Wieso glaubt ihr nicht an einen Gott?

9 Antworten

Weil es keinerlei ernstzunehmende Hinweise für die Existenz von Göttern gibt.

Selbst die Geschichten der jeweiligen Götter sind in der Regel recht absurd, absolut unglaubwürdig und häufig sogar hieb und stichfest widerlegt. (Es gab nie eine weltweite Sintflut, Schlangen können nicht sprechen, wir wurden nicht "erschaffen" sondern haben uns nach und nach zu Menschen entwickelt und so weiter)

Diskutiert man mit Gläubigen, und versucht ihnen zu erklären, das man selbst nicht dazu in der Lage ist zu Glauben, weil der Verstand das nicht zulässt, kommt am Ende fast immer "Du musst es wirklich wollen" "du hast es nicht intensiv genug versucht" oder ähnliches, was für mich immer klingt wie "Rede dir nur lange genug ein, das Götter existieren, dann fangen sie eines Tages an mit dir zu sprechen" oder mein absoluter Favorit: "man kann sich dazu entscheiden zu glauben, du willst es bloß nicht, weil du Angst vor Gott hast"

Ich frage sie dann immer, ob sie ernsthaft der Meinung sind, es wäre möglich, sich einfach so zu entscheiden zu glauben, und wenn sie es bejahen fordere ich sie auf, dann doch bitte mal ernsthaft zu versuchen ans unsichtbare rosa Einhorn zu glauben.

Darauf folgen dann wieder neue Ausflüchte, warum das ja nicht vergleichbar wäre...

Ich selbst glaube definitiv nicht an den Gott, den viele propagieren, zum Beispiel an einen alten Mann, der auf einer Wolke sitzt. Auch eine Vorstellungen, die viele Atheisten davon haben. Das führt oft verständlicherweise dazu, dass man nicht glaubt und sich stattdessen mehr mit Konkretem und Wissen auseinandersetzen möchte.

Nur glauben ist am Ende mit nicht wissen verbunden.

Das bedeutet jedoch nicht, dass ich jegliche Philosophie oder tiefgehende Weisheiten aus bestimmten Schriften ablehne.

Die Hinweise für Götter sind gleich gut, wie die Hinweise für Feen, Trolle, Osterhasen und Geister.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Existenz solcher Wesen anzunehmen.

Interessanterweise spielen alle diese mythologischen Figuren zurzeit Verstecken. Warum ist das so? Götter sind nicht mehr als Russells Teekanne: eine hypothetische Teekanne, die unerkannt im Weltall herumdüst.

Bild zum Beitrag

Diese Teekanne kann man weder beweisen noch widerlegen:

... eine hypothetische Teekanne, die im Weltraum zwischen Erde und Mars um die Sonne kreise und so klein sei, dass sie mit Teleskopen nicht gefunden werden könne.
Falls er ohne weitere Beweise behaupten würde, dass eine solche Teekanne existiere, könne man nicht erwarten, dass ihm jemand glaubt, bloß weil es unmöglich sei, das Gegenteil zu beweisen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne

 - (Islam, Christentum, Gott)

Meine Vermutung ist, dass Götter Teil einer Affirmationstechnik sind die wir Gebete nennen, aus einer Zeit die noch weit entfernt war von unserer mordenen Psychologie. Wir dürfen nicht vergessen dass wir diese psychologische Heil-Methode vor der Verbreitung der Schrift entwickelt wurde.

Gott bedeutet ethymologisch auch "Gerufener". Hat also nicht zwangsläufig eine Welterschaffende Definition.. Das behauptet nur einer von den vielen Göttern.

Der Grund warum man eine Gottesfigur als Schnittstelle benutzt, anstatt einfach ein Begriff wie Liebe oder Schönheit zu wiederholen, ist der dass man sich die Gebete besser merken kann und interessanter werden, wenn man sie mit Geschichten ausfüllt. Aphrodite verkörpert also Liebe, Schönheit, Harmonie gleichzeitig. Das ist dadurch weniger abstrakt.

Wenn du zb an Aphrodite betest, in einem Tempel die ihr gewidmet ist, ist dein Geist fokussiert für die beabsichtigte Selbstprogrammierung, und du wirst bessere nutzbare emotionale Effekte bemerken, wie wenn du nur stumpf liebe visualierst und wiederholst, was ebenso einen kleinen effekt auf die psyche hat.

Ob Götter als eigenständige Wesen existieren ist also zweitrangig, wenn wir Gebete als therapeutische Technik verstehen. Diese haben die Priester für die emotionale Gesundheit der Bürger entwickelt haben.

Nun und dann ist plötzlich ein narzistischer Gott auf den Plan getreten, der irgendwie eifersüchtig ist. Aber seine Barmherzige und alles verzeihende Art, hatte plötzlich eine psychologische Wirkung, die andere Gebete vielleicht überflüssig macht, weil sie therapeutisch überlegen war. Also Grund genug die anderen Götter abzuschaffen.

Meine Antwort wäre demnach,

Ich glaube nicht an Gott, weil ich Methoden beherrsche die effektiver sind.

..wobei manchmal nutze ich die Gebete weil sie mehr spass machen als Affirmationtechniken. Aber ich glaube nicht an eine religöse Strömung deswegen.

Weil eine Figur wie Gott der wohl abartigste Sadist wäre den es gibt.

Er lässt seine Schöpfung sich gegenseitig umbringen, an Krankheiten elendig sterben und ein ach so gütiger Gott, würde es zulassen das Menschen in der Hölle gequält werden..

All das schließt für mich die Existenz eines Gottes schonmal grundlegend aus.


Vollkornkeks  27.01.2025, 17:48

Schon mal daran gedacht, dass er nicht dafür verantwortlich ist, sondern es nur zulässt? Es gibt einen Grund.

Mayahuel  27.01.2025, 18:01
@Vollkornkeks
nur zulässt

Unterlassene Hilfe-Leistung.

Man zieht jemanden aus einem Unfallfahrzeug auch dann, wenn dieser Schuld daran hat

Und Kinder, die an Krebs verrecken, sind an gar nichts Schuld

NicolaR2010  27.01.2025, 18:59
@Vollkornkeks

Nicht immer (zumindest nicht immer einen glaubwürdigen) (Man ist todkrank weil man eine „Sünde“(eine Banalität) begangen hat. Z.B. Nicht in die Kirche gegangen ist oder einem eine schwarze Katze begegnet ist.) Schon mal an die Kreuzzüge oder an die Brutalität der Kirche im 15. bis 18. Jhd. gedacht? Gott wäre ein ziemlicher Sardist…

Vollkornkeks  28.01.2025, 21:30
@Mayahuel

Gott lässt es ja nicht dauerhaft zu. Hier ein besserer Vergleich:

Wenn ein Schüler meint, er könne eine Mathe Aufgabe besser lösen, als der Lehrer: was macht wohl der Lehrer? Er lässt ihn an die Tafel kommen und rechnen. Ist der Lehrer verantwortlich, wenn andere ihrem Mitschüler mehr glauben als dem Lehrer? Nein. Der Lehrer lässt den Schüler nur eine gewisse Zeit gewähren.

So ist es auch heute. Gott (der Lehrer) lässt den Teufel (besserwissender Schüler) eine zeitlang gewähren, so dass er beweisen kann, dass die Menschen ohne den Allmächtigen besser dran sind. Gott wird aber eingreifen.

Leider sind wir immer noch beim Rechenweg des Teufels. Und sehr viele Menschen meinen, sie brauchen Gott nicht.

Und Gott wäre nicht Gott, wenn er nicht die Macht dazu hätte, auch Kinder, die an Krankheiten oder bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, aufzuerwecken!