Wie war die Jugend Anfang der 2000er?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Es war eine schöne Zeit 67%
Es war eine komplett andere Zeit 25%
Ich finde es gab kaum Unterschiede zu den 2010ern Jahren 8%

9 Antworten

Von Experten rotesand und Usj89 bestätigt
Es war eine schöne Zeit

...und eine komplett andere Zeit!

Damals war es In das kleinste Handy zu haben (und nicht das Größte wie heute). Klamotten wurden nicht teuer gekauft, sondern zuhause selbst präpariert und umfunktioniert. Dazu kam dann noch Tamagotchi, Centershocks und später die längst vergessenen Alkopops.

Nach der Schule hat man VIVA oder MTV geschaut und jede Menge teure SMS verschickt, die sogar noch eine Längenbegrenzung von rund 160 Zeichen hatte. Man musste sich also kurz fassen und auf den Punkt kommen. Wenn man im Internet war (wenn man es sich leisten konnte), dann konnte niemand telefonieren und man tauschte und sammelte illegal heruntergeladene mp3s.

Zum guten Ton gehörten natürlich Zigaretten (gefühlt JEDER rauchte damals) und am Wochenende reichlich Wodka-RedBull oder Smirnoff-Ice.

Ich könnte stundenlang weiter schreiben, aber das würde den Rahmen sprengen :)

Es war eine schöne Zeit

Ich wuchs genau in der Zeit auf und sage es mal so: Früher war manches besser, aber nicht alles und jede Zeit hat ihr Gutes - auch heute ist es bestimmt nicht schlecht bzw. viele sind totale Schwarzmaler, die alles immer schlimmer sehen als dass es ist und immer unzufrieden sind. Ist alles eine Frage der Optik ;-)

Ich erinnere mich noch sehr gut an die Stimmung damals. Das große Thema der Stunde war das Millennium - alle hatten Angst vor dem großen Computercrash, der dann doch ausblieb und man war total an allem interessiert, was neu war und "technisch" - dazu trug auch die EXPO 2000 in Hannover bei. Technisch waren das Internet, WAP-fähige Handys, SMS (160 Zeichen maximal^^ fasse dich kurz lautete die Devise) und das Handy im D-Netz ("D2 ... live dabei") in aller Munde - da ging mächtig was ab und es war faszinierend.

Musikalisch hörte die Jugend vor allem typischen Chartspop und Techno/Trance aber auch Aprés-Ski-Schlagermusik, ganz oben war der "Anton aus Tirol" von DJ Ötzi, den man 2000 gefühlt an jeder Ecke und immer gehört hat ... generell war DJ Ötzi sehr angesagt, aber auch Lieder wie "Supergirl" von Reamonn (das fand ich immer total langweilig), "Spirit Of The Hawk" von Rednex (gefällt mir heute noch) und "Sex Bomb" von Tom Jones (in meiner Klasse bekamen die Jungs damals Ärger, weil sie sich an dem Lied und seinem Text widerlich aufgegeilt haben) sowie "Sandstorm" von Darude (ein Klassiker...) waren große Hits im Jahr 2000, an die ich mich gut erinnere. Dann war da noch der Big Brother Container mit Zlatko ein Thema, aber auch die Love Parade mit Gotthilf Fischer im Ecstasy-Rausch - das waren Dinge, über die man sogar an der Schule sprach ... Schüler wie Lehrer! Erinnern kann ich mich auch noch an die Aktion um den Juwelier René Düe und natürlich Eckhard Freise, der am 2. Dezember 2000 die erste WWM-Million bei Günther Jauch gewann - habe ich damals daheim wie gebannt verfolgt! Im fernsehen war auch "Leute heute" mit Nina Ruge so eine Sendung, die man irgendwie sehen musste.. und danach gab es Montag bis Freitag im ZDF eine Wiederholung eines alten Krimis um 17.50 Uhr ... alles wird gut :-)

Politisch kann ich mich im Bezug auf das Jahr 2000 nur an sehr wenig erinnern, unsere Generation war völlig unpolitisch, zumal in der "Provinz". Man kannte Kanzler Schröder, Helmut Kohl und ein paar andere, aber man sprach kaum über Politik. Einzig "10 Jahre Deutsche Einheit" (aber das war schon Ende 1999) war so ein Thema, aber das auch nur so gaaaanz am Rande und weil es halt in der Schule kurz angerissen wurde - es herrschte eine ziemlich entspannte Stimmung und man freute sich auf alles, was noch kommen sollte, vor allem Technik. Die Vorfreude auf den Euro war gering ausgeprägt, irgendwie spielte das Thema gefühlt keine sooo große Rolle.. ansonsten war es irgendwie unbeschwert und locker, es gab gefühlt keine Probleme außer vielleicht schlechte Noten oder Geknatsche mit Lehrern, Mitschülern, Geschwistern und Eltern.

Jede Zeit hat ihr Gutes. Meine Zeit waren eben die 90er und die frühen 2000er, auch wir hatten Spaß und es war alles für uns echt in Ordnung -----> aber nahezu jeder, der in den 70ern oder 80ern aufwuchs oder auch in den 2010ern wird das genaue Gegenteil behaupten und seine Zeit lobend hervorheben - das kommt auch immer auf das eigene Erleben und die eigene Zeit an. Jede Generation bevorzugt ihre eigene Zeit, das ist ganz natürlich; ich sehe es als neutral an und mag die Zeit um die Jahrtausendwende, aber ich denke, die "beste" Aera gibt's nicht.

Was war In?

Da muss ich zusammenfassen, was in meiner Jugend der typische Standard war: Das war so die Zeit, wo man nach der Schule zusammen mit Freunden in der Hauptsache MTV und Viva geguckt hat, deren Programm allzu oft von Jamba-Klingelton-Werbungen unterbrochen wurde ... und abends gab's dann an den Wochenende, wenn man Glück hatte als eine Party nach dem Motto ------> Spielesammlung und danach Flaschendrehen mit Judith und Mareike und Verena am 16. Geburtstag von der Ann-Sophie^^ so irgendwie was, Veltins Curuba V-Plus und i.welche Alcopops gab's auch flaschenweise - und man fragte sich vorher, welches T-Shirt man über welches Langarmshirt und zu welcher schlabbrigen dünnen Cargohose trägt um "cool" zu sein und attraktiver auf Judith oder Mareike oder Verena oder Christina zu wirken, die sich genauso angezogen haben.. Highlight war dann alle Zeitlang die SWR 3 Dance Night in der Mehrzweckhalle, wo auch schon mal eine junge Lehrerin unter den Besuchern war ... das war cool ----> eine junge Bio-Lehrerin, die so Ende 2003 (November, Dezember?!) mal ein braunes Kurzarm T-Shirt mit Aufdruck über einem weißen Langarmshirt in der Schule trug zu so einer beigen schlabbrigen Cargohose, ich war hin und weg & sie hatte gleich gewonnen & seither lief ich halt genauso rum ;-). Und die Nächte im Partyfans-Chat wären nicht zu unterschlagen und sind bis heute nicht in Worte zu fassen, weil es einfach Klasse war und einem ganz viel Freiheit schenkte ------> wohl dem, der damals schon T-DSL hatte :-). Ich denke, das beschreibt's ganz gut & jap, es war cool :-)

Wie unterscheidet sie sich von Generation Z?

Jetzt musste ich erstmal gucken, was die "Generation Z" überhaupt ist ... puh ;-). Ich gehe da jetzt einfach mal von mir aus -------> ich bin Jahrgang 1990 und habe festgestellt, dass ich mit vielen 1996ern vom Prinzip her noch relativ auf der selben Wellenlänge bin, was die Fernsehserien, die Musik und ähnliches angeht sowie die grundsätzlichen Kindheitserinnerungen und prägende Ereignisse wie die tolle Fußball-WM 2006 in Deutschland sowie dass Handy und Internet noch nicht so die Rolle spielten in der Kindheit - aber ich merkte auch, dass die 1997er und 1998er aber schon meist viel früher mit Handys, Internet und Smartphone anfingen und oft auch eine andere Lehrer- und Elterngeneration hatten, andere Künstler hörte und andere Serien sahen. Der "Wandel" von den Klassikern in die Neuzeit war so Anfang der 2000er im Kinderprogramm, das habe ich oft gemerkt und das betrifft die Jahrgänge um 1997 herum besonders stark, wie ich finde.

Die hatten oft eine ganz andere Kindheit und Jugendzeit als wir, allein durch den familiären und technischen Wandel; sie kennen die D-Mark nur noch aus Büchern und sind mit völlig anderen Musikgenres, Filmen, Witzen und Kultgegenständen aufgewachsen. Die kannten dann Eurodance, Techno, Wolfgang Petry, Modern Talking (!) oder Deutschrap von Ende 90er gar nicht mehr oder nur als "Retrozeug" zwischen uncoolem Nonsens und "Pseudo-Kult", dafür aber z.B. die Killerpilze, Nelly Furtado, LaFee und Ähnliches, die in meiner Generation kaum einen Stich hatten oder irgendwas, das nach 2010 produziert wurde. Ich will das nicht schlecht reden, aber es ist halt eine andere Generation mit anderen Vorzeichen.

Nur zum Vergleich: die meisten unserer Lehrer wurden um 1950 und früher geboren, hatten teils noch den Krieg und die Vertreibung miterlebt und unterrichteten auch aus menschlicher Sicht ganz anders. Wir hatten sogar noch im Schuljahr 2000/2001 (vierte Klasse) einen fidelen Vertretungslehrer, der als Pensionär aushalf und Jahrgang 1929 war - für viele 1998 geborene Kinder wäre das schon beinahe ein Uropa gewesen und war die Grundschul-Lehrerin maximal 30 Jahre jung, frisch von der Uni in den Schuldienst auf Probe. Außerdem hatten wir kaum digitale Hilfsmittel, während ein typischer 1998 Geborener nicht nur in der Regel jüngere Lehrer mit völlig anderer Auffassung hatte, aber auch ganz andere Paradigmen und Voraussetzungen wie Englisch in der Grundschule oder Whiteboards usw., das es bei uns noch gar nicht gab.

Am Ende macht es das "Menschliche" aus; mir kommen halt (subjektiv) viele 25-Jährige heute sehr kindlich, unreif und unsicher vor; kindlicher, als wir damals mit 25 (2015/16) waren, aber immerzu wird gesagt man sei "sehr reif" (das ist man erst dann, wenn man es nicht mehr nötig hat, das immer zu betonen) ------> positiv fallen mir eher diejenigen auf, die gleich nach der Schule in die Lehre gingen, nicht nur studierten und wissen, wie man mit Geld umgeht, dass Geld nicht auf Bäumen wächst und man nicht immer Mama und Papa als Netz und doppelten Boden hat, wenn es mal nicht so gut läuft.

Bei uns waren die Eltern oft strenger und weniger "cool", die Rollen waren klarer verteilt und man "musste" halt mal irgendwas machen. Die Mädchen, die mit den Augen klimperten um dem Papa dies und das aus den Rippen zu leiern und die Jungs, die es "einfach machten" und das mit Frechheit und Dreistigkeit, gab es bei uns zumindest in meiner Heimat so nicht - weil man wusste, wohin das führt, dass es nix bringt und dass man sowieso keine andere Wahl hat, weil auch die schlechten Tänze getanzt werden müssen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ich finde es gab kaum Unterschiede zu den 2010ern Jahren

GenerellMal sehen…

Umweltthema war schon Jahrzehnte Thema. Ozonwerte, Regenwaldabholzung, das ewige hin und her über die Bohrinsel von Shell und die Proteste auf den Straßen von Greenpeace.

11 September, die Bin Laden Kriese und Taliban. Bombendrohungen überall.

Der Rekordsommer 2002.August und September um die 40 grad Marke durchgehend.

Die BSE also Rinderwahn Pandemie. Die Schweinegrippe Pandemie.

Die Finanzamtkriese Mitte der 2000er Jahre.

Robert Enke der Fußballspieler der sich vor den Zug geschmissen hatte.

Die NSU Morde an Türken und anderen Ausländern.

Die Babyklappen wurden eingeführt.

Generell waren Jugendliche nicht anders meiner Meinung nach. Die Mode war anders und es gab kein Social Media und keine Smartphones.

Jugendliche tummelten sich aber in Chat Rooms wie Chat City oder Chat World. Das waren reine Schreibchats. Sahen ähnlich aus wie Chats in heutigen Streams auf Twitch.

und dann gab es irgendwann Second World in dem man als Avatar in einer virtuellen Welt war und da konnte man sein wer man will und ist mit Leuten weltweit in Kontakt getreten.

Second World gibt es heute immer noch, ist nur nicht mehr im Hype.

Damals gab es noch Subkulturen von Jugendlichen wie Punk, Emo, HipHop das gibt es heute aber nicht mehr in der Form.

Jugendlichen standen viel auf Bands und es gab Teenie Stars und Boy Bands. Die gibt es heute aber auch nicht mehr. Jedenfalls keine Stars die selbst Teenies sind oder um die 20.

Es war eine komplett andere Zeit

Für mich eine sehr schöne und unbeschwerte Zeit.

Es gab zwar Handys, aber das war eher für Notfälle gedacht, oder dass die Eltern einen erreichen konnten. Man ist nach der Schule einfach raus und es gab etliche Treffpunkte, die man abgeklappert hat. Irgendwo hat man immer jemanden getroffen. Und wenn man doch mal zuhause geblieben ist, dann fand ich das Fernsehprogramm, die Musik, die Spielsachen tausend mal besser als heute. Bei uns war es super In Skateboard zu fahren, ein BMX Fahrrad zu haben und die Klamotten 3 Nummern zu groß zu tragen

Es war eine schöne Zeit

Einerseits waren es bessere Zeiten: Kein Krieg in Europa, keine übermäßige Inflation, keine Migrationskrisen, von Klimawandel sprach auch keiner (was natürlich nicht heißt dass er nicht schon im Gange war), Menschen waren einfach noch viel entspannter (diese ständige eskalieren war noch nicht so modern, einfach weil Menschen nicht so überempfindlich waren und sich nicht ständig von allem angegriffen fühlten), der gesellschaftliche Zusammenhalt noch stärker ausgesprägt, dieses Denken in ganz strikten politischen Lagern, rechts gegen links, oben gegen unten, war nicht so extrem. Es war einfach alles etwas entspannter, ruhiger.

Andererseits aber gab es natürlich auch negative Punkte. Alkohol fällt mir da ein. In meiner Generation war es völlig normal zu saufen. Jedes Wochenende wurde bis zu kotzen gesoffen. Oder auch rauchen. Zigaretten waren noch ständig überall zu finden. Da hat doch ein gewisses Umdenken statt gefunden (welches durch E-Zigaretten und Shishas leider wieder etwas revidiert wurde).