Wieso hat die Polizei bei Lorenz nicht genauso gehandelt wie bei dem Fall?
Hier ein Ausschnitt von einem Bericht über einen Messermann aus München gestern. Hier hat die Polizei ziemlich lobenswert reagiert und den Mann so aus dem Verkehr gezogen, dass er handlungsfähig gemacht wurde aber trotzdem nicht in Lebensgefahr schwebte am Ende. Wieso konnte man das bei diesem Lorenz vor einigen Wochen nicht genauso machen? War der Polizist, der geschossen hat da einfach total in Panik und dachten sich dann, lieber soll der Typ sterben als ich?
4 Antworten
Der Täter Lorenz hat direkt davor den Polizisten mit Pfefferspray angegriffen so dass dieser nicht richtig sehen konnte. Und ja... evt. war er in Panik... nicht zu unrecht. Es war bekannt dass er ein Messer trägt, es kurz zuvor im Einsatz hatte und dass er angegriffen hat.
Better Safe then Sorry. War absolut vertretbar. Wer mit Waffen spielt muss damit rechnen auch durch Waffen verletzt oder getötet zu werden.
schon mal pfefferspray im Auge gehabt?
Wenn ich nichts mehr sehe dann schieße ich mittig auf den Körper. Ich bleib dabei, persönliches Pech. Wer bewaffnet rumrennt, die Waffe kurz davor noch einsetzt und dann noch nen Polizisten angreift muss auch damit rechnen dass es nicht gut ausgeht.
Jep, ist aber nicht mit Pfefferspray der Polizei zu vergleichen. Das ist x mal höher konzentriert. Ändert nichts daran das er von hinten erschossen wurde. Persönliches Pech kann man schon sagen, solange es nicht einen selbst betrifft oder jemanden aus der Familie. Na mal sehen was da herauskommt. Bleibt immer noch der Spruch mit der einen und der anderen Krähe. Nur mal so ohne etwas zu behaupten.
Das nennt sich statische Lage.
Scheinbar waren ausreichend Polizisten vor Ort und der Schütze konnte gefahrlos zielen. Dazu braucht es auch eine Umgebung, in der ein Fehlschuss ohne Folgen bliebe!
Bei Lorenz war die Lage dynamisch und bei aller Liebe: ich bin gespannt, ob das Polizeigesetzt Niedersachsens das hinterher schießen rechtfertigen kann?
Soweit ich das interpretiere, kann ein Polizist in Niedersachsen die Fortführung eines Verbrechens durch Schusswaffeneinsatz "unterbinden", sowie eines Vergehens, wenn bekannt ist, dass Schusswaffe und/oder Sprengstoff verwendet wird.
Davon wissen wir aber aktuell nichts.
Ja das vergisst man oft der war wahrscheinlich einfach mit der Situation überfordert weil der in sowas wohl noch nie reingeraten ist
Aber als Polizist sollte man trotzdem schauen dass man in der Not nicht einfach jemanden umballert
Er wollte den Tod mit Sicherheit nicht aber wundern muss er sich nicht wenn das im Nachhinein doch noch Konsequenzen hat
Da der Taser-Einsatz dem Schußwaffengebrauch gleich gestellt ist, würde Lorenz zwar noch leben, aber der Polizist hätte trotzdem ein Verfahren wegen gef.KV. im Amt zu erwarten.
Die Polizei sollte sich etwas überlegen wie man solche Situationen löst ohne direkt zu schießen
Das hat die Polizei/der Gesetzgeber im Vorfeld gemacht! Der Schußwaffeneinsatz war nämlich (m.E.) nicht rechtens!
Verstehe nicht warum der dann ein Verfahren am Hals haben könnte ich meine wie soll man so einen Typen denn sonst aufhalten ohne ihn zu verletzen wenn er nicht aufgibt
Ich fand den Schusswaffengebrauch ebenfalls nicht rechtens aber wie hätte man ihn deiner Meinung nach sonst aufhalten sollen?
Im Idealfall hätte die Streife ihn zu Fall bringen sollen. Einfach in den Weg stellen, oder im Vorbeirennen "Beinchen stellen".
Da diese Chance, auch durch den Einsatz des Pfefferspray, vertan wurde, sieht der Gesetzgeber keine weitere Handhabe vor, ausser eben der "Nacheile" und hoffen, dass sich eine weitere Möglichkeit des legalen Zugriffes ergibt.
Da hätten die sich aber in Gefahr gebracht was von dem Spray abzubekommen sowas funktioniert einfach nicht
Diese Situation ist kompliziert
Was ich nicht verstehe wieso die Polizisten für einen Taser Einsatz eventuell ein Verfahren bekommen könnten aber wenn sie mit ihrem Pfefferpspray sprühen würden nicht?
Wäre gut wenn sich das ändern würde
In so einem Fall wäre es auch absurd wenn so ein Polizist dann nachher verurteilt werden würde
Weil man so einen Typen ja irgendwie aufhalten muss am besten ohne ihn zu erschießen aber ohne Waffe steht man halt auch blöd da
In einer perfekten Welt wäre das SEK gekommen......
Ein SEK hat eine Vorlaufzeit von mindestens 45 - 60 Minuten. Die sind nicht auf jeder Wache 24/7 in Bereitschaft.
Die Alarmierung ergibt auch nur dann Sinn, denn die Lage statisch ist, also der Täter umzingelt ist und keine akute Gefahr für Unbeteiligte besteht.
Aus diesem Grund müssen auch "normale" Polizisten ein einem Amok-Lauf ihr Leben aufs Spiel setzen, da das SEK auf jeden Fall zu spät eintreffen wird!
Schau mal hier heißt es das war Notwehr
Der Typ kann von Glück sprechen noch zu leben ist aber trotzdem querschnittsgelähmt
Wieso hat die Polizei bei Lorenz nicht genauso gehandelt wie bei dem Fall?
Jeder Fall ist anders, entwickelt sich anders, sind nicht vergleichbar.
Was mich wundert, wenn man diese beiden Fälle mal miteinander vergleicht: bei einem Messermann würde ich es sogar irgendwo verstehen, wenn die ihn erschießen würden. Weil sonst am Ende vielleicht noch ein unschuldiger Polizist stattdessen stirbt.
Aber der Typ mit dem Reizgas oder (Pfefferspray?), wieso hat man dem dann nicht auch auf die Beine geschossen?
Kein Polizist trainiert, Füße zu treffen. Es wird das trainiert, was ich beschrieben habe.
Eine 9mm, die das Bein nicht trifft, gefährdet alle, die sich in Schussrichtung dahinter befinden, und das noch in 1000m Entfernung.
Ich kenne den von dir beschriebenen Schusswaffeneinsatz nicht, aber niemals zielt man bei einem Angreifer auf die Beine. Wenn die getroffen haben, war das nicht beabsichtigt.
In meiner Schießausbildung habe ich immer Torsotreffer trainiert, und das mit Doublette. Ich denke nicht, dass die Schießausbildung in Deutschland anders ist.
Gut geschrieben Bro👍🏻
Dieselbe Trainingsweise wird m.E.n. zB auch in CH und allen Ländern, in denen ich bis dato Einsätze hatte, genutzt; Torsotreffer mit Doublette, Einzeltreffer nur bei „grösserer“ Distanz, bzw ausserhalb der „Verteidigungsdistanz“.
Bewegliche Ziele aus (tatsächlich) grösserer Distanz zu treffen, ist ein anderes Thema/Training (wie wir beide wissen) ;-)
Doubletten sind bei uns (Polizei NRW) out. Gelehrt wird, so lange zu schießen, bis eine sichtbare Wirkung eintritt.
Das kennen wir auch, aber die Doublette in den Torso (idR oberer Teil), wird bei uns in den regulären Korps noch immer „gepredigt“.
Wir müssen flexibel sein, „andere Ländere, andere …“; agiere ich im Einsatz als Sch.Schütze, sieht die Sache gleich nochmal anders aus..;)
Was viele Menschen verkennen, ist die Tatsache, dass kein Körpertreffer eine „Bagatelle“ darstellt.
Weißt du was mir in den letzten Wochen gefehlt hat?
Wann unterhält man sich endlich mal über das Verhalten des Gegenübers? Wie kann es sein, dass jemand gegen den diverse Ermittlungsverfahren laufen, immer noch durch die Innenstadt laufen kann, unschuldige Personen mit Pfefferspray besprühen und mit einem Messer bedrohen kann? In der heutigen Zeit? Wo Gewaltkriminalität und Messerkriminalität durch die Decke gehen und man meinen sollte, der Staat müsste jetzt besonders hart durchgreifen.
Was wäre denn, wenn dieser Typ, der offenbar vor nichts zurückgeschreckt hat, Personen mit Pfefferspray besprüht, sogar Personen mit einem Messer bedroht und auch noch bewaffnete Polizeibeamte mit Pfefferspray besprüht, weiter durch die Innenstadt läuft und auf DICH trifft? Und der Staat guckt mit Reizstoff in den Augen untätig zu? Was würdest du dann sagen?
Wenn man jemanden mit 3 Schüssen in den Rücken tötet lässt das schon sehr viele Fragen aufkommen. Ich bin ja mal gespannt was da herauskommt und ob man überhaupt etwas erfährt oder ob das "intern" geklärt geklärt wird 😉
Da sind wir schon beim Schönreden. Dafür das er vorher mit Pfefferspray den Polizisten angegriffen hat, hat der 3 erstaunlich gute Treffer und zwar in den Rücken erzielt. Desweiteren kann er ja ein Messer dabei gehabt haben. Keinen Grund den von hinten zu erschießen. Man kann in "Panik" nicht wahllos Leute über den Haufen knallen. Die sind in solchen Sachen geschult und müssen damit umgehen können.