Ja

Hallo, das ist eine interessante Frage!

Das Konzept der "kosmischen Gerechtigkeit", bei dem gute Taten belohnt und schlechte bestraft werden, findet sich stark in östlichen Philosophien, besonders im Hinduismus. Hier sind zwei Schlüsselbegriffe:

Ṛta (ऋत) – Die kosmische Ordnung:

Stell dir Ṛta als das universelle Naturgesetz vor, das Gleichgewicht im Kosmos.

Es ist die unsichtbare Ordnung, die dafür sorgt, dass die Sonne aufgeht, Jahreszeiten wechseln und alles im Universum seinen Platz hat. Es ist die objektive Wahrheit oder der Bauplan des Universums.

Sehr interessant sind dazu übrigens auch Vera F. Birkenbihls Aussagen in ihrem Vortrag "Pragmatische Esoterik", hier ein Auszug daraus, der das Detail erläutert, das ich meine:

https://youtube.com/shorts/ngHVPEaZ8yE?si=aFrg0oYTF3r99DSv

Dharma (धर्म) – Rechtes Verhalten/Pflicht:

Dharma ist die menschliche Antwort auf Ṛta.

Es ist unser "richtiges" Verhalten, unsere moralischen Pflichten und die Art und Weise, wie wir leben sollten, um im Einklang mit dieser kosmischen Ordnung zu sein.

Es gibt sowohl universelle Tugenden (z.B. Gewaltlosigkeit) als auch individuelle Pflichten (z.B. die Rolle in der Familie oder Gesellschaft).

Der Zusammenhang:

Wenn man im Sinne von Dharma handelt, unterstützt man die kosmische Ordnung (Ṛta).

Das Ergebnis sind positive Konsequenzen (Karma), die oft als Ausdruck dieser "kosmischen Gerechtigkeit" gesehen werden, manchmal sofort, manchmal über viele Leben hinweg.

Kurz gesagt: Ṛta ist die universelle Regelmäßigkeit und Gerechtigkeit, während Dharma unser Beitrag dazu ist, diese aufrechtzuerhalten.

LG

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Ja - gutes und schlechtes Karma wird ausgeglichen

Ja, im weitesten Sinne können karmische Potentiale durch andere karmische Potentiale ausgeglichen oder beeinflusst werden.

Das Konzept des Karmas, insbesondere in östlichen Philosophien wie dem Buddhismus und Hinduismus, ist komplex und vielschichtig.

Es geht nicht nur um eine einfache "Auge um Auge"-Gerechtigkeit, sondern vielmehr um das Prinzip von Ursache und Wirkung, wobei die Intention hinter einer Handlung (Sankalpa) eine entscheidende Rolle spielt.

Erzeugung von "gutem Karma":

Positive Handlungen, Gedanken und Absichten können dazu beitragen, negative karmische Auswirkungen auszugleichen. Wenn man zum Beispiel in der Vergangenheit jemandem Leid zugefügt hat, kann das bewusste Bemühen, anderen zu helfen, Mitgefühl zu zeigen und positive Beiträge zu leisten, dazu führen, dass sich das karmische Gleichgewicht verschiebt.

Es ist wie das Anpflanzen neuer, gesunder Samen, die die Ernte alter, weniger wünschenswerter Samen beeinflussen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Karma nicht als unveränderliches Schicksal, sondern eher als ein dynamischer Prozess angesehen wird.

Während einige Aspekte des Karmas, die wir aus früheren Leben mitbringen (oft als "Prarabdha Karma" bezeichnet), als weitgehend unabänderlich gelten, haben wir in jedem Moment die Möglichkeit, neues Karma zu schaffen (Kriyaman Karma) und somit die Richtung unserer Zukunft zu beeinflussen.

Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen und aus den vergangenen Handlungen zu lernen, um ein harmonischeres und ausgeglicheneres Leben zu führen.

Zusätzlich kann die göttliche Gnade im Hinduismus als eine Kraft angesehen werden, die das individuelle Karma mildern oder sogar aufheben kann, indem sie den Suchenden zu spiritueller Erkenntnis und Befreiung führt.

LG

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Ich befasse mich mit Spiritualität und auch Philosophie, vor allem aus dem indischen Raum, also vornehmlich Hinduismus und Buddhismus.

Ich lese verschiedene Texte wie die Bhagavad Gita und diverse Kommentare dazu sowie viele andere, jüngst have ich mir ein Buch über das alte indische Wissenssystem gekauft.

Das alte indische Wissenssystem umfasst eine beeindruckende Bandbreite, von spiritueller Philosophie und Meditationstechniken (wie Yoga und Vedanta) über Naturwissenschaften, Mathematik und Astronomie bis hin zu Medizin (Āyurveda) und Kunstformen wie Musik, Tanz und Dichtung.

Es vereint dabei praktische Lebensweisheiten mit tiefgründiger metaphysischer Erkenntnis und wurde über Jahrtausende durch mündliche und schriftliche Traditionen bewahrt.

Dies ist das Buch (englischsprachig)

https://amzn.eu/d/4BZFp8T

Wenn du auf die Kindle Ausgabe klickst, kannst du eine Leseprobe lesen.

LG

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Mach den Anfängerkurs von www.gitarrenlehreronline.de

Kann ich nur wärmstens empfehlen, strukturierter und klar aufgebauter Kurs.

Du kannst dort auch Videos von Dir einschicken und er bewertet dann deinen Fortschritt.

LG

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Glaube ist was schönes, man muss aber auch den anderen ihren Glauben lassen.

Sonst gibt es weder Frieden noch Verständnis, das hat uns die Geschichte gelehrt.

LG

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Hinduismus

Ich bin so etwas wie ein interessierter „Foren-Hindu“ – ich interessiere mich sehr für den Hinduismus, aber auch für den Buddhismus und die indische Philosophie insgesamt, besonders für das alte indische Wissenssystem.

Andere Religionen wie das Christentum lehne ich keineswegs ab – ich finde, in vielen Traditionen steckt Weisheit.

Was ich allerdings ablehne, ist Fanatismus und die Abwertung Andersdenkender oder Andersgläubiger.

LG

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Da ich mich ja mit dem Hinduismus befasse und auch mit den dortigen Gottesdiensten (Pujas genannt), weiß ich, welche Opfergaben dort traditionell dargebracht werden.

Dort spielen unter anderem Wasser, Sandelholzpaste, Blumen, ein rituelles Bad mit Wasser, Milch oder Honig, neue Kleidung (oft in Form eines Stofftuches), ein heiliger Faden (bei männlichen Göttern), Duftstoffe, Räucherwerk, Licht , Nahrung, Betelblatt mit Nüssen und Gewürzen eine Rolle.

Hier ein Beispiel für eine Puja (ab Minute 16), dort wird auch jeder Schritt beschrieben:

https://youtu.be/MI6x2_ZJqfs?start=960&end=1457

Die Hindu Puja ist übrigens nicht nur reiner Gottesdienst, sondern auch ein spirituelles Einüben menschlicher Würde, Höflichkeit und Gastfreundschaft.

In der traditionellen indischen Kultur ist der Gast (Atithi) heilig – man sagt nicht umsonst:

„Atithi Devo Bhava“ – Der Gast ist wie Gott.

Die Puja ahmt dieses Ideal symbolisch nach:

Die Gottheit wird wie ein verehrter Gast empfangen und mit allem bedacht, was auch ein echter Besucher im Haus erhalten sollte – Sitzplatz, Wasser, Reinigung, Essen, Licht, Duft, Segen, Respekt, Verabschiedung.

Rituelle Höflichkeit als Schulung der Seele

Jede Handlung in der Puja (von Āvāhana bis Visarjana) ist auch ein Akt innerer Disziplin:

  • Geduld (man nimmt sich Zeit)
  • Achtsamkeit (nichts wird überhastet)
  • Respekt (man erkennt im Gegenüber – auch symbolisch – das Göttliche)
  • Selbstverfeinerung (man übt Würde, Reinheit, Absichtslosigkeit)

Dadurch wird die Puja zu einem Training in Sanskriti – kultiviertem Verhalten.

LG

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Liebe(r) TE,

ich glaube, diese Auflistung ist zu grob, als dass sie wirklich etwas aussagen kann.

Denn jede dieser Religionen umfasst bereits ein ganzes Spektrum an Strömungen, Gruppierungen und Lehrmeinungen.

Ein Katholik und ein Zeuge Jehovas, um nur ein Beispiel zu nennen, passen schon kaum unter einen Hut – und doch zählen sie beide zum Christentum. Ähnlich vielfältig ist es auch in anderen Religionen.

Lass mich dir deshalb eine etwas andere Antwort geben:

Ich persönlich befasse mich hauptsächlich mit dem Hinduismus und Buddhismus, bzw. insgesamt mit indischer Philosophie und dem alten indischen Wissenssystem.

Bedeutet das, dass ich nichts vom Christentum oder Judentum halte?

Natürlich nicht. Ich finde, man kann in allen großen Traditionen etwas Geistreiches und Lehrreiches entdecken, wenn man mit offenem Geist schaut.

Wenn du nach „Richtigkeit“ fragst, wird es jedoch sehr schnell schwierig.

Was genau meinst du damit?

– Die historische Wahrheit?

– Die spirituelle Tiefe?

– Die ethische Praxis?

– Die Kompatibilität mit moderner Wissenschaft?

Je nachdem, was du unter „richtig“ verstehst, kann die Antwort völlig anders ausfallen. Und vielleicht liegt die Wahrheit nicht darin, wer „recht hat“, sondern wie tief jemand seine Überzeugung lebt, in Achtung vor sich selbst, anderen und dem Leben an sich.

LG

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Was oder wer ist Gott? – Eine Antwort der Kena-Upanishad

Was sind die Upanishaden?

Die Upanishaden sind die ältesten philosophisch-mystischen Schriften Indiens und zeitlos – sie sprechen von einer Dimension des Menschseins, die nicht an Kultur, Epoche oder Religion gebunden ist, sondern an das, was in jedem Menschen im Innersten lebt: das Fragen, das Staunen, das Suchen nach dem Ursprünglichen.

Warum die Upanishaden auch heute – und im Westen – eine Antwort geben können:

1. Sie stellen dieselben existenziellen Fragen wie moderne Menschen:

  • Wer bin ich wirklich – jenseits von Rollen und Gedanken?
  • Was ist das Bewusstsein, das all meine Erfahrungen trägt?
  • Was bleibt, wenn alles Vergängliche vergeht?
  • Gibt es ein letztes, nicht veränderbares Wirkliches?

Diese Fragen finden sich genauso in westlichen Philosophien (Platon, Meister Eckhart, Heidegger), aber die Upanishaden bringen sie mit einer mystischen Schlichtheit und zugleich metaphysischen Tiefe auf den Punkt.

Die Kena-Upanishad ist darunter eine der ältesten und zählt zu den Haupt-Upanishaden des Sāmaveda. Ihr Name leitet sich vom ersten Wort ab:

„Kena“ – „durch wen oder was?“

Sie stellt keine Dogmen auf, sondern hinterfragt radikal unsere gewohnten Vorstellungen von Erkenntnis, Wahrnehmung und Gott. Statt eine greifbare Gottheit zu beschreiben, führt sie den Leser zur Erfahrung eines unsichtbaren, aber alles tragenden Bewusstseins, das jenseits von Denken und Sprache liegt.

Zitate aus der Kena-Upanishad – mit Sanskrit und Deutung 1. Die große Frage: Wer wirkt hinter allem?

Deutsch:

„Durch wessen Willen lenkt der Geist seine Gedanken?

Durch wessen Licht scheint das Auge?

Wer ist der Hörer hinter dem Ohr,

der Sprecher hinter der Sprache,

der Atem hinter dem Atem?“

(Kena I.1)

Sanskrit (Devanagari):

केनेषितं पतति प्रेषितं मनः।

केन प्राणः प्रथमः प्रैति युक्तः।

केन॑शितां वाचमिमां वदन्ति।

चक्षुः श्रोत्रं क उ देवो युनक्ति॥

Transliteration (IAST):

Keneṣitaṁ patati preṣitaṁ manaḥ?

Kena prāṇaḥ prathamaḥ praiti yuktaḥ?

Kenaśitāṁ vācam imāṁ vadanti?

Cakṣuḥ śrotraṁ ka u devo yunakti?

2. Das verborgene Prinzip hinter den Sinnen

Deutsch:

„Es ist das Ohr hinter dem Hören,

der Geist hinter dem Denken,

die Rede hinter dem Sprechen,

das Auge hinter dem Sehen,

und der Atem hinter dem Atmen.“

(Kena I.2)

Sanskrit (Devanagari):

श्रोत्रस्य श्रोत्रं मनसो मनो यत्।

वाचो ह वाचं स उ प्राणस्य प्राणः।

चक्षुषश्चक्षुरतिमुच्य धीरा:

प्रेत्यास्माल्लोकादमृता भवन्ति॥

Transliteration (IAST):

Śrotrasya śrotraṁ manaso mano yat,

vāco ha vācaṁ sa u prāṇasya prāṇaḥ,

cakṣuṣaś cakṣur atimucya dhīrāḥ,

pretyāsmāl lokād amṛtā bhavanti.

3. Das Paradox der Erkenntnis Gottes

Deutsch:

„Wer meint, dass er es erkannt hat, weiß es nicht.

Wer aber erkannt hat, dass er es nicht erkannt hat,

der hat es vielleicht wirklich erkannt.“

(Kena II.3)

Sanskrit (Devanagari):

यस्यामतं तस्य मतं मतं यस्य न वेद सः।

अविज्ञातं विजानतां विज्ञातं अविजानताम्॥

Transliteration (IAST):

Yasyāmataṁ tasya mataṁ, mataṁ yasya na veda saḥ,

avijñātaṁ vijānatāṁ, vijñātaṁ avijānatām.

4. Der Gott jenseits des Wissens

Deutsch:

„Es ist unbekannt dem, der meint, es zu kennen,

und bekannt dem, der weiß, dass er es nicht kennt.“

(Kena II.4)

Sanskrit (Devanagari):

प्रत्यबोधविदितं मतममृतत्वं हि विन्दते।

आत्मा चेत् अवेदिनं चेति मृत्योः स मृत्युमाप्नोति॥

Transliteration (IAST):

Pratyabodhaviditaṁ matam amṛtatvaṁ hi vindate,

ātmā cet avedinaṁ ceti mṛtyoḥ sa mṛtyum āpnoti.

5. Gott kann nicht gedacht, nur erfahren werden

Deutsch:

„Es offenbart sich denen, die danach streben –

nicht als Objekt des Wissens,

sondern in der Erfahrung des Selbst.“

(Kena II.5)

Sanskrit (Devanagari):

न तत् मनः प्राप्नुयात् न वाग् न चक्षुः

न इन्द्रियाणि न बुद्धिः।

न तत् विद्यया लभ्यः

कथं नु तं विजानीयामिति चेद् वद॥

Transliteration (IAST):

Na tat manaḥ prāpnuyāt, na vāg na cakṣuḥ,

na indriyāṇi, na buddhiḥ;

na tat vidyayā labhyaḥ –

kathaṁ nu taṁ vijānīyām iti ced vada.

Zusammenfassung

Die Kena-Upanishad offenbart Gott nicht als eine Gestalt oder ein greifbares Wesen, sondern als das unaussprechliche, allgegenwärtige Bewusstsein, das allem zugrunde liegt.

Er ist der Seher im Sehen, der Denker im Denken, der Hörer im Hören – und doch niemals selbst ein Objekt des Sehens, Denkens oder Hörens.

Wer ihn fassen will, verliert ihn – wer aber in Demut erkennt, dass Gott nur in Stille und innerer Einsicht erfahren werden kann, der beginnt, Ihm nahe zu kommen.

LG

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Ein gebrauchtes akustisches wäre sicher eine gute Wahl!

Aber ausgiebig testen!

LG

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Guten Abend!

Erstmal vorweg, ich finde es toll, daß du solch großes Interesse an der Musik hast.

"Aber ich hab das Gefühl, da gibt’s noch so viel mehr."

Aber sicher!
Du könntest dich mit den verschiedenen Genres und Untergenres befassen, mit Musiktheorie, Harmonielehre und Komposition / Songwriting.

Gitarre oder Klavier sind halt so zwei sehr gängige Instrumente mit denen gern begonnen wird.

Bei der Gitarre ist die Lernkurve steiler anfangs, da du hier den Ton ja direkt und unmittelbar mit den Fingern erzeugst und beeinflusst.

Wegen Angeboten in Augsburg hab ich mal ChatGPT befragt:

In Augsburg ausprobieren – ohne langfristige Verpflichtung:

Hier ein paar Möglichkeiten, wo du mal reinschnuppern kannst:

  • Musikschule Augsburg

Sie bieten auch Schnupperstunden oder Ferienkurse an. Nicht nur für Kinder!

  • Musikinstitut Musonia

Moderne Musikschule mit Kursen für Gitarre, Cajón, Gesang, Bandcoaching etc. – oft auch ohne langfristige Verträge.

  • Volkshochschule Augsburg (vhs)

Günstige Kurse für Einsteiger in verschiedenen Instrumenten, Musikgeschichte oder Musiktheorie.

  • Pop-College Augsburg

Schwerpunkt auf Pop, Rock, Jazz – Kurse für Erwachsene, auch Einzelunterricht ohne Abo.

  • Facebook-Gruppen / Meetup.com / Kleinanzeigen:

Such mal nach "Musiktreff Augsburg", "Musikfreunde", "Jam Session" – viele treffen sich informell zum Ausprobieren.

Ich persönlich bin vor allem in der Klassik unterwegs, falls das für dich spannend klingt könnte ich Dir gerne Hör, Lese und Video-Tipps geben.

Da würde mir spontan eine Reise durch die Epochen der klassischen Musik und der verschiedenen musikalischen Formen einfallen.

LG

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Chthonische Götter (Götter der Erde und der Unterwelt)

Hekate und auch Kronos, über die beiden würde ich gerne mehr wissen.

Warum?

Da ich mich aktuell mit dem Kalachakra Tantra befasse und die dort zentrale Gottheit Kalachakra würde wohl am ehesten zu einer Mischung aus Hekate und Kronos passen.

LG

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Denkt ihr religiöser Pluralismus ist im Kontext zur Bibel valide?

Hallo liebe Brüder und Schwestern, und liebe sonstige Mitmenschen,

Ich bin überzeugter Christ und mir ist bewusst, dass man als solcher die Gesamtheit der Bibel anerkennen muss. Um nicht als Möchtegern durchzugehen. Fakt ist, dass das neue Testament oftmals Spielraum zu unterschiedlichen Interpretationen zulässt. In jeder Phase des Lebens kann sich die Sicht und das Verständnis zur Bibel verändern. In der Bibel wird aber ziemlich eindeutig gesagt "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Johannes 14:6). Das impliziert ja, dass nur der Glaube an Jesus den Weg zur Erlösung bietet.

Auf der anderen Seite gibt es in der Bibel den Weg zu Gott zu kommen, ohne dass man explizit Christ ist.

„Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur tun, was das Gesetz gebietet, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz.

Sie zeigen damit, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist,

zumal ihr Gewissen ihnen darüber Zeugnis gibt, dazu auch die Gedanken, die sich untereinander anklagen oder entschuldigen –

an dem Tag, an dem Gott das Verborgene der Menschen durch Christus Jesus richten wird, wie es mein Evangelium bezeugt.“ (Römer 2,:14-16)

Wenn man nun diesen Vers auch Beachtung schenkt, könnte doch der Schluss sein, dass Menschen aus anderen Religionen auch in den Himmel kommen und erlöst werden, wenn sie nach ihrem Gewissen handeln und glauben. Dass wenn sie von reiner Überzeugung ihrer jeweiligen Konfession sind und aufrichtig nach innerer Wahrheit suchen werden sie vom Heiligen Geist erfüllt. Und haben dann womöglich so die Chance ins Paradies zu kommen, da sie nach der Vernunft, verliehen durch den Herrn, leben.

Ich würde mich gerne über eure gedanklichen Äußerungen freuen, bleibt aber bei dieser Diskussion aufrichtig und respektvoll.😁

Möge der Segen Gottes uns alle erreichen🙏

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Guten abend lieber Steve!

Denkt ihr religiöser Pluralismus ist im Kontext zur Bibel valide?

Nun wie du selbst schon geschrieben hast, wird es immer verschiedene Meinungen dazu geben, wie man die Bibel interpretiert.

Zudem ist das ein uraltes Thema, wer kommt wie in den Himmel.

Ich möchte nur meine bescheidene Meinung dazu äußern:

Wir brauchen auf der Welt nicht noch mehr Gegeneinander, sondern ein Miteinander.

Natürlich sollten wir einen Pluralismus fördern, einen Pluralismus des gegenseitigen Verständnisses und des Dialogs.

Nicht eine Monokultur der Abwertung der Andersdenkenden.

Eben gerade erst stellte hier im Forum jemand die Frage: Sollten wir Polytheisten das Recht zugestehen ihren Glauben zu leben oder sollten wir sie unterdrücken, da wir eine Demokratie haben?

Ich denke du verstehst in welche Richtung mein Ansinnen geht.

Hier noch ein Zitat aus dem Buch "The great Transformation" von Karen Armstrong
in einer deutschen Übersetzung, welches sehr gut zu dieser Thematik passt:

"(..)
Die Propheten, Mystiker, Philosophen und Dichter des Achsenzeitalters (Axial Age) waren ihrer Zeit so weit voraus, und ihre Vision war so radikal, dass spätere Generationen dazu neigten, sie zu verwässern.

Dabei produzierten sie oft genau jene Art von Religiosität, die die Reformatoren des Achsenzeitalters abschaffen wollten. Ich glaube, genau das ist in der modernen Welt geschehen.

Die Weisen des Achsenzeitalters haben eine wichtige Botschaft für unsere Zeit, aber ihre Einsichten werden für viele, die sich heute als religiös betrachten, überraschend – ja sogar schockierend – sein.

Es wird beispielsweise häufig angenommen, dass Glaube darin bestehe, bestimmte Glaubenssätze für wahr zu halten. Tatsächlich ist es üblich, religiöse Menschen als „Gläubige“ zu bezeichnen, als ob ihre Haupttätigkeit im Zustimmen zu Glaubensartikeln bestünde.

Doch die meisten Philosophen des Achsenzeitalters hatten überhaupt kein Interesse an Dogmen oder Metaphysik. Die theologischen Überzeugungen eines Menschen waren jemandem wie dem Buddha völlig gleichgültig.

Manche Weisen weigerten sich sogar ausdrücklich, überhaupt über Theologie zu sprechen, da sie sie als ablenkend und schädlich empfanden. Andere meinten, es sei unreif, unrealistisch und verdreht, nach jener absoluten Gewissheit zu suchen, die viele Menschen von Religion erwarten.

Alle im Achsenzeitalter entwickelten Traditionen erweiterten die Grenzen des menschlichen Bewusstseins und entdeckten eine transzendente Dimension im Innersten des Seins – doch sie betrachteten diese nicht notwendigerweise als übernatürlich, und die meisten weigerten sich, darüber zu sprechen.

Gerade weil diese Erfahrung unaussprechlich war, galt ehrfürchtiges Schweigen als einzig angemessene Haltung. Die Weisen wollten ihre Sicht auf diese höchste Wirklichkeit gewiss nicht anderen Menschen aufzwingen. Im Gegenteil: Sie glaubten, niemand sollte je eine religiöse Lehre bloß auf Vertrauen oder durch Überlieferung übernehmen. Es war essenziell, alles zu hinterfragen und jede Lehre empirisch, anhand eigener Erfahrung, zu prüfen.

Tatsächlich – wie wir noch sehen werden – war es meist ein Zeichen dafür, dass das Achsenzeitalter seine Kraft verloren hatte, wenn ein Prophet oder Philosoph anfing, auf verbindlichen Dogmen zu bestehen.

Hätte man Buddha oder Konfuzius gefragt, ob er an Gott glaube, hätte er wohl leicht gezuckt und – sehr höflich – erklärt, dass dies keine passende Frage sei. Hätte man Amos oder Ezechiel gefragt, ob er ein „Monotheist“ sei, also an nur einen Gott glaube, wäre er ebenso verwirrt gewesen. Der Monotheismus war nicht das Thema.

Wir finden in der Bibel nur wenige eindeutige Aussagen zum Monotheismus, doch – interessanterweise – weichen die schärfsten dieser dogmatischen Aussagen tatsächlich vom Geist des Achsenzeitalters ab.

Worauf es ankam, war nicht, was man glaubte, sondern wie man sich verhielt. Religion bestand darin, Dinge zu tun, die einen auf tiefster Ebene veränderten. Vor dem Achsenzeitalter standen Rituale und Tieropfer im Zentrum des religiösen Strebens. Man erlebte das Göttliche in heiligen Dramen, die – ähnlich einem großen Theatererlebnis heute – in eine andere Daseinsebene führten. Die Weisen des Achsenzeitalters veränderten dies: Sie schätzten Rituale weiterhin, doch sie gaben ihnen eine neue ethische Bedeutung und stellten die Moral in das Zentrum des spirituellen Lebens. Der einzige Weg, wie man dem begegnen konnte, was sie „Gott“, „Nirvana“, „Brahman“ oder den „Weg“ nannten, war ein mitfühlendes Leben zu führen. Tatsächlich war Religion Mitgefühl.

Heute wird oft angenommen, man müsse, bevor man einen religiösen Lebensstil annimmt, für sich selbst beweisen, dass „Gott“ oder das „Absolute“ existiere. Das ist gute wissenschaftliche Praxis: Erst ein Prinzip feststellen, dann anwenden. Doch die Weisen des Achsenzeitalters würden sagen, das sei eine verkehrte Reihenfolge. Zuerst müsse man sich zu einem ethischen Leben verpflichten – dann würden disziplinierte und gewohnheitsmäßige Wohltätigkeit, nicht metaphysische Überzeugung, einem die Ahnung des Transzendenten vermitteln, das man suchte.

Das bedeutete, man musste bereit sein, sich zu verändern. Die Weisen des Achsenzeitalters waren nicht daran interessiert, ihren Schülern nur ein wenig erhebende Inspiration zu geben, nach der sie mit neuer Energie in ihr gewohnt selbstsüchtiges Leben zurückkehren konnten. Ihr Ziel war es, eine völlig neue Art von Mensch zu schaffen. Alle Weisen predigten eine Spiritualität der Empathie und des Mitgefühls; sie bestanden darauf, dass die Menschen ihren Egoismus und ihre Gier, ihre Gewalt und ihre Lieblosigkeit aufgeben müssten. Nicht nur war es falsch, einen anderen Menschen zu töten – man sollte nicht einmal ein feindseliges Wort sagen oder eine gereizte Geste machen.

Außerdem erkannten fast alle Weisen des Achsenzeitalters, dass man sein Wohlwollen nicht auf das eigene Volk beschränken durfte: Die Fürsorge musste sich auf die ganze Welt erstrecken. Tatsächlich war es ein weiteres Zeichen für das Ende des Achsenzeitalters, wenn Menschen begannen, ihren Horizont und ihr Mitgefühl einzuschränken. Jede Tradition entwickelte ihre eigene Formulierung der Goldenen Regel: Tu anderen nicht, was du nicht willst, dass man dir antut.
Für die Weisen des Achsenzeitalters war die Achtung vor den heiligen Rechten aller Wesen – nicht orthodoxer Glaube – das Wesen der Religion.

Wenn Menschen einander mit Güte und Großzügigkeit begegneten, könnten sie die Welt retten. (..)"

Link zum Buch: https://amzn.eu/d/5uBkyIY

LG

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Ja

Da wir schließlich Religionsfreiheit haben, erübrigt sich die Frage.

Also: Ja natürlich! Wenn Monotheisten und Atheisten unbehelligt in Deutschland leben und ihren Glauben und Unglauben ausleben dürfen, dann ebenso Polytheisten, Monisten etc.

Gerade Polytheisten wurden lange genug auf der Welt drangsaliert, ermordet, dämonisiert.

LG

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Nein du bist nicht alleine, nur heute wird in den (sozialen) Medien jeder negative Müll breitgetreten..

Fernseher aus, Internet aus..

Man muss sich nicht alles geben

LG

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"Kann man Muslim und Zionist sein?"

Sicher, wenn du das Existenzrecht Israels anerkennst und das dort Juden in ihrem historischen Heimatland rechtmässig leben, dann bist du Zionist.

Du kannst also sehrwohl Muslim und Zionist sein, Muslim und Jude gleichzeitig eher nicht.

Und das Juden über Muslime herrschen sollen ist auch nicht richtig.

Niemand soll über einen anderen herrschen, alle sollen aber friedlich miteinander leben.

LG

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https://www.youtube.com/watch?v=2HbBURnt9f4&t=123s

&t=123s angefügt am Ende des Links führt an die gewünschte Stelle.

Minute 2:03 bis 2:12 etwa

Ich denke als kurzes Musikbeispiel eignet sich diese Phrase:

Bild zum Beitrag

Bitteschön!

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Geh doch alleine mal in die Stadt und dort in eine gutbürgerliche Gaststätte, wo deutsche Küche serviert wird und dort bestellst du Dir dann einen Schweinebraten mit Klößen, Schnitzel mit Pommes oder auch gerne eine Bratwurst mit Kartoffelsalat.

Oder an eine Currybude und Currrywurst mit Pommes oder ne Bratwurst im Brötchen.

Alles typische Gerichte.

Guten Appetit

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