Warum hat ausgerechnet die angebliche Wirtschaftspartei CDU die Wirtschaft so heruntergewirtschaftet?
Momentan wird ja deutlich, wie marode das ganze System in Deutschland ist.
Schlechte Straßen, schlechte Gleise, kaum Digitalisierung, kaum Glasfaserausbau, Abhängigkeiten von Russland, usw.
Du fragst nach wirtschaft, sprichst in deinen Beispielen aber von Infrastruktur? Das sind doch zwei verschiedene Dinge?
Die Wirtschaft hat die Infrastruktur unbedingt nötig.
7 Antworten
Puuhhh, ich kann nichts von dem, was du schreibst, nachvollziehen. Und ich wohne in einem kleinen Dorf und die nächste Großstadt ist einige Stunden von hier. Abhängigkeit von Russland? Von welchen Ländern sind wir denn noch abhängig?
Ich würde es besser finden, wenn wir von keinem anderen Land "abhängig" waren.
Und wenn wir unsere letzte Chance nutzen wollen, den Klimawandel zu mildern und aufhören wollen, die Umwelt weiter zu zerstören, und das ist nun wirklich eine Frage des Überlebens, dann muss die Wirtschaft massiv runtergefahren werden.
Man braucht sich ja nur die Entwicklung der letzten 200 Jahre und besonders nach dem zweiten Weltkrieg anzuschauen.
Es gibt nur ein Ziel: Energie, Bodenschätze, alle Resourcen möglichst schnell zu verbrauchen, auszubeuten, koste, was es wolle. Und seit 50 Jahren ist bekannt, wo das hinführt.
Die Ideologie unserer Wegwerfgesellschaft zerstört unsere Lebensgrundlagen. Das kann man doch eigentlich nicht wollen.
Nein, aber was wir haben, ist eine Wegwerfgesellschaft. Und das muss aufhören. Und damit das aufhört, darf vieles nicht mehr produziert werden und dann geht es gezwungenermaßen mit der Wirtschaft bergab.
Wozu braucht man eigentlich Glasfaserausbau?
Glasfaser sind wesentlich effizienter als Kupfer und verbrauchen somit auch weniger Strom. Der Wirkungsgrad ist um 30% besser als bei Kupferkabel.
Alle von Dir genannten Themen haben damit zu tun, dass auf staatliche Initiative / mit staatlichem Geld (also Steuern) Aufgaben im gemeinschaftlichen Interesse erledigt werden sollen. Ob die praktische Ausführung dann durch Staatsunternehmen oder durch entsprechend beauftragte Privatunternehmen erfolgt, ändert nichts am Prinzip. Hierfür muss man bei Bürgern und Unternehmen Geld einsammeln (Steuern), man muss mit gesetzlichen Mitteln die Voraussetzungen schaffen (Vorschriften, Verbote, ggf. sogar Enteignungen, ...) ...
Alles das kann man summieren unter dem Begriff "staatliche Eingriffe". Der Staat muss im gemeinschaftlichen Interesse in die Wirtschaft und das Eigentum von Bürgern und Unternehmen eingreifen, um solche Aufgaben erledigen zu können. Das nützt am Ende allen, aber dem Einzelnen können diese Maßnahmen durchaus erstmal wehtun.
Die CDU steht, wie alle wirtschaftsliberalen Parteien, für einen politischen Kurs, wo möglichst wenig von staatlicher Seite in die Wirtschaft und in das Eigentum von Bürgern und Unternehmen eingegriffen werden soll. Die FDP übrigens erst recht. Darum sind ja Koalitionsverhandlungen zwischen der FDP und beispielsweise den Grünen (die für einen sehr starken gestaltenden Einfluss des Staates stehen) so dermaßen schwierig!
Tja, man kann halt nicht alles zugleich haben ...
Wenig Vorschriften und Verbote haben wollen, wenig Steuern verlangen wollen, aber andererseits große/teure/komplizierte/umstrittene/frühzeitige (Bürger und Unternehmen spüren den Schmerz noch nicht! Der zukünftige Schmerz ist nur für Experten ersichtlich!) Infrastrukturaufgaben erledigen ... das passt nur schwer zusammen!
Interessante Frage, man hat halt viel laufen lassen und sich darauf konzentriert, jedes Jahr dem Gebrüll von Grünen und SPD zu folgen und neue bürokratische Hürden, Gängeleien für die Wirtschaft und unsinnige Sozialausgaben (Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung, gehts noch?) einzuführen.
Das Dilemma der CDU ist, dass sie letztlich das gemacht hat, was sie vor Merkel immer abgelehnt hat und es in ihrer Seele immer noch tut. SPD und Grüne tun sich nun natürlich leicht, den schwarzen Peter der CDU zuzuschieben, allerdings stehen die beiden für eben diese Politik, allerdings noch radikaler als die CDU.
Wenn die CDU 16 Jahre an der Regierung war, kann man die Schuld nicht den Grünen in die Schuhe schieben.
Ja und nein, einen großen Teil der Schuld trägt natürlich die CDU, weil sie die Kanzlerin gestellt hat, auch wenn sie nie alleine regiert hat.
Trotzdem kann man den Grünen sehr wohl eine Mitschuld geben, denn wie schon gesagt, die Grünen haben bei den meisten Vorhaben der Merkel-Regierungen laut applaudiert, da sie sie selbst schon Jahre vorher gefordert hatten. Ich spreche vom Atomausstieg (den die Grünen 2011 "sofort" wollten), vom Todsparen der Bundeswehr (was wurden Politiker letztes Jahr von den Grünen angegangen, wenn sie die Einhaltung des 2% Ziels der NATO forderten), vom Einführen immer weiterer bürokratischer Richtlinien, die einen großen Teil zur mangelnden Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Deutschland beigetragen haben, usw.
Nochmal: das ist weiß Gott keine Reinwaschung der CDU, denn verantwortet hat es die CDU. Trotzdem gilt es festzuhalten, dass Grüne und SPD ohne den Druck der momentanen Situation unbehelligt genau diese Politk weitergemacht hätten und es in Teilen auch tun.
Ich weiß nicht, ob man das nur auf die Politik schieben kann. Unsere deutsche Gesellschaft ist hoch technologie-feindlich eingestellt. Alles was Neu ist, ist böse und schlecht.
Wir haben eine ekelhafte Leistungsmentalität. Alles, was nicht direkt ersichtlichen Volkswirtschaftlichen Nutzen hat, wird stigmatisiert als "nutzlos". Das mit dem Internet hätte man schon in den 90ern erkennen müssen. Aber da wussten 90 % der Menschen im Land nicht einmal, was das ist.
Mag sein, aber der fehlende Glasfaserausbau, zum Beispiel, ist einzig und allein den Pennern aus der CDU anzulasten. 😉
Und warum? Weil sein bester Buddy Kupferkabel für sein Fernsehgeschäft wollte. Eigentlich gab es damals schon den Plan, deutschlandweit Glasfaser zu installieren.
Wären diese Interessen nicht dazwischengekommen, hätte heute jeder Haushalt einen Glasfaseranschluss...
Ja, eben. Sehr frustrierend, wenn man bedenkt, dass wir heute bundesweit Glasfasernetz hätten haben können...
Habe Anfang des neuen Jahrtausends in Schweden auf dem platten Land gelebt, die Straßen waren noch nicht einmal aspaltiert, aber schnelles und vor allem zuverlässiges Internet war dort schon damals Standard, in Deutschland wusste kaum jemand, was das überhaupt ist. Prinzipiell hat sich an dieser Misere bis heute in Deutschland fast nichts geändert.
Ja, ich gebe hauptsächlich der dummen Bevölkerung die Schuld. Schon Ende der 90er war ersichtlich, wie wichtig das mal werden wird. Aber hier hat man lieber auf Gamer geschimpft und sie Anfang der 2000er als Killer stigmatisiert.
Erster Lehrsatz im Journalismus: Wenn eine Geschichte keinen Sinn macht (wie in diesem Fall die Unfähigkeit der CDU für eine moderne Infrastruktur zu sorgen), dann folge dem Geld.
Ich hab ja auch keine Wegwerfgesellschaft gefordert.