War es schon immer so das immer wenn einem etwas mit der aktuellen Regierung nicht passt nach Neuwahlen geschrien wird?

10 Antworten

Ich denke schon, dass immer mal wieder der Ruf nach Neuwahlen laut wurde, speziell aus den Kreisen der jeweiligen Opposition.

Andererseits war das Lebensgefühl der 60-er in der damaligen "Bonner Republik" ein anderes als heute, es gab zwar auch Probleme und Krisen, aber die wurden von den Medien weniger sensationell aufgebauscht und man stand doch anders als heute meist hinter der Regierung. ("Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!").

Aber wir sollten uns auch klarmachen, dass es ganz bestimmte Wege gibt, um zu Neuwahlen zu gelangen. Erst wenn eine Regierung eine Misstrauensabstimmung verliert, können Neuwahlen ausgeschrieben werden (ist schon mal passiert) aber jedenfalls nicht nur, wenn Luise Hulverscheid sich auf den Marktplatz stellt und nach Neuwahlen schreit! In diesem Sinne ist das Geschwafel um Neuwahlen ziemlicher Mumpitz!

Nein, denn früher hatten Politiker mal den "Anstand", wenigstens zurückzutreten, wenn sie so offensichtlich kapitalen Mist gebaut hatten wie beispielsweise Andi Scheuert mit der Pkw-Maut.

Aber die gleichen Leute, die eine Bank nach der anderen retten und dann "persönliche Verantwortung" brüllen, wenn sie alleinstehenden Eltern die Sozialleistungen streichen, haben so was heutzutage nicht mehr nötig. Und dann wundern sie sich über den weltweiten Aufschwung des Faschismus.

Nein, das war früher noch nicht so (ich meine jetzt die Zeit zB in den 60ern). Als die konservativen Parteien regiert haben, waren die Menschen noch zufriedener. Grundsätzlich wird es aber immer Menschen geben, die zu allen Zeiten "Neuwahlen" rufen, weil es an IHR Leben, ihre Lebensumstände geht und/oder auch, wenn sie der Meinung sind, die Politiker sind korrupt oder volksschädlich. Das sind einzelne Stimmen, wenn auch in der Menge viele. Ähnlich wie es Menschen gibt, die bei mehreren Wochen Sonnenschein nach Regen rufen, während sich andere über wochenlangen Sonnenschein einfach nur freuen. Des einen Freud, des anderen Leid. So unterschiedlich die Menschen und ihre Meinungen sind, so unterschiedlich ist es eben auch, dass manche durchaus zufrieden mit der Politik sind und andere eben nicht.

Keksdieb86  30.11.2023, 12:00

Als die konservativen Parteien regiert haben, waren die Menschen noch zufriedener.

Es kündigte sich seit mindestens 40 Jahren an, dass wir so nicht weitermachen können und uns ändern müssen.

Das wurde (besonders von konservativen Parteien) ebenso lange ausgesessen. Sei es das Rentensystem, unser gesamtes Wirtschaftssystem, das Klima oder oder oder... Inzwischen ist das meiste eben so drängend, dass man es nicht mehr aussitzen kann. Und die Zeit ist so knapp, dass die Einschnitte und Veränderungen umso drastischer sein müssen.

Selbst gewähltes Leid, denn die überwiegende Mehrheit hat ja genau so gewählt, dass es dazu kam.

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Kabeltante1266  30.11.2023, 12:03
@Keksdieb86

Ich habe auch gewählt. Eine Partei, von der ich dachte, dass sie was bewirken kann. Dass sich diese Partei, um überhaupt mitreden zu können, dann mit anderen Parteien, die ich absolut nicht gewählt hätte, zusammen getan hat, war auch nicht in meinem Sinne. Deswegen kann man hier wohl nicht unbedingt nur oder pauschal von selbstgewähltem Leid sprechen.

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Keksdieb86  30.11.2023, 13:27
@Kabeltante1266

Dass deine Partei keine absolute Mehrheit erhalten würde, dürfte dir aber durchaus bekannt gewesen sein.

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Ja klar, die Legitimation durch Wahlen ist schließlich das Wesen der Demokratie.

Neuwahlen gab es 1972, 1982 und 2005. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Opposition nach Neuwahlen schreit, wenn ihre Umfragewerte besser als die der Regierungsparteien sind.