Welchen Ausdruck würden Sie benutzen, um ihre negative Überraschung auszudrücken?

7 Antworten

Diese Ausdrücke sind mir bekannt, aber selbst habe ich sie nie benutzt und auch in meiner Umgebung nie gehört. Sie gehören vielleicht eher zu der Generation meiner Eltern, und "die ist inzwischen ziemlich ausgedünnt", d.h. die meisten in dieser Generation leben nicht mehr. Ich finde die Ausdrücke eigentlich recht lustig, auf jeden Fall sehr plastisch zum Ausdruck von Überraschung. "Der Hund in der Pfanne" ist für mich eindeutig eine negative Überraschung, "der Storch" aber nicht.

Mit den Ausdrücken der Jugend von heute bin ich nicht vertraut. In meiner Studienzeit (beginnende 1970er Jahre, also schon ein Weilchen her) ließ man gern alle möglichen Tiere pfeifen, wenn man ausdrücken wollte, dass man etwas für verrückt/unglaublich hielt. Aber auch diese Ausdrücke waren nicht unbedingt auf negative Überraschungen bezogen. Meistens hörte man: Ich glaub', mein Schwein/Muli pfeift.

Was sage ich selbst? Ich bin da nicht besonders phantasievoll:

  • Das darf doch nicht wahr sein!
  • Oh, mein Gott!
  • Ach, du lieber Himmel!
  • Das hältst (du) im Kopp nicht aus!
  • Ich bin fassungslos!
  • Ich glaub', ich häng'. (- /+)
  • Das gibt's auf keinem Schiff. (-/+)
  • Ich glaub', mich tritt ein Pferd. (-/+)
  • Da kriegst (du) die Tür nicht zu. (-/+)

Die gebratenen Störche und Hunde sind veraltet, sicher auch nicht mehr so recht PC. Sie werden wohl nur noch von Älteren verwendet - oder um einen humoristischen Effekt zu erzielen.

Heute wird's eher noch etwas rustikaler: Da glaubt mensch, dass sein Schwein pfeift und dass Schweine fliegen können. Oder da glaubt mensch, dass er oder sie spinne. Oder dass der Hamster humpelt.

Die mittlere Generation traf vielleicht noch der Schlag. Oder sie glaubte, sie sei im Wald. Vielleicht war da auch etwas für die Füße oder für den Allerwertesten.

Die jüngere Generation hält das alles vielleicht für Bullsh.t.

Über die Generationsgrenzen hinweg lässt sich feststellen: Der sprachliche Tisch ist reich gedeckt.

Guß, earnest

5Leonarda  05.06.2020, 17:00

Du hast vergessen, dass manch einer schon Pferde vor der Apotheke hat k*tzen sehen.

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spanferkel14  10.06.2020, 07:30
@5Leonarda

Das sagte mein Vater manchmal, aber wo seine Pferde kotzten, hab ich nie erfahren.

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Diese Ausdrücke sind altmodisch. Junge Menschen benutzen heute oft Ausdrücke, die sich auf Sex oder Fäkalien beziehen. In ihrem Alter hat man das Bedürfnis, Tabus zu brechen, wahrscheinlich hormonell bedingt.
Wenn ich so eine Emotion auf Deutsch ausdrücke, dann eher im Dialekt. Der ist kräftig, ohne unbedingt vulgär zu sein. Ein einfaches "Glaubstas!" (glaubst du das), "Naa, oder?!" (Nein, oder?) "Jetz geh weida" (jetzt geh weiter = geh weg) mit bayerischer Aussprache ist sehr ausdrucksstark ;-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sprachdienstleister

Beide sind mir sehr geläufig, allerdings eher aus meiner Jugendzeit, und die ist schon laaaange her. Was mir - auch aus dieser Zeit - noch einfällt wäre:

"Ach du grüne Neune"
"Um Himmels willen"

Die aktuellen Phrasen sind mir da leider nicht so geläufig.
Aber diese wohl etwas aus der Mode gekommenen werden durchaus noch verstanden und auch akzeptiert, denke ich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Sprachgefühl, Schule und vor allem Lernen von GF!

Das mit dem Storch habe ich noch nie gehört.

Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! :

Das kenne ich, aber gehört habe ich es auch nie.