Wieso hat die Polizei bei Lorenz nicht genauso gehandelt wie bei dem Fall?

4 Antworten

Der Täter Lorenz hat direkt davor den Polizisten mit Pfefferspray angegriffen so dass dieser nicht richtig sehen konnte. Und ja... evt. war er in Panik... nicht zu unrecht. Es war bekannt dass er ein Messer trägt, es kurz zuvor im Einsatz hatte und dass er angegriffen hat.

Better Safe then Sorry. War absolut vertretbar. Wer mit Waffen spielt muss damit rechnen auch durch Waffen verletzt oder getötet zu werden.


ErikG172  07.05.2025, 18:39

Da sind wir schon beim Schönreden. Dafür das er vorher mit Pfefferspray den Polizisten angegriffen hat, hat der 3 erstaunlich gute Treffer und zwar in den Rücken erzielt. Desweiteren kann er ja ein Messer dabei gehabt haben. Keinen Grund den von hinten zu erschießen. Man kann in "Panik" nicht wahllos Leute über den Haufen knallen. Die sind in solchen Sachen geschult und müssen damit umgehen können.

geheim007b  07.05.2025, 19:08
@ErikG172

schon mal pfefferspray im Auge gehabt?

Wenn ich nichts mehr sehe dann schieße ich mittig auf den Körper. Ich bleib dabei, persönliches Pech. Wer bewaffnet rumrennt, die Waffe kurz davor noch einsetzt und dann noch nen Polizisten angreift muss auch damit rechnen dass es nicht gut ausgeht.

ErikG172  07.05.2025, 19:26
@geheim007b

Jep, ist aber nicht mit Pfefferspray der Polizei zu vergleichen. Das ist x mal höher konzentriert. Ändert nichts daran das er von hinten erschossen wurde. Persönliches Pech kann man schon sagen, solange es nicht einen selbst betrifft oder jemanden aus der Familie. Na mal sehen was da herauskommt. Bleibt immer noch der Spruch mit der einen und der anderen Krähe. Nur mal so ohne etwas zu behaupten.

Das nennt sich statische Lage.

Scheinbar waren ausreichend Polizisten vor Ort und der Schütze konnte gefahrlos zielen. Dazu braucht es auch eine Umgebung, in der ein Fehlschuss ohne Folgen bliebe!

Bei Lorenz war die Lage dynamisch und bei aller Liebe: ich bin gespannt, ob das Polizeigesetzt Niedersachsens das hinterher schießen rechtfertigen kann?


einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 07:52

Wieso sollte es das nicht rechtfertigen?

Still  05.05.2025, 07:57
@einsmai

Soweit ich das interpretiere, kann ein Polizist in Niedersachsen die Fortführung eines Verbrechens durch Schusswaffeneinsatz "unterbinden", sowie eines Vergehens, wenn bekannt ist, dass Schusswaffe und/oder Sprengstoff verwendet wird.

Davon wissen wir aber aktuell nichts.

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 07:59
@Still

Also könnte der Polizist der Lorenz erschossen hat noch dicke Probleme bekommen möglicherweise?

Still  05.05.2025, 08:00
@einsmai

Definitiv wird es da eine Anklage und Verhandlung geben, denn nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand liegt Totschlag vor!

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 08:01
@Still

Das wäre heftig aber der Polizist hat da auch einfach total übertrieben er hätte sich bewusst sein sollen über die Konsequenzen

Still  05.05.2025, 08:06
@einsmai

Ich glaube nicht, dass da ein großer "Denkprozess" beim Schützen stattgefunden hat!

Das wird mehr intuitiv/reflexartig gewesen sein, weshalb ich auch den Diskriminierungsaspekt für völlig "daneben" halte!

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 08:10
@Still

Ja das vergisst man oft der war wahrscheinlich einfach mit der Situation überfordert weil der in sowas wohl noch nie reingeraten ist

Aber als Polizist sollte man trotzdem schauen dass man in der Not nicht einfach jemanden umballert

Er wollte den Tod mit Sicherheit nicht aber wundern muss er sich nicht wenn das im Nachhinein doch noch Konsequenzen hat

Still  05.05.2025, 08:12
@einsmai

Adrenalin pur + Pfefferspray + Schmerzen; da kannst du im Vorfeld nichts trainieren!

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 08:15
@Still

Man sollte die Polizisten in Zukunft auch auf solche Fälle vorbereiten

Damit die wissen wie sie sich da verhalten müssen

Oder man sollte denen endlich mal Taser zur Verfügung stellen

Still  05.05.2025, 08:18
@einsmai
Man sollte die Polizisten in Zukunft auch auf solche Fälle vorbereiten 

Wie stellst du dir das vor?

Denen wird Pfefferspray verabreicht und dann sollen sie gezielte Schüsse auf Arme und Beine trainieren?!

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 08:21
@Still

Die Polizei sollte sich etwas überlegen wie man solche Situationen löst ohne direkt zu schießen

Für mich wäre da die ideale Lösung dass man ihnen einen Taser zur Verfügung stellt

Still  05.05.2025, 08:26
@einsmai

Da der Taser-Einsatz dem Schußwaffengebrauch gleich gestellt ist, würde Lorenz zwar noch leben, aber der Polizist hätte trotzdem ein Verfahren wegen gef.KV. im Amt zu erwarten.

Die Polizei sollte sich etwas überlegen wie man solche Situationen löst ohne direkt zu schießen

Das hat die Polizei/der Gesetzgeber im Vorfeld gemacht! Der Schußwaffeneinsatz war nämlich (m.E.) nicht rechtens!

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 08:28
@Still

Verstehe nicht warum der dann ein Verfahren am Hals haben könnte ich meine wie soll man so einen Typen denn sonst aufhalten ohne ihn zu verletzen wenn er nicht aufgibt

Ich fand den Schusswaffengebrauch ebenfalls nicht rechtens aber wie hätte man ihn deiner Meinung nach sonst aufhalten sollen?

Still  05.05.2025, 08:34
@einsmai

Im Idealfall hätte die Streife ihn zu Fall bringen sollen. Einfach in den Weg stellen, oder im Vorbeirennen "Beinchen stellen".

Da diese Chance, auch durch den Einsatz des Pfefferspray, vertan wurde, sieht der Gesetzgeber keine weitere Handhabe vor, ausser eben der "Nacheile" und hoffen, dass sich eine weitere Möglichkeit des legalen Zugriffes ergibt.

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 08:35
@Still

Da hätten die sich aber in Gefahr gebracht was von dem Spray abzubekommen sowas funktioniert einfach nicht

Diese Situation ist kompliziert

Was ich nicht verstehe wieso die Polizisten für einen Taser Einsatz eventuell ein Verfahren bekommen könnten aber wenn sie mit ihrem Pfefferpspray sprühen würden nicht?

Still  05.05.2025, 09:14
@einsmai

Taser = Waffe

Pfefferspray = Hilfsmittel des körperlichen Zwanges

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 09:16
@Still

Aber mit einem Taser kann doch normalerweise keinen töten wieso gilt es dann als Waffe?

Waffen sind für mich Dinge durch die jemand sterben kann

Still  05.05.2025, 09:19
@einsmai

So ist es aber nun mal gesetzlich geregelt und das ist die Richtschnur, die wir bei diesem Fall anlegen müssen. (abgesehen davon, dass in Niedersachsen bei der "normalen" Polizei keine Taser vorhanden sind.)

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 09:20
@Still

Wäre gut wenn sich das ändern würde

In so einem Fall wäre es auch absurd wenn so ein Polizist dann nachher verurteilt werden würde

Weil man so einen Typen ja irgendwie aufhalten muss am besten ohne ihn zu erschießen aber ohne Waffe steht man halt auch blöd da

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 09:21
@Still

Das SEK dort hat also welche? Wäre nur mal das SEK dahin gekommen

Die hätten es sicher geschafft ihn aufzuhalten ohne ihn umbringen zu müssen

Still  05.05.2025, 09:25
@einsmai

In einer perfekten Welt wäre das SEK gekommen......

Ein SEK hat eine Vorlaufzeit von mindestens 45 - 60 Minuten. Die sind nicht auf jeder Wache 24/7 in Bereitschaft.

Die Alarmierung ergibt auch nur dann Sinn, denn die Lage statisch ist, also der Täter umzingelt ist und keine akute Gefahr für Unbeteiligte besteht.

Aus diesem Grund müssen auch "normale" Polizisten ein einem Amok-Lauf ihr Leben aufs Spiel setzen, da das SEK auf jeden Fall zu spät eintreffen wird!

Still  05.05.2025, 09:30
@einsmai
In so einem Fall wäre es auch absurd wenn so ein Polizist dann nachher verurteilt werden würde

Nach gegenwärtigem Sachstand muss er angeklagt und abgeurteilt werden, da es keine Notwehr war und die Gesetzeslage einen Schußwaffengebrauch NICHT erlaubte.

einsmai 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 09:35
@Still

Aber wie soll man den sonst aufhalten? Ich bin kein Verteidiger der Polizei aber irgendwie muss so jemand ja außer Gefecht gesetzt werden

Still  05.05.2025, 09:46
@einsmai

Du erkennst den Unterschied? Windschutzscheibe = Angriff auf die Beamten zu.

Wenn die durch das Heckfenster geschossen hätten, wären sie angeklagt worden.

Wieso hat die Polizei bei Lorenz nicht genauso gehandelt wie bei dem Fall?

Jeder Fall ist anders, entwickelt sich anders, sind nicht vergleichbar.


einsmai 
Beitragsersteller
 04.05.2025, 07:06

Was mich wundert, wenn man diese beiden Fälle mal miteinander vergleicht: bei einem Messermann würde ich es sogar irgendwo verstehen, wenn die ihn erschießen würden. Weil sonst am Ende vielleicht noch ein unschuldiger Polizist stattdessen stirbt.

Aber der Typ mit dem Reizgas oder (Pfefferspray?), wieso hat man dem dann nicht auch auf die Beine geschossen?

wiki01  04.05.2025, 07:15
@einsmai
wieso hat man dem dann nicht auch auf die Beine geschossen?

Weil man das nicht macht. Polizisten sind keine Kunstschützen. Sie schießen dort hin, wo das Ziel am breitesten ist, und das ist der Oberkörper. Nur dort haben Schüsse eine sichere „Mannstopp-Wirkung“.

einsmai 
Beitragsersteller
 04.05.2025, 07:22
@wiki01

Die in München bei dem Messermann haben das doch auch geschafft?

Es mag sein dass man das Ziel bei Beinschüssen verfehlen kann aber als Polizist hat man doch in der Regel Schießtraining absolviert und Erfahrung im Umgang mit Waffen?

wiki01  04.05.2025, 07:55
@einsmai

Kein Polizist trainiert, Füße zu treffen. Es wird das trainiert, was ich beschrieben habe.

Eine 9mm, die das Bein nicht trifft, gefährdet alle, die sich in Schussrichtung dahinter befinden, und das noch in 1000m Entfernung.

Ich kenne den von dir beschriebenen Schusswaffeneinsatz nicht, aber niemals zielt man bei einem Angreifer auf die Beine. Wenn die getroffen haben, war das nicht beabsichtigt.

In meiner Schießausbildung habe ich immer Torsotreffer trainiert, und das mit Doublette. Ich denke nicht, dass die Schießausbildung in Deutschland anders ist.

WARRIOREAGLE  04.05.2025, 09:02
@wiki01

Gut geschrieben Bro👍🏻

Dieselbe Trainingsweise wird m.E.n. zB auch in CH und allen Ländern, in denen ich bis dato Einsätze hatte, genutzt; Torsotreffer mit Doublette, Einzeltreffer nur bei „grösserer“ Distanz, bzw ausserhalb der „Verteidigungsdistanz“.

Bewegliche Ziele aus (tatsächlich) grösserer Distanz zu treffen, ist ein anderes Thema/Training (wie wir beide wissen) ;-)

superseegers  04.05.2025, 10:52
@WARRIOREAGLE

Doubletten sind bei uns (Polizei NRW) out. Gelehrt wird, so lange zu schießen, bis eine sichtbare Wirkung eintritt.

WARRIOREAGLE  04.05.2025, 11:07
@superseegers

Das kennen wir auch, aber die Doublette in den Torso (idR oberer Teil), wird bei uns in den regulären Korps noch immer „gepredigt“.

Wir müssen flexibel sein, „andere Ländere, andere …“; agiere ich im Einsatz als Sch.Schütze, sieht die Sache gleich nochmal anders aus..;)

Was viele Menschen verkennen, ist die Tatsache, dass kein Körpertreffer eine „Bagatelle“ darstellt.

peti12314  04.05.2025, 16:35
@einsmai

Weißt du was mir in den letzten Wochen gefehlt hat?

Wann unterhält man sich endlich mal über das Verhalten des Gegenübers? Wie kann es sein, dass jemand gegen den diverse Ermittlungsverfahren laufen, immer noch durch die Innenstadt laufen kann, unschuldige Personen mit Pfefferspray besprühen und mit einem Messer bedrohen kann? In der heutigen Zeit? Wo Gewaltkriminalität und Messerkriminalität durch die Decke gehen und man meinen sollte, der Staat müsste jetzt besonders hart durchgreifen.

Was wäre denn, wenn dieser Typ, der offenbar vor nichts zurückgeschreckt hat, Personen mit Pfefferspray besprüht, sogar Personen mit einem Messer bedroht und auch noch bewaffnete Polizeibeamte mit Pfefferspray besprüht, weiter durch die Innenstadt läuft und auf DICH trifft? Und der Staat guckt mit Reizstoff in den Augen untätig zu? Was würdest du dann sagen?

Wenn man jemanden mit 3 Schüssen in den Rücken tötet lässt das schon sehr viele Fragen aufkommen. Ich bin ja mal gespannt was da herauskommt und ob man überhaupt etwas erfährt oder ob das "intern" geklärt geklärt wird 😉