Wenn ich weiß das ich später woanders leben möchte, woanders bewerben?
Hey :)
Ich mache grade mein Abitur und mache mir natürlich Gedanken wie es mit meiner Zukunft weitergehen soll. Ich bin schon länger zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht hier wo ich aufgewachsen bin wohnen möchte wenn ich älter bin (lieber etwas ländlicher).
Natürlich habe ich das noch nicht so sehr durchdacht, aber ich würde glaube ich in ein anderes Bundesland ziehen wollen.
Sollte ich mich dann trotzdem bewerben wo ich aufgewachsen bin, bzw. wo meine Eltern und auch ich aktuell wohnen? Wohnen ist ja leider auch teuer, von daher wäre es wohl eher vorteilhaft „hier zu bleiben“. Es ist auch nicht schlimm „hier“, aber nicht dass, wo ich mein ganzes Leben verbringen möchte.
Ich habe mich neben einem Studiengang an verschiedenen Unis auch für ein duales Studium im öffentlichen Dienst beworben (in meinem aktuellen Umfeld).
Wie ist es denn da, gibt es da noch die Möglichkeit später Bundesland übergreifend den Standort wechseln zu können? Und sucht man dann zuerst nach einer neuen Stelle im öffentlichen Dienst oder nach einer Wohnung? Weil im Grunde kann man ja nicht das eine ohne das andere tun oder sehe ich das falsch? (wohnen und arbeiten)
Bitte helft mir :‘)
4 Antworten
Du kannst dich auch woanders bewerben wenn du bereit bist umzuziehen.
Wenn man eine Ausbildung oder Studium sucht, bewirbt man sich Normalweise erst für die Ausbildung oder Studium, und wenn man angenommen wurde sucht man die Wohnung. Normalweise hat man ja mindestens einen Monat oder zwei.
Erst in deiner Gegend die Ausbildung machen. Du kannst später immer noch umziehen wenn du willst.
Auch im öffentlichen Dienst? Oder ist das schwieriger?
Doch, in meinem Fall ist das kein Problem, hier wo ich wohne gibt es tatsächlich echt super viele Optionen :)
Naja, es gibt halt auch ausbildungen und studiengänge die eher selten sind, z.B. büchsensmacher, uhrenmacher, oder sowas.
Aber klar, BWL studium, oder mechatroniker ausbildung, gibts überall.
Wenn du woanders studieren/arbeiten möchtest als bisher, solltest du dir dort erst einen entspr. Job bzw. Studienplatz suchen.
Wenn's geklappt hat: Bei HS gibt's meist Wohnheime und WGs in der Gegend, wenn's günstig sein soll. Nicht nur große Immobilien-Plattformen checken, sondern auch z. B. die Webseite der regionalen Tageszeitung mit den Kleinanzeigen. Dort ist z. T. mehr als in der Papierausgabe, weil Papier kostet extra. Manchmal helfen auch Arbeitgeber bei der Wohnungssuche. Ggf. hast du die Möglichkeit, erst eine zu kleine Wohnung zu nehmen und deinen Kram woanders unterzubringen (z. B. bei deinen Eltern oder bei entspr. Lagerungsfirmen) und dann weiter nach einer passenderen Wohnung zu suchen, während du dort arbeitest.
notting
Du stellst eine super wichtige Frage, die viele beschäftigt! Das ist völlig normal, dass du dir darüber Gedanken machst - zeigt, dass du vorausschauend planst.
Zur direkten Bewerbung: Du kannst dich grundsätzlich überall bewerben, wo du möchtest. Allerdings solltest du dir bewusst sein, dass ein duales Studium im öffentlichen Dienst dich meist für mehrere Jahre bindet. Die meisten Bundesländer haben eine 5-Jahres-Verpflichtung im öffentlichen Dienst, aber diese gilt oft für den gesamten öffentlichen Dienst, nicht nur für einen spezifischen Dienstherren. Das ist ein wichtiger Unterschied!
Beim dualen Studium wirst du als Beamter auf Widerruf eingestellt. Nach dem Studienabschluss endet dieses Beamtenverhältnis automatisch und du wirst quasi "Zivilist". Das bedeutet, du könntest dich theoretisch direkt in einem anderen Bundesland bewerben und dort neu verbeamtet werden. Aber Achtung: Du musst trotzdem die Anwärterbezüge zurückzahlen, wenn du nicht die vereinbarte Zeit im öffentlichen Dienst bleibst.
Ein Wechsel direkt nach dem Studium ist durchaus möglich - viele haben das erfolgreich gemacht. Du brauchst keine "feindliche Übernahme" oder komplizierte Versetzungsverfahren, sondern kannst dich einfach bewerben. Die neue Behörde würde dich dann auf Probe verbeamten. Wichtig ist nur, dass du irgendwo im öffentlichen Dienst die 5 Jahre "abarbeitest", damit du nichts zurückzahlen musst.
Versetzungen während oder direkt nach dem Studium sind deutlich schwieriger. Die Bundesländer stellen sich oft quer, weil sie nicht teuer ausbilden wollen, damit die Leute dann sofort wegwechseln. Ohne Tauschpartner kann das Jahre dauern.
Bei der Reihenfolge Wohnung/Arbeit: Definitiv zuerst die Stelle suchen! Ohne Arbeitsvertrag bekommst du schwer eine Wohnung. Mit einer Zusage für eine Stelle und deinen alten Gehaltsabrechnungen vom Studium klappt die Wohnungssuche dann meist. Viele neue Arbeitgeber helfen auch bei der Wohnungssuche.
Mein ehrlicher Rat: Wenn du wirklich sicher weißt, wo du später leben möchtest, bewirb dich dort direkt für das duale Studium. Das spart dir viel Stress und mögliche Rückzahlungen. Falls du dir noch unsicher bist, ist das Studium am Heimatort erstmal in Ordnung - ein Wechsel ist später möglich, aber mit mehr Aufwand verbunden.
Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Also ist es direkt nach dem Studium möglich, auch ohne Rückzahlungen usw. in ein anderes Bundesland zu wechseln auch ohne Tauschpartner? Das wäre ja echt ideal :D
wenn ich dort studieren möchte, ist das Problem, dass Bewerbungsschluss im Grunde schon in wenigen Tagen ist und ich wahrscheinlich erstmal durch ein Auswahlverfahren kommen müsste (musste ich hier ja auch) und mein „neuer Wohnort“ schon ein ordentliches Stück entfernt wäre (also lange Anfahrt), was problematisch wäre wenn ich erst noch mehrmals dorthin müsste, da ich ja noch ein paar Abi Veranstaltungen habe und anschließend verreise.
Hey, klare Sache: Ja, du kannst direkt nach dem dualen Studium ohne Rückzahlungen in ein anderes Bundesland wechseln, solange du weiterhin im öffentlichen Dienst bleibst – egal ob beim Bund, Land oder Kommune. Die 5-Jahres-Verpflichtung gilt für den gesamten öffentlichen Dienst, nicht nur deinen ursprünglichen Arbeitgeber. Ein Tauschpartner ist dafür nicht nötig – du bewirbst dich einfach auf Stellen im Wunschbundesland, wirst dort neu eingestellt und deine bisherigen Dienstjahre werden meist anerkannt. Aber Achtung: Wenn du den öffentlichen Dienst komplett verlässt, musst du die Anwärterbezüge teilweise zurückzahlen (alles über 400€ pro Monat, abhängig von der verbleibenden Dienstzeit).
Zum Timing: Direkt nach dem Studium wechseln ist ideal, da dein Beamtenverhältnis auf Widerruf endet und du dann als „Zivilist“ flexibel bist. Versuche, dich noch während des Studiums im Zielbundesland zu bewerben – viele Behörden stellen gezielt Absolventen dualer Studiengänge ein.
Wohnungsfrage: Erst den Job sichern! Mit Arbeitsvertrag bzw. Zusage bekommst du leichter eine Wohnung, viele Arbeitgeber helfen sogar aktiv bei der Suche. Ohne festes Einkommen ist’s schwer, Vermieter überzeugen – nutze deine letzten Gehaltsabrechnungen aus dem Studium als Nachweis.
Pro-Tipp: Wenn du schon weißt, wo du hinwillst, bewirb dich JETZT fürs duale Studium dort – spart später Stress. Falls der Bewerbungsschluss knapp ist: Ruf persönlich bei der Personalabteilung im Wunschbundesland an, erklär deine Situation. Oft gibt es Kulanzfristen oder Nachrückverfahren. Für Vor-Ort-Termine kannst du um Online-Interviews bitten – viele Behörden sind da flexibler geworden. Und keine Sorge wegen der Entfernung: Im öffentlichen Dienst gibt’s oft Reisekostenerstattung für Vorstellungsgespräche. Wenn’s mit dem Wechsel vor dem Studium nicht klappt – mach’s lokal, sammle Erfahrungen und wechsle später. Mit 2-3 Jahren Berufserfahrung bist du im Zielbundesland sogar attraktiver. 😊
Alles klar, dankeschön!
Wenn ich fragen darf, woher weißt du das alles, arbeitest du selbst im öffentlichen Dienst?
Viele Ausbildungen gibt es aber nicht in der Gegend. Daher ist das nicht immer eine Option.