Unterschied/Abstand von Wassertemperatur zu Raumtemperatur?
Hi liebe Community,
um ein Beispiel zu nennen, 17 Grad Wassertemperatur sind bereits so unangenehm kalt, dass man nach 15 min Schwimmen meist genug hat und bibbernd aus dem Wasser klettert. Obwohl man sich ja im Wasser die ganze Zeit bewegt hat.
17 Grad Raumtemperatur hingegen sind noch einigermaßen auszuhalten - sogar den ganzen Tag, und ohne Bewegung.
Dass also ein signifikanter Unterschied/Abstand zwischen Wasser- und Raumtemperatur herrscht, ist klar. Aber wie genau wird dieser gemessen, und gibt es dafür Tabellen?
Wieviel ca. wären 15 Grad Wassertemperatur, übertragen in Raumtemperatur?
Vielen Dank für Antworten : )
10 Antworten
Das könnte man so umrechnen, dass Du die Temperaturdifferenz zwischen Körperoberfläche und Umgebung nimmst und als Faktor mit hineinnimmst, um wieviel besser Du isoliert bist als mit Badehose im Wasser.
Sagen wir 34 Grad Oberflächentemperatur, 22 Grad Zimmertemperatur. Macht 12 Grad Differenz. Bekleidet an Luft schätze ich mit "dreimal besser isoliert" ab, dann entspricht das vier Grad Differenz und 30 Grad warmem Wasser.
Hat das Wasser 27 Grad entspricht das 3* die 7 Grad Differenz, also 34-21= 13 Grad bekleidet an Luft. Kühl, aber hält man eine Weile aus.
17 Grad im Wasser wären schon 17 Grad Differenz, 34-(3*17)= -17 Grad. Das gibt man sich nur ein paar Minuten, dann ist man ausgekühlt.
Dass also ein signifikanter Unterschied/Abstand zwischen Wasser- und Raumtemperatur herrscht, ist klar.
Nein, das ist nicht klar, sondern falsch. 17°C sind 17°C, egal wo. Befinden sich Wasser und Luft in einem gut isolierten System (Thermoskanne), wird sich nach kurzer Zeit eine identische Temperatur einstellen, egal, ob die Luft vorher etwas wärmer war oder nicht.
Der Unterschied ist die spezifische Wärmekapazität und das Wärmeleitvermögen von Wasser und Luft.
Im Wasser kühlt man aus, weill immer wieder frisches, kaltes Wasser direkt an die Haut kommt und so dem Körper eine große Menge Wärme entzieht.
Die Luftzirkulation ist deutlich reduziert (Kleidung) und daher kühlt man deutlich langsamer aus und kann dies durch neu produzierte Körperwärme kompensieren.
Luft ist sogar ein Wärmeisolator und wenn du im Wasser einen (mit Luftblasen gefüllten) Neoprenanzug anziehst, hält man das auch deutlich länger aus als ohne.
m.f.G.
anwesende
Es wurde schon mehrfach festgestellt, dass der Grund für das unterschiedliche Kälteempfinden in der im Wasser schneller abgeführten Körperwärme liegt. Eine Tabelle die equivalente Temperaturen für Luft und Wasser anzeigt kenne ich nicht, aber man könnte unter der Annahme eines equivalenten Wärmestroms in Luft und Wasser die unterschiedlichen Temperaturen berechnen. Wärmestrom Q= Wärmekoeffizient, α, multipliziert mit der Temperaturdifferenz (Körper zu Medium)., da die Phasengrenze (Körperoberfläche) in beiden Fällen gleich bleibt und auch die Körpertemperatur die gleich ist, könnte man bei bekanntem α die Temperatur des Mediums berechne, bei der der Wärmestrom jeweils gleich groß wäre.
Anzunehmen wäre eine relative turbulente Strömung von Wasser und Luft um den Körper, v. Es gibt dann eine Faustformel zu Wärmekoeffizienten, α
Luft: αL=12⋅ √v + 2 und Wasser: αW= 2100⋅ √v + 580
Diese Formeln kann man nach √v auflösen und gleichsetzen und damit kann man in der Wärmestromformel jeweils αL als αW ausdrücken und die bei gleichem Wärmestrom unterschiedlichen Medientemperaturen berechnen.
Da αL seht viel kleiner ist als αW muss natürlich die Temperaturdifferenz (Körper zu Medium) für Luft sehr viel größer sein; d.h. an bewegter Luft ist die Umgebungstemperatur sehr viel niedriger um die gleiche Wärmemenge abzutransportieren wie im Wasser.
Das kannst du nicht umrechnen, Wassertemperatur unterhalb der Körpertemperatur kühlt immer und auf jeden Fall den Körper ab, bewegst du dich, erzeugst du Wärme, die das kompensieren kann.
Menschen sind keine Wasserbewohner, deshalb frieren sie bei normaler Raumtemperatur nicht, da sie sich daran angepasst haben. Für jemanden der in Sibirien lebt ist eine Raumtemperatur von 10°C angenehm, während der Araber friert... und für einen Wüstenbewohner sind 15°C im Sommer in Norwegen eisekalt...
Ich habe sozusagen "Wikinger Gene". Dazu habe ich mich aktiv an Kälte gewöhnt und heize nur das mindeste (mache ich schon seit 20 Jahren, nicht wegen dem Gaskrieg).
Im Badezimmer mag ich es dann doch etwas wärmer nach dem Duschen, da geht die Heizung bei 14°C auf. Der Rest der Wohnung hat min 9°C.
Auch auf der Arbeit wo wir als Techniker ständig zwischen Gebäuden wechseln und auch oft mal eine Stunde oder zwei draußen arbeiten trage ich keine Jacke. Ein Kollege, aufgewachsen in Sibirien und erst seit 7 Jahren in Deutschland beschwert sich immer, dass ihm ganz kalt wird wenn der mich ohne Jacke draußen sieht. Meine Standardantwort darauf ist immer "Wo kommst Du noch mal her?"
Ich lebe die meiste Zeit des Jahres zwischen 10 und 17 Grad - aber weil ich es mir anders nicht leisten kann. Bin Kälte ebenfalls ziemlich gewohnt - aber Du toppst mich noch : )
Nicht immer angenehm, aber warum viel Geld ausgeben für etwas, das man nicht wirklich braucht? Ich finde es einfach Schade so viel Geld "zu verheizen" und dabei der Umwelt zu schaden.
Eine übergroße Bettdecke, also richtig breit und lang bringt eine ganze Menge. Und wenn es richtig kalt ist, trage ich einen besonders flauschigen Morgenmantel in der Wohnung.
Ich habe zwar einen Ofen und bekomme praktisch umsonst genug Holz, aber die letzten 2 Jahre hatte ich den nicht an. Die beiden letzten Winter waren einfach nicht kalt genug. Auch praktisch ist, dass sich spontan keine Besucher aufdrängen. Die wissen, dass es bei mir kalt ist und der Ofen braucht sehr lange bis die Wohnung warm ist.
So ähnlich ist es bei mir auch. Zwei dicke Daunendecken in Übergröße übereinander. Tagsüber trage ich vier kurzärmelige Schulterwärmer aus reiner Wolle übereinander. Die wärmen Rücken, Schultern und Oberarme, also da, wo man am meisten friert - lassen aber gleichzeitig viel Bewegungsfreiheit, und man ist nicht so "eingemummelt".
Die uralten Heizungen bei mir in der unisolierten Dachgeschosswohnung bringen die Temperatur auf 14 Grad, wenn sie stundenlang auf 5 sind - das ist es mir nicht wert, da spare ich die Heizkosten lieber.
: )
Zwei Decken hatte ich früher auch. Die verrutschen aber gerne und dann friert man ziemlich lange bis man davon wach wird. Also nicht gut.
Ich habe eine besonders große Decke (20cm länger als ich groß bin) und die ist auch 1,5m breit. Die Decke besteht aus zwei Decken die mit einem Knopfverschluss aufeinander fixiert werden können. Das ist eine dicke und eine dünnere. Im Sommer reicht die dünne, im Winter nehme ich beide. Im herbst/Frühling nehme ich dann die dicke alleine.
Nicht so ganz billig, aber glaub mir, das ist es Wert!
Die Körperkerntemperatur beträgt 37°C und die Hautoberflächentemperatur beträgt um 34°C wenn es sich angenehm warm anfühlt.
Kalte Luft und kaltes Wasser ziehen Wärme von der Haut ab. Das kühlt die Haut dann runter und das ist was man dann als "kalt" empfindet.
Je höher die Masse und Wärmeleitfähigkeit des Mediums das mit der Haut in Kontakt kommt, desto mehr Wärme kann das Medium abziehen.
Deswegen fühlt sich kaltes Wasser oder Metall kälter an als Luft wenn das unter den ca. 34°C liegt.
Umrechnen kann man das nicht, das hängt davon ab wie stark Deine Haut "nachheizen" kann und wie empfindlich die auf reduzierte Temperaturen reagiert.
Ernsthaft? Glaubst Du, Sibirier empfinden 10 Grad Raumtemperatur als warm?