Was ist der Unterschied zwischen einem Muslim und einem Islamisten?
Hält sich der Islamist nicht einfach ganz strikt an den Koran/die Hadithe?
Und ein Muslim hält sich nur teilweise daran?
ein Islamist setzt doch einfach die Sunnah von Mohammed in die Tat um
4 Antworten
Islamisten wollen die Scharia von A bis Z einführen und agitieren bzw. arbeiten gegen unsere fdGO. Der Verfassungsschutz differenziert zwischen legalistischen, gewaltorientierten und jihadistischen Islamisten.
Die legalistischen Islamisten wenden keine Gewalt an, während die gewaltorientierten respektive jihadistischen Islamisten Gewalt befürworten.
Es ist von zentraler Bedeutung, zwischen Muslimen und Islamisten zu unterscheiden.
Muslime sind Menschen, die an den Islam glauben – eine der großen Weltreligionen. Sie leben ihren Glauben auf vielfältige Weise: spirituell, kulturell, gemäßigt oder auch säkular. Die große Mehrheit der Muslime weltweit lehnt Gewalt, Terror und Extremismus strikt ab.
Islamisten hingegen vertreten eine politisch-extremistische Ideologie, die behauptet, im Namen des Islam zu sprechen – tatsächlich aber eine totalitäre Weltsicht verfolgt. Sie instrumentalisieren den Glauben, um autoritäre Machtansprüche zu rechtfertigen, Gewalt zu legitimieren und Andersdenkende zu unterdrücken. Ihr Ziel ist nicht spirituelle Entwicklung, sondern Kontrolle, Herrschaft und Ausgrenzung.
Islamisten sprechen oft allen anderen Muslimen den „wahren Glauben“ ab und bekämpfen selbst friedliche oder liberale Muslime als „Abtrünnige“. Sie behaupten, jede Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus sei ein „Trick westlicher Medien“ – dabei dient diese Unterscheidung gerade dem Schutz der Mehrheit der Muslime vor pauschaler Stigmatisierung.
Durch gezielte Indoktrination sind viele Islamisten derart verblendet, dass sie ihre barbarischen Doktrinen für nobel, gottgewollt und erstrebenswert halten – und nicht erkennen, wie tief sie in eine entmenschlichende Ideologie verstrickt sind.
Zentrale Merkmale islamistischer Ideologie
1. Dichotome Weltsicht
– Einteilung der Menschheit in wahre Gläubige vs. Ungläubige (Kāfir), die bekämpft oder unterworfen werden sollen.
Ungläubige werden bekämpft allein aufgrund ihres anderen Glaubens oder Nichtglaubens, nicht zur Verteidigung.
2. Gewaltverherrlichung & Terrorlegitimation
– Terroranschläge, Selbstmordattentate und Krieg gegen „Ungläubige“ als religiös gebotener Jihad.
– Märtyrertum wird verherrlicht.
3. Theokratisches Herrschaftsideal
– Ablehnung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten.
– Streben nach einem autoritären Kalifat mit der Scharia als einzigem Gesetz.
4. Frauenfeindliches Weltbild
– Massive Einschränkungen für Frauen (Bildung, Kleidung, Bewegung, Beruf).
– Zwangsverschleierung, Gehorsamspflicht, Ungleichheit im Erbrecht.
5. Kinderehen und sexuelle Ausbeutung
– Frühverheiratung, insbesondere minderjähriger Mädchen, wird religiös gerechtfertigt.
– Frauen gelten teils als Besitz des Mannes.
6. Körperstrafen und Grausamkeit
– Steinigung, Auspeitschung, Handabhacken, Kreuzigung – teils öffentlich vollzogen.
7. Verbot von Kunst, Musik und freiem Ausdruck
– Musik, Tanz, Malerei, bildliche Darstellung von Lebewesen gelten als Sünde.
– Kunstfreiheit wird unterdrückt.
8. Antisemitismus & Feindbild Westen
– Judenfeindliche Propaganda und Verschwörungstheorien sind weit verbreitet.
– Hass auf Israel, die USA und Europa als "Feinde des Islam".
9. Verfolgung innerislamischer Abweichler
– Schiiten, Sufis, säkulare und liberale Muslime gelten als „Abtrünnige“ (Murtadd) und werden verfolgt.
10. Sklaverei & sexuelle Versklavung
– Rückgriff auf vormoderne Rechtfertigungen für Versklavung – etwa durch den IS praktiziert.
11. Kollektive Unfreiheit
– Ablehnung individueller Freiheitsrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit.
– Kollektivistische Denkweise: das Individuum zählt nichts.
12. Verbot von kritischem Denken, Selbstreflexion und Humor
– Rationales Nachdenken, Zweifel und Diskussion sind verboten.
– Selbstreflexion wird als Schwäche gedeutet.
– Humor über Religion ist Blasphemie und wird brutal bestraft.
13. Bildungsfeindlichkeit & Indoktrinierung
– Wissenschaftliche Bildung wird durch religiöse Dogmen ersetzt.
– Kinder werden früh ideologisch manipuliert.
14. Verachtung nationaler Identitäten
– Der Nationalstaat gilt als künstlich; nur die Umma zählt.
– Staatsloyalität wird zugunsten religiöser Loyalität abgelehnt.
15. Verabsolutierung göttlicher Befehle
– Islamistische Ideologie kennt kein Hinterfragen göttlicher Anweisungen.
– Es zählt ausschließlich sklavischer Gehorsam gegenüber "Allahs Willen".
16. Ablehnung der Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus
– Islamisten behaupten, Islamismus sei echter Islam und jede Trennung sei ein „Trick westlicher Medien“, um Muslime zu spalten.
– Damit bekämpfen sie jede Form von gemäßigtem oder pluralistischem Islamverständnis.
LG
Der unterschied:
Islamisten beziehen sich NICHT auf die Lehre des Islam. Sie zerreißen Verse aus dem Kontext (was ein Muslim nicht tun sollte) und ignorieren ABSICHTLICH die Lehre des Islam um auf der erde im namen des “Islam” Unheil zu stiften (welches nicht zur lehre des Islam gehört).
Der Muslim versucht so gut es geht den Islam auszuüben und berücksichtigt die Lehre und Botschaft des Islam (siehe Millionen Mehrheit der Muslime!).
Terorristen beziehen sich nicht auf den Islam und repräsentieren ihn auch nicht!
3.4. Die Methode der Einteilung von Muslimen in Islamisten und Nicht-Islamisten
Eine der Methoden, die Šubuhāt hervorbringen, ist die Einteilung der Muslime in Islamisten und Nicht-Islamisten. Der Begriff „Islamisten“ ist eine neuartige Bezeichnung, die die Muslime von der Zeit des Propheten bis Mitte des letzten Jahrhunderts nicht kannten. Er wurde unter dubiosen Umständen erfunden, um die Muslime in Sekten und Parteien zu spalten. Ein Muslim sollte sich nur mit dem Islām identifizieren; alle sind Muslime, und der einzige Unterschied liegt in der Gottesfurcht, die nur Allāh kennt. Es gibt keine Kriterien, nach denen man jemanden als Islamist oder Nicht-Islamist einstufen könnte, da die Religion aus sichtbaren und verborgenen Geboten, Ritualen und Überzeugungen besteht und man nicht nach Äußerlichkeiten urteilen sollte.
Institutionen wie das Washington Institute for Near East Policy fördern diese Unterscheidung. Nach ihrer Definition ist der Islām eine Weltanschauung, während der politische Islām (Islamismus) eine politische Ideologie ist, die eine strikte, einengende und legalistische Auslegung des Islām unterstützt. Islamisten würden demnach ein mythisches Bild eines islamischen Staates zeichnen, um Menschen zu Gewalt zu motivieren, und wenn diese Ideologie mit der salafistischen Doktrin verschmilzt, entstünde der salafistische Dschihadismus. Der Grund für diese Unterscheidung ist die Furcht, dass alle Muslime aufstehen und ihren Glauben verteidigen könnten, was zu einer ideologischen Schlacht mit einem Viertel der Menschheit führen würde.
Graham Fuller sagte in einem Vortrag am Washington Institute for Near East Policy:
„Der Islamismus ist die Ideologie, die über das hinausgeht, was die radikalen Terroristen erreicht haben. Der Islamist ist derjenige, der glaubt und dafür arbeitet, dass der Qurʾān und die Sunnah als Führer für Gesellschaften und Regierungen verwendet werden sollen.“
In den Augen des Westens sind die nicht-radikalen guten Muslime diejenigen, die sich von ihrer Religion abgewendet und sich westlichem Denken angenähert haben!
Leider haben einige Muslime zur Festigung dieser verfälschten und falschen Vorstellungen beigetragen, indem sie sich selbst als Islamisten bezeichneten und sogenannte islamische Parteien oder islamische Gruppen gründeten. Dann spalteten sie sich und zerfielen in Parteien:
„wobei jede Gruppierung froh ist über das, was sie bei sich hat“ (Ar-Rūm, Vers 32).
In den Augen dieser westlichen Denker sind Islamisten oder Radikale diejenigen, die:
- eine im Wesentlichen nicht-liberale Ideologie vertreten und beispielsweise die Gleichstellung der Geschlechter ablehnen.
- glauben, dass die Lösung für die Probleme der islamischen Welt in der Rückkehr zur reinen Quelle der Religion liegt, wie sie von Mohammed und seinen Gefährten gelebt wurde, und die die strengsten Gesetze der Šarīʿa fördern.
- glauben und dafür arbeiten, dass der Qurʾān und die Sunnah als Führer für Gesellschaften und Regierungen verwendet werden sollen.
Die Einteilung in Islamisten und Nicht-Islamisten wird als eingeführte Erneuerung (Bid’ah) betrachtet und hat mehrere negative Auswirkungen:
- Sie öffnet den Feinden des Islām die Tür, die Religion unter dem Vorwand zu bekämpfen, gegen radikale Islamisten vorzugehen.
- Sie erweckt den falschen Anschein, dass nur der „Islamist“ an Gottes Gesetz gebunden ist, während andere Muslime sich mit Gebet und Fasten begnügen können und von Pflichten wie dem Gebieten des Rechten und dem Verbieten des Verwerflichen ausgenommen sind.
- Sie führt dazu, dass jede Gruppe ihre eigene Religion hat, bei der Nicht-Islamisten glauben, Verbotenes begehen zu können, weil sie sich nicht als „Islamisten“ sehen.
Die Wahrheit ist, dass jeder Vers im Buch Allāhs und jeder authentische Ḥadīṯ sich an alle Muslime richtet. Die Medien nutzen das geschaffene Klischeebild des „Islamisten“, um die Religion, ihre Glaubensgrundsätze und Regeln zu verfälschen.
[1] كتاب ترياق بالترجمة الألمانية – Tiryaq-Das-Gegenmittel-DE - Shaykh Mutlaq al Jassir