Wie steht ihr zur Thematik - vegetarisch/vegan?

9 Antworten

Ich esse gerne Fleisch. Mir schmecken nicht alle Sorten und ich esse es nicht oft, aber ich esse es. Wenn eine Freundin von mir wieder ein Huhn geschlachtet hat (oder meist mehrere), dann freue ich mich davon was zu bekommen, weil ich weiß das Tier wurde gut gehalten und auch ordentlich und schnell geschlachtet. Zudem gibt es hier einen Schlachter, der mit einem lokalen Bauern kooperiert. Dafür ist es mir dann auch wert, etwas mehr Geld für das Fleisch auszugeben. Von daher ist mir Tierwohl nicht total egal, aber ich sehe es als normalen Teil meiner Ernährung an.

Mehrere Freunde und Familienmitglieder von mir sind Vegetarier, eine Veganerin. Das finde ich nicht schlimm, jeder kann selber entscheiden was man möchte oder nicht.

Ich nehme wenn sie da sind darauf Rücksicht z.B. achtet eine Vegetarierin auch auf Dinge wie Gelatine, tierisches Lab und tierische Farbstoffe. Das weiß ich, also kaufe ich dann Dinge die sie essen kann bzw. weise bei denen die nicht gehen (z.B. bei Feiern) drauf hin damit sie sie nicht isst. Für sie ist das gut, weil sie dann weiß sie kann alles essen ohne sich Gedanken machen zu müssen. Aber das tue ich, weil sie mir wichtig ist und ich das dann gerne mache, nicht weil sie es verlangt. Auf Freunde die Dinge nicht essen weil sie sie geschmacklich nicht mögen nehme ich ja ebenso Rücksicht. Oder wenn sie sie nicht vertragen selbstverständlich auch.

Da ich wie gesagt selber nicht viel Felisch esse und viele vegane und vegetarische Gerichte auch im Alltag koche, ist das für mich auch keine Umstellung wenn sie da sind.

Eine ehemalige vegane Bekannte hingegen hat mir mal einen Veggi-Burger den ich gerade probieren wollte aus der Hand gerissen und in den Müll geworfen, weil da Käse drauf war. Das war dann so ein Fall von "will ich in meinem Freundeskreis nicht", das war mir massiv zu übergriffig.

Bin selbst vegetarisch mit dem Ziel, vegan zu werden. Teile da größtenteils (wirklich mur größtenteils, beispielsweise finde ich es auch akzeptabel, vegetarisch zu leben) die Ansichten der militanten Veganerin.

Ich stehe zu der Thematik genau so, wie zu vielen anderen Themen. Leben und leben lassen. Jeder soll sich so ernähren, wie er/sie es für richtig empfindet.

Ich esse gerne Fleisch. Wenn jemand kein Fleisch oder keine tierischen Produkte essen möchte, ist das auch völlig in Ordnung, ich habe damit absolut kein Problem.

Ein Problem habe ich nur mit Menschen, die penetrant für ihre Lebensweise missionieren und versuchen diese anderen Leuten aufzuzwingen.

hey

finde das sollte jeder selbst entscheiden. vegetarisch kann ich vollkomen versthen und ist auch nicht sonderlich schwer umzusetzten. vegan aber finde ich schwer umzusetzten und kenne ich deshalb auch nicht so genau.

lg

lara :)

Vegetarische Ernährung ist gut für die eigene Gesundheit und die der Biosphäre insgesamt. Daraus jedoch eine Religion zu machen ist mindestens überflüssig und in seinen Auswirkungen höchst lächerlich. Worin ist ein Veganer denn besser als jeder andere Vegetarier?

anne99920  30.04.2023, 23:47

Die Ei und Milchproduktion ist genauso (schlimm) wie die Fleischproduktion (gleiche Massentierhaltung etc). Indem auf solche Produkte verzichtet wird gibt es dann dadurch auch kein Tierleid mehr.

Zudem kann man sagen das Tiere für Fleisch früh geschlachtet werden, für Eier und Milch aber häufig Jahre lang leiden müssen und dann in noch billigerem Fleischmehl oder Tierfutter enden.

Veganismus achtet außerdem auf die Lebensweise und nicht nur auf Ernährung. D.h. auch Ablehnung von Leder, Zoos etc

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Perpendikel  01.05.2023, 05:13
@anne99920
Indem auf solche Produkte verzichtet wird gibt es dann dadurch auch kein Tierleid mehr.

Wenn du verzichtest isst es eben jemand anders. Der Weltmarkt für Fleisch ist riesig und wird auch von deutschen Schlachthöfen bedient. Der Fehlschluss, man könne durch individuellen Verzicht das kapitalistische Profitstreben und all das daraus resultierende Leid beenden, gehört zu den grundlegenden Denkfehlern in der Religion "Veganismus".

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anne99920  01.05.2023, 13:14
@Perpendikel

Veganismus ist keine Religion. Und tatsächlich sind die Unternehmen ausschlaggebend ja. Die Produzieren aber hauptsächlich was gekauft wird. So kann man sehen das die Nachfrage in den letzten Jahren nach Ersatzproduktem hochgegangen ist und die Regale auf einmal von davon waren. Außerdem wurden 10% weniger Fleisch produziert.

Es ändert also wirklich was.

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Perpendikel  01.05.2023, 15:05
@anne99920
Außerdem wurden 10% weniger Fleisch produziert.

Die globale Fleischproduktion steigt Jahr für Jahr weiter, und selbst wenn der Absatz mal stagnieren oder gar sinken sollte ändert das nichts an der Massentierhaltung, die nun mal profitabler ist als alle Alternativen. Wer also Tierleid verhindern will schafft das keinesfalls über seinen persönlichen Verzicht. Das ist nämlich wie bei allen Glaubenssystemen, die eine bessere Welt prophezeien, sofern sich nur alle Menschen zu ihr bekehren ließen. Denn selbst wenn sich eine globale Mehrheit der Veganismus-Religion verschreiben würde käme das Fleisch für die Minderheit noch immer aus Fabriken, in denen Profit über Tierwohl steht. Es sei denn, es ändert sich etwas am Wirtschaftssystem.

Es ändert also wirklich was.

Amen.

Aber so einfach ist es nicht.

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anne99920  01.05.2023, 19:44
@Perpendikel

Der Fleischkonsum steigt vor Allem wegen des Bevölkerungswachstums.

Und sicher wird auch die Fleischproduktion für eine Minderheit scheisse sein wenn's billiger ist. Aber insgesamt sind es trotzdem weniger Tiere und damit weniger Tierleid.

Es geht immernoch nicht um Perfektion. Es reicht vielen Menschen auch einfach für sich selbst vegan zu leben. Dennoch kann es sich lohnen andere davon zu überzeugen. Die meisten werden wohl nicht vegan geboren.

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Perpendikel  02.05.2023, 11:34
@anne99920
Dennoch kann es sich lohnen andere davon zu überzeugen.

Für die Hersteller der "Schmeckt-fast-wie-Fleisch"-Produkte lohnt es sich gewiß, nicht aber für die Tiere, deren Wohlergehen den Veganern angeblich SOO wichtig ist. Für die würde es sich viel mehr lohnen, die Menschen zur Mäßigung beim Fleischkonsum aufzurufen statt auf völlige Enthaltsamkeit. Das kollidiert zwar mit den Dogmen der Veganismus-Religion, hätte aber einen viel größeren Effekt.

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