Warum gibt es Leute die Folterstrafen wollen?
Ja, es gibt schlimme Menschen, die schlimme Verbrechen begehen. Aber sollte der Staat wirklich Folterknechte anstellen?
Ich meine was für Menschen sind diese Folterknechte? Die sind eben selber so Monströs, wie diese schlimmen Verbrecher, und kein bisschen besser.
Aber gut, viele Menschen wollen Rache. Aber wollen wir ein Rachebasierter Justizsystem wo der Mob entscheidet was mit den Menschen passiert, und brutalste Folterstrafen von einem Wütenden Mob ausgeführt wird?
Ich meine der Mob kann sich auch gegen DICH wenden.
Ich weiss selber wie erfüllend Rache sich anfühlen kann, für eine Kurze Weile, und dann will man MEHR
Und man kommt in eine Hassspirale, wo man selber zum Monster wird
5 Antworten
Die peinliche Befragung oder auch hochnotpeinliche Befragung war ein Verfahrenselement der Blutgerichtsbarkeit des hohen und späten Mittelalters sowie der Frühen Neuzeit. Die peinliche Befragung wird auch scharfe Frage oder Tortur genannt.Sie dient der Rechtsfindung.
Ja, nur ein Geständnis führte zur Ausführung der Strafe, war damals so
Erpresste Geständnisse sind wertlos. Unter der Folter wurdest du auch gestehen, den Pabst ermordet zu haben.
Gibt gar nicht so wenige Leute die Folter zurückwollen.
Aber eben, sie sollten vorsichtig sein was sie sich wünschen, denn der Staat kann sich auch gegen sie wenden. Oder der Mob.
Für das organisierte Verbrechen wäre das von Vorteil sie wieder einzuführen
In gewissen Situationen wäre eine Art Folterung wohl sinnvoll. Aber mir fallen da nur extreme Sachen ein wie in dem berühmten Film "Prisoners". Bei Entführung oder Gewalt an Kindern drehen Eltern völlig durch, und das ist normal. Ich denke, die dürften foltern, wenn sie dadurch ihr Kind wiederkriegen. Aber egal wie man's dreht. Schuld wird aufgeladen, auf jedem in der Kette. Schuld und Sühne ist ein ewiges Menschenthema. Auch nach 100000 Jahren Menschsein: nix Neues unter Sonne
Ich denke, die dürften foltern, wenn sie dadurch ihr Kind wiederkriegen.
Der Zweck heiligt nicht die Mittel insbesondere dann nicht, wenn nichtmal gesichert ist, dass die Person die du vorhast zu foltern überhaupt was mit der Sache zu tun hat.
Oder möchtest du solange unschuldig gefoltert werden bis du absolut alles gesteht egal ob du es warst oder nicht, nur damit die Folter aufhört?
Denn sie werden dir ja nicht glauben, dass du nicht weißt wo das Kind ist.
Manchmal muss man sich schuldig machen. Ich denke, es gibt unfassbare menschliche Entscheidungen in Extremsituationen, und dann heiligt der Zweck die Mittel. Aus unserer Komfortzone heraus haben wir nicht die Erfahrung das zu beurteilen. Krieg, Überleben, ja die ganze Geschichte der Menschheit ist voll davon, wir tragen das alle in uns. Beim nächsten und letzten "Blackout" werden wir dann sehen was von unserer Moral übrig bleibt. Andererseits heisst das nicht, dass man Folterei legalisieren sollte. Aber der Mensch ist durch und durch illegal unter seiner Oberfläche...
Manchmal muss man sich schuldig machen.
Du wärst also fein damit gefoltert zu werden weil jemand meint du könntest an einer Straftat beteiligt gewesen sein? Na dann viel Spaß dabei.
Aus unserer Komfortzone heraus haben wir nicht die Erfahrung das zu beurteilen.
Doch man kann aus dieser Komfortzone heraus beurteilen, dass die Folterung von unschuldigen Barbarsich ist.
Andererseits heisst das nicht, dass man Folterei legalisieren sollte.
Was aber exakt das ist worauf es hinausläuft wenn man sagt es wäre sinnvoll.
Legitimität und Legalität sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe. Man muss einfach anschauen, warum der Mensch nie mit Schandtaten aufhört, besonders Männer nicht. Im Grunde dienen unsere Gesetze dazu, uns einigermassen im Zaum zu halten, weil hinter der Fassade eine egoistische Bestie lauert, die in Grenzfällen ganz schnell zutage tritt. Es geht nicht darum, ob das gut ist oder nicht, sondern, dass es so ist, und man das beste daraus machen muss, um einigermassen sicher leben zu können. Der berühmte Fall von Marianne Bachmeier, den ich in meiner Jugendzeit miterlebte, war eine Wegmarke in der Wahrnehmung von Legitimität in Grenzfällen. Ok, das ist ja abseits vom Thema Folterung, aber ich denke sehr wohl, auch wenn ich ein anständiger Bürger bin, mit Frau, Kindern, Haus, Garten, würde ich wohl in Grenzfällen recht brutal sein können, vor allem im Zusammenhang mit unseren Kindern. Was mir im Job Durchsetzungsvermögen als Chef verleiht, könnte im Falle eines Verbrechens an meiner Familie durchaus zu abseitigen Taten von mir führen. Was aber nicht heisst, dass ich Amokläufer, Folterknecht und Psychopath bin.
Was mir im Job Durchsetzungsvermögen als Chef verleih
Du meinst also wer Durchsetzungsfähig ist ist auch gleichzeitig für Folter? Interessanter Ansatz.
Was aber nicht heisst, dass ich Amokläufer, Folterknecht und Psychopath bin.
Wer die Folterung von potentiell unschuldigen befürwortet ist zumindesten eines der letzten beiden. Das kannst du dir solange schön reden wie du willst.
Kann verschiedene Gründe haben wie dass die betreffenden Personen
- einen an der Klatsche zu haben (also psychischen Schaden)
- einfach nur boshaft sind (oft Kompensationsversuche für eigene Minderwertigkeitskomplexe)
- einen völlig verdrehten moralischen und ideologischen Kompass haben (kann z.T. mit dem ersten Punkt zusammenhängen)
Jedem normal tickenden Menschen sollte klar sein, dass Folter nichts Positives oder Wünschenswertes ist und dass es völkerrechtlich geächtet ist.
Im Endeffekt hilft hierbei der grundlegende Leitspruch: "Was du nicht willst, dass man es mit dir macht, das tue auch keinem anderen an!"
Diesen Menschen geht es nicht um recht sondern um Rache.
Das würde sich wohl ändern, wenn sie selbst mal in den Genuss der Folter kämen.
Rechtsfindung?🤦♂️