Warum stehen in Süddeutschland viel mehr Burgen?
Also so richtig ursprünglich mittelalterliche, keine neuzeitlichen Schlösser.
Warum sind die meisten in Norddeutschland entweder geschleift oder vollständig verrottet?
Warum gibt es in Süddeutschland hingegen so viele besterhaltene Burgen/Festungen wie z.B. die Wartburg oder Marksburg oder Burg Eltz?
8 Antworten
Höhenburgen kommen in Norddeutschland wegen der Ebene seltener vor. Nach dem Mittelalter wurden viele Burgen zu Schlössern umgebaut.
Im Münsterland in NRW gibt es eine 100-Schlösser-Route, inklusive Burgen. Einige Schlösser und Herrenhäuser wurden für den Braunkohletagebau devastiert (zerstört), unter anderen das Wasserschloss Harff in NRW, das aus einer mittelalterlichen Wasserburg hervorgegangen war, und das spätgotische Schloss Seese in Brandenburg.
Diese Burgen, von denen du schreibst, sind ja in besonderen Lagen errichtet worden. Solche Höhenlagen gibt es in Norddeutschland nicht, das Land ist flacher und die strategischen Gegebenheiten waren anders. Hier waren es vor allem die Städte, die zu Festungen erweitert wurden, deren Wälle, Wehranlagen und Mauern oft sehr stark ausgebaut waren. So wie z.B. das kleine Rendsburg an der Eider, welches bis weit i s 17. Jahrhundert immer stärker befestigt wurde und niemals wirklich erobert wurde (bis die Preußen einfach mit dem Zug bis zum Bahnhof gefahren waren, dort ausstiegen und die letzten Meter zu Fuß zurück legten - Rendsburg war erobert.)
Allerdings gibt es auch Ausnahmen, wie z.B. die Marienburg oder andere, kleinere Burgen.
🤣😅🤣 Ich weiß ja, du wirst gern persönlich! Leider klappt es nie 😅
Danke für die tolle Ergänzung. Die kannte ich noch gar nicht, interessanter Artikel und eine sehr schöne Anlage. Ich meinte allerdings die Marienburg bei Danzig.
Die "Marienburg" bei Pattensen ist keine Burg sondern ein Schloß. Die Marienburg bei Elbing stammt aus dem Mittelalter.
Im Süden gibt es mehr Berge und dementsprechend auch viel mehr Höhenburgen. Burgen im Flachland können leichter geschliffen werden. Auch sind Steine im Norden viel seltener. Daher wurden hier die Gebäude i.d.R. aus Backsteinen errichtet (siehe auch Backsteingotik). Backsteine können gut wieder verwertet werden.
Dafür ist der Boden im Norden voller Lehm, man hätte also Ziegelburgen bauen können, aber man tat es kaum, schon komisch.
Natürlich gab es viele Burgen aus Ziegelsteinen, nur davon findest du nur noch extrem geringe Reste, wenn überhaupt noch etwas zu finden ist. Wie ich schon in meiner Antwort geschrieben habe: Backsteine können gut wieder verwertet werden. Heute erkennt man oft noch an Ortsnamen, dass es dort früher eine Burg gab. Andere Burgen wurden später zu Schlössern umgebaut.
In Süd- und Mitteldeutschland wurden die meisten Burgen auf Bergen errichtet (v.a. wegen der Schutzlage) - und als Burgen als Wehrbauten bedeutungslos wurden, hat man sie einfach verlassen. Sie sind als Ruinen oft erhalten geblieben. In Norddeutschland wurden Burgen meist als Wasserburgen in der Ebene angelegt (oft aus leicht wiederverwendbarem Ziegelstein) und als sie ihre Funktion eingebüßt hatten, wurde planiert und das Gelände neu überbaut. Im Hochmittelalter war die Burgendichte im Süden und Norden in etwa gleich groß.
ich würde sagen das es bedingt durch die lage kommt. sieht man sich zb mal den rhein an, der soweit ich mich erinnere die höchste burgendichte hat, dann kommt es daher, dass man mit einer burg von weitem schon sehen konnte wer auf dem rhein unterwegs war. das selbe gilt auch für bayern
Die wurde aber auch erst Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Marienburg_(Pattensen)