Warum trennen viele Staaten Religion und Politik nicht?

6 Antworten

Naja, was anderes hast du denn erwartet?

Diese Länder sind nicht gestern gegründet worden.
Früher war es eben plausibler sich Sachen mit Religion anstatt anderen Ansätzen zu erklären. Das war die Realität und die Weltanschauung, und andere Möglichkeiten gab es nicht. Demnach war oder ist Religion natürlich immer ein Teil vom Gesamtkonstrukt, auch auf ebenen wo vielleicht eigentlich ein gewisser Grad an proffessionalität herschen sollte.

Plus Länder wie Amiland hänger zu sehr an ihrer konstitution um sowas zu ändern oder den Gedanken zu ändern.

Es gibt den Spruch: Sagt der König zum Bischof: "Halte Du sie dumm, ich halte sie arm."

Weltliche Macht unterstützt von geistlicher Macht hat sich viele Jahrhunderte - besser wahrscheinlich gesagt Jahrtausende - als die beste Methode gezeigt, die Menschen zu beherrschen. Viele Herrscher in Europa hatten in ihrem Titel immer den Zusatz "von Gottes Gnaden".

Wenn Gott/Allah omnipräsente Realität ist, warum nicht auch in der Politik?
Und wenn die Politik sich auf Gott/Allah beruft oder meint, sich berufen zu können, dann hat sie selbst weniger Verantwortung für ihre Taten und Untaten.

Religion kann halt perfekt Druck ausüben wenn sie mit Staatsgewalt verknüpft ist.

Europa war bis zur französischen Revolution und Aufklärung nicht anders.

Der Herrscher und die Kirche brauchten sich gegenseitig und stützten ihre Macht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
Horus737  06.04.2024, 18:53

Eigentlich ist es doch so: Das Volk ist wie eine Kinderschaar. Sie muss beschützt und auf den richtigen Weg geführt werden. Wer soll das machen ? Vati und Mutti !! Also macht das im Staat die Regierung des Staates (Schule) und für das Seelenheil die religiösen Führer (Kirche oder weil Kirche heutzutage verpönt ist, die Religionslehrer)

Und weil Hierarchien heutzutage abgelehnt werden, hackt man auf diesen herum.

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vanOoijen  06.04.2024, 18:59
@Horus737

In unserem Staatssystem ist das Volk der Souverän. Leider ist das zu wenigen Bürgern bewusst und sie verhalten sich nicht dementsprechend.

Es ist ja auch anstrengend. Frag mal einen Schweizer mit den vielen Volksabstimmungen.

Das Bild des Volkes als unmündige Kinderschar widerspricht meinem Selbstverständnis als Staatsbürger elementar.

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Horus737  06.04.2024, 19:05
@vanOoijen

Das Volk ist der Souverän ! Stimmt ! Aber das Volk wählt sich in einer freien Wahl ihre Führer selber. Und die sagen dann wo es lang geht. Das hat schon seinen Sinn denn ohne Anführer wird das ein heilloses Durcheinander. Die Mehrzahl des Volkes ist ungebildet,( i.d.R.)

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Es geht um Macht. Wenn man Religion und Politik in einer Hand hat, kann man die Menschen besser beherrschen .

Das ist nicht neu und war jahrhundertelang in vielen Ländern der Fall. Auch bei uns war das nicht anders. Die Kirche hatte immer ein Mitspracherecht .

Warum gibt es Länder die Religion und Staat nicht trennen ? Das würde heissen, dass man einen Teil der Macht abgeben müsste und den Einfluss auf die Menschen reduzieren.. Dazu ist man nicht bereit. Man würde die religiös, diktatorischen Massnahmen gegen die Menschen aus der Hand geben.

Im Iran musste eine Muslima ihr Leben verlieren, weil deren Kopftuch nicht richtig sass. In Afghanistan haben die Taliban das Sagen. Da werden Frauen mit Stöcken auf der Strasse geschlagen, wenn sie gegen irgendwelche Vorschriften verstossen.

Mädchen wird der Besuch von Schulen untersagt.Denen wird jegliche Bildungsmöglichkeit genommen.

Solche Staaten werden wirtschaftlich nie auf die Beine kommen.. Das Volk verarmt zusehends.

Russland, Frankreich, USA, Bundeswehr und andere sind damit gescheitert, in Afghanistan demokratische Verhältnisse zu schaffen.

Aus meiner Sicht ein Armutszeugnis für alle die am Einsatz in Afghanistan beteiligt gewesen sind.