Volksempfänger?

8 Antworten

Du solltest mit dem Teil erst einmal zur Erstüberprüfung in ein Repair Cafe gehen. Dort wird das Gerät geöffnet und für eine Wiederintetriebnahme überprüft. Fallen dabei schon aufgeplatzte Kondensatoren auf werden diese natürlich, vor dem Einstecken, ersetzt. Dann hast Du noch einen Selengleichrichter da drin, dessen Haupteigenschaft ist, furchtbar zu stinken und zu qualmen, wenn er kaputt geht. Sowas kann halt, auch mit den Jahren des Betriebs, passieren. Solange aber die Röhre funktioniert wird man das Teil auch immer wieder zum Laufen bringen. Man sollte aber solche Risikofaktoren, wie das Netzkabel, tauschen, wenn das Gerät wieder genutzt werden soll.

Wichtig beim Volksempfänger: Du hast keinen Lautstärkeregler im herkömmlichen Sinn sondern regelst die Verstärkung. Ist die Verstärkung zu weit aufgedreht, übersteuert und pfeift die Kiste. Man regelt / sucht den Sender also immer mit beiden Reglern gleichzeitig.

WICHTIG: In dem Ding herrschen hohe, lebensgefährliche Spannungen. Selbst der Metallüberzug der Röhre steht unter hoher Gleichspannung. Volksempfänger mögen zwar einfache Rückkopplungs- Geradeausempfänger sein... Laien- Finger haben da drin aber dennoch nichts verloren!

Wenn Du kein Repair Cafe in der Nähe hast, dann geh auf www.darc.de und suche Deinen nächstliegenden Ortsverband: Dorthin nimmst Du Kontakt auf und bestimmt auch geholfen!

1xxAylxx2 
Fragesteller
 12.09.2023, 08:06

Vielen Dank!!

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nein, kannst Du nicht!

Du öffnest Das Gerät bitte vorsichtig und entfernst erst einmal sämtlichen Dreck und Staub von der Elektronik. BITTE NICHT MIT EINEM STAUBSAUGER, sondern am besten sogar irgendwo draussen mit Druckluft.

Dann überzeugst Du Dich, dass das Gerät für 230V geeignet ist! Keine Ahnung, ob man im dritten Reich schon mit 220 Volt gearbeitet hat. Da musst Du Dich bitte selbst schlau machen.

Wenn der Dreck draussen ist, Gerät wieder zuschrauben und Einschalten. Enweder du hörst es rauschen oder nicht.

Bedenke bitte folgendes: Volksempfänger wurden für einen sehr engen Empfangsbereich auf Kurz- und Mittelwelle gebaut - nämlich jenen Bereich in welchem Reichsdeutsche Sender arbeiteten.

Da ich die Frequenzen der damaligen Sender jetzt nicht kenne, kann es durchaus sein, dass Du in diesem Bereich NICHTS hören wirst. Einfach mal langsam durchkurbeln.

Wenn Du nichts hörst: Pech gehabt. Dann hast Du ein nettes Museumsstück erworben. Wenn Du etwas hörst: Viel Spaß dabei.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Sicher, dass es sich um einen Volksempfänger handelt?

Deren Gehäuse waren nämlich nicht aus Holz, sondern aus Bakelit, um hohe Stückzahlen und günstige Preise zu ermöglichen.

Colopia  11.09.2023, 14:34

Es gab auch Versionen des VE 301 in Holz :-)

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Gluglu  11.09.2023, 15:39
@Colopia

Korrekt. Und drin tronte die fette Telefunken- Röhre ... im Metallmantel :-)

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1xxAylxx2 
Fragesteller
 11.09.2023, 14:35

Ja ganz sicher :)

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Soweit mir bekannst ist, gab es den Volksempfänger als Allstromgerät, d.h. der konnte mit We chselspannung mit Gleichspannung betrieben werden. Bei Gleichspannung waren die blankenTeile des Gehäuses stromführend.

Viel kann man mit so einem Gerät heutzutage nicht mehr empfangen. Die Voklksmpfänger war nur für den Mittel- und Langwellenbereich gut.

1xxAylxx2 
Fragesteller
 11.09.2023, 14:30

Vielen Dank!

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Nein. Früher oder später werden Bauteile wie Kondensatoren und Widerstände aufgrund der Materialalterung versagen und irgendwas wird durchbrennen. Auch das Kabel wird mit der Zeit brüchig und ist nur mit einem Textilgeflecht und porösem Gummi isoliert. Im Idealfall rettet dich die Sicherung, ansonsten hast du eben einen brennenden Volksempfänger.

1xxAylxx2 
Fragesteller
 11.09.2023, 14:28

Vielen Dank!

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Gluglu  11.09.2023, 15:40

Man kann das aber auch künstlich schlimm reden!

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