Warum funktioniert Online-Dating so schlecht (für Männer)?
Hallo,
möchte gerne meine Erfahrungen mit Online-Dating teilen und auch eure dazu würden mich interessieren:
Ich habe eine Zeitlang Tinder und Co verwendet. Habe mich schon bemüht ein attraktives Profil zu erstellen. Matches gab es zwar, doch die waren so... naja. Sprich hauptsächlich Frauen die ich im Real-Life nicht angesprochen hätte. Je länger ich auf diesen Plattformen dann unterwegs war, sank auch mein Selbstbewusstsein muss ich sagen. Denn man kommt sich nicht mehr attraktiv vor.
Um dann festzustellen, dass es im Real-Life um ein vielfaches einfacher und das komplette Gegenteil ist. Die meisten Frauen denen ich begegne lächeln mich an, schauen mich an und zeigen deutliches Interesse. Und vor allem auch richtig hübsche Frauen, die mir auch gefallen. Ich versteh das nicht ganz.
Habe eine Vermutung und zwar sind ja anscheinend weitaus Männer auf diesen Datingplattformen (die dann mit den wenigen Frauen schreiben). Sprich eine ich sag mal "unterdurchschnittlich" attaktive Frau bekommt hier einige an Anfragen, sodass der attraktive Mann untergeht. Und die unterdurchschnittlich attraktiven Frauen überschätzen sich. Anders kann ich mir die Diskrepanz zwischen Online und Realität nicht erklären...
Was ist hier eure Erfahrung?
13 Antworten
Wenn du dich wunderst, dass Dating Apps nicht so gut funktionieren, dann nur weil wir es aus der Sicht der Nutzer sehen, die lange nach einem Match suchen und lange nicht den oder die Richtige finden. Wenn man es aus Sicht der Unternehmen wie Tinder, und all den anderen Apps sieht ist das gut, weil die Nutzer so länger auf einer App oder Webseite Zeit verbringen und man ihnen mehr Werbung anbieten kann, oder sie womöglich Geld ausgeben um z.B. bessere Chancen für Matches zu bekommen. Eine Dating App die wirklich perfekt funktionieren würde, könntest du nach dem ersten Match löschen und dich deiner Beziehung widmen. :)
Ich glaube der einzig sinnvolle Weg wirklich Menschen kennenzulernen ist über Gruppen zu gewissen Themen für die man sich interessiert aber auch wieder mehr in Real Life, weil man dann direkt den Menschen vor sich hat. Die digitalen Kommunikationsmittel sind eben eher dazu da sich auszutauschen und bestehende Kontakte aufrecht zu erhalten, aber weniger um Menschen komplett neu zu entdecken. Mal davon abgesehen, dass die halbe Welt fast lieber auf diesen Apps verbringt und Matches sucht, statt sich dann wirklich zu treffen und gemeinsam was auszuprobieren. :)
Meine Erfahrungen mit Tinder sind sehr gut, jedenfalls in einer Großstadt.
Man erlebt Vielfalt, Kuriositäten, Menschen mit verschiedensten Erwartungen. Das Swipen ist also ein netter Zeitvertreib, der hin und wieder in sympathischen Chats mündet. Manchmal wird ein Gespräch näher, ein Treffen real. Dann ist alles möglich. Das finde ich tatsächlich seit Jahren (derzeit Pause weil feste Beziehung) bereichernd. Ich hatte in der Userzeit alles mehrfach, Dates, ONS, temporär auch feste Beziehungen.
Das kommt aber nicht von selbst. Natürlich muss man sich mit der App etwas beschäftigen, den Umgang damit lernen, verstehen, wie die App arbeitet, und sich mit dem eigenen Profil Mühe geben. Aber Mühe geben muss man sich offline auch! Diese gleiche Wertigkeit muss man verinnerlichen, dann klappt's auch bei Tinder, sogar in der kostenlosen Basis-Version.
Wähle also sympathische Bilder. Nimm nicht nur Selfies, sondern auch Situationen, Atmosphäre, in denen du dich wohlfühlst. Das kann natürlich auch Outdoor und Sport sein. Schreib einen netten Text, der neugierig macht und eine Flanke für die erste Frage offenhält. Bescheidenheit ist die Kür!
Ja, liegt in der Natur der Sache. Wo im Radius wenig Menschen sind, nutzen auch wenige Tinder.
Ich bin in einer Großstadt und ich hab jedes Profil angeschrieben, das es in der Stadt gab. Es kam zu einem date mit einer 0,3 von 10. Ansonsten wurde ich trotz ausgefallener Nachrichten, interessantem und 100% ausgefüllten Profil und vielen verschieden farbenfrohen und sehr qualitativ hochwertigen Fotos nicht beachtet. Dass es bei dir funktioniert hat, muss daran liegen, dass du entweder ein sehr erfolgreicher Mann bist oder überdurchschnittlich gut aussiehst. Was anderes ist für Frauen auf Tinder nicht interessant.
Tinder ist eine der oberflächlichsten Apps im Datingbereich. Aber wie es klingt, passt du von der Denkweise her dazu, wenn auch nicht von den Fotos her.
Warum oberflächlich? Weil ich manche Frauen attraktiv und manche nicht attraktiv finde? Achja das darf man ja heute nicht mehr sagen.
Das heißt du findest alle Männer gleich anziehend? Attraktivität = Anziehung, das kann geistig als auch optisch sein.
Wenn eine Frau z.B. "Party-Maus", "Smoker", "420" dann ist das einfach unattraktiv.
Natürlich darf man die einen attraktiv finden und die anderen weniger attraktiv. Aber du bewertest sie auf etwas abfällige Weise (das unattraktive Frauen sich überschätzen).
Soll nicht abwertend rüberkommen. Eigentlich ist es aber nur die logische Folge, denn wenn das riesige Angebot online plötzlich da ist, wird man wählerisch.
90% der Männer die einen anschreiben, kommen nicht in Frage. Zb Jahrzehnte älter, wohnen viel zu weit weg, suchen was anderes, benehmen sich völlig daneben oä. Man sollte nicht zu allem Ja sagen, egal wie viele schreiben.
Ok, dann erklär mir warum du zu 90% Männer likest die für dich aber nicht in Frage kommen? Die Männer können dich ja erst anschreiben wenn es ein Match gibt... Ich möchte dir nichts unterstellen, aber es gibt genug Frauen auf Tinder die nur Aufmerksamkeit und Bestätigung suchen und auf die einfache Begrüßungen wie (Hallo, ich bin so und so, alles gut, usws... - Ja das muss zum Anschreiben reichen, denn in Echt reicht das auch, Mann sollte sich nicht verbiegen nur weil es online ist) antworten. Klar, womöglich liegt es an der Fülle der Anfragen, dann ist diejenige da aber auch nicht gerade wählerisch, was Likes angeht.
Ich like sie nicht. Und auf den meisten Plattformen kann man ohne Match schreiben.
Tinder ist eben nur zum vögeln und profilieren, das weiß doch mittlerweile jeder. Gibt auch genug andere, vernünftigere Datingapps.
Die meisten Erstnachrichten sind "hi, wie geht's?" - Da merkt man, es wird JEDER Person geschrieben und es geht mehr darum das IRGENDWER antwortet, als um eine konkrete Person. Und es weckt weder Interesse, noch ist es ein Argument warum man ausgerechnet mit dieser Person schreiben sollte und es entsteht selten ein vernünftiges Gespräch mit solchen Leuten.
Also wenn ich einen Mann angeschrieben habe, hab ich mir meist mehr Mühe gegeben beim Eingangstext. Zb Bezug genommen auf Einzelheiten aus seinem profiltext oder etwas von mir erzählt, woraus er schließen könnte, dass wir Gemeinsamkeiten haben. Vielleicht auch eine oder mehrere explizite fragen... denke das könnte die Erfolgschancen erhöhen. LG (:
Kann ich nicht teilen, für mich funktioniert es eigentlich sehr gut. Es ist halt wichtig zu wissen warum du dich auf welcher Plattform anmeldest. Wer also die schnelle Nummer sucht und auf den beliebten Dating Apps sucht, findet nicht so schnell das was er möchte als wenn er auf einer Sex-Seite sucht. Wer eine langfristige Partnerschaft sucht ist auf einer Partnervermittlung halt besser aufgehoben als auf einer Flirt-Plattform, etc.
Ebenso ist es halt wichtig wie dein Profil aussieht. Es gibt halt Typen, die ohne Bild und Profilbeschreibung auf die Jagd gehen etc.
Das Online-Dating kann nicht besser sein als die Leute die sich auf der Plattform befinden (eventuell schlechter wenn der Dienst Bots oder Operators einsetzt).
Kulturspezifisch gesehen: Grundsätzlich ist die deutsche Frau schreibfaul. Auch auf Inserate in Zeitungen oder Zuschriften per Post wird selten reagiert. Das Problem der mangelnden Effizienz beschränkt sich somit nicht auf das Internet.
Online Dating, Kleinanzeigen und Eheanbahnungsinstitute repräsentieren im übrigen nur einen ganz kleinen Prozentsatz der Wege über sie sich etablierte Paare kennengelernt haben!
In einer Großstadt mag das funktionieren. Hier auf dem Land ist das eher bescheiden.