Medien vermittelt? Weil wir alle – ja, auch wir Normalos – eine Rolle zu spielen haben. Es geht nicht nur darum, CO2-Emissionen zu verringern, sondern auch darum, bewusster zu konsumieren, uns für nachhaltige Technologien und Praktiken zu entscheiden und politische Entscheidungen zu unterstützen, die diesen Wandel ermöglichen.

Abschließend, der Klimawandel ist nicht irgendein Problem, das man ignorieren kann. Er beeinflusst bereits jetzt Wetter, Meerespegel und Biodiversität. Das ist nicht nur eine Theorie; es ist eine wissenschaftlich bestätigte Tatsache. Und wenn wir heute nicht handeln, zahlen zukünftige Generationen den Preis. Also ja, es ist dringlich, und ja, jeder von uns kann und sollte einen Unterschied machen.

 - (Deutschland, Gesellschaft, Umwelt)
Schwuttcke  19.07.2023, 23:52
es ist eine wissenschaftlich bestätigte Tatsache.

Nö. So ist z.B. der berühmt-berüchtigte Hockeystick, den Du hier mal wieder präsentierst, nicht verifiziert.

https://www.pfalz-express.de/klimadiskussion-palaeoklimatologe-michael-mann-kann-hockey-stick-graph-nicht-verifizieren/

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Schwuttcke  20.07.2023, 10:00
@etjna

Nö. Da wurden nur von Kollegen ebenfalls falsche Datensätze benutzt, um den für den Klimamainstream so wichtigen Hockeystick zu verteidigen.

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SyntaxError95  20.07.2023, 11:06
@Schwuttcke

Da du mir das schon zum zweiten mal Vorwirfst, werde ich es nun etwas umfangreicher Erklären.

Natürlich nicht. Die Behauptungen welche hier in den Raum gestellt werden, sind bekannt und mehrmals widerlegt.

„Basierend auf den Analysen, die in der Original-Studie von Mann u.a. vorgelegt wurden sowie auf neueren Belegen, erscheint dem Komitee deren Schlussfolgerung plausibel, dass die Nordhalbkugel während der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wärmer war als während aller vergleichbaren Zeitabschnitte des vorherigen Millenniums. In dem Bericht wurde lediglich auf kleinere Defizite der statistischen Methodik hingewiesen."
https://nap.nationalacademies.org/read/11676/chapter/1#x

Weiter Studien dazu: Wahl/Ammann 2007Huang et al. 2000Smith et al. 2006IPCC 2021, AR6, Band 1, Kapitel 2.3.1

Es wird oft argumentiert, dass der menschliche Beitrag zum atmosphärischen CO2-Gehalt, basierend auf nominell geringen Prozentzahlen, vernachlässigbar sei. Solche Darstellungen können irreführend sein und haben ihre Wurzeln in Ansichten, die von Unternehmen wie Exxon in der Vergangenheit propagiert wurden. Zitate wie „96 Prozent aus natürlichen Quellen“ und „0,0016 Prozent“ sind nicht präzise und resultieren aus einer Vermengung von Kohlenstoffflüssen (Umsatz) mit netten Kohlenstoffemissionen (Gewinn). Während Landökosysteme einen erheblichen Kohlenstoffumsatz aufweisen, führen sie im Unterschied zu menschlichen Aktivitäten keinen netten CO2-Beitrag zur Atmosphäre bei. Der Grund dafür ist, dass das während der Zersetzung freigesetzte CO2 zuvor durch die Photosynthese aus der Atmosphäre entfernt wurde. Das stellt einen balancierten Kreislauf dar, bei dem es zu keiner Nettoerhöhung von CO2 in der Atmosphäre kommt.

Wenn wir den "natürlichen" Kohlenstoffausstoß aus Böden und Landpflanzen von insgesamt 120 Gigatonnen Kohlenstoff (GtC) und die fossilen Emissionen von 7 GtC als menschlich bedingt betrachten, ergibt sich ein anthropogener Beitrag von etwa 5,51%.

(7 Milliarden Tonnen / 127 Milliarden Tonnen) * 100 ≈ 5.51 %

Diese Darstellung kann jedoch irreführend sein, da sie die Kohlenstoffaufnahme durch die terrestrische Biosphäre nicht berücksichtigt. Obwohl die Landbiosphäre 120 GtC emittiert, absorbiert sie auch etwa 122 GtC durch Photosynthese, wodurch netto 2 GtC aus der Atmosphäre entzogen werden. Zusätzlich entfernt der Ozean ungefähr 2 GtC aus der Atmosphäre. Für einen umfassenden Vergleich sollte der anthropogene Netto-Kohlenstoffausstoß mit der gesamten Kohlenstoffaufnahme von Ozeanen, Wäldern und der Atmosphäre in Betracht gezogen werden, statt ihn lediglich mit den Fluktuationen eines natürlichen Kreislaufs zu vergleichen. Somit ist das natürliche System der Erde kein CO2-Emittent, sondern fungiert als Kohlenstoffsenke. Von den 7 GtC, die jährlich durch menschliche Aktivitäten emittiert werden, verbleiben nur 3 GtC in der Atmosphäre. Der Rest, also 4 GtC, wird durch natürliche Prozesse absorbiert: 2 GtC durch Ozeane und 2 GtC durch Wälder. Vor dem anthropogenen Einfluss auf das Klimasystem war dieser Kohlenstoffkreislauf annähernd ausgeglichen, weshalb die atmosphärische CO2-Konzentration über Jahrtausende nahezu konstant blieb. Die Darstellung eines 5%-igen menschlichen Beitrags an der CO2-Konzentration ist somit irreführend. Tatsächlich hat der Mensch zur einer Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre um 45% beigetragen.

Klar! Die rund 0,0141% sehen natürlich nach wenig aus. Man kann die Menge an CO2 in der Luft aber natürlich auch in Kilogramm angeben: Dann hätten wir rund 3200 Milliarden Tonnen (bzw. 3.200.000.000.000.000 Kilogramm) Davon hat der Mensch knapp 1000 Milliarden Tonnen zu verantworten. Das klinkt sicherlich etwas wirkungsvoller als 0,0141%.

Es ist unbestritten, dass natürliche Faktoren das Klima in seiner geologischen Geschichte beeinflusst haben. Jedoch ist die Annahme, dass allein aufgrund historischer Einflüsse diese Faktoren heute ausschließlich für klimatische Veränderungen verantwortlich sind, nicht korrekt. In der wissenschaftlichen Methodik werden solche Annahmen initial bei der Aufstellung von Hypothesen berücksichtigt. Bevor jedoch eine Hypothese als Theorie anerkannt wird, muss sie einer rigorosen Falsifikationsprüfung unterzogen werden. Im Kontext des Klimawandels wurden solche Falsifikationsversuche sogar durch erhebliche finanzielle Mittel, insbesondere von der Ölindustrie, unterstützt. Für eine Theorie ist es zudem entscheidend, dass sie konsistente und präzise Vorhersagen ermöglicht. Unter dieser Prämisse ist der anthropogene Einfluss auf die aktuelle globale Erwärmung seit Jahrzehnten wissenschaftlich belegt. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat in seinem jüngsten Sachstandsbericht über 14.000 begutachtete Studien ausgewertet und ist zu folgendem Ergebnis gelangt: (Siehe nächster Kommentar)

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SyntaxError95  20.07.2023, 11:08
@SyntaxError95
It is unequivocal that human activities have heated our climate. Recent changes are rapid, intensifying, and unprecedented over centuries to thousands of years. With each additional increment of warming, these changes will become larger, resulting in long-lasting, irreversible implications, in particular for sea level rise. United Nations Secretary-General António Guterres has stated that ‘the evidence is irrefutable’ and ‘we see the warning signs in every continent and region’.
https://report.ipcc.ch/ar6/wg1/IPCC_AR6_WGI_FullReport.pdf

Bis heute gibt es keine wissenschaftliche Studie, die die Rolle von CO2 im Klimawandel widerlegt. Das ist der Grund, warum häufig vom "wissenschaftlichen Konsens" gesprochen wird. Dieser Konsens basiert auf einer Vielzahl detaillierter Studien, die durch Messungen, Klimamodelle und direkte Beobachtungen in der Natur bestätigt wurden. Zahlreiche dieser Studien unterstützen und bestärken einander und tragen maßgeblich zum gegenwärtigen Verständnis der Wissenschaft bei.

Würde tatsächlich eine wissenschaftliche Untersuchung, die einem rigorosen Peer-Review-Prozess unterzogen wurde, diese weitverbreitete Theorie widerlegen, dann wäre dies zweifellos eine bahnbrechende Entdeckung, und der Autor würde weltweit berühmt werden!!! Dies ist aber nicht der Fall. Jeder der heute behauptet, er habe die CO2-Theorie widerlegt, ist somit ein Lügner.

Viele direkte Beobachtungen belegen den von Menschen verursachten Klimawandel. Ein prägnantes Beispiel ist die Studie von Kramer et al. aus dem Jahr 2021 mit dem Titel "Observational Evidence of Increasing Global Radiative Forcing". In dieser Studie wird eine signifikante Zunahme der globalen Strahlungsantriebskraft dokumentiert, welche ein Schlüsselelement zur Bewertung von Klimaänderungen ist. Konkret wurde im Zeitraum von 2003 bis 2018 eine Zunahme des Strahlungsantriebs um 0,53 ± 0,11 W/m² festgestellt. Interessanterweise zeigen die Ergebnisse deutliche Spuren menschlicher Eingriffe in den Energiehaushalt unseres Planeten. Für alle, die sich mit der Materie befassen, ist klar: Diese Befunde sind ein überzeugender Beleg für den Einfluss des Menschen auf das Klima.

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Schwuttcke  20.07.2023, 12:05
@SyntaxError95
„Basierend auf den Analysen, die in der Original-Studie von Mann u.a. vorgelegt wurden sowie auf neueren Belegen, erscheint dem Komitee deren Schlussfolgerung plausibel, dass die Nordhalbkugel während der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wärmer war als während aller vergleichbaren Zeitabschnitte des vorherigen Millenniums

Welche Analysen / Daten ermöglichen es angeblich Mann und Kollegen, die Temperaturen der gesamten Nordhalbkugel der letzten 1000 Jahre auf Zehntel Grad genau zu bestimmen? Ein durchschnittliches Digital-Thermometer schafft gerade mal eine Messgenauigkeit von +/- 1°.

p.s. Wegen mir brauchst Du nicht so viel schreiben, Du schreibst ja ganze Romane ;-) Da das Thema Klima sehr umfangreich ist, wäre es vielleicht einfacher und sinnvoller, sich auf einzelne Punkte zu konzentrieren.

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SyntaxError95  20.07.2023, 13:01
@Schwuttcke

Ich dachte du wärst an genauen Details interessierst, dann versuche ich das nun etwas prägnanter zu formulieren.

Da hast du einen wichtigen Punkt angesprochen!

Es stimmt, dass direkte Temperaturmessungen mit modernen Instrumenten in der geologischen Vergangenheit nicht möglich sind. Aber Wissenschaftler wie Mann und seine Kollegen stützen sich nicht auf direkte Messungen, um die Temperaturen der letzten 1000 Jahre zu rekonstruieren.

Stattdessen verwenden sie sogenannte "Proxies" oder Proxydaten. Das sind indirekte Messungen von klimabezogenen Veränderungen, die mit Temperaturen korrelieren. Beispiele dafür sind Baumringe, Sedimentschichten in Seen, Eisbohrkerne oder Korallenablegungen. Diese natürlichen Archive enthalten Informationen über das Klima zu dem Zeitpunkt, an dem sie gebildet wurden.

Ich möchte zusätzlich erwähnen, dass, obwohl ein einzelner Proxy möglicherweise eine unsichere Temperaturrekonstruktion liefert, die Kombination mehrerer unabhängiger Proxydaten aus verschiedenen Regionen und von verschiedenen Typen die Unsicherheit erheblich reduzieren kann.

Die Schlussfolgerung von Mann et al. beruht nicht darauf, dass sie Temperaturen auf ein Zehntel Grad genau bestimmen können, sondern auf der starken Übereinstimmung zwischen verschiedenen Proxydatensätzen. Es geht hier weniger um die genaue Temperatur zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern um den Trend und das relative Verhältnis von Temperaturen über längere Zeiträume.

Und nochmal:

Bis heute gibt es keine wissenschaftliche Studie, die die Rolle von CO2 im Klimawandel widerlegt. Das ist der Grund, warum häufig vom "wissenschaftlichen Konsens" gesprochen wird. Dieser Konsens basiert auf einer Vielzahl detaillierter Studien, die durch Messungen, Klimamodelle und direkte Beobachtungen in der Natur bestätigt wurden. Zahlreiche dieser Studien unterstützen und bestärken einander und tragen maßgeblich zum gegenwärtigen Verständnis der Wissenschaft bei.

Würde tatsächlich eine wissenschaftliche Untersuchung, die einem rigorosen Peer-Review-Prozess unterzogen wurde, diese weitverbreitete Theorie widerlegen, dann wäre dies zweifellos eine bahnbrechende Entdeckung, und der Autor würde weltweit berühmt werden!!! Dies ist aber nicht der Fall. Jeder der heute behauptet, er habe die CO2-Theorie widerlegt, ist somit ein Lügner.

Mehr dazu: https://www.climate.gov/climate-and-energy-topics/proxy-data

Oder siehe auch den IPCC Bericht.

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hardliner2019  20.07.2023, 13:34
@Schwuttcke
Wegen mir brauchst Du nicht so viel schreiben, Du schreibst ja ganze Romane.

Wegen dir nicht.

Es gibt aber die mitlesende Community. Dazu gehöre unter anderem auch ich.

Was mich betrifft: Ich schätze sehr

  1. die Sachkunde des Nutzers SyntaxError95;
  2. seine Fähigkeit, eigenes Wissen stilistisch brillant und zudem in sehr gut verständlicher Form an Mitlesende der Community weiterzugeben;
  3. seine Bereitschaft, dies erfreulich substantiiert, zugleich aber um den Preis eines entsprechend hohen Zeitaufwandes zu tun;
  4. den respektvollen Tonfall selbst dann noch zu wahren, wenn Dialogpartner in Diskussionen ihn nicht erwidern.

Offenkundig teilen viele Nutzer meine persönliche Einschätzung. Erkennbar wird dies unter anderem an der hohen Zahl der hilfreichsten Antworten, die SyntaxError95 für seine Beiträge bereits erhalten hat.

Ich selbst gehöre zwar seit viereinhalb Jahren, also seit fast einem halben Jahrzehnt zur Community. Trotzdem ist mir hier bisher kein anderer Nutzer außer SyntaxError95 begegnet, der in so kurzer Zeit so viele Stern-prämierte Antworten gepostet hat. Vor diesem Hintergrund würde es mich absolut nicht überraschen, wenn SyntaxError95 schon bald Community-Experte seiner Interessengebiete sein wird - und dann zu jenen portalinternen Experten zählt, die diesen Titel tatsächlich verdienen. Dafür drücke ich ihm die Daumen.

Abschließend (nur zur Klarstellung):

  • Mein Kommentar ist ein spontaner Einwurf anlässlich deiner eingangs zitierten Feststellung. Nicht mehr und nicht weniger.
  • Das bedeutet auch: Es ist weder eine Einladung an dich, die Diskussion nun auch mit mir fortzuführen; noch signalisiert mein Kommentar Bereitschaft, mich auf eine Fortführung der Diskussion mit dir einlassen zu wollen. Dazu fehlt mir zum einen aufgrund beruflicher Aufgaben schlicht die Zeit; zum anderen ist mir deine Sichtweise bekannt.
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Schwuttcke  20.07.2023, 15:04
@SyntaxError95
Beispiele dafür sind Baumringe, Sedimentschichten in Seen, Eisbohrkerne oder Korallenablegungen. Diese natürlichen Archive enthalten Informationen über das Klima zu dem Zeitpunkt, an dem sie gebildet wurden.

Wie willst Du denn aus Baumringen, Sedimentschichten, etc. die Temperaturverlaufskurve der letzten 1000 Jahre auf Zehntel Grad genau bestimmen, was selbst Digitalthermometer nicht hinkriegen? Denk doch mal nach! Oder frag einen Messtechniker, der wird Dir erzählen, dass das Unsinn ist.

Ich möchte zusätzlich erwähnen, dass, obwohl ein einzelner Proxy möglicherweise eine unsichere Temperaturrekonstruktion liefert

Nicht möglicherweise. Es gibt keine Proxys, aus denen man exakte Temperaturdaten herbeizaubern kann.

Die Schlussfolgerung von Mann et al. beruht nicht darauf, dass sie Temperaturen auf ein Zehntel Grad genau bestimmen können

Ach jetzt auf einmal nicht mehr, jetzt geht es angeblich nur noch um Trends. Dummerweise ist Mann's Grafik mit einer Celsius-Skala ausgestattet.

Bis heute gibt es keine wissenschaftliche Studie, die die Rolle von CO2 im Klimawandel widerlegt.

Als infrarotaktives Gas ist die klimarelevante Rolle des CO2 ziemlich unbestritten. Die entscheidende Frage ist, wie groß diese Rolle ist. Die berechnete CO2-Sensitivität (Verdopplung CO2-Gehalt) liegt ja nur bei ca. 1 Grad, die in der realen Welt durch Wolken, spektrale Überlappungseffekte etc. wahrscheinlich nur bei ca. 0,5 Grad liegt. CO2 alleine hat daher eine kaum klimarelevante Wirkung. Und der ominöse Wasserdampf-Effekt (Kipppunkte), der laut Klimamainsteam für die Haupterwärmung (bis zu 6 Grad) verantwortlich sein soll, ist in der Atmosphäre nicht nachweisbar.

Was bleibt da noch groß zu widerlegen?

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Schwuttcke  20.07.2023, 15:57
@hardliner2019
den respektvollen Tonfall selbst dann noch zu wahren, wenn Dialogpartner in Diskussionen ihn nicht erwidern.

Da kannst Dir mal eine Scheibe von abschneiden, wenn ich daran denke, was Du schon alles Deinem Gegenüber an den Kopf geschmissen hast, nur weil er Deine Meinung nicht teilte ;-)

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Grautvornix  20.07.2023, 17:23
@Schwuttcke
Welche Analysen / Daten ermöglichen es angeblich Mann und Kollegen, die Temperaturen der gesamten Nordhalbkugel der letzten 1000 Jahre auf Zehntel Grad genau zu bestimmen? Ein durchschnittliches Digital-Thermometer schafft gerade mal eine Messgenauigkeit von +/- 1°.

Hast du dir mal überlegt wozu ein Durchschnitt gut ist?

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SyntaxError95  20.07.2023, 17:44
@Schwuttcke

Es ist eine grundlegende Technik in vielen wissenschaftlichen Disziplinen, Daten aus Proxyquellen zu verwenden (siehe vorherige Links), um Vergangenheitseigenschaften zu rekonstruieren, für die wir keine direkten Messungen praktizieren können. Baumringe beispielsweise wachsen unterschiedlich schnell je nach klimatischen Bedingungen. Zusammen mit anderen Proxies, wie Sedimentkernen und Eisbohrkernen, können Wissenschaftler ein Bild der globalen Temperatur über lange Zeiträume entwickeln. Während die Auflösung dieser Daten sicherlich nicht auf ein Zehntel Grad genau ist, ermöglichen statistische Techniken und die Kombination verschiedener Datenquellen eine Abschätzung des Temperaturtrends und seiner Unsicherheiten.

Physikalisch gesehen führt eine Verdopplung des CO2-Gehalts zu einer direkten Erhöhung der Erdoberflächentemperatur um etwa 1 Grad Celsius, allein durch dessen Strahlungseigenschaften. Dies ist eine einfache Anwendung des Stefan-Boltzmann-Gesetzes.

Die Klimasensitivität wird nicht nur durch das direkte Strahlungsverhalten von CO2 bestimmt. Der Hauptmechanismus, durch den CO2 die Temperatur erhöht, ist der Treibhauseffekt. Erhöhtes CO2 führt zu einer Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur, die wiederum zu einer Erhöhung des Wasserdampfgehalts in der Atmosphäre führt, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Wasserdampf ist ebenfalls ein Treibhausgas, und dieses Feedback verdoppelt oder verdreifacht typischerweise die direkte Erwärmung durch CO2.

Wolken können sowohl einen wärmenden als auch einen kühlenden Effekt haben, abhängig von ihrer Art, Höhe und anderen Faktoren. Niedrige Wolken tendieren dazu, die Erde zu kühlen, indem sie Sonnenlicht reflektieren, während hohe Wolken dazu tendieren, die Erde zu wärmen, indem sie Infrarotstrahlung einfangen. Das Netto-Feedback von Wolken ist noch Gegenstand aktiver Forschung, aber es wird generell als positiv betrachtet, d.h. es verstärkt die Erwärmung.

CO2 absorbiert Infrarotstrahlung in bestimmten Wellenlängenbändern. Einige dieser Bänder überlappen sich mit denen von Wasserdampf. Dies reduziert den Erwärmungseffekt von zusätzlichem CO2, aber es eliminiert ihn nicht. Das Spektrum der Erdatmosphäre zeigt deutlich, dass CO2 bei einigen Wellenlängen, insbesondere bei etwa 15 Mikrometern, immer noch ein bedeutender Absorber ist.

Dieses Feedback ist in der Atmosphäre beobachtbar und messbar. Mit steigender Temperatur nimmt die Fähigkeit der Luft zu, Wasserdampf zu halten, logarithmisch zu. Das bedeutet, dass selbst kleine Temperaturerhöhungen den Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre signifikant erhöhen können, wodurch sich der Treibhauseffekt weiter verstärkt.

Zusammenfassend ist es wichtig zu betonen, dass wir hier nicht über Theorien im alltäglichen Sinne des Wortes sprechen, sondern über wissenschaftliche Erkenntnisse, die auf soliden, empirischen Daten und einem robusten physikalischen Verständnis beruhen. Diese Erkenntnisse sind durch zahlreiche Studien und Experimente weltweit validiert worden. Die Rolle von CO2 und anderen Treibhausgasen im Klimawandel ist nicht nur eine abstrakte Idee, sondern ein messbares und beobachtbares Phänomen. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die spektrale Analyse der Erdatmosphäre. Mittels Spektroskopie können wir direkt messen, wie CO2 und Wasserdampf Infrarotstrahlung absorbieren und so zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, die die menschliche Rolle im aktuellen Klimawandel untermauern. Es handelt sich hierbei nicht um Meinungen oder Spekulationen, sondern um weltweit anerkannte und messbare Fakten, die die wissenschaftliche Gemeinschaft nach jahrzehntelanger Forschung bestätigt hat.

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Schwuttcke  21.07.2023, 00:12
@SyntaxError95
Baumringe beispielsweise wachsen unterschiedlich schnell je nach klimatischen Bedingungen. Zusammen mit anderen Proxies, wie Sedimentkernen und Eisbohrkernen, können Wissenschaftler ein Bild der globalen Temperatur über lange Zeiträume entwickeln

Aber eben nur grob und so ungefähr, und nicht im Zehntel-Grad.Bereich. Und wer wie Mann und Kollegen dennoch behauptet, dies tun zu können, ist schlicht ein Betrüger.

Desweiteren gibt es gute Indizien dafür, dass es im Mittelalter und die Jahrtausende zuvor wärmer war als heute:

So sind z.b. die im Mittelalter von den Wikingern auf Grönland angelegten Brunnen heute immer noch teilweise zugefroren. Im Norden Englands wurde damals Wein angebaut. Auch das Sr/Ca-Verhältnis mittelalterlicher Korallenskelette deutet auf wärmeres Wasser hin. Um nur mal einige Indizien zu nennen.

Erhöhtes CO2 führt zu einer Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur, die wiederum zu einer Erhöhung des Wasserdampfgehalts in der Atmosphäre führt. Wasserdampf ist ebenfalls ein Treibhausgas, und dieses Feedback verdoppelt oder verdreifacht typischerweise die direkte Erwärmung durch CO2.

So zumindest die Theorie des Klimamainstreams. Der Haken daran:

Sie lässt sich in der Natur nicht nachweisen. Durch die Erderwärmung der letzten Jahrzehnte müsste der Wasserdampf-Gehalt der Atmosphäre schon messbar zugenommen haben. Hat er aber nicht. Auch müsste die Temperatur von Jahrzehnt zu Jahrzehnt beschleunigt ansteigen. Tut sie aber nicht.

Beide Annahmen dieser Wasserdampf-Theorie werden von meteorologischen Messungen widerlegt: Weder in der Troposphäre noch in der Stratosphäre sind solche Trends zu beobachten, eher ein leichter Trend zu weniger Wasserdampf, und auch zu weniger Verdunstung am Boden.

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SyntaxError95  21.07.2023, 11:49
@Schwuttcke

Das hatten wir bereits, aber nochmal.... erstens ist es wichtig, dass Paläoklimaforscher sich vollkommen bewusst sind, dass die Genauigkeit von Temperaturrekonstruktionen nicht mit direkten Thermometermessungen vergleichbar ist. Dennoch bieten diese Rekonstruktionen wertvolle Einblicke in den generellen Verlauf und die Trends der globalen Temperaturen über lange Zeiträume hinweg. Die Genauigkeit um den Zehntel-Grad Bereich ist also gar nicht notwenig, um eine Entwicklung abzubilden.

Natürlich ist es korrekt, dass es während des Mittelalters in bestimmten Teilen der Welt wärmere Perioden gab, bekannt als das Mittelalterliche Klimaoptimum. Aber diese waren NICHT global synchron und NICHT so warm wie die heutigen Temperaturen.

  • Die Wikinger-Beispiele, wie die Siedlungen auf Grönland und Weinanbau in England, sind regionale Ereignisse und repräsentieren nicht notwendigerweise globale Trends.
  • Das Sr/Ca-Verhältnis in Korallenskeletten kann Temperaturunterschiede anzeigen, aber es bedarf einer umfassenden Analyse, um globale Schlüsse daraus zu ziehen.

Wasserdampf ist tatsächlich ein sehr wichtiges Treibhausgas, und seine Rolle im Klimasystem ist komplex. Es ist richtig, dass er als Feedback wirkt und nicht als primärer Antrieb des Klimawandels.

  • Es gibt Belege für eine Zunahme des Wasserdampfgehalts in der Atmosphäre. (Genaueres hierzu kannst du hier lesen) Beispielsweise eine Zunahme des Wasserdampfgehalts in der Atmosphäre, der mit dem anthropogenen Klimawandel korreliert.
  • Dass die Temperatur nicht "von Jahrzehnt zu Jahrzehnt beschleunigt ansteigt" ist ein Missverständnis. Klimamodelle sagen nicht vorher, dass jedes Jahrzehnt wärmer sein muss als das vorherige. Natürliche Variabilität kann kurzfristige Trends überlagern. Aber der langfristige Trend zeigt klar eine Erwärmung.

Messdaten zeigen tatsächlich Veränderungen im globalen Wasserkreislauf, einschließlich einer Zunahme der Feuchte in der unteren Atmosphäre. Es ist wichtig, zwischen kurzfristigen Schwankungen und langfristigen Trends zu unterscheiden. Einige Studien, im Journal of Climate, zeigen langfristige Zunahmen in der atmosphärischen Feuchte, die mit Modellvorhersagen übereinstimmen.

A propos Klimamodelle. Wenn man mal nachschaut, was die Klimamodelle vor so um die 1995er-Jahre vorhersagten für eine Erwärmung, wie wir sie jetzt haben, waren die Modell schon damals erstaunlich gut! Und mit den Klimamodellen kann man übrigens auch relativ einfach, sprich mit niedrigerem CO2-Äquivalent, den anthropogenen Effekt des CO2 nachrechnen.

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Schwuttcke  21.07.2023, 13:09
@SyntaxError95
Die Genauigkeit um den Zehntel-Grad Bereich ist also gar nicht notwenig, um eine Entwicklung abzubilden.

Um eine ungefähre Temperaturentwicklung darzustellen, nicht. Doch Michael Mann und Kollegen haben eine ziemlich konkrete Temperaturentwicklung dargestellt. Eine Temperaturentwicklung der letzten 1000 Jahre, die sich laut Grafik innerhalb einer Spanne von 1,8 Grad abspielt. Ohne Genauigkeit im Zehntel-Grad-Bereich ist eine derart konkrete Grafik so wertlos wie eine Schwerlastwaage für einen Goldhändler.

Aber diese waren NICHT global synchron und NICHT so warm wie die heutigen Temperaturen.

Temperaturverläufe verlaufen nie snychron. So hat sich auch durch die Erwärmung nach der Kleinen Eiszeit die Nordhalbkugel stärker erwärmt als die Südhalbkugel, und auch Nord - wie Südhalbkugel regional unterschiedlich. Und was die globale Mitteltemperatur betrifft, so zweifelhaft eine solche überhaupt sein kann, gibt es mittlerweile zahlreiche Indizien, die für das Mittelalter höhere Temperaturen ausweisen.

Es gibt Belege für eine Zunahme des Wasserdampfgehalts in der Atmosphäre. (Genaueres hierzu kannst du hier lesen) Beispielsweise eine Zunahme des Wasserdampfgehalts in der Atmosphäre, der mit dem anthropogenen Klimawandel korreliert.

Deine Quelle ist NASA, die ich aufgrund entsprechender Erfahrungen für äußerst zweifelhaft halte. Meine Quellen sagen was anderes ...

https://www.weltderphysik.de/gebiet/erde/nachrichten/2010/auf-den-spuren-des-wasserkreislaufs/

https://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article107636833/Weniger-Wasserdampf-bremst-Erderwaermung.html

https://www.focus.de/wissen/wasserdampf-in-stratosphaere-nimmt-ab-globale-erwaermung_id_1937409.html

A propos Klimamodelle. Wenn man mal nachschaut, was die Klimamodelle vor so um die 1995er-Jahre vorhersagten für eine Erwärmung, wie wir sie jetzt haben, waren die Modell schon damals erstaunlich gut!

Eine Glaskugel schafft auch eine gewisse Trefferquote ;-)

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SyntaxError95  21.07.2023, 13:41
@Schwuttcke
Eine Glaskugel schafft auch eine gewisse Trefferquote ;-)

und

Deine Quelle ist NASA, die ich aufgrund entsprechender Erfahrungen für äußerst zweifelhaft halte. Meine Quellen sagen was anderes ...

und dann deine Quellen:

https://www.weltderphysik.de/gebiet/erde/nachrichten/2010/auf-den-spuren-des-wasserkreislaufs/
https://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article107636833/Weniger-Wasserdampf-bremst-Erderwaermung.html
https://www.focus.de/wissen/wasserdampf-in-stratosphaere-nimmt-ab-globale-erwaermung_id_1937409.html

Also bitte... Ich sehe keine Grundlage diese Diskussion weiterzuführen.

Ich bin schon dafür, das Leute, welche diese physikalischen Gesetze nicht richtig verwenden, auch Technologien welche darauf basieren wie Internet, PCs, Handys etc nicht verwenden.

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etjna  21.07.2023, 11:16

und dikutierend geht die Welt unter ;))

ups warum stürmt es so oft, ups warum hat die Flut mein Haus weggespült, Ups warum ist es so heiss grad, ups warum ist das Meer bei Florida 35 grad warm, ups warum gibt es keine Korallen mehr, usw usw....

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