NEIN

...und ich kürze die so oft gestellte Frage mit einer Antwort ab:

Dann hätte nicht Japan "die Bombe" erlebt.

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Sophie Scholl war die einzige Frau die hingerichtet wurde. Alle Mitglieder der weißen Rose wollten nicht, auch der Bruder nicht, das Sophie sich als 21 jährige solchen Gefahren aussetzt und mitmacht, aber sie wollte um jeden Preis gegen die Nazis kämpfen.

Zudem dürfte der Fokus beim Thema Widerstand durchweg auf der männlichen Seite liegen, Sophie Scholl kann daher auch als DAS Beispiel für den Einsatz von Frauen im Widerstand stehen.

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Die Chance einen Marsch nach Moskau erfolgreich hinzulegen, die Stadt einzunehmen, war bereits im Spätsommer 1941 hauchdünn und zum Herbst 1941 unmöglich geworden, der Krieg nach wenigen Monaten bereits verloren. Alle Spekulationen über ein wenn und aber sind unnötig und hätten gleiches Ergebnis erbracht, der Winter war nicht mehr ausschlaggebend, beschleunigte nur das unvermeidliche: Die Niederlage im 2. Weltkrieg.

Im Beispiel Sowjetunion ist die militärische Strategie Hitlers, dessen andere Vorstellung im Hinblick auf die Führung des Krieges bereits in Frankreich und zum Teil auch in Polen, stark von der Generalität der Wehrmacht abwich und dort schon zu heftigsten Debatten am Lageplan, als auch zum Stopp vor Dünkirchen sorgten, als Paradebeispiel für seine Dickköpfigkeit bestens zu erkennen, was ebenfalls ein Punkt für eine Niederlage im Ostfeldzug war. Auch hier wich er von der Absicht des OKH ab, das den Hauptstoß gegen Moskau richten und die Vernichtung des Feindes im Zentrum seines Landes und seiner Macht vorschlug. Hitlers strategische Überlegungen resultierten primär aus politischen und kriegswirtschaftlichen Erwägungen. Er wollte die Entscheidung auf den Flügeln suchen, im Norden Leningrad nehmen, die Verbindung zu den befreundeten Finnen herstellen, die Herrschaft über die Ostsee gewinnen, den Nachschub für den linken Heeresflügel (über die Ostsee) und die linke Flanke des Ostheeres sichern und im Süden die Ukraine nehmen, die Rohstoffe nutzen, die Rüstungsstätten im Donezk-Gebiet für die Wehrmacht einspannen und schließlich die Erdölfelder des Kaukasus ausbeuten. Erst danach sollte Moskau, 1941 wichtiger als in den Kriegen, die Karl XII. von Schweden und Napoleon I. gegen Russland führten, genommen werden.

Zum Ende 1942 hat Hitler keine strategischen Einfälle mehr, einen Kriegsplan gab es seitdem nur noch ansatzweise. Seit 1942 scheut Hitler militärische Risiken und jede bewegliche Operationsführung auf längere Sicht, er gibt, was nach Lage der Dinge gelegentlich nötig gewesen wäre eroberte Gebiete nicht freiwillig preis, entblößt Nebenkriegsschauplätze und Nebenfronten auch zugunsten entscheidender Kriegsschauplätze nicht und schiebt unangenehme Entscheidungen so lange wie nur irgend möglich hinaus, auch wenn es nötig ist, rasche Entscheidungen zu fällen.

Während er nach 1935 hektisch drängte, ist er jetzt übervorsichtig, starrsinnig, greisenhaft beharrlich und macht, wie Stalin 1941 vor Moskau, die Verteidigung jedes Quadratmeters Boden um jeden Preis zum alleinigen Prinzip seiner militärischen Führung . Der immer misstrauischer werdende Hitler trotz aller Erfahrungen wird zunehmend unbelehrbar. Vorschläge, gleichgültig woher sie kamen, erschienen ihm nicht mehr als Ergänzungen und Hilfen, sondern als Versuche, ihn sich zu unterwerfen. An seinem inzwischen beängstigend spürbar gewordenen Misstrauen und Argwohn, seinen immer häufiger auftretenden Wutanfällen und dem aggressiv rechthaberischen Starrsinn scheitern die meisten Militärs: alle Oberbefehlshaber des Heeres, von Hammerstein, von Fritsch und von Brauchitsch, sämtliche Chefs des Generalstabes des Heeres.

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Angedichtet? Interessante Feststellung deinerseits!

Erster Weltkrieg

Man muss zu dem Ergebnis kommen, dass keiner Regierung der Vorwurf gemacht werden kann, sie habe bewusst auf einen allgemeinen Krieg hingearbeitet. Die deutsche Politik zielte 1914 nicht auf die Entfesselung eines europäischen Krieges, sie war in erster Linie bedingt durch die Bündnisverpflichtung gegenüber Österreich-Ungarn. Um der als gefährlich empfundenen Auflösung dieses Staates entgegenzuwirken, hat man der Wiener Regierung Zusicherungen gegeben, die einer Blankovollmacht gleichkamen. Die deutsche Regierung war von der Vorstellung beherrscht, eine Lokalisierung des Konfliktes mit Serbien würde wie 1908/09 möglich sein; gleichwohl war sie bereit, nötigenfalls die Gefahr eines europäischen Krieges auf sich zu nehmen. Infolgedessen hat sie es versäumt, rechtzeitig mäßigend auf die Politik Österreichs einzuwirken. Unter dem Eindruck, dass der europäische Konflikt unvermeidlich sei, hat Moltke dagegen als Chef des Generalstabes am 30. Juli aus rein militärischen Erwägungen auf beschleunigte Anordnung der allgemeinen Mobilmachung in Österreich-Ungarn gedrängt.

Der Ausbruch des Krieges im August 1914 ist bei allen beteiligten Mächten als Lösung einer unerträglichen Spannung empfunden worden. Es war eine Spannung, die sich immer wieder in vordergründigen zwischenstaatlichen Konflikten entlud, aber ihre tieferen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ursachen hatte.

Zusammenfassend kann man über das deutsch-englische und das deutsch-französische Verhältnis sagen, dass beide keine akute, aber eine latente Kriegsgefahr in sich schlossen. Der deutsch-französische Gegensatz betraf das Machtverhältnis innerhalb des europäischen Staatensystems, der deutsch-englische im Gegensatz das Machtverhältnis innerhalb eines Weltstaaten-Systems. Dabei ist kein Zweifel, dass Deutschland so wenig wie Frankreich und England eigentlich den Krieg wollte. Im Gegenteil schien das Jahr 1914 nach den heftigen politischen Krisen des letzten Jahrzehnts eher eine Entspannung im Verhältnis zwischen Deutschland und den Westmächten bringen zu sollen. Auch zwischen England und Deutschland schien sich das Verhältnis gerade damals zu bessern. So wurde im Frühjahr 1914 eine freundschaftliche Vereinbarung über die Bagdadbahn und die portugiesischen Kolonien getroffen. Im Juni weilte ein Geschwader britischer Schlachtschiffe zu einem Freundschaftsbesuch in Kiel. Dass dennoch die eher abklingenden als sich verschärfenden Spannungen des zwischen Deutschland, England und Frankreich sich tatsächlich in einem Weltkrieg entluden, findet seine Erklärung in der Verklammerung des deutsch-englischen und des deutsch-französischen Gegensatzes mit dem Spannungsfeld in Südosteuropa.

2 Weltkrieg

Außer Hitler wollte niemand Krieg, sei es in der internationalen Politik oder in den Reihen der restlichen Bevölkerung, das kann man sicherlich niemanden vorwerfen. Man war also zunächst einmal bemüht alles zu unternehmen, um einer ungewollten Konfrontation aus dem Weg zu gehen, dafür machte man auch Eingeständnisse die so vermutlich nicht einfach gemacht worden wären und man erlag daher immer wieder Hitlers expansivem Streben. Ich hoffe, er wird irgendwann aufgeben (zufrieden sein) und die "aktuelle Situation" akzeptieren. Man ließ vieles geschehen (Appeasement Politik), in der Hoffnung, dass das Deutsche Reich keine weiteren Forderungen stellen würde, ausschließlich in der Hoffnung den großen Krieg verhindern zu können. Irgendwann war dann aber auch mal gut und man sagte., "bis hierhin und nicht weiter" (Polen), zumal man mit dem "Fall Tschechei" Hitlers wahres Ziel erkennen konnte und abschließend auch sah. Der Einmarsch in Polen brachte letztendlich das Fass zum überlaufen.

In der Nachbetrachtung ist es einfach Dinge anders zu beleuchten und Vorwürfe zu machen, seinerzeit waren allerdings die Entscheidungen nicht völlig verkehrt.

Auch hier eine kleine Vorgeschichte dazu:

Die Haltung Englands bereitet den deutschen Militärs ab dem Jahr 1937 große Sorgen, sah es 1936 doch noch so aus als könne ein freundschaftliches Verhältnis zu London erzielt werden. Man war sich im Jahr 1936 noch einig die Vergangenheit ruhen zu lassen um gemeinsam die Bedrohung Europas durch den aufkommenden Kommunismus zu bekämpfen. Es wurden seitens deutschem Reich Anstrengungen unternommen um ein Bündnis mit Großbritannien zu erzielen, von dem man sich aber im Laufe des Jahres 1937 verabschieden musste, da die Interessen beider Nationen zu unterschiedlich waren. Hitler hoffte aber weiterhin, da er wusste, das viele Aristokraten und Politiker auf der Insel Sympathien für Deutschland hegten. Am 17.11.1937 traf der englische Sonderbotschafter in Berlin ein, um Deutschlands zukünftige außenpolitische Pläne in Erfahrung zu bringen. In einem Gespräch mit Hitler wird diesem vorgeschlagen durch eine engere Zusammenarbeit der beiden Länder einen dauerhaften Frieden in Europa zu sichern. Hitler aber will davon nichts hören und wirft seinem Gegenüber vor immer noch von den Westmächten diskriminiert zu werden. Er erhält seitens England das Eingeständnis, das es auf der Insel sicherlich angenommen werden würde wenn es in Europa zu angemessenen Grenzänderungen kommen würde (Danzig, Österreich, Sudetenland), so lange dieses auf vertretbare Weise, durch Verhandlungen geschehen würde. Der Freifahrtschein für Hitlers weitere Expansionsanstrengungen, den man in englischen Regierungskreisen mitunter für einen verlässlichen Partner hielt, der ebenso auf Frieden fixiert sei wie man selbst.

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Laut Nachforschungen sei wohl die Räumung des Ghettos in Krakau prägend für seinen Wandel gewesen, er habe nicht verstanden wie dieses sinnlose Blutvergießen, in diesem Ausmaße möglich sein konnte ohne Mitgefühl zu haben.

Ich denke aber, das er zunächst aus Profitgier handelte und dann, auch aufgrund dessen das er die Grundzüge der NSDAP mit seinem Judenhass nicht verinnerlicht hatte und als Kind streng kirchlich aufwuchs, keine Menschen zweiter Klasse in den Juden oder auch den anderen "Untermenschen" sehen konnte.

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Mit der von Adolf Hitler propagierten nationalsozialistischen Revolution hatten viele im Volk die Hoffnung auf Überwindung von sozialer Not, welche als Folge der Weltwirtschaftskrise bestand hatte. Die nationalsozialistische Regierung war sich von Anfang an bewusst, das die Festigung ihrer Macht entscheidend von der Reduzierung der Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Stabilisierung Deutschlands abhing. Vor allem die beliebte Freizeitorganisation "Kraft durch Freude", welche erstmals das Reisen auch für einfache Arbeiter erschwinglich machte, erhöhte die Akzeptanz des NS-Regimes entscheidend. Steigender Lebensstandard, aber auch die durch enormen Propagandaaufwand durchgeführten sozialfürsorglichen Initiativen verankerten im öffentlichen Bewusstsein nachhaltig das Bild, einer sich ausschließlich um das Wohlergehen der Bevölkerung sorgenden Staatsführung. Die eigentliche Zielsetzung des NS-Staats, alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens mit nationalsozialistischer Ideologie zu durchdringen, erkannten dabei allerdings nur ganz wenige. Eine kontinuierliche Abnahme der Arbeitslosenzahlen durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, sowie durch Rüstungsprogramme, verschafften dem neuen Machthaber innerhalb kürzester Zeit, die weitgehende Zustimmung der deutschen Bevölkerung.

Innenpolitisch war die Sache eigentlich recht einfach, Hitler korrumpierte das Volk massiv mit Zuwendungen in allen Bereichen des Lebens und erhielt dafür für lange Zeit ihren fast uneingeschränkten Beistand, man sah vieles und nahm alles hin, aktiv oder stillschweigend als Zuschauer, egal ob in punkto 2 Weltkrieg oder auch bei der Verfolgung von Juden und Widerständlern.

Die zeitweise Inhaftierung von "Ausreißern" wurde überwiegend als begründet akzeptiert. Man war sich bewusst in einer Diktatur zu leben, welcher aber im vollen Umfang das Wohl des Volkes am Herzen lag und dieses auch in unbeschreiblichem Ausmaß bewiesen habe. Störenfriede, darunter Menschen die sich öffentlich gegen die Partei ausgesprochen haben, mussten so die überdurchschnittliche Meinung im Volk, natürlich wieder auf den richtigen Weg gebracht werden. Es herrschte großes Unverständnis über die Motivation dieser Personen.

Also, wie konnte ein wirtschaftlich und kulturell hochentwickeltes Volk den Weg gehen, der zu einem der größten Verbrechen der Weltgeschichte führte, zur Vernichtung der europäischen Juden? Obwohl sich der größte Teil der deutschen Bevölkerung schon einige Zeit vor dem Kriege über die immer härteren Maßnahmen, die gegen die Juden ergriffen wurden, völlig im klaren war, gab es nur kleine Bereiche, in denen abweichende Meinungen vertreten wurden (und dies nahezu ausschließlich aus wirtschaftlichen und spezifischen religiös und/oder ideologischen Gründen). Die Mehrheit der Deutschen, auch wenn sie zweifellos von verschiedenen Formen des traditionellen Antisemitismus beeinflusst war, wie oben bereits geschildert, hatte die Absonderung der Juden ohne weiteres akzeptiert, auch die weitverbreitete Gewalttätigkeit gegen diese. Nach dem Angriff auf die Sowjetunion, als die totale Vernichtung beschlossen worden war, handelten (im Unterschied etwa zu den hochmotivierten SS-Einheiten) die Hunderttausende von "gewöhnlichen Deutschen", die sich aktiv an den Morden beteiligten, nicht anders als die ebenso zahlreichen und "gewöhnlichen" Österreicher, Rumänen, Ukrainer, Balten und sonstigen Europäer, welche zu bereitwilligsten Handlangern der Mordmaschinerie wurden, die in ihrer Mitte im Gange war. Doch waren die deutschen und österreichischen Mörder, ob sie sich dessen bewusst waren oder nicht, auch von der erbarmungslosen antijüdischen Propaganda des Regimes indoktriniert, die in jeden Winkel der Gesellschaft drang und deren Parolen sie, hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Krieg im Osten, zumindest teilweise verinnerlicht hatten.

Es war seinerzeit nicht nur eine kleine Sippschaft im Volk die sich stillschweigend oder aktiv an den Verbrechen und Morden beteiligte, diese plante und auch umgesetzt hatten. Es waren Industrielle, Unternehmer, Arbeitslose, Beamte und Soldaten, die sich beteiligten oder davon profitierten, Konkurrenten wurden ausgeschaltet, deren Arbeitsplätze mit Begeisterung übernommen, sie alle waren begeisterte Nationalsozialisten, zumindest im Kopf. Arisiertes Eigentum von Juden war auch überall gern genommen, man erfreute sich an den niedrigen Preisen. Nach dem Krieg log man über das eigene Wissen über die Taten oder gar seiner eigenen Mitschuld. Mit dem Untergang der Idee von der Herrenrasse waren alle urplötzlich Opfer eines verbrecherischen Systems.

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Als Vorgeschichte ist unbedingt zu erwähnen, das die Nationalsozialisten den Judenhass nicht erfunden hatten, denn bereits während der Weimarer Republik, zur Zeit der größten Not im Volk, waren viele Bürger im Reich der Meinung, das die jüdische Bevölkerung aufgrund ihrer Geschäfte in lebenswichtigen Bereichen in die eigene Tasche gewirtschaftet hätte und somit hauptverantwortlich für das Leid und die Not im Reich sind. Ihre zum Teil starken Stellungen in der Wirtschaft, der Presse, Film- und Theaterwesen wurde aufgrund ihrer eigentlichen prozentual geringen Anzahl in der Bevölkerung als unangebracht empfunden. Im deutschen Volk herrscht also oftmals die Meinung, das der Jude das Kapital beherrsche und viele Spitzenpositionen besetzen würde. Es trifft also mit der "Machtübernahme" der Nationalsozialisten eine durchaus explosive Mischung zusammen.

Als die Nationalsozialisten an der Macht sind, wird der beginnende Boykott und die Maßnahmen gegen die Juden von einem Großteil der Bevölkerung als gerechtfertigt und mit Genugtuung aufgenommen, dabei ist besonders das Jahr 1937 ein prägendes Element der deutschen Gesellschaft. In Berlin werden im Jahr 1937 die ersten Parkbänke mit der Aufschrift "Nur für Arier" aufgestellt. Der harte und kalte Weg der Bürokratie im Reich presst die Juden systematisch aus und erniedrigt sie. Viele Juden sehen jetzt als einzigen Ausweg die Immigration, in jüdischen Schulen werden Kinder zum Teil bereits auf ihre Zukunft in Palästina vorbereitet. Für willige jüdische Auswanderer wurde seitens deutscher Behörden dieser Schritt schmerzhaft erschwert, es musste das Eigentum weit unter Preis verkauft werden. Hunderttausende verlassen das Reich und suchen zum größten Teil Zuflucht in den direkten Nachbarländern. Die Hürden für die Einreise in diese Staaten sind aber hoch, willkommen sind diese Menschen hier nämlich nicht wirklich. Das Unrecht im deutschen Reich und Österreich passierte direkt vor den Augen der restlichen Welt. 1938 berichten englische und französische Zeitungen ausführlich über die Plünderungen, Verhaftungen und die dadurch in hoher Anzahl resultierenden Selbstmorde jüdischer Bürger. In den USA gehen tausende Menschen auf die Straße um gegen diese Barbarei zu protestieren und die US Regierung wird aufgefordert gegen die Faschisten in Deutschland, zumindest mit Wirtschaftssanktionen vorzugehen. Die Meinungen der Politik neigte aber überwiegend dazu sich aus Angelegenheiten außerhalb des eigenen Landes herauszuhalten. Ab dem Jahr 1941 wird die systematische vollständige Vernichtung der in Europa lebenden Juden in Vernichtungslagern wie Auschwitz angeordnet.

Das deutsche Volk hatte übrigens einen erheblichen Anteil am Leid der Juden. Es war eben nicht nur eine kleine Sippschaft im Volk die den Mord an den europäischen Juden und die anderen Verbrechen geplant und umgesetzt hatte. Es waren Industrielle, Unternehmer, Arbeitslose, Beamte und Soldaten, die sich beteiligten oder davon profitierten, Konkurrenten wurden ausgeschaltet, deren Arbeitsplätze mit Begeisterung übernommen. Arisiertes Eigentum war auch überall gern genommen, man erfreute sich an den niedrigen Preisen. Das deutsche Volk wurde von den Nationalsozialisten korrumpiert – mit sozialen Wohltaten überhäuft, dem kleinen Mann wurden unerreichbare Aufstiegschancen geboten, mit einer als gerecht empfundenen Steuerpolitik - nach oben umverteilt, durch Bereicherungsmöglichkeiten aus arisiertem fremdem Eigentum, mit der Lizenz zum "Erbeuten", mit der Aussicht dem durchweg patriotischen Volk den Sieg zu schenken und somit die Schuld von Versailles zu tilgen. Die Begünstigten waren weit über 90 % der arischen Bevölkerung und Hitlers Volk konnte nicht allein durch Ideologie gebunden werden, dafür war die Einlösung sozialer Versprechen und die Gleichschaltung der bis dahin unterschiedlichen Klassen notwendig.

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Für die deutsche Gesellschaft resultierte daraus die Pflicht des "verstehens", denn wer das Land nach dem Ende des 2 Weltkrieges verstehen will, muss den Nationalsozialismus, seine staatliche und auch gesellschaftliche Verantwortung für den Krieg und den Holocaust kennen. Nicht im Sinne von Schuld, sondern von Verantwortung! Dabei spielt es keine Rolle, woher die eigenen Vorfahren stammen. In diesem Punkt gibt es eine Gemeinsamkeit, die Deutsche und Zugewanderte bzw. ihre Nachfahren teilen können und müssen.

Die Geschichte des Dritten Reiches zeigte der Nachkriegsgesellschaft die Notwendigkeit von Werten wie Demokratie, Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, Humanität und politische Vernunft. Der nationalsozialistische Staat mit all den Verbrechen, zu denen sich Menschen verführen ließen, darf nicht nur Anlass zu Scham, Zerknirschung und Schuldbewusstsein geben. Das Dritte Reich sollte vielmehr als unmittelbares Beispiel dafür verstanden werden, wohin es führt, die Demokratie abzulehnen, den Rechtsstaat preiszugeben und die Grundsätze von Toleranz und Humanität zu verhöhnen. Die Folgen waren millionenfaches individuelles Leid, der Verlust des Ansehens als Nation, der Verlust von Gebieten und die Wiedergutmachungspflicht.

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Die Reichsverfassung von 1919 hatte ein dualistisches System der Staatsgewalt und der politischen Willensbildung geschaffen. Es gab ein Parlamentarisches Regierungssystem insofern, als Reichskanzler und Reichsminister des Vertrauens des Reichstages bedurften. Sie mussten bei einem Misstrauensvotum zurücktreten. Die Abgeordneten des Reichstages gingen aus allgemeinen demokratischen Wahlen hervor. Demokratisch legitimiert wie sie war jedoch auch der Reichspräsident. Auch er wurde vom ganzen deutschen Volk gewählt. Seine Amtszeit betrug 7 Jahre. Er ernannte und entließ den Reichskanzler und die Reichsminister (Art.53 RV), hatte den Oberbefehl über die gesamte Wehrmacht (Art.47 RV) und konnte den Reichstag auflösen (Art. 25 RV). Verfassungsrechtlich verflochten waren Reichstag und Reichspräsident nicht nur in Bezug auf den Reichskanzler und die Reichsregierung, sondern vor allem noch dadurch, dass alle Anordnungen und Verfügungen des Reichspräsidenten der Gegenzeichnung durch den Reichskanzler oder den zuständigen Reichsminister bedurften. Da diese vom Vertrauen des Reichstages abhängig waren, schien die Verfassung ausreichende Vorsorge für eine Dominanz, aber keineswegs ein Alleinentscheidungsrecht des von den Parteien beherrschten Reichstages gesorgt zu haben.

Seit 1928/29, also schon vor Beginn der zunächst kaum wahrgenommenen Krise existiert im autoritär-konservativen und nationalliberalen Lager (bis zur DVP und zu Teilen des Zentrums) zwar kein Konzept, aber die feste Grundeinstellung, dass der Hauptfehler der Entwicklung seit 1918 im parlamentarischen System und insbesondere in der Partizipation von Sozialdemokratie und Gewerkschaften an der Ausgestaltung der politisch- sozialen Ordnung eines Volksstaates bestehe. Seit dem Präsidialkabinett Brüning wirkt Artikel 48 der Weimarer Reichsverfassung "stimulierend auf die Phantasie und Aktivität der großen Spitzenverbände".

Ein internationaler Vergleich zeigt, dass die Wendung zum Politikvertrag zwischen NS-Oligarchie und Machteliten eher als Ausnahme zu begreifen ist. Traditionelle Deutungsmuster, verfassungsrechtliche Einbruchstellen (Artikel 48, Wahlrecht), Schwächen des Parteiensystems und die revisionistischen Verfassungsmodelle der Machteliten spielen bezüglich der nationalsozialistischen Krisenlösung eine bedeutendere Rolle als die ökonomischen Krisenfaktoren Arbeitslosigkeit und Kostendruck. Die Krise existiert eben nicht per se, sondern in dem vorab ausdefinierten Wahrnehmungsraster des autoritären Staates und der autoritären Persönlichkeiten.

Die extreme Zersplitterung der Weimarer Politik und die tiefen politischen und ideologischen Gräben, die jede Hoffnung auf eine Einheit und Integration innerhalb des Weimarer Systems zunichte machten, hielten nicht nur die Visionen der nationalistischen und völkischen Rechten am Leben, sondern förderten auch die wachsende Zustimmung zu den vernichtenden Angriffen in rechtsgerichteten Schriftstücken der dieser ideenarmen Zeit den Stempel der geistigen und politischen Dauerkrise aufdrückte.

Die Nationalsozialisten nutzen diese Unfähigkeit der Weimarer "Kompromiss-Politiker" umgehend für sich, man gelobte, das im scharfem Gegensatz zu den farblosen und elenden Politikern der Weimarer Republik der künftige Führer ein Mann mit außerordentlichen Fähigkeiten und politischer Stärke sein würde, kühn und entschlossen, zu dem seine Anhänger mit Bewunderung und Hingabe aufsehen könnten.

In dieser extremen Form stellte der Glaube an ein heroisches Führertum im Deutschland der frühen zwanziger Jahre natürlich eine Randposition der äußersten Rechten des politischen Spektrums dar, aber Elemente dieser Sehnsucht reichten zweifellos weit in die Reihen derer hinein, die hinter den bürgerlich-konservativen Parteien und Bewegungen standen. Ende der zwanziger Jahre, vor allem in der sich verschärfenden Weltwirtschafts und Regierungskrise, wurde in weiten Kreisen ein vollständiges Scheitern der Weimarer Demokratie und eine tödliche Krise des ge¬ samten politischen Systems diagnostiziert, so daß die Idee des heroischen Führertums vom Rand des politischen Spektrums ins Zentrum rückte.

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Dafür muss man in der Tat etwas weiter ausholen!

Auf der Potsdamer Konferenz steht das Nachkriegsschicksal Deutschlands und der Deutschen zur Diskussion. Noch sind sich die Siegermächte in wichtigen Fragen einig, z.B. die Schaffung eines internationalen Kriegsverbrechertribunals oder die „ordnungsgemäße Überführung“ der deutschen Bevölkerung aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn nach Deutschland, eine der folgenreichsten Entscheidungen.

Aber das Misstrauen untereinander nimmt zu. Ein neuer Gegensatz bahnt sich an, der Gegensatz zwischen Ost und West, der in den Kalten Krieg münden wird.

Die von den Alliierten 1943 eingesetzte Europäische Beratende Kommission hat umfangreiche Vorarbeit geleistet, von ihr stammt der Entwurf zur Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen. Doch die eigentlichen Entscheidungen für die Nachkriegsordnung in Mitteleuropa fallen schließlich auf den Konferenzen von Jalta (4. bis 11. Februar 1945) und Potsdam (17. Juli bis 2. August 1945). Die Beschlüsse sind von großer Tragweite, nicht nur für Deutschland, sondern auch für den Rest der Welt. Denn sie legen den Grundstein für die Teilung Deutschlands und Europas. Bereits in Jalta auf der Halbinsel Krim haben sich die „Großen Drei“ Stalin, Roosevelt und Churchill darauf geeinigt, Deutschland in vier Besatzungszonen einzuteilen. Als vierte Besatzungsmacht ist Frankreich vorgesehen. Deutschland soll in diesem Zusammenhang einem Alliierten Kontrollrat unterstellt werden, der einstimmig über das Land betreffende Angelegenheiten entscheidet. Weiter stehen auf dem Plan für Nachkriegsdeutschland: Entmilitarisierung, Entnazifizierung und Reparationsleistungen. Darüber hinaus akzeptieren die Großmächte eine Westverschiebung Polens (wobei die genaue Westgrenze einer Regelung in einem Friedensvertrag vorbehalten bleibt) und eine demokratische Ordnung in Ost- und Südosteuropa.

Das Ergebnis der Konferenz:

Verwaltung des besetzten Deutschlands durch den Alliierten Kontrollrat

Entmilitarisierung

Entnazifizierung

Bestrafung der Kriegsverbrecher

Neuordnung von Politik und Gesellschaft

Erneuerung des Erziehungs- und Schulwesens

Neuorganisation der Wirtschaft

Festlegung der Reparationsansprüche

Zuordnung der Gebiete östlich von Oder und Neiße

Umsiedlung der Deutschen in den östlichen Gebieten

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Nach Kriegsende, Wideraufbau und Stärkung Europas (inkl. Deutschland)

Marshallplan

Es gab bei diesem Plan drei Ziele, das erste und wichtigste Ziel war die Unterstützung bedürftiger europäischer Bürger, deren Häuser zerstört und ohne Lebensmittel waren. Das zweite Ziel, die Ausbreitung des Kommunismus und den Einfluss der Sowjetunion einzudämmen. Schließlich sollte verhindert werden, dass die US-Wirtschaft zusammenbricht, da die USA einer der größten europäischen Märkte für Produktverkäufe waren. Kein selbstloser Akt!

Für Deutschland und insbesondere für die Bundesrepublik basierte daraus zweifellos die Kombination aus einer raschen wirtschaftlichen Erholung und einer unerwartet raschen Wiedererlangung der politischen Anerkennung auf internationaler Ebene. In Ostdeutschland konnten die Menschen nur davon träumen. Daher ist auch hier eine eher unkritische Haltung gegenüber dem Marshall-Plan weit verbreitet. Kritik wird vor allem von jenen gehört, die es als entscheidenden Schritt zur Teilung Deutschlands sehen oder die wirtschaftlichen Wiederaufbauinitiativen Deutschlands als Erfolgsgrund sehen wollen.

Es ist aber falsch anzunehmen, das die USA durch den Verlauf des 2. Weltkrieges zur Wirtschaftsmacht geworden sind, denn das war bereits mit dem Ende des "Spanisch-Amerikanischen Krieges" der Fall. Die Ereignisse des 2. Weltkrieges (Europa und Asien stark geschwächt) haben die USA sicherlich bis Ende 1949 (Atombombe Sowjetunion) zur einzigen Weltmacht erhoben. Wirtschaftlich war die Einführung des Marshallplans brillant.

Man kann also festhalten, dass der 2 Weltkrieg und sein Ergebnis eine ganz wichtiger Schritt zur heutigen Macht der USA gewesen ist , aber nicht der Grundstein.

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Schließlich war China mit 15-20 Mio. Toten das Land mit den zweithöchsten Verlusten

fraglich und "nur" nach chinesischen Rechnungen, der Westen spricht von 10 Mio.

des japanischen Heeres auf dem chinesischen Festland gekämpft

...und es starben dort vermurtlich über 1 Million japanische Soldaten (die japanischen Quellen, die immer mit Vorsicht bei der Geschichtsaufarbeitung zu nennen sind, sprechen von deutlich weniger), was Chinas Rolle ebenso wichtig macht. Denn Japan war dadurch gezwungen einen Großteil seiner Kräfte in China zu platzieren, was den Amerikanern den Weg deutlich einfacher machte.

Warum spricht heute niemand mehr über die Rolle Chinas im Zweiten Weltkrieg ?

In China spricht man davon, nur im Westen zögert man mit dieser Sichtweise, denn man will die Greueltaten der Nationalsozialisten, inklusive Verantwortung für den Beginn des 2 Weltkrieges (den ebenfalls einige in China sehen), nicht aufgeteilt sehen. Nach chinesischer Definition und das ist nicht weit hergeholt, handelt es sich bei dem Konflikt Japan-China um den Beginn der Auseinandersetzung zwischen den USA und Japan im Pazifik und somit wäre der Krieg zwischen Japan und China der Beginn des 2 Weltkrieges.

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Es gibt 4 Quellen die als Bausteine für den nationalsozialistischen Rassismus, deren Rassepolitik und dem Begriff "Herrenmenschen" herangeführt werden können und erklären zudem, welche Völker im Umkehrschluss als "Untermenschen" angesehen wurden und es spielte dabei keine Rolle, ob Menschen die daran glaubten, selbst diesem Vorbild entsprachen.

Die "wissenschaftlichen Arbeiten" über die Ungleichheit der menschlichen Rassen waren sehr einflussreich und enthielten die Kernaussage, das es unterschiedliche menschliche "Rassen" gibt, an deren Spitze die weiße "Rasse" steht, neben der "schwarzen" und "gelben". Wissenschaftlich völliger Nonsens, seinerzeit aber die ideale Rechtfertigung imperialistischer und kolonialistischer Politik der mächtigen Staaten Europas.

Teile der Evolutionslehre Charles Darwins wurden mit der Lehre zur Menschheitsgeschichte verknüpft und missbraucht, in ihr wurden das "Überleben des Tüchtigen", eine "natürliche Auslese" oder der "Daseinskampf" innerhalb der Menschheit benannt, welche ausschließlich innerhalb der oberen Pyramide der menschlichen Rasse durch Erbgut weitergegeben wird. Darauf aufbauend erfolgt der dritte Punkt der Rechtfertigung einer bestehenden Herrenrasse, das Erbgut, welches über Generationen rein weitergegeben werden muss, also ohne die Vermischung von Erbgut unterschiedlicher "Rassen".

Den letzten Tropfen ihres Denkens entnahmen die Vertreter dieser kranken Weltanschauung von Houston Chamberlain. Er unterteilte die verschiedenen "Rassen" in Gut und Böse und mit der bereits fest verankerten Feindschaft gegenüber dem jüdischen Volk verknüpfte er es. Die "Arier" = Gut, die Juden = Die Repräsentanten des Bösen. Er selbst teilte die Auffassung, dass die germanische "Rasse" an der Spitze der arischen "Rasse" und somit aller anderen Rassen stehe.

Der Fanatismus des Nationalsozialismus in seinem Denken und auch späteren Handeln verband mit dieser Weltanschauung seinen eigenen Glauben, dass das eigene Volk gemeinsam mit den anderen "Ariern" die Krönung der menschlichen Schöpfung seien. Eine Überzeugung die sehr schnell zu katastrophalen und menschenverachtenden Taten führen wird.

In einer frühen Rede Hitlers aus dem Jahre 1920 behauptete dieser armselig als Rechtfertigung für dieses Gedankengut, das seinerzeit die nordische Rasse gegen widrigste Umstände zu kämpfen hatte und dabei nur die stärksten, mutigsten und tüchtigsten Menschen überlebt hatten und diese ihr jetzt so glorifiziertes Erbgut von Generation zu Generation weitergegeben habe. Dieses Erbgut heiße es zu schützen, eine Vermischung mit unreinen Erbgut sei unter allen Umständen zu vermeiden.

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Das Deutsche Reich wurde als fortexistierend betrachtet und die 1949 gegründete Bundesrepublik als „teilidentisch“ mit dem Deutschen Reich angesehen. Zudem war es wichtig dem deutschen Volk einer "Entnazifizierung zu unterziehen", es also von dem immer noch präsenten Einfluss der nationalsozialistischen Zeit zu befreien. Es war ein schwieriges Unterfangen, denn es war oftmals tief verwurzelt. Man konnte zum Teil sogar eine Art "Wiederaufleben" antidemokratischer Ressentiments feststellen. In zahlreichen Gemeinden tauchten Hakenkreuzschmierereien auf, jüdische Friedhöfe wurden geschändet. Die Bevölkerung vertraute oftmals noch immer auf die vergangenen Worte des Führers. Es gab auch vereinzelt nationalsozialistischen Gruppierungen. Oftmals war der Ansporn aber auch nur die allgemeine Unzufriedenheit mit den neuen politischen Verhältnissen, Hoffnungslosigkeit und Apathie angesichts der drückenden privaten Misere. Ganz offensichtlich setzte hier das Kriegsende und der Fall des Dritten Reiches Energien frei, die sich nicht mehr auf Volk und Führer, sondern auf privates Glück und persönliches Vorwärtskommen richteten, ähnlich zur Zeit am Ende der Weimarer Republik.

Die Jugend von dem Einfluss der nationalsozialistischen Zeit zu befreien dauerte mitunter lange, denn die Ideologie der NSDAP war oftmals tief verwurzelt. Man konnte zum Teil sogar eine Art "Wiederaufleben" antidemokratischer Ressentiments feststellen. In zahlreichen Gemeinden tauchten Hakenkreuzschmierereien auf, jüdische Friedhöfe wurden geschändet. Die deutsche Jugend vertraute oftmals noch immer auf die vergangenen Worte des Führers. Es gab auch vereinzelt Jugendliche in nationalsozialistischen Gruppierungen. Oftmals war der Ansporn aber auch nur die allgemeine Unzufriedenheit mit den neuen politischen Verhältnissen, Hoffnungslosigkeit und Apathie angesichts der drückenden privaten Misere. Ganz offensichtlich setzte hier das Kriegsende und der Fall des Dritten Reiches Energien frei, die sich nicht mehr auf Volk und Führer, sondern auf privates Glück und persönliches Vorwärtskommen richteten, ähnlich zur Zeit am Ende der Weimarer Republik.

Im Detail einer heutigen Nachbetrachtung muss man sagen, dass seinerzeit kaum ein anderes Phänomen in der deutschen Nachkriegsgesellschaft enger mit dem Dilemma der Entnazifizierung verknüpft war als der "Persilschein". Verursacht durch die im Verfahren angelegte Umkehr der Beweislast, erwies sich dieser als effizientes Instrument, sich hässlicher brauner Flecken in der eigenen Biographie zu entledigen Er beglaubigte die moralische Integrität und politische Unbedenklichkeit des Entnazifizierungskandidaten, auf deren Grundlage sich mildernde Umstände einfordern ließen. Die Chance, das begehrte Etikett eines "Entlasteten" oder wenigstens eines "Mitläufers" zu erlangen, erhöhte sich, wenn das Zertifikat von einer Person stammte, die während der nationalsozialistischen Herrschaft aus politischen, religiösen oder rassistischen Gründen verfolgt worden war. In diesen Leumundszeugnissen manifestierte sich also das in der deutschen Nachkriegsgesellschaft verbreitete Bedürfnis nach Selbstentlastung und Entschuldung. Sie waren Begleiterscheinung und Antriebsmotor bei der Verschmelzung des Entnazifizierungsverfahrens mit der Rehabilitierung. Sie ebneten den Weg für die Reintegration ehemaliger NS-Volksgenossen in die deutsche Mehrheitsgesellschaft, die selbst erheblich belastete NS- Täter und -Täterinnen nach einer kurzen Phase der temporären sozialen Deklassierung und gesellschaftlichen Demütigung. Der "Persilschein" steht in diesem Zusammenhang für viele als Sinnbild des vermeintlich schon seinerzeit zum Scheitern verurteilten Entnazifizierungsverfahrens.

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Als Ort von Glanz und Ruhm der französischen Monarchie war Versailles nicht nur symbolträchtig, sondern bot auch die nötigen Infrastrukturen, für eine Neugründung eines Reiches gab es keinen prunkvolleren Ort seinerzeit. In der Tat eine Erniedrigung und Demütigung Frankreichs, ein großer Baustein weshalb es die Feindschaft Deutschland und Frankreichs später gab und zudem weitere Kriege anstachelte.

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Die drei Kriminalbeamten (Gestapo) im Raum hießen Kappler, Seibold und Schmidt wobei erster der leitende Vernehmungsbeamte war. Eine Protokolant ist nach heutigem Kenntisstand nicht zugegen gewesen, denn das heutige vorliegende Dokument dieses Verhörs, welches im Jahre 1964 eher zufällig gefunden wurde, stammte in seiner dokumentierenden Aussage dieses Geschehens nicht aus dem Munde Elsers, sondern von den federführenden Beamten dieses Verhörs, welche die Worte Elser abschließend und für spätere Zwecke angebracht (wie seinerzeit üblich) anpassten und selbst zu Papier brachten.

Sollte also in einem Film oder ähnlichem ein Protokolant zugegen sein, so ist von einer filmischen Anpassung der tatsächlichen Ereignisse auszugehen.

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Das System "1933-1945" war eine ganz spezielle, bisher nie dagewesene Praxis der Staatsführung. Der Führer allein bestimmte die Staatsführung, er allein hatte mit seinen Worten Gesetzeskraft, er galt im Volk als Messias, dessen Vorsehungen sektenartig die deutsche Bestimmungen erfüllen ließen. Seine Herschaftszeit war mehr als nur eine Diktatur im Sinne der italienischen Mussolini-Struktur oder vergleichbarer und zuvor vergangener Geschichten.

...und nun entscheide Du ob es passt, dieses spezielle Ereigniss als Kastenform einzuordnen.

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