Wie ist es wirklich, Kinder zu haben – ganz ehrlich, ohne Schönreden?

Alastor666  02.06.2025, 09:00

Hättest auch noch als Frage stellen können wie es das Sexleben beeinflusst

bablbrabl123 
Beitragsersteller
 02.06.2025, 09:15

Ja ist mit Sicherheit auch ein wichtiger Punkt - die Intimität als Paar. Denke dass diese besonders in den ersten Jahren des Kindes leiden kann.

10 Antworten

Hallo bablbrabl123,

ich kann diesbezüglich nur meine Meinung äußern.

Nachwuchs beeinflusst das Leben - sowohl positiv, als auch negativ. Doch die Realität sieht ganz anders aus:

  • Vermietungen entscheiden sich lieber dafür, an junge, studierende Wohnungen zu vermieten, als an Paaren, die zwei Kinder haben. Warum? Weil Kinder Lärm bedeuten und weil sich kaum eine Vermietung mit Nachbarschaftsstreit, basierend auf zu lautem Kinderlärm, herumschlagen will.
  • Wohnraum für Familien ist Mangelware.
  • Um Plätze in Kindergärten wird sich schon fast geprügelt.
  • Kindergeld ist für viele jetzt schon nicht ausreichend.
  • Lebensmittel werden immer teurer, Löhne bleiben aber gleich. Ist schwer, dann auch noch eine Familie versorgen zu müssen.

Das sind lediglich ein paar der äußerlichen Probleme, die sich Menschen mit Nachwuchs stellen müssen. Dann kommen noch diese ganzen Einschränkungen dazu:

  • Das Sexleben wird beeinträchtigt, meist aufgrund von Erschöpfung.
  • Oftmals beklagen sich Väter, weil die Mutter keinen Sex will.
  • Was auch schon vorgekommen ist, dass frisch gewordene Väter eifersüchtig auf das Neugeborene sind, weil sich die Mutter mehr um das Neugeborene kümmert, wodurch der Vater sich benachteiligt fühlt.
  • Spontanität ist so gut wie gar nicht mehr möglich.
  • Die Partnerschaft/Ehe wird belastet, meist durch ungerechte Aufteilung der Kindererziehung (Mutter/Vater kümmert sich weniger, macht weniger).
  • Eltern, die finanziell nicht gut bestückt sind, müssen aufgrund des Nachwuchses auf jeden Euro achten.
  • Urlaub ist oft nicht mehr möglich.
  • Wollen Eltern dann doch mal ausgehen, müssen sie schon fast darum betteln, ob denn jemand bitte auf den Nachwuchs aufpassen kann, weil die Eltern endlich, seit 2 Jahren, wieder 2 Stunden für sich freischaufeln konnten und man darauf nicht verzichten will. Also wird ja schon fast um's Aufpassen gebettelt. Viele Eltern sind aber nicht blöd und locken mit Geld für's Aufpassen und bezahlen im Endeffekt auch noch dafür, dass sie diese 2 Stunden für sich in Anspruch nehmen können.
  • Menschen mit Nachwuchs beneiden sehr oft Menschen/Paare, die keinen Nachwuchs haben, weil sie mehr Geld haben, mehr verreisen können, mehr Sex haben, mehr Zeit haben, spontan sein können, das tun können, worauf sie Lust haben und weil sie deutlich weniger Verantwortung übernehmen müssen.

Das ist die Realität.

Es gibt Menschen, die all das abstreiten und/oder behaupten, es sei ja gar nicht so. Aber merkwürdigerweise sind es oft Menschen, die eigenen Nachwuchs haben, die sich über all diese Punkte beklagen. Also liege ich mit diesen Punkten ja nicht ganz so falsch.

Daher finde ich, ist diese Bereicherung durch Kinder, von der viele reden, zwar auch real. Aber wenn man bedenkt, was man alles in Kauf nehmen muss, worauf man lange verzichten muss, dann ist diese Bereicherung meiner Meinung nach nur ein Trost.

Ich glaube auch, dass sich einige Menschen mit eigenem Nachwuchs den Verzicht und all die Einschränkungen schönreden, weil sie es nicht so sehen, nicht zugeben wollen und/oder nicht wahrhaben wollen. Die Realität sieht aber nun mal anders aus, finde ich.

Menschen mit Nachwuchs erleben auch in der heutigen Zeit oftmals Ausgrenzungen. Das ist jedoch etwas, was kaum bemerkt und angesprochen wird. Beispiel:

Ein Elternpaar mit 4 oder fünf Kindern wird oft als asozial bezeichnet und heute auch oft so betrachtet - oder es wird die Frage gestellt, ob die Eltern denn keine anderen Hobbys hatten? Oder dass die Eltern ja nur deshalb so viele Kinder haben, um mehr Geld (Kindergeld) vom Staat zu kassieren.

Ausgrenzungen von Menschen mit Nachwuchs ist also ein weiterer, negativer, aber realer Punkt für Menschen mit Nachwuchs.

Für viele Eltern gibt es trotz alldem Negativen nichts Schöneres, als den eigenen Nachwuchs - und das lässt eine enorm hohe Bereitschaft, alles in Kauf zu nehmen, entstehen. Deshalb:

Mein Respekt an alle Eltern - und vor allem an all die Alleinerziehenden!!!

LG, Toxic38


Elli113  02.06.2025, 11:31

Eine Anmerkung zu den Kindergartenplätzen: das ist nicht mehr ganz aktuell. Mittlerweile bekommt man in vielen Regionen den Wunsch-Kita-Platz oder hat sogar Auswahl.

Das Problem ist eher, dass die Kitas, insbesondere in den westdeutschen Ländern, Öffnungszeiten haben, die einen Vollzeitjob der Mutter unmöglich machen. In meiner Wohnregion gibt es gar nicht so wenige Kitas, die schließen um 14 Uhr. Und dann ist auch die Betreuungsqualität so schlecht, dass man sein Kind gar nicht guten Gewissens bis 16 Uhr betreuen lassen möchte, selbst wenn es möglich wäre.

Toxic38  02.06.2025, 12:03
@Elli113

Hallo Elli113,

„Eine Anmerkung zu den Kindergartenplätzen: das ist nicht mehr ganz aktuell. Mittlerweile bekommt man in vielen Regionen den Wunsch-Kita-Platz oder hat sogar Auswahl.“

Wenigstens für Eltern und Alleinerziehende schon mal eine kleine, positive Veränderung.

„Das Problem ist eher, dass die Kitas, insbesondere in den westdeutschen Ländern, Öffnungszeiten haben, die einen Vollzeitjob der Mutter unmöglich machen.“

Und das ist leider doch wieder ein Minuspunkt für Eltern, insbesondere für Alleinerziehende; man ist eine berufstätige Mutter/ein berufstätiger Vater und muss schauen, wie man Arbeit mit Nachwuchs kombiniert. Ist ja schon für viele Elternpaare nicht leicht, für Alleinerziehende aber oftmals komplizierter/schwieriger.

„In meiner Wohnregion gibt es gar nicht so wenige Kitas, die schließen um 14 Uhr. Und dann ist auch die Betreuungsqualität so schlecht, dass man sein Kind gar nicht guten Gewissens bis 16 Uhr betreuen lassen möchte, selbst wenn es möglich wäre.“

Eine Öffnungszeit bis 14 Uhr ist problematisch, finde ich, wenn das Elternpaar/die alleinerziehende Person erst 14 Uhr Feierabend hat und es bis zur Kita aber auch noch mal 10-20 Minuten dauert, sodass man somit eigentlich erst nach 14 Uhr den Nachwuchs abholen kann - und das meine ich mit der schlechten Kinderbetreuung:

Ja, das hörte ich in den vergangenen Tagen auch oft; dass das Personal von einigen Kitas eine fragwürdige Vorgehensweise bei der Kinderbetreuung anwendet, womit ich ja die schlechte Arbeit des Personals meine.

Unterm Strich muss man sagen, dass aktuell keine guten Umstände bestehen, um Nachwuchs zu bekommen. Aber das muss jeder Mensch - in erster Linie jede Frau - für sich selbst entscheiden.

Jede Beziehung ist anders, jede Familie ist anders, das kann man nicht allgemein sagen

Ich kann nur aus persönlicher Erfahrung berichten: ich habe zwei Kinder und beide haben auf gewisse Art und Weise unsere Beziehung schon recht belastet. Es mag auch daran liegen, dass wir nie wirklich Unterstützung hatten, keine Eltern oder Schwiegereltern in der Nähe und so standen wir vor allem alleine da.

Das hat unsere Beziehung belastet, viel Energie gekostet und letztlich zum Scheitern geführt

Dennoch gebe ich auf keinen Fall unseren Kindern die Schuld! Nie und nimmer!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Vater von zwei Kindern am Beginn einer Trennung

bablbrabl123 
Beitragsersteller
 02.06.2025, 18:42

Vielen Dank für deine ehrliche und offene Antwort! Ich denke dass ein unterstützendes Umfeld in der Tat eine sehr große Hilfe sein kann - aber ist heutzutage wohl in den wengisten Fällen wirklich vorhanden, aus diversen Gründen.

Bei mir wäre - zumindest von meiner Seite - auch nicht wirklich Unterstützung elterlicherseits da, was für mich definitiv ein Bedenkpunkt ist.

Danke und LG.

"Wird die Beziehung zum Partner durch ein Kind tiefer – oder eher belastet?"

Also dass die Beziehung enger wird würde ich in jedem Fall verneinen. Weil man einfach weniger Zeit und Ressourcen für den Partner bzw. für sich als Paar hat.

Aber man trägt zusammen Verantwortung - also die Bindung kann größer werden, aber die Beziehung wird nicht tiefer, man lernt sich weniger kennen, es geht weniger um die Individualität des Partners.


bablbrabl123 
Beitragsersteller
 02.06.2025, 18:29

Danke für die ehrliche und offene Antwort. LG

Schwierig. Wie so vieles im Leben ist auch das Erleben von Elternschaft individuell. Ich gehe ganz stark davon aus, dass sogar die Eltern des gleichen Kindes die gleiche Situation unterschiedlich wahrnehmen, weil (wenn wir mal von Hetero-Beziehungen ausgehen) einer von beiden Mutter ist und der andere Vater.

Ob die Beziehung zum Partner tiefer wird oder nicht, hängt von der Beziehung ab. Wenn die Beziehung vor dem ersten Kind gut war, bleibt sie das wahrscheinlich auch. Aber sie wird sich verändern, weil einfach insbesondere in den ersten Lebensjahren des Kindes, andere Dinge wichtig(er) sind.

Das erste Babyjahr ist nunmal eine große Belastungsprobe für eine Beziehung.

Die Gründe dafür sind natürlich individuell unterschiedlich, aber Erschöpfung, Schlafmangel und Überforderung spielen oft eine Rolle.

Außerdem ist oft eine sehr traditionelle Rollenverteilung in der Beziehung ein großes Problem.

Vor der Geburt des ersten Kindes hat die Frau neben ihrem Job den Großteil der Hausarbeit alleine erledigt und war damit zufrieden, wenn ihr Partner die Dreckwäsche in den Wäschekorb statt auf den Fußboden geschmissen hat.

Dann kommt das Kind. Für ihn hat sich nichts geändert, er geht weiter Vollzeit arbeiten. Die Frau sitzt nun aber mit einer Aufgabe zuhause, die sie 24/7 fordert. Und vielleicht auch noch größtenteils alleine, weil der Mann keine Elternzeit nehmen kann, weil die Großeltern weit weg wohnen und so weiter.

Und sie ist damit konfrontiert, dass ihr Mann denkt, der Haushalt würde sich irgendwie von selbst erledigen, so wie er das aus der Zeit vor dem Kind halt auch schon kennt.

Und wenn der Partner dann abends aus dem Büro kommt und sich wundert, warum die Spülmaschine noch nicht ausgeräumt ist "wo du doch den ganzen Tag Zeit hattest", während die Frau den ganzen Tag vollauf damit ausgelastet war, sich um ihr Kind zu kümmern und vielleicht selbst noch nicht mal Gelegenheit hatte, zu duschen oder etwas Warmes zu essen, ist Streit halt vorprogrammiert.

Kinder geben einem tatsächlich aber auch sehr viel zurück. Mein großes Kind ist jetzt fast fünf und letztens haben wir eine ganze Weile über den Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung diskutiert. Es macht richtig Spaß, die Welt zu zeigen und dabei zuzuschauen, wie die eigenen Kinder sie auch entdecken.

Es ist auch unfassbar anstrengend. Und es ist nicht immer so, wie man es sich dann vorstellt.

Eine Weile habe ich nach dem ersten Kind mit meiner Mutterschaft gehadert und mich auch mit "Regretting motherhood" beschäftigt, bin letztendlich aber zu dem Ergebnis gekommen, dass ich nicht die Mutterschaft bereue (und erst recht nicht die Existenz meines wunderbaren Kindes!), aber mich an den vielen Klischees und Problemen aufarbeite, mit denen nur die Mutter, aber nie der Vater konfrontiert wird. Und das hat mit dem Vater (und wieviel Fürsorge er übernimmt) gar nichts zu tun!

Das fängt schon damit an, dass die Schwiegermutter immer nur mich fragt, was die Kinder sich zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschen, obwohl sie sonst kaum mit mir redet, sondern eigentlich nur mit ihrem Sohn. Es geht weiter mit dem Kinderarzt, der meinen Mann fragte, ob er sich wohl von mir getrennt hätte, nachdem mein Mann (und nicht ich) zweimal hintereinander mit dem Kind dort war.

Oder mit diversen Leuten in unserer Umgebung, für die ich eine Rabenmutter bin, weil ich es gewagt habe, neun Monate nach der Geburt wieder erwerbsarbeiten zu gehen und mein Mann der absolute Held ist, weil er dann nämlich Elternzeit nahm und sich um den Nachwuchs gekümmert hat. Dass es die ersten neun Monate genau anders herum war, hat natürlich niemand lobend erwähnt. 

Beim zweiten Kind ist es übrigens noch extremer. Auch hier bin ich nach neun Monaten wieder in die Arbeit gegangen und der am häufigsten gehörte Satz ist "ach, dein Kind geht jetzt schon in die Krippe? Also ich könnte das ja nicht..."

Anscheinend ist es für viele immer noch komplett unvorstellbar, dass sich einfach mal der VATER um sein eigenes Kind kümmert.

Neulich war ich ohne Mann und Kinder auf einem Geburtstag und wurde prompt mit meiner fünf Jahre jüngeren Schwester verwechselt, die zu dem Zeitpunkt in Südamerika war (was die Person wusste, die mich angesprochen hat). Aber es ist anscheinend wahrscheinlicher, dass meine Schwester einen längeren Auslandsaufenthalt nach drei Wochen abbricht, als dass eine Mutter ohne Kinder auf eine Party geht.

Während der Schwangerschaften bekam ich zu Weihnachten und zum Geburtstag von manchen Leuten nur Sachen fürs Baby geschenkt, während mein Mann selbstverständlich was für sich geschenkt bekam, weil man als Mutter eben von der Umgebung sehr stark nur noch als Mutter wahrgenommen wird und nicht mehr als Mensch mit eigenen Vorlieben, Wünschen und Grenzen.

Trotzdem bin ich letztendlich gerne Mutter und bereue nicht, tolle Kinder in die Welt gesetzt zu haben.

Insbesondere mit dem zweiten Kind bin ich bei mir selbst und im Muttersein angekommen.

Es ist schwer zu beschreiben, aber die beiden machen mich und natürlich meinen Mann einfach dermaßen glücklich und vollständig. Und ja, das klingt kitschig, aber es ist so.

Das kann man alles meiner Meinung nach nicht generell sagen. Zu deinen Ersten fragen würde ich sagen das es in den meisten Fällen die Beziehung verbessert, jedoch gibt es auch das typische Beziehung läuft nicht mehr so gut jetzt Kinder kriegen dann wird alles besser. was dann meist in Scheidung/Trennung und Stress für die Kinder hinausläuft. Generell kommt es drauf an was man Persönlich vom Leben möchte wenn jemand jedes Wochenende In den Club geht und das die Haupt Freude im Leben ist, dann wird diese Person vermutlich von Kindern weniger begeistert sein als jemand der Bereits über diese Phase im Leben hinaus ist(soll nicht wertend sein aber bei den meisten Menschen ist dies halt ne Phase). Und zu den letzten zwei Punkten würde ich sagen das die besten Eltern sind welche sich um ihr Kind kümmern aber trotzdem noch andere Ziele/ Freuden im Leben haben, Kinder aufziehen als ganzer Sinn des Lebens kann auch zu Problemen führen.


bablbrabl123 
Beitragsersteller
 02.06.2025, 09:06

Danke für deinen Input, sind für mich auf jeden Fall gute und nachvollziehbare Punkte dabei. Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, dass keine Kinder zu haben, sehr oft mit einem hedonistischen Lebensstil (feiern, Party,...) gleichgesetzt wird. Ich finde Clubs oder oberflächliches Feiern nicht sehr erstrebenswert, eher im Gegenteil Tiefe im Leben und Beziehungen - ja ich sehe diese Menschen auch, Menschen die sich nicht "verplichten" wollen, weil sie lieber auf Raves gehen oder sonst Lebemenschen sind, Bestätigung und Reize im Außen brauchen. Aber ich möchte auch sagen dass es die andere Seite gibt: Menschen denen das Feiern, oberflächliche Beziehungen oder Ausleben nie was gegeben haben aber dennoch sich bewusst gegen Kinder entscheiden - eben genau weil sie ihr Leben genau reflektieren.

Wichtig ist dass dieser Weg bewusst gewählt wird. Weil auch Menschen die sich ihre Hörner im Feiern abgestoßen haben, entscheiden sich dann sesshaft zu werden, weil sie merken: Das Feiern gibt mir nix - vll. kann mir eine Familie geben was ich innerlich suche. Auch nicht wertend gemeint. Aber ich denke es ist wichtig genau hinzusehen, WAS jemand in dem einen oder anderen Lebensweg sucht - geht er ihn aus innerer Freiheit oder weil er hofft darin die innere Leere zu füllen. :)

Morfi655  02.06.2025, 09:30
@bablbrabl123

Wieso gehst du davon aus, dass ich mit Hedonismus nur Party meine? Es ist auch einfach mal Spontan wegfahren, oder den Vormittag im Bett bleiben, oder jeden Tag 2 h meditieren, oder ein WE Zocken oder Lesen, weil man grad voll in eine Sache vertieft ist. All das fällt mit Kind erstmal weg oder kommt zumindest deutlich kürzer und kann Menschen auch ziemlich herausfordern. Ein Kind bedeutet eben für eine gewisse Zeit, dass "Ich will" durch "das Kind braucht" ersetzt wird.

bablbrabl123 
Beitragsersteller
 02.06.2025, 09:38
@Morfi655

Hab ich nicht gesagt, aber die Antwort oben sagt, dass viele kinderlose Menschen oberflächliches Feiern in Clubs erstrebenswert finde - stimmt womöglich das es viele tun - aber genauso viele Kinderlose finden auch das nicht erstrebenswert. Und Meditieren ja das Gegenteil von Hedonismus und den Unterschied hervorzuheben war meine Intention: Dass nicht alle Kinderlose zwangsweise ein Leben in Vergnügen, Konsum und Ablenkung erstrebenswert finden - sondern nach geistiger Tiefe streben - welche mit Kind definitiv auch eine Herausforderung sein kann und nicht zwangsweise näher zu sich selbst führt.

Hi123754  02.06.2025, 09:40
@bablbrabl123

was genau meinst du mit ihr Leben genau reflektieren? Ich glaube es gibt Dinge die man nicht von außen aus Erzählungen verstehen kann und ich würde sagen Kinder gehören dazu, deshalb finde ich Persönlich es schwer zu dem Endgültigen Schluss zu kommen keine Kinder zu wollen. Deshalb gehe ich so daran das Menschen meist Gründe haben das sie keine Kinder wollen, da es nicht vereinbar ist z.B. Partys oder auch Freizeit Aktivitäten die ihnen sehr wichtig ist, kein Fester Partner mit dem man es sich vorstellen kann und so weiter.

Morfi655  02.06.2025, 09:52
@bablbrabl123

*face palm Bin im Feed verrutscht und dachte wegen deiner Wortwahl, dass du dich auf meine Antwort beziehst. Trotzdem empfinde ich Meditation, auch wenn das im engeren Sinne oft nicht so verstanden wird, als Hedonismus. Man tut es vor allem vor sich selbst und das Streben nach Glück und Ausgeglichenheit ist jetzt auch nicht viel anders, als alle anderen Dinge die man mit Hedonismus verbindet.

bablbrabl123 
Beitragsersteller
 02.06.2025, 10:20
@Morfi655

Meditation, um etwas zu erreichen – etwa Glück, Ausgeglichenheit, Stressreduktion – kann durchaus hedonistische Züge tragen. Dann wird sie zur Methode, zum Mittel zum Zweck, und damit Teil des gleichen Strebens wie Sport, Urlaub oder Genussmittel.

Aber: Im eigentlichen Sinn ist Meditation kein Tun, sondern ein Lassen.

Sie ist kein Streben nach einem besseren Zustand, sondern ein radikales Sein mit dem, was ist.

Nicht: „Wie werde ich ruhig?“ Sondern: „Was passiert, wenn ich aufhöre, alles zu kontrollieren?“

Wenn man in der Meditation also nur ein weiteres Wohlfühlprogramm sucht, dann ist sie hedonistisch. Wenn man jedoch beginnt, sich selbst zu begegnen – auch mit Unruhe, Schmerz, Leere, dann wird Meditation zur Übung in Wahrheit, nicht in Wohlgefühl.

Oder wie ein Zen-Meister mal sagte:
„Wenn du meditierst, um erleuchtet zu werden, bist du genauso dumm wie jemand, der Geige spielt, um Millionär zu werden.“
bablbrabl123 
Beitragsersteller
 02.06.2025, 10:30
@Hi123754

Ich verstehe deinen Punkt sehr gut – es gibt sicher Erfahrungen, die man nicht vollständig von außen begreifen kann, und Kinder gehören da vermutlich dazu.

Aber gerade weil es so eine tiefgreifende Entscheidung ist, finde ich es wichtig, sie nicht nur auf Erzählungen oder gesellschaftliche Erwartungen zu stützen, sondern aus einer geistig reifen Haltung heraus zu treffen.

Für mich bedeutet das:

Nicht einfach zu sagen „Ich will (k)eine Kinder“, weil es gerade nicht passt – sondern ehrlich in sich hineinzuhören:
Was ruft mich? Was trägt mein Leben? Was ist Eigensinn – was Fremderwartung?

Aus dieser inneren Klärung entstehen dann oft ganz konkrete Gründe –

z. B. kein passender Partner, andere Lebensprioritäten, kein innerer Wunsch nach Elternschaft.

Aber die Gründe sind das Resultat – nicht der Ausgangspunkt.